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Suicts 40-5-48

1.6.4/209

Ueber

die Königl. Sternwarte zu Berlin

und die

in den Jahren 1800 und 1801

vorgenommene Verbefferung und neue Einrichtung derfelben,

zur Erläuterung des Titelkupfers.

Aus einer Vorlefung des Herrn Prof. Bode *).

Is gegen den Schlufs des fiebzehnten Jahrhunderts die proteftantifchen Stände in Deutschland, Dänemark, Holland und der Schweiz, den feit 1582 bey der römischen Kirche eingeführten neuen gregorianifchen Kalender gleichfalls anzunehmen für nothwendig erachteten, trat auch Preufsens erfter König, Friedrich, befonders auf Veranlaffung des Herrn von Leibnitz, diefem nützlichen Verein bey. Die deshalb obwaltenden gelehrten Unterfuchungen und Streitigkeiten brachten, aufser andern Bewegungsgründen, den König zuerst auf den Entschluss, eine Societät der Wiffenschaften in Berlin zu errichten. Herr v. Leibnitz wurde zum Präfidenten derfelben ernannt und ihm die nähere Einrichtung diefer gelehrten Gesellschaft aufgetragen. Der Architekt Grünberg erhielt den Befehl zur Erbauung einer Sternwarte, die der neuen Societät zu ihren Versammlungen und ihrem Astronom zu den Beobachtungen des Himmelslaufes dienen follte **).

Mit dem Bau diefer in der Dorotheen- oder Neuftadt, dem nördlichen Theile Berlins, gelegenen Sternwarte wurde gerade vor hundert Jahren der Anfang gemacht. Er ging aber, der damaligen politischen Zeitläufe wegen, nur langfam von statten, und war noch nicht vollendet, als der erfte Aftronom der Societät, Gottfried Kirch, die am 28ften April 1706 vorfallende Mondfinsternifs auf derfelben beobachtete †). Erft den 19ten Jan. 1711 hielt die Königl. Societät tt) bey ihrer feyerlichen Einweihung ihre erfte ordentliche Verfammlung in einem Zimmer des zweyten Stocks derfelben, das jetzt zur Aufbewahrung des Archivs der Akademie dient.

Die Sternwarte, ein fehr maffives Gebäude, 46 Fuls ins Gevierte, ift 84 Fufs hoch und hat fünf Stockwerke. Im dritten wurden gleich anfangs, vielleicht mehrerer Bequemlichkeit halber, die eigentlichen aftronomischen Beobachtungszimmer angelegt. Dann konnte man auch, von diesem Stockwerk aus, noch

*) Gehalten in der öffentlichen Verfammlung der Akademie der Wiffenfchaften, den 6. August 1801.

**) S. Hiftoire de l'Academie Royale des Sciences et belles Lettres depuis fon origine jusqu'à prefent. 4 à Berlin. 1752 +) Kirch starb den 25. Jul. 1710.

++) Seit dem 23. Jan. 1744 heifst fie nun Akademie der Wiffenfchaften.

A. I. Z., 1804. Zweyter Band.

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