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ALLGEMEINE

LITERATUR-ZEITUNG

VOM JAHRE

1793.

ERSTER BAND.

JANUAR, FEBRUAR, MÄRZ,

JENA,

in der Expedition diefer Zeitung,

und, LEIPZIG,

in der churfürstl, fächf. Zeitungs-Expedition.

1793.

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ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG

Dienstags, den 1. Januar 1793.

GESCHICHTE.

ERLANGEN, b. Palin: Verfuch einer Litteratur der Diplomatik, von Friedrich Auguft Huch, einer unmittelbaren freyen Reichs - Ritterschaft in Schwaben Orts am Kocher Secretär. 1792. I Alph. 94 B. 8. (1 Rthlr. 8 gr.)

Eine

ine sehr nützliche Arbeit! Man musste längst wünfchen, dafs jemand die Literatur der Diplomatik bearbeiten möchte; defto angenehmer wird daher die Erfcheinung diefes Buchs feyn. Hr. H. hat wirklich viel geleiftet, wenigftens fo viel, als man von einem erften Verfuch der Literatur befagter Wiffenfchaft erwarten konnte. Rec. hält es für Pflicht, diefen fleifsigen Mann, dem es an guten Willen nicht fehlt, möglichst zu unterftützen, und glaubt allen Kennern und Liebhabern der Diplomatik einen Dienst zu erweifen, wenn er diesmal in der Anzeige diefes Buchs etwas weitläuftig ift. Ir. H. theilt fein Werk in zwey Bücher ein. Das erfte fafst die Gefchichte der Diplomatik, das zweyte aber eine diplomatifche Bibliothek in fich. Nach S. 24. foll a) die Sprache der Deutfchen im VI Jahrhundert zu fchriftlichen Urkunden ganz unbrauchbar und b) die Klerifey derfelben gar nicht kundig gewefen feyn, fondern blots die lateinifche Sprache verftanden haben. Rec. hält dafür, dafs a) auch in der barbarifchften Sprache eine Urkunde gefertigt werden könne, und kann fich b) nicht überreden, dafs die Klerifey die deutfche Sprache nicht verftanden haben follte; denn fonft würde ja kein Laye mit einem Geiftlichen ein Wort haben fprechen können, weil jener die lateinifche, und diefer die deutfche, nicht verfand. Die wahre Urfache, warum alle Urkunden damaliger Zeit bis in das XIII Jahrhundert lateinifch ausgefertigt wurden, lag vielmehr blofs darinn, dafs nur geiftliche Perfonen zu Kanzlern und Notarien gebraucht wurden, auch kein Laye fo leicht im Stande war, einen fchriftlichen Auffatz zu fertigen. Was das Alter der deutschen Sprache in formlichen Urkunden (S. 27.) anlangt, fo hält Rec. dafür, dafs man die erfte Hälfte des XIII Jahrhunderts zum Zeitpunkt annehmen kann, unerachtet er kein älteres Original als v. J. 1250 gefehen hat. Zur S. 37. könnte Rec. noch manche mit goldenen Buchstaben gefchriebene Urkunde namhaft machen; mit filbernen Buchstaben ift ihm aber noch keine vorgekommen; doch hat er einen Codex Pfalmorum in griechischer Sprache aus dem VIII Jahrhundert mit filbernen Buchstaben in der Rathsbibliothek zu Zürch gefehen. S. 43. werden Cancellarius und Notarius bis in das XV Jahrhundert für Synonyma gehalten; aber Rec. kaan fich nicht davon überzeugen, obgleich die mehreA. L. Z. 1793. Erfter Band.

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ften Diplomatiker diefer Meynung find. Der Cancellarius hat die Urkunden recognofcirt; der Notarius aber hat fie gefchrieben. Wo ein Kanzler war, waren gewifs ein oder mehrere Notarien. Ueberhaupt darf man fich die Kanzleyen der Kaifer, Konige, ja Fürften und Grafen in alten Zeiten nicht so gar klein vorstellen, als wenn die Perfon des Kanzlers die ganze Kanzley ausgemacht habe. Wenn auch gleich Fürftep and Grafen keinen Kanzler in ältesten Zeiten hatten; fo hatten fie doch Notarien. Im XIV Jahrhundert hatten fie fchon Räthe und formirte Kanzleyen, wovon uns theils einige Originalurkunden, theils die fogenannten Gemeinbücher, deutlich überzeugen, wenn man am Schlufs einer Urkunde lieft: Dominus per fe, oder ad relationem Johannis de etc. in confilio. Das Wort Rta (regiftrata) auf dem Rücken der Urkunden beweiset gleichfalls, dafs die ausgefertigten Urkunden in das Gemeinbuch, welches auch Regiflrum genannt wurde, eingetragen worden fey. Alles diefes giebt doch wirklich zu erkennen, dafs der Cancellarius nicht alles concipirt, mundirt und registrict habe, folglich eine von den Notarien unterschiedene Perfon gewefen fey. S. 66. wird unter den Bemerkungen über das fürftliche Diplomenwefen angeführt, dafs zuweilen am Ende der Urkunden das Wort tranfeat gefetzt worden fey. Rec. hat diefes Wort noch in keiner Urkunde gefunden, und zweifelt faft, ob es in der zum Beweis angeführten Urkunde v. J. 1363 recht gelefeu worden ift. S. 70. ist zu verwundern, dafs dem In. II. die erft im J. 1779 herausgekommene Druckschrift unbekannt geblieben ist, welche den Titel führt: Darfiellung der Betrügereyen und Nachricht von dem Leben Herrn M. Michael Prieft etc., Kaifers Sigismunds Protonotarii. 4. Ueberhaupt hätte diefer §. 25 b von diplomatifchen Betragereyen fehr vermehrt werden können. S. 106. ift zum §. 32. noch ein wichtiges diplomatifches Werk zu be merken, nemlich: Schannat (Joh. Frid.) vindiciae quorundam archivi Fuldenfis diplomatum. Francof. ad Moen. 1728. Fol. S. 135. ift gleichfalls ein fchones und nutzliches diplomatifches Werk anzuführen vergeffen worden, nemlich: Kluit (A.) primae lineae collegii diplomatico hiftorico-politici. Lugduni, 1780. 8. S. 145. zum §. 39) mufs noch das allerneuefte diplomatische Werk nachgetragen werden, nemlich: Mereau (Frid. Ernft Cart) diplomatisches Lefebuch zur Beförderung der demonftrativifchen Lehrmethode Th. I. mit XLII Kupfertafeln. Jena, 1791. 4.

Das II. Buch eröffnet befonders ein weites Feld zu Beyträgen, und nöthigt die Anmerkung ab, dafs es immer fehr wohl gethan wäre, wenn Schriftsteller, welche die Literatur irgend einer Wiffenfchaft bearbeiten wollen, auch mit andern darinn erfahrnen Männern vor der

A

öffent

öffentlichen Bekanntmachung ihres Products zu Rathe giengen. Zum §. 42. S. 158 ff. hätten billig die S. VIII der Vorrede angezeigten Buderifchen und Finkifchen Schriften wiederum bemerkt, und die Siebenkeefifche Edition von Heumanns Apparatu Jurisprudentiae litterario, welche zu Nürnberg im J. 1780 herausgekommen ift, angeführt werden follen, in welcher man S. 126 ff. ein Verzeichnifs diplomatifcher Schriften findet. S. 136. §. 44. ftehet Trombelli diplomatica unter den Schriften, welche die Grundfätze der allgemeinen Diplomatik vortragen. Vermuthlich befitzt Hr. H. diefes Buch nicht felbft; denn fonft würde er es nicht unter diesen, sondern unter den §. 71. S. 256. gebracht haben, weil es blofs von alten Codicibus handelt. Der rechte Titel diefes Buch ift: La diplomatica o fia l'arte di cognofcere l'eta ed autenticita de Codici latini et Italieni di D. Giovan - Grifoftomo Trombelli Napoli, 1780. 8. Zur S. 171. §. 49. verdient Büchneri (Joh. Godofr.) Diploma Fridericianum etc. Lipfiae, 1784. 4. maj. edit. altera, beygefetzt zu werden. Ueberhaupt liefse fich diefer Paragraph durch mehrere kleine Schriften, befonders aber durch Nachweisungen, fehr reichlich vermehren. Scheuch zers Specimen alphabeti etc. hätte vorzüglich hier nachgewiefen werden follen, weil darinn von den Diplomen Ludovici german., Caroli craffi, Ottonis M., Heinrici II, Heinrici V, Lotharii 1, Friderici II und feines Sohns Heinrich gehandelt wird. S. 177. hätte ein §. vom Böhmifchen Diplomenwefen gemacht, und darunter P. Gelafii Dobner Beweis, dafs die Urkunde Boleslavs II, Herzogs in Böhmen etc. die altefte fey; zur Aufklärung und Erläuterung der böhmifchen Diplomatik überhaupt, Prag, 1775. in 8. gefetzt werden können. Hr. H. führt zwar diefe Schrift an, aber erft S. 308. unter den böhmifchen Siegeln, und weifs nicht, dafs fie befonders gedruckt worden, ift. S. 243. ff. §. 59. und 60. ift Weberi ( Imanuel) epiftola etc. de ftatu rei diplomaticae in Germania. Jenae, 1697., und Grubers (Gregor.) erftes diplomatisches Collegium über den unentbehrlichen literarifchen und ökonomifchen Einfluss der Diplomatik; Wien, 1783. 4. anzumerken, wie auch zum §. 62. S. 247. Henning (Car. Sam.) diff. de litterarum documentis vulgo von brieflichen Urkunden. Giefsae, 1689. 4. S. 250. §. 65. fehlt Foerfleri (Joh. Nicol.) diff. de exemplis vulgo copiis. Altdorfii, 1683. 4. Floercke Differtatio de exemplis ibid. eod., welche Hr. H. anzeigt, ift dem Rec. noch gar nicht zu Geficht gekommen, und es ift nicht wohl zu glauben, dafs in einem Jahr zwey Differtationes von einerley Materie zu Altdorf herausgekommen find. S. 250. §. 66. hätte Hr. H. auch der Kerbzettel gedenken follen, die von den chartis partitis mit entzweygefchnittenen Buchstaben zu unterfcheiden-find. S. 252. §. 68. fehlt Stryckii (Samuel) Diatribe juridica de rafura 1679. 4., wie auch Boeh mers (Juft. Henning) Diff. de fcripturis non legibilibus. 1700. 4. Auch hätte noch ein §. von der Mortification der Urkunden angehängt, und Struvii (Georg. Adam) commentatio de mortificatione. Jena, 1678. 4. rec. 1751. darunter gefetzt werden follen. S. 254. §. 69. ift bey Waldfchmidt Differtat. de probatione per diplomataria die Jahrzahl falfch angegeben worden, und muss 1736

heifsen. Zur S. 255. ff. §. 71. und 76. find noch anzufüh ren: Pomarii diff. de antiquo fcribendi genere. Witteberg, 1650. 4. Molinetti (Claudii) hiftoria litterarum Romanarum. Paris, 1684. Mallinkrot (Bernhard a) Difceptatio philologica de natura et ufu_litterarum. Nicol (Guill.) de litteris inventis libri VI. Londini, 1711.8. Funccii (Joh. Nicol.) commentatio de fcriptura veterum. Marburgi et Rintelii, 1743. 8., nicht in 4., wie Hr. H. S. 264. irrig angiebt. Gothaifches Magazin der Künfte und Wiffenfchaften, in welchem ein Verfuch einer Gefchichte der Kunft, die Gedanken durch fchriftliche Zeichen mitzutheilen, zu finden ift. Es werden darinn die älteften Stufen fehr finnreich, und fo weit es möglich ist, hiftorifch angegeben. Breitkopfs Forfchungen über den Urfprung der Holzfchneidekunft, worinn ein befonderer Artikel von der Schönfchreiberey handelt. Zum §. 72. S. 257 ff. find beyzufetzen: Hallifche wöchentliche Anzeigen 1736. N. VII. vom Urfprung des Lumpenpapiers. Von Murr Journal zur Kunstgefchichte Th. II. S. 95. Th. V. S. 123 ff. Th. XIII. S. 48. ff., wo man eine Gefchichte des Papiers findet. Eufchings wöchentliche Nachrichten St. XLVI. des Jahrgangs 1773. S. 367., wo die Erfindung des Lumpenpapiers zwifchen 1270 und 1302 gefetzt wird. Ungarisches Magazin 1781. B.I. St. 2., wo die Frage abgehandelt wird: Wann ist das jetzt übliche Haderlumpenpapier in Ungarn aufgekommen? So follten und könnten auch bey diefem §. noch Schriften vom ägyptifchen Papier angezeigt worden feyn. Zum §. 74. S. 261. ift zu bemerken: Ackeri (Joh. Heinr.) hiftoria pennarum. Altenburg. 1726. 8., auch Beckmanns Beyträge zur Gefchichte der Erfindungen B. III. St. 1. von Schreibfedern. Zum §. 79 S. 267. find nachzuweisen: Heumanni commentar. de re diplomat. S. 118 ff. Ferner ift beyzufügen: Heynaz (M. Joh. Frid.) Lehre von den Interpunctionen. Berlin, 1782. 8. Zweyte Auflage. S. 270. §. 81. hatte in Graevii thefaurus antiquit. et hifor. Italice. T. IX. P. VII. Torelli Saraynae orig. civitatis Veronae col. 66 ff. nachgewiefen werden follen, worinn eine alphabetische Erklärung alter Siglen enthalten ift. S. 271. §. 82. ift noch beyzufetzen: Bungus (Petr.) tractat. de myfteriis numerorum, den aber Rec. noch nicht gefehen hat. Ferner: Faber (Joh. Melch.) programmata II de litteris olim pro vocibus a fcriptoribus V. F. adhibitis. Onoldi, 1775. 4. Auch wären hier noch viele Nachweifungen zu geben. Zum §. 83. S. 271 ff. bemerkt Rec., dafs im Klofter Göttweich ein alter pergamentener Codex notarum Tironis et Senecae vorhanden ift, der ihm beffer und richtiger zu feyn fcheint, als der im Graev, Carpentier und Gruter abgedruckte. Oberlin gedenkt auch eines dergleichen Codicis im Seminario zu Strafsburg in primis lineis art. dipl. S. 34. Zum §. 85S. 274. müffen Probfts (P. Chryfoft.) coroilaria ex jure ecclefiaft. una cum notis diplomat. (Bamberg, 1781. 4.) S. 25. ff. nachgewiefen werden, wo man Bemerkungen vom Chryfmon und dem Buchstaben C findet. S. 278. ift zum §. 90. eine Hauptabhandlung von den alten Inveftituren und Traditionen mit Abbildungen vergeffen worden, welche in Grupens deutschen Alterthümern S. 1. ff. befindlich ist. S. 284. §. 91a) verdient die Inveftitura per ramum arboris eingefchaltet zu werden, wovon Gercken

in Fragmentis March. Th. I. S. 161 ff. eine ganze Abhandlung gefchrieben hat. Bey dem §. 92. S. 286 ff. wären viele diplomatifche Werke nachzuweifen, in welchen kaiferliche und königliche, auch andere, Monogrammen zu finden find; allein es wäre zu weitläuftig, von jedem ein Monogramm anzuführen. Im §. 96. S 295. fehlt aber eine Hauptfchrift, nemlich: Spies (Phil. Ernft) de balla aurea Rudolfi I Rom. reg. Baruthi, 1774 4, welche von S. 15. bis 44. aus lauter neuen Annotationibus ad fphragifticam beltehet. Ferner find aufser den unten §. 190 angezeigten Schriften hier noch beyzufetzen: Sturmii (M. Joh. Chriftoph) difquifitio phyfica de occultis qualitatibus et potiffimum de figillis. Norimb. 1663-4. Diese Schrift handelt eigentlich von Amuleten, mufs aber der Vollständigkeit wegen hier bemerkt werden. Von Stoekken (Gerhard) tractatio jurid. de figillis von Signeten und Pettfchaften Argentor. 1760. recufa Halae 1731. 4. Rothfcholtzii (Frid.) vet. Sophorum figilla et imagines magicae. Herrenftadii, 1732. & Detten (Joh. Franc. Ant. Gerh.) diff. jurid. de fi gillis publicis. Heidelberg, 1741. 4. fub praefidio Hennemaani. Von Murr (Chriftoph Gottl.) drey Abhandlungen von der Gefchichte der Araber überhaupt, derfelben Münzen und Siegeln. Nürnberg, 1770. 8. Vorzüglich mufs auch hier nachgewiefen werden: Chronicon S. monafterii Caffinenfis Lib. II. Cap. 2. S. 210 ff., wo eine fogenannte Digreffio de annulis et figillis zu finden ift. Hanfelmanns diplomatifcher Beweis von der Landeshoheit des Haufes Hohenlohe S. 40 ff. Eben deffelben weiter erlauterte Landeshoheit S. 43 ff. Ebendeffelben Beleuchtung des Strubenfchen Beweifes S. 175. In Heumanns apparatu, Edit. Siebenkees. S. 131 ff. finden fich auch Schriften von Archiven angezeigt. Zum §. 97. S. 296. kann noch nachgewiefen werden: Scheidt vom hohen und niedern Adel S. 228 ff. und Gerken Frag. Mash. Th. VI. S. 127 ff., wo fich eine ganze Abhandde fizillis pedestrious Marchionum Brandenburg. findet, die auch unten S. 311. bemerkt werden mufs. Zum §. 99. S. 299. Würd twein nova fubfidia dipl. T. IV., wo in der Prafation von Rückfiegeln gehandelt wird, ingleichen Spies de bulla aurea Rudolfi I etc. S. 16. zum §. 100. S. 300. Mabillon de re dipl. Lib. II. Cap. XVI. §. 15 ff. Probfts corollaria ex jure ecclef. S. 16 ff. Gercken Anmerkungen über die Siegel Th. II. S 61 ff. Zum §. 101. S. 300. Leibnitii S. R. Brunfuic. T. II. S. 535., wo aus dem Chronico paruo Goslar. zu erfehen ift, dafs K. Heinrich III. einen Brief von einem griechifchen Kaifer erhalten hat, der mit einem goldenen Siegel verfehen war, woraus nachhero ein Kelch und aus dem Brief eine palla altaris verfertigt worden feyn foll. Zum §. 102. S. 301 ff. wären viele Nachweisungen einzufchalten, wo goldene, wie auch einige bleyerne, Bullen der rom. Könige und Kaiser zu finden find, aber das erlauben die Grenzen einer Recenfion nicht. Dis ift auch der Fall bey den folgenden §§. Im §. 109. S. 307. mafs aber Thorkelin diplomatarium Arna-Magnaedun hauptfachlich bemerkt werden, in deffen erftem Tom. S. XXXIII ff. von den Siegeln der Könige von Dänemark gehandelt wird. Rec. übergeht gleichfalls die §§. 110 bis 127., und will nur zum §. 128. S. 318. an

merken, dafs von der dafelbft angeführten diplomatifchen Gefchichte des gräflichen Haufes Henneberg der Hr. Commiffionsrath und Amtmann Joh. Adolph Schul tes zu Themar Verfaffer ift, welcher 1791 auch schon den zweyten Theil geliefert hat. Die folgenden §§. wären auch noch zu vermehren. Zum §. 139. S. 323. verdient den Nachweifungen beygefetzt zu werden, die bekannte Nachricht von dem pommerfchen Gefchlecht der von Schlievin oder von Schlieffen, in deren II. Stück S. 140 ff. von adelichen Siegeln und ihrem Urfprung vieles vorkommt. Der §. 140 hätte ganz wegbleiben können; denn wer wollte alle adeliche Siegel verzeichnen, wo fie hie und da in Büchern und Schriften abgebildet find? Bey dem §. 141. und den folgenden §§. bis 146. ift Spies von Reuterfiegeln S. 10 ff., Scheidt 1. c. S. 228 ff. de Gudenus Sylloge variorum diplomat. in der Vorrede S. XVIII ff., Meufels Gefchichtforfcher Th. III. S. 203. Ebendeffelben Beyträge zur Erweiterung der Gefchichtkunde Th. I. S. 204 ff., Piftorius in der Vorrede zum V. Th. feiner Amoenitatum etc., Fung hift. comitat. Benthheim. S. 99. des Urkundenbuchs in nota nachzuweifen. Zum §. 147. S. 328. Dominici Macri Hierolexicon voce bulla. Harenberg hiftor. ecclefiac Gandersheim. dipl. S. 1151., wo eine fpecialis difquifitio de bullis ac figillis pontificum Roman. zu finden ift. Ueberhaupt liefsen fich hier noch eine Menge Nachweisungen anbringen. Zum §. 149. S. 329. Mabillon de re dipl. Lib. II. Cap. XV. Havenberg 1. c. S. 1155. ab Hontheim hiftor. Trevir. dipl. T. I. S. 835 ff. de figillis archiepifcoporum Trevir. Oetters wöchentliche Wappenbeluftigungen, St. II. S. 47 ff., wo von den Siegeln der Bifchöfe zu Wirzburg vom Bifchof Gebhard 1157 bis auf Bifchof Julius 1574 gehandelt wird. Zum §. 150. S. 330. Mabillon 1. c. Harenberg 1. c. S. 540. Zum §. 154. S. 331. Mabillon Lib. II. Cap. XVIII. §. XI. Menfels Gefchichiforfcher B. III. S. 205. Zu den §§. 155 bis 168. enthält fich Rec. aller Zufatze und Nachweifungen, weil deren zu viel werden würden; doch kann er nicht unterlaffen, zu den Siegeln der Gilden und Innungen S. 342. ein wichtiges Allegat beyzubringen, nemlich: Dreyhaupts Befchreibung des Saalkreifes Th. I. S. 63., wo man eine Urkunde vom Jahr 1327. fadet, woran 6 Innungsfiegel der Stadt Halle hangen. Sie find auch alle 6 im Kupferftich dafelbft zu fehen. Dem §. 169. S. 343. n. 2. ift eine nur 1 Bog.ftarke Druckfchrift betitelt: Ueber ein merkwürdiges Siegel des Doeggingifchen Klofter Convents v. J. 1364. Wallerftein 1775. 8. beyzufügen, wovon der für die gelehrte Welt zu früh verftorbenen Oettingifche Hofrath Lang Verfaffer war. Die §§. 170, 171. übergeht Rec. abermals. S. 344. §. 172. hat Hr. H. vom rothen Wachs gar zu we nig Nachweifuugen. Bey diefem und dem folgenden §. hätten wenigftens Spies de aurea bulla etc. S. 17 u. 19 ff. und bey dem §. 174. vom blauen Wachs S. 345Haeberlins Materialien und Beyträge zur Gefchichte etc. St. III., wie auch Bekmanns Beytrage zur Gefchichte der Erfindungen B. I. St. IV. angeführt werden follen, wo behauptet wird, dafs niemals mit blauem Wachs gefiegelt worden fey, welches Rec. doch nicht fo geradehin läugnen möchte. In Canzlers neuen wöchentlichen Nachrichten Jahrgang II. St. 31 ff. ftchet auch ein Verfnch A 2

über

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