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Blätter für literarische Unterhaltung.

Jahrgang 1874.

Erster Band.

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Die Blätter für literarische Unterhaltung erscheinen in wöchentlichen Lieferungen zu dem Preise von 10 Thirn. jährlich, 5 Thlrn. halbjährlich, 21⁄2 Thlrn. vierteljährlich. Alle Buchhandlungen und Postämter des In- und Auslandes nehmen Bestellungen an.

Feuilleton.

Inhalt: Revue des Literaturjahres 1873. Von Rudolf Gottschall. Eine nachgelassene Schrift von Roderich Benedix. Von Rudolf Gottschall. Neue Romane. Von Hermann Uhde. Zur Ethnologie. Von Julius Frauenstädt. (Deutsche Literatur; Ausländische Literatur; Theater und Musik; Aus der Schriftstellerwelt.) Bibliographie.

Revue des Literaturjahres 1873.

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über den flüchtig aufblißenden Lebensäußerungen des Esprit, deren Ueberschätzung doch nur zu einer allgemeinen Verflachung führen kann.

Das Jahr 1873, ein Jahr des tiefsten Friedens für unsere Literatur nur lauter vergängliche Blasen treibt. Deutschland, nur durch die Kämpfe des neuen Rom und seiner Schon das Streben, etwas Ganzes zu schaffen, etwas Anhänger mit der Staatsmacht bezeichnet, ein Jahr, in wel-Künstlerisches zu gestalten, verdient Anerkennung, gegenchem das Reich in seiner Entwickelung manchen bedeutsamen Fortschritt aufzuweisen hat, tritt in seinen literarischen Leistungen ohne jede schärfer ausgeprägte Physiognomie vor uns hin. Jener Kampf, der die publicistische Literatur beherrscht, wirft einzelne Reflere in Lyrik, Drama und Roman, ohne daß eine epochemachende Erscheinung als Trägerin desselben erschiene. Weder find bedeutende neue Talente aufgetaucht, noch haben, mit wenigen Ausnahmen, die ältern namhaften Schriftsteller Hervorragen des geschaffen. Nirgends sehen wir ein Ueberschreiten des mittlern, bereits erreichten Niveau; dagegen hat die Massenhaftigkeit der Production nicht um das Geringste abgenommen; die Liedersammlungen, die Buchdramatik, die Unterhaltungslektüre, die geschichtlichen Monographien und Abdrucke aus den Archiven, die philosophischen Sammlungen, Streitschriften, Systembauten, die volksthümlichen Verarbeitungen jeder Art, und dann unzählbare kleinere Schriften aus allen Gebieten: das steht nach wie vor in Blüte, und nur die sorgfältige Kritit kann aus folcher Ueberwucherung die ansprechenden und nüßlichen Productionen hervorsuchen.

Auf dem Gebiete der Lyrik heben wir die neue Sammlung der meist formschönen Felix Dahn'schen Gedichte, die kosmopolitisch elegischen Dichtungen von Dranmor, Wilhelm Jensen's kräftige,,Lieder aus Frankreich" und K. Bartsch,,,Wanderung und Heimkehr" hervor, sowie die Gesammtausgabe von H. Klette's gemüthlichen Gedichten, den dritten Band von Wolfgang Müller's Dichtungen eines rheinischen Boeten" und die oft schwunghaften Gedichte der Gräfin Wilhelmine Wickenburg-Almásy, denen Ada Christen mit ihren heinisirenden,,Schatten" gegenübertritt. Wir erwähnen hier gleichzeitig noch folgende Dichterinnen: Pauline Brown, geb. Forster (,,Beschäftigungen des Geistes in einsamen Stunden"), Anna Lorging (,,Vergangenheit und Gegenwart"), Rosa Warrens (,,Gedichte"), Marie von Najmájer (Gedichte, neue Folge"), Emilie Ringseis (,,Neue Gedichte"), Anna Stirn, geb. Nivière (,,Heideblumen"), Rosa Niemann (Käthe Voß, Gedichte"), Fanny Edel (,,Muttergottesrosen"). Von der übrigen lyrischen Wald-, Von Jahr zu Jahr weniger Widerhall findet die Wiesen- und Gartenflora mögen hier zuerst die SammLyrik. Das Gespräch über Gedichte ist in gesellschaft- lungen mit blumistischen Titeln stehen: R. Sigismund: lichen Kreifen fast ganz verstummt, während ein ober-,,Thüringer Waldblüten"; L. Stein: Alpenrosen"; A. flächlicher, wenn nur pikanter Journalartikel ein oft Bonnet:,,Schwertlilien"; T. Aufrecht: Blüten aus lautes Echo wedt. Es ist dies kein günstiges Zeichen für Hindustan"; 3. Hensler: „Der Rosenkranz in Liedern"; die Entwickelung der Literatur, deren Fortschritt doch nur F. Keppler: Wilde Rosen"; A. Roth: Wilde Blumen durch die eigentlich schöpferischen Talente bedingt wird; aus Desterreich"; N. Fries: „Blüten aus einem Todtendie Vorliebe für den prickelnden Reiz des literarischen tranz"; L. Altenbrand: Frühlingsblüten und HerbstChampagner-Mousseur müßte zuleßt dazu führen, daß blätter". Außerdem sind Gedichtsammlungen erschienen

1874. 1.

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