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hartes Metall ist. Mit eben solchem Boden werden, jedoch zwi schen den schiefen Keilen, e, n, Fig. 25, mehr oder weniger von einander abstehend, die Ausschließungen zu dieser Schrift, wovon in Fig. 11 Taf. 47 drei Stück, r, c, e, mit abgebildet sind, gegossen. Keile sowohl als Ausschließungen fallen auf diese Art zu hoch, und nur um die Tiefe des Matrizenbildes niedriger aus als die Lettern: man verkürzt sie jedoch leicht urd um so viel als man nöthig erachtet, nach dem Gusse durch das Abhobeln, ein Verfahren, welches einstweilen nicht mehr hieher gehört. Gleiches gilt streng genommen, von den Keilen selbst, weil sie, ohne Bildfläche, offenbar auch zu den Ausschließungen gehören. Man hat ihre Verfertigungsart jedoch sogleich hier mit aufgenommen, weil die Erklärung derselben, nach vorhergegangener Beschreibung des Gießinstrumentes am natürlichsten und leichtesten sich fast von selbst anreiht.

Es gibt noch ein andres Verfahren Kursiv-Schreibschrift zu gießen, welche doch jener auf schiefem Kegel völlig gleichkommt, nämlich mittelst eines so zu nennenden 3 acken oder Zapfen-Instrumentes. Obwohl an ihm nur die Kerne sehr stark von den gewöhnlichen, und auch von denen zum schiefen Kegel abweichen, Alles übrige aber den andern Instrumenten gleicht: so hat es dennoch einige Schwierigkeit es deutlich, selbst mit Hülfe von Zeichnungen, zu erklären, und es müssen daher erst einige vorläufige Bemerkungen das Verstehen erleichtern.

Alle Buchstaben einer Schrift, also auch der Schreibschrif ten, mit denen wir jezt zu thun haben, lassen sich nach ihrer Höhe oder Länge in vier verschiedene Klassen theilen; ja man pflegt bekanntlich schon beim ersten Unterricht im Schreiben vier parallele Linie zu ziehen, deren mittlere einige Buchstaben begrens zen, während andere oben, andere unten und noch andere oben und unten zugleich, über jene hinausragend, die äußersten Linien berühren. Noch schärfer müssen diese Unterschiede vom Stempelschneider und Schriftgießer beobachtet werden, weil hier die größte Genauigkeit erforderlich ist. Es stellen sich daher die vier Klassen in der Art fest, daß es solche Buchstaben gibt, welche die mittlere Linie halten, andere, "welche oben und unten hinaussteigen, dann nur hinunter und endlich nur hinaufsteigende, die bei

den leztern auch unterhängende und überstehende genannt. Die in alphabetischer Ordnung unmittelbar auf einander folgenden Buchstaben, e, f, g, h, machen alle vier Fälle anschaulich und sollen zunächst als Beispiele dienen. Der Wichtigkeit dieses Unterschiedes wegen mußte bereits an zwei früheren Stellen dess selben gedacht werden, auf welche man zurück erinnert, nämlich im dritten Bande, S. 256, 257, und im gegenwärtigen, Seite 381, 382.

uns

Figur 34, Tafel 390 stellt die vier erstgenannten Buchsta= ben einer Anglaise, sammt den Parallel-Linien und noch andern, von denen sogleich Gebrauch gemacht werden soll, vor. Man sieht, daß nur das e auf einem durch die senkrechten punktirten Linien an den Seitenwänden begrenzten richtwinkligen Metall. stäbchen, welches die Letter repräsentirt, Plaß finden kann. Die drei andern Buchstaben ragen, das oben und unten, das ten, das hoben über die senkrechten Linien, oder über den Kegel hinaus. Den Flächenraum, den die Bildfläche jeder dieser vier Buchstaben braucht, wäre deswegen der in Figur 35 dargestellte; oder eigentlich, da die Buchstaben, damit sie sich recht abdrucken, auf der Letter nothwendigerweise verkehrt stehen müssen, der in Fig. 36. Der Fall des Hinaustretens einzelner Theile eines Buch: staben über die Fläche des Metallstäbchens oder des Kegels ist übrigens in der Praxis nichts weniger als selten, sondern kommt sogar bei den gewöhnlichen Frakturschriften, z. B. am f und dem langen s häufig vor. Die Köpfe der eben genannten Lettern stehen, wenigstens zum Theile, über den Kegel frei hinaus, das mit im wirklichen Saße die nächstanliegenden so nahe gebracht werden können, als es die Regelmäßigkeit des Abdruckes erfordert. Solche Lettern heißen überhängende oder unterschnittene; man findet mehr über dieselben im 3. Bande, S. 257, 258.

Die Idee liegt sehr nahe, die über den rechtwinkligen Letternkörper hinaustretenden Theile der Schreibschrift ebenfalls überhängend zu machen, und somit auch sie auf geraden, nicht auf schiefen Kegel zu bringen. Allein es stoßen bei der Aus

führung Schwierigkeiten auf, welche jedoch zu beseitigen sind. Stehen nämlich diese Theile wirklich über den Metallkörper hinaus, so wäre es nicht möglich, diese überhängenden Lettern unter sich und überhaupt mit allen anderen in die für den Abdruck nöthige unmittelbare Berührung zu bringen. So kann ¡. B. Figur 34 und 35 das f, seines untern Zackens wegen, nicht hart an e, eben so wenig hvorf, e oder g, gwieder nicht nach e, fu. s. w. stehen. Diesem Hindernisse ist leicht auf die ähnliche Weise abzuhelfen, wie bei allen überhängenden oder unterschnittenen Lettern der gewöhnlichen Schriften.

Man bemerkt, abermals in. Figur 33, daß über und unter dem e, über dem g und unter h auf dem Letternskáb= chen ein Raum bleibt, dessen das Letternbild selbst nicht mehr bedarf. Von diesem, bis an die obere oder untere Grenzlinie, oder (bei e und allen andern niedrigen Buchstaben, z. B. c, m, n, o u. f. w.) an beide zugleich, läßt sich nun eine Abdachung oder Abschrägung –– durch Behobeln der Kanten bringen, welche so viel Plaz gewährt, daß der vortretende Theil der zunächst stehenden Letter über dieser Abschrägung und von ihr unbehindert Plah finden kann.

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an=

Jezt wird es möglich, die Lettern, z. B. jene der Fig. 34, dicht an einander zu bringen, und zwar in jeder beliebigen Ordnung. Jedoch verlangt die leßtere Behauptung eine kleine Berichtigung, oder besser zu sagen, nähere Bestimmung. Offenbar muß jede dieser Lettern, oder ihr Metallstäbchen vom Fuße anzufangen, die ganze Höhe oder Kegelstärke haben, wie fie der Umriß des e in Figur 34-37 ausweiset. Ueber diesen Regel stehen demnach die Zacken an f, g und ́h hinaus. Ihnen gegenüber, an der entgegengesetzten Kegelseite, würden aber die rechtwinkligen Ecken des Kegels stehen bleiben, und Zu

sammenstellungen wie ff, fh, hg unmöglich machen, weil die

Zacken des zweiten Buchstaben sich an den Ecken des ersten sto

Ben, und völlige Annäherung verhindern müßten. Diese Ecken dürfen daher auch nicht da bleiben, sondern es gehören an ihre Stelle dreiseitige Abschrägungen, welche die vollkommene Naherung jener Zacken erlauben. Die rechtwinklige Ecke des Stäbchens muß also, und zwar mit der langen Seite des vor springenden Zackens parallel, wegfallen, wie bei 1, 2, 3, 4, Figur 34 die punktirten Linien anzeigen, und daher erhält die volle Kegelfläche einen dreieckigen Abschnitt, die eine Seite des Dreieces oben, die beiden anderen weiter unten an der Ecke des Stäbchens in die Spiße zusammenlaufend. Diese Abschnitte werden nicht an die fertigen Lettern angehobelt, sondern fal len schon vom Gusse her mit aus. Wir haben daher von der obern Fläche des Metallstäbchens nach unten auslaufend zweierlei Abdachungen, welche in Figur 37 (dem Grundrisse der vier Lettern mit Beseitigung des eigentlichen, schon in Figur 84 gegebenen Bildes) dunkler gehalten sind. Nämlich: 1) solche von rechtwinklich viereckiger Begrenzung, deren zwei an e, eine oben an g, eine unten an h, an faber gar teine vorkommt. Derartige Abdachungen erhalten sogar die Lettern aller ge= wöhnlichen Schriften, sobald das Bild nicht die Oberfläche in der ganzen Höhe einnimmt. Es ist ihrer schon im III. Bande, bei der allgemeinen Beschreibung der Typen, S. 256, 257, 263, ausführlich gedacht, und sie in den Figuren 1-10 Tafel 47 mit r und r bezeichnet. Sie erlauben nicht nur die größte Annäherung an die überhängenden Lettern, sondern dienen auch zur Schonung aller überhaupt, weil die stumpfen. Winkel an denselben, wenn die Lettern im Schriftkasten oder sonst übereinander liegen, die Bildflächen nicht so bald und so sehr beschädigen, als die rechtwinkligen Kanten thun würden. Die 2. Art von Abschrägungen sind die dreieckigen, mit gegofsenen, in Figur 37 ebenfalls durch dunkle Schraffirung angedeu tet; sie geben Raum für die Zacken der nächsistehenden Lettern, und sind bereits genügend erörtert. Was endlich die über den

Kegel hinausragenden, nur an f, g und h nothwendigen Zak

fen betrifft, so können sie nicht mit denen gewöhnlicher unter, schnittenen Lettern von einer Beschaffenheit seyn, d. h. man kann den Vorsprung über den Kegel nicht ganz dünn machen, weil er hier, zu weit vortretend, viel zu schwach und zerbrechlich ausfallen würde. Ihre Form ist aber auch bereits gegeben, durch die dreizackigen Abdachungen, denen ihre eigene ent spricht. Ein solcher Zacken läßt sich daher als ein dreieckig. pyramidaler Körper betrachten, dessen Basis gleichsam eine Fortse, hung der Fläche des Kegels mit dem Metallstäbchen zusammenhängt, während die drei Seitenflächen in die freistehende Spize zusammenlaufen. So gestaltet, finden alle Zacken hinreichend Plaz über den gehobelten viereckigen oder den mitgegossenen dreieckigen Abschrägungen, und alie Lettern können genau und mit unmittelbarer Berührung ihrer Seitenwände an einander gereiht

werden.

zu noch größerer Deutlichkeit dürfte Fig. 38 verhelfen, worin die eine Kegelfläche (welche zeigt die Lage der Signatur) wirklicher und zwar der vier bisher als Beispiel angenommenen Lettern, sich darstellt. An e bemerkt man die zwei gehobel,

ten viereckigen Abdachungen; an

entspricht das dunkle Dreieck

der Abschrägung 1 auf Fig. 34, das weiß gelassene ist der obere Backen; zeigt eine gehobelte Abdachung, und den un

teren Zacken; endlich die dreieckige Fläche bei 4 Fig. 34 und die untere angehobelte schiefe Fläche. An Figur 37 läßt eine aufmerksame Vergleichung wieder alles dieses deutlich bemer

ken, auch sind hier die Umrisse der Kegel, vei f, g und k

durch die Punktirung ergänzt zu finden.

Nach diesen Aufklärungen hat die Darstellung des Gießs instrumentes keinen Anstand mehr, an dem, wie gesagt, nur die Kerne eigenthümliche Bildung besigen. Figur 20 gibt vom Hintertheile, Figur 21 vom Vordertheile die innere Fläche, Figur 22 die Endansicht des lezteren. Von den gewöhnlichen Bestandtheilen sind nur, um sich rücksichtlich der Lage der Abs

ཝ་

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