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Pflaumenbaum, Birnbaum, Elsbeerbaum, Kastanienbaum, die Hülse (Ilex A.), Wacholder, Kornelkirsche. Halbharte: Die Esche, Ahorn, Akazie, Vogelbeerbaum, Apfelbaum, Birke, Erle, Maulbeerbaum, Roßkastanie, Vogelkirsche, Eberesche, die Lärche, die Föhre oder Kiefer, die Weymuthskiefer; weiche Holzarten: Die Fichte oder Rothtanne, die Weißtanne, die Linde, die Aspe, die Schwarzpappel, die italien. Pappel, die Weiden.

Die Pflanzenfaser, welche das Skelett des Holzes aus, macht, kommt in ihrem chemischen Verhalten mit dem vegetabiliz schen Faserstoffe im Allgemeinen überein. Für sich im Wasser unauflöslich, wird sie von den Säuren angegriffen und verändert, auf ähnliche Art, wie das Stärkemehl der Vegetabilien; mit verdünnter Schwefelsäure gekocht, verwandelt sie sich, wie leh teres, in Stärkes oder Traubenzucker. Sägespåne mit konzentrire ter Schwefelsäure erhigt, geben eine schwarze, kohlige Masse. Das Chlor bleicht das Holz, ohne es aufzulösen. Konzentrirte Salpetersäure färbt das Holz gelb, zerstört seinen Zusammens hang, indem es sich in eine pulverige Masse zertheilt, die sich zu leht unter Bildung von Sauerkleefäure auflöst. Konz. Salzsäure färbt im Kochen das Holz zuerst roth, dann braun und zuleht schwarz, ohne daß es dabei im Wasser oder in der Säure auflöslich wird. Alkalische Auflösungen wirken wenig auf das Holz; schwächen jedoch den Zusammenhang seiner Fasern, indem sie die harzigen und gummigen Theile, die ihnen zum Theil als Bindungsmittel dienen, auflösen.

Die wässerigen Säfte, welche außer den Fasern und den harzigen Bestandtheilen noch im Holze enthalten sind, und die Poren desselben oder die durch die Fasern gebildeten Saftgefäße ausfüllen, und der nährende Saft der Pflanze sind, sind eine wässerige Auflösung von schleimigen und gummiharzigen, ertraktivstoffartigen und gerbestoffhaltigen, zum Theil auch zuckerigen und eiweißartigen Substanzen. Das Vorwalten der einen oder anderen dieser Substanzen in den Baumfäften bestimmt, wie bei den Pflanzen überhaupt, verschiedene Eigenschaften und Benuzungen derselben. In dem Nadelholze gehen die schleimigen Theile zum Theil in Harz über durch eine Veränderung des Mischungsverhältnisses; in anderen in Gummi und Gummiharz, was durch

Einschnitte oder Öffnungen der Rinde ausfließt; die ertraktivstoff. artigen Substanzen, die mehr und weniger gefärbt sind, theilen auch der Holzfaser durch eine Art von Färbung ihr Pigment mit, das dann durch Wasser, wenigstens zum Theil, wieder auszieh, bar wird, wie in den zur Färberei benutten Hölzern (Farbehölz zern); dasselbe ist mit den gerbestoffhaltigen Substanzen der Fall. Bäume, welche zuckerige Säfte enthalten, wie die Ahorne, die Birken, können auf Zucker benußt werden.

Die Leichtigkeit, mit welcher die im Baumsafte enthaltenen Substanzen unter dem Einflusse von Luft, Wärme und Feuchtig keit in Gährung übergehen, ist die Ursache des Verderbnisses des Holzes, das unter jenen Umständen eben so der allmählichen Zerfegung und Fäulniß unterworfen ist, wie andere vegetabilische Substanzen. Sobald nämlich der Saft des gefällten oder todten. Holzes in Gährung kommt, verlieren die Holzfasern selbst nicht. nur allmählich ihren Zusammenhang, und zertheilen sich durch den Verlust ihres Bindungsmittels in die kleinsten Fibern oder Fasern, sondern der Faserstoff selbst wird ́allmählich verändert und zum Theil in schleimige und zuck. :ige, in Wasser auflösliche, Substanzen auf dieselbe Art verwardelt, als dieses bei der Umwandelung der Stärke durch freiwillige Gährung in Gummi und Zucker' (Bd. VI. S. 337) der Fall ist. Die Wichtigkeit dieses Gegen. standes für die technische Verwendung des Holzes macht es nö thig, hier denselben in Beziehung auf die Mittel, diesem Verderben zuvorzukommen, etwas näher zu betrachten.

Bei der allmählich von selbst erfolgenden Zerstörung des Holzes unterscheidet man gewöhnlich zwei Zustände, von denen man den einen mit dem Nahmen der nassen (engl. wet rot), den anderen mit jenem der trockenen Fäulniß (dry rot) belegt, oder ersteren auch ausschließend durch Fäulniß, lezteren durch Vermorschung oder Vermoderung bezeichnet. Im ersten dieser Fälle erfolgt die Zersehung des Holzes bei einem Überflusse von Feuchtigkeit, so daß die Zersehung gleichmäßig und unaufgehalten vorwärts schreitet; im leßteren dagegen ist die Feuchtigkeit geringer und abwechselnd in Menge, so daß die Zersehung wegen Mangel an Feuchtigkeit oder Wärme bald vermindert oder unterbrochen, bald wieder unter günstigeren Umständen rascher fortgesezt wird. Beide Zu

stände sind eigentlich dieselben, und es lassen sich zwischen beiden keine genauen Gränzlinien ziehen. Holz in der nassen Fäulniß zeigt sich nach der Verdünstung seines überflüssigen Wassers dem in der gewöhnlichen Permorschung oder im Trockenmoder zerstör ten völlig ähnlich. Das naßfaule Holz zeigt sich gewöhnlich da, wo dessen Zersehung in Berührung mit stark wasserhaltenden Körpern, besonders der Dammerde, vor sich ging, z. B. an den in die Erde eingesenkten Holzpfählen, in dem hohlen Stammende mancher Bäume 2c.; das vermoderte oder trockenfaule Holz ent steht dagegen in solchen Lagen desselben, wo es zwar im Ganzen trocken liegt, jedoch unter Begünstigung der Wärme abwechselnd der Feuchtigkeit ausgesezt ist, oder im noch feuchten Zustande in eine Lage gebracht wird, wo es seine Feuchtigkeit durch allmähliche Verdunstung nicht verlieren kann. Dieser Art der Zerstö rung unterliegt alles Bau- und Werkholz, das der Einwirkung der freien Witterung ausgesezt ist, wie bei hölzernen Brücken, bei den Schindeln zur Bedachung 2c.; das Holz, zu welchem allmählich oder abwechselnd, zumahl in der Wärme, Feuchtigkeit Zutritt hat, z. B. die Dielen, mit welchen der feuchte Boden ebenerdiger Zimmer belegt ist; das Holz in dem unteren Raume eines Schiffes; das Holz an Dachstühlen an den Stellen, wo es vom Regen beneßt werden kann; das Ende der Dippelbaume in Gebäuden, wenn es mit noch feuchtem Schutte bedeckt wird, oder die hölzernen Fußböden, wenn sie öfters mit Wasser benezt werden u. s. w.

In jenen Perioden, wo das Vermodern des Holzes schon so weit fortgeschritten ist, daß sich seine Oberfläche durch die Zertheilung der Fasern der Beschaffenheit der Dammerde nähert, wird sie, zumahl beim Zutritte einer größeren Menge von Feuch tigkeit, ein Standort für verschiedene Schwämme, besonders des boletus lacrymans. Das Entstehen derselben ist daher wohl ein Zeichen des fortgeschrittenen Verderbens, aber keineswegs deren Ursache. Der nachfolgende Versuch gibt näheren Aufschluß über die den Vorgang bei dieser Zerseßung begleitenden Umstände.

Wenn man eine Quantität Sägefpáne irgend eines Holzes, 8. B. Eichenholz, mit Wasser so lange abkocht, als lezteres noch efärbt wird, und die erhaltene bräunliche Flüssigkeit an einem

temperirten Orte hinstellt, so kommt sie bald zur Gährung, verbreitet anfangs einen säuerlichen, nach längerer Zeit einen fauligen Geruch, indem sie sich mit Schimmel bedeckt. Die ausges fochten Sägespåne bleiben unverändert, auch wenn sie längere Beit in mäßiger Wärme mit Wasser befeuchtet erhalten werden. Übergießt man diese ausgekochten Spåne mit einem Theile des Holzertraktes, das man zu diesem Behufe etwas mehr konzentrirt hat, vermengt sie damit, und läßt sie in mäßiger Wärme stehen, so hebt bald die Gährung an; die Holzspäne werden nach und nach angegriffen und verändert, und das Ganze verwandelt sich allmählich in eine zerreibliche Masse. Der in gelinder Wärme bis zur Trockenheit abgedampfte Holzertrakt zieht die Feuchtigkeit stark an, und wird bald wieder schmierig und flüssig, wenn er nicht bei einer Hiße abgedampft worden ist, welche ihn zum Theil zersezt und verkohlt hat. Hieraus erklären sich von selbst die Er fahrungen über das Vermodern des Hölzes.

Diese Zersehung des Holzes geht nämlich am schnellsten unter folgenden Umständen vor sich.

1) Wenn das Holz an sich feucht ist, oder noch viel Vege= tationswasser enthält. Bauholz ist daher um so schneller dem VerDerben ausgesezt, je kürzere Zeit es nach seiner Fällung verbraucht wird; am frühesten verdirbt es, wenn es im Safte stehend gefällt worden ist. Der äußere Theil des Holzes oder der Splint und das junge Holz, enthält mehr Wasser, als der feste holzige Theil; er kömmt daher auch zuerst in Gährung und ins Bermodern. Dieses Verderben wird auch in das Innere durch die beim Austrocknen in der Oberfläche entstandenen Risse fortgepflanzt, in welche das Wasser eindringt, und auch die Zersehung des Kernholzes bewirkt.

2) Wenn das Holz in mäßiger, die Gährung befördernder Wärme, vorzüglich in feuchter Luft, sich befindet. In kalten, trockenen Klimaten erhält sich daher das Holz im Freien viel lánger, als in wärmeren feuchten.

3) Wenn das Bauholz in einer feuchten Lage, oder mit Körpern in Berührung ist, welche die Feuchtigkeit lange an sich halten, oder stark anziehen. Wird Holz in Mauerwerk eingeseht, welches Kalksalpeter enthält, oder wenn es mit Mörtel in Berüh

rung kommt, welcher mit Seewasser angemacht worden, der dem. nach salzsauren Kalk enthält, so kann es der baldigen Vermos derung nicht entgehen, da diese zerfließlichen Salze ihm fortwäh. rend Feuchtigkeit zuführen. Wenn das Holz auf feuchter Erde liegt, besonders Dammerde, die schon selbst immer in einer eige nen Gährung begriffen ist, folglich fermentartig wirkt, so wird es von der Fäuluiß bald ergriffen. Auf dieselbe Art verbreitet sich die Vermoderung von dem einen Holze auf ein anderes noch gesundes, das mit ihm in Berührung steht.

4) Wenn das Holz, das noch sein Wasser enthält, son dem freien Zutritte der Luft abgeschlossen ist, und dadurch sein Austrocknen verhindert wird, so wird gleichfalls seine Zerstörung beschleunigt. Dieß ist mit Hölzern der Fall, die man mit einem deckenden Anstriche von Öhlfarbe versieht, bevor sie an der Luft gehörig ausgetrocknet sind.

Hiernach bestehen die vorzüglichsten Mittel zur Schüßung des Bau- und Werkholzes vor der Fäuluiß oder Vermoderung in Folgendem:

1) In der Austrocknung des Holzes bis zu dem Grade, daß dessen schleimartige Theile die Fähigkeit verlieren, in die Gährung zu treten; und in der Verhinderung der Aufnahme des ausgetrockneten Holzes von neuer Feuchtigkeit.

2) In der gänzlichen Wegschaffung der gährungsfähigen Theile des Holzes.

3) In der Behandlung des Holzes mit solchen Substanzen, welche eine Veränderung der gährungsfähigen Bestandtheile oder die Vernichtung ihrer Gährungsfähigkeit bewirken.

I. Durch langes Liegen in trockener Luft vermindert das Holz seinen Wassergehalt bis zu 10 Prozent des Gewichts. Dies ses trockene Holz nimmt jedoch in Berührung mit feuchter Luft leicht und schnell wieder Wasser auf, bis zu 20 Prozent und daru. ber. Der Grund davon liegt in der, bereits oben erwähnten hygroskopischen Eigenschaft seiner ertraktivstoffartigen Bestands theile. Die bloße Austrocknung an der Luft hindert daher das Verderbniß des Holzes nur in den Fällen, als es auch fünftig nach seiner Verwendung vor Násse geschüßt bleibt. Kommt das Holz in Berührung mit Körpern, die sein Austrocknen beförderu,

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