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Zirkelsäge wirkende Scheibe, welche statt des beschriebenen Zylinders angebracht wird. Läßt man zwei solche, nahe neben einander stehende Schneidscheiben auf die Kante eines Bretes wirken, so bilden sie eine Feder oder einen Spund, dessen Dicke durch den Zwischenraum der Scheiben bestimmt wird. Eine Scheibe, deren Profil nach einer angemessenen Form ausgeschweift ist, er zeugt Kehlungen oder Gesimsglieder. Daß man zu diesem Zwecke auch den schon beschriebenen Zylinder anwenden könne, wenn dessen Schneiden nach Art von Kehlhobel - Eisen geschweift sind, liegt in der Natur der Sache. Roguin's Maschine ist beschrieben und abgebildet in der Description des machines et procédés consignés dans les Brevets d'invention etc. dont la durée est expirée, Tome 23, p. 207. Die Hobelmaschine, für welche Marbot in London i. J. 1827 ein Patent nahm (f. Dingler's polytechnisches Journal, Bd. 39, S. 295), ist keine andere als die von Roguin.

6) Der Hobelmaschinen zur Verfertigung der Buchbinder. und Schuhmacher- Späne, so wie zur Darstellung von Furnieren, ist im Art. Furniere (Bd. VI. S. 325) gedacht.

7) Zwei Hobelmaschinen zur Verfertigung platter Schwes felhölzchen findet man im Bulletin de la Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale, 31 Année, 1832, p. 11 und 13, beschrieben und abgebildet. Die eine, von Pelletier erfundene, ist sehr einfach, und besteht aus einem 12 bis 13 Boul langen, 3 Zoll breiten Hobel, der auf einem Tische durch die Zugstange einer Kurbel hin und her geschoben wird. Das Blatt des Tisches enthält ein viereckiges Loch, welches 31⁄2 Zoll in der Richtung des Hobels lang und beinahe so breit als das Hobeleisen ist. Lesteres liegt auf der Sohle des Hobels horizontal, und wirkt daher völlig wie ein Spaltmesser. Ganz nahe vor der Schneide desselben ist ein zweites, aber vertikales, 2 Zoll breites Eisen angebracht, welches statt der Schneide 24 dünne, wie kleine Messer gestaltete, und in regelmäßigen gleichen Entfernungen stehende Zähne enthält. Beim Vorwärtsschieben des Hobels spaltet - nachdem das vorausgehende Zahneisen 24 parallele Furchen eingeschnitten hat — das hintere Eisen einen Span von dem Holze ab, dessen Dicke durch den Vorsprung der Schneide

über die Hobelsohle bestimmt wird, und welcher von selbst in lanter Streifen oder Stäbchen von Linie Breite serfällt. Das Holz, welches man verarbeitet, muß sehr geradfaseriges Tannenoder Fichtenholz seyn, wird nach der Größe des Loches im Tische zugeschnitten, und in dieses Loch eingelegt. Ein hölzerner Kloß, der sich in dem Loche befindet, dient dem Arbeitsholze zur Unters lage, und wird durch Hebel und Gegengewichte, welche von unten darauf wirken, nach jedem Hobelstoße so weit empor geschoben, daß die Holzfläche vom Neuen an die Sohle des Hobels stößt und sich dem Hobeleisen darbiethet.

Die zweite Maschine, von Cochot in Paris, ist zusammengefeßter, aber auf viel größere Schnelligkeit der Arbeit berechnet. Auf der äußern Peripherie eines 3 Fuß großen eisernen Rades werden 30 kurze Holzstücke (von der Länge der Schwefelhölzer) dergestalt befestigt, daß die Richtung ihrer Fasern quer über das Rad, also parallel mit dessen Achse, läuft. Dicht an dem Rade liegt ein messingener Zylinder von 211⁄2 Zoll Durchmesser, in desfen Oberfläche, parallel mit der Achse, eine Anzahl scharfer stählerner Messer so eingelassen ist, daß deren Ebenen sämmtlich durch die Achse des Zylinders gehen. Die Messer ragen nur ≈ bis 3 Linien weit über den Umkreis des Zylinders hervor, und stehen einander so nahe, daß jeder Zwischenraum gleich ist der Breite eines Schwefelholzes. Unter dem Zylinder, aber ganz nahe an demselben, liegt eine unbewegliche Messerklinge, welche die Bes schaffenheit eines gewöhnlichen Schlichthobel - Eisens hat, und parallel mit dem Zylinder, so wie mit der Uchse des großen Ra des, sich erstreckt. Wenn das große Rad in Umdrehung begriffen ist, so begegnen die auf demselben befestigten Holzstücke zuerst dem Zylinder, dessen Messer sich in die Hölzer eindrücken, wo fie seine Furchen in der Richtung der Fasern erzeugen; im Augenblicke nachher aber dem Hobeleisen, welches einen Span von der Dicke der Schwefelhölzer abstößt. Daß dieser Span in lauter schmale Stäbchen zertheilt abfallen muß, ergibt sich von selbst. Der Zylinder wird nebst dem Hobeleisen durch eine Schraube, in dem Maße wie die Arbeit fortschreitet, gegen das Rad herange rückt und dreht sich, ohne unmittelbare Verbindung mit dem Bewegungs- Mechanismus, bloß durch den Eingriff seiner Messer

in die Holzstücke.

Diese Maschine ist späterhin zur Zerkleine

rung der Farbhölzer mit Erfolg angewendet worden.

8) Zur Verfertigung der Dachschindeln eignet sich, bei der großen Einfachheit des Fabrikates, eine Hobelmaschine fehr gut. Eine solche, deren Brauchbarkeit durch die Erfahrung bewährt ist, hat folgende Einrichtung. Mitten in einem Tische von ungefähr 6 Fuß Länge und 2 bis 21⁄2 Fuß Breite befindet sich eine viereckige Öffnung, welche so lang ist als die Schindeln (z. B. 15 bis 18 Zoll). Unter dem Tischblatte läuft auf hos rizontalen eisernen Geleisen ein gußeiserner Rahmen, welcher durch einen zweiarmigen Hebel durch die Zugstange einer Kurbel, oder durch einen andern einfachen Mechanismus, nach der Länge des Tisches schnell (von Wasserkraft) hin und her geschoben wird. In diesem Rahmen befinden sich drei Hobel, deren aufwärts gekehrte Sohlen durch die Öffnung des Tisches sichtbar und zugáng. lich sind. Der erste Hobel (A) enthält ein gewöhnliches, etwa 5 Zoll breites, doppeltes Schlichthobel - Eisen; der zweite (B) ein schmales, mit zwei schrägen Schneiden zugespißtes Eisen, dessen Gestalt der Nuth in den Schindeln entspricht; der dritte (C) ein ebenfalls schmales, spizwinkelig und ziemlich tief eingekerbtes Eisen, welches so gestaltet ist, daß in die Kerbe die Spize des Eisens von B passen würde. Das Holz wird auf der Säge. mühle zu etwa 4 Zoll breiten Bretern geschnitten, die man mit telst einer Säge in 15 bis 18 Zoll lange Stücke zertheilt. Ein folches Stück nimmt der Arbeiter, und drückt es mit beiden Händen kräftig auf den Hobel A nieder, erst mit der einen, dann mit der andern Fläche, wodurch es geebnet wird. Sodann drückt er es mit der einen langen Kante auf das spißige Eisen des Hobels B, und erzeugt dadurch die Nuth; die zweite lange Kante wird hierauf in die Kerbe des Hobeleisens C gestellt, wodurch die der Nuth gegenüber stehende Zuschärfung sich bildet. Um endlich die zwei schrägen Flächen dieser Zuschärfung völlig zu glätten, hält man jede derselben noch ein Paar Augenblicke auf das Hobeleisen A nieder.

9) Um Kehlungen oder Gesimsleisten zu verfertigen, ist schon 1803 von dem Engländer Bevans eine Maschine ange= geben worden, die aber noch unvollkommen gewesen zu feyn scheint.

Mehrere Kehlhobel, im Wesentlichen von der gewöhnlichen Einrichtung, sind parallel mit einander in einer Art von liegendem Rahmen befestigt, welcher auf eisernen Geleisen durch den Mecha. nismus über das unbeweglich liegende Holz der Länge nach hin und her geführt wird. Beschreibung und Abbildung befinden sich im Bulletin de la Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale, 3o Année, 1804, p. 182.

10) Gewisser Maßen kann man hierher auch die Vorrichtun gen zum Ziehen der Gesimsleisten rechnen (s. Art. Ho bel, S. 499). Eine Maschine zu diesem Zwecke, welche mit einer Drahtziehbank Ähnlichkeit hat, und wobei die hölzernen Leisten mit einer Zange gefaßt werden, die selbst wieder mittelst Zahnstange und Getrieb fortgezogen wird, hat Mourey in Paris erfunden (s. Abbildung und Beschreibung in: Description des machines et procédés consignés dans les Brevets dont la durée est expirée, Tome XIV. p. 187, und L'Industriel, par Christian, Vol. IV. p. 13.)

B. Metall-Hobelmaschinen.

Die Vorrichtungen, welche hier anzuführen sind, kommen oft auch unter dem Namen Feilmaschinen vor; und in der That ersehen sie eben sowohl die Feile als den Hobel bei der Aus arbeitung ebener oder zylindrisch gekrümmter (konverer und kon kaver) Flächen von größeren wie von geringeren Dimensionen.

Man kann zum Ebnen großer, besonders sehr langer, aber nicht sehr breiter Flächen (wie an eisernen Linealen, Prismen u. dgl.) eine einfache Maschine anwenden, welche den Nahmen Feilmaschine im eigentlichen Sinne verdient, indem der wirkende Theil dabei allerdings eine Feile (ein mit Feilenhieb versehenes flaches Stahlstück) ist. Diese befindet sich nämlich auf dem Boden eines parallelepipedischen schweren hölzernen Klozes, wo sie mit telst einiger Schrauben befestigt wird. Der Klöß wird über einem gußeisernen Gestelle, in welchem die Arbeitsstücke unbeweglich liegen, von der Zugstange einer Kurbel durch Wasserkraft horizontal hin und her bewegt.

Die am oftesten angewendete Art der Feil- oder Hobelmaschinen, welche jezt bereits in vielen großen mechanischen Werk

stätten Aufnahme gefunden hat, wirkt durch einen scharf geschliffenen Meißel, der die Metallflächen in geraden, dicht neben einander gemachten Zügen abschäbt, und also — da er weit mehr nach Art eines Metallhobel- Eisens als einer Feile wirkt - die Benennung Hobelmaschine rechtfertigt, wenn gleich ein eigentli cher Hobel nicht vorhanden ist. Diese Art der Bearbeitung ist ihrer Natur nach mehr auf Messing und ähnliche nicht sehr harte Metalle, als auf Eisen anwendbar. Die erste Einführung solcher Maschinen scheint man dem verdienstvollen verstorbenen v. Reis chenbach zu verdanken; wenigstens sind erst nach ihm, und zum Theil selbst mit Nachahmung der von ihm angewendeten Konstruktion, ähnliche Vorrichtungen in Frankreich und England zum Vorscheine gekommen. So ist nahmentlich die von Oberhäuser in Paris angeblich erfundene Feilmaschine (m. f. deren Abbildung und Beschreibung im Bulletin de la Société d'Encouragement pour l'Industrie nationale, 31° Année, 1832, p. 3, und in Dingler's polytechnischem Journal, Bd. 50, S. 408) eine im Wesentlichen getreue Nachbildung der Maschine Reichenbachs.

Eine andere, auf demselben Prinzipe beruhende, jedoch für eine ausgedehntere Anwendung eingerichtete Maschine dieser Art ist, meines Wissens, bisher niemahls bekannt gemacht worden, und verdient also wohl, hier beschrieben zu werden. Die Abbil dungen auf Taf. 149 und 150 sind dabei zu Rathe zu ziehen. Taf. 149, Fig. 1 ist der Grundriß, Fig. 3 der senkrechte Durch schnitt nach aa, Fig. 3 ein anderer senkrechter Durchschnitt nach ßß; Taf. 150, Fig. 1 der Seitenaufriß, Fig. 2 der Aufriß des vordern Endes, Fig. 3 ein Stück des nämlichen Aufrisses mit Weglassung einiger Theile, welche in Fig. 2 der Deutlichkeit hinderlich sind; Fig. 4 ein theilweiser horizontaler Durchschnitt nach der Linie ry von Fig. 2, Taf. 149 In Fig. 2, Taf. 150 find die Durchschnittslinien aa und ßß ebenfalls angegeben, wie in Fig. 1 auf Taf. 150.

Das Hauptgestell, dessen Beschaffenheit man aus der Vergleichung der verschiedenen Ansichten erkennen wird, ist von starfem Eichenholz zusammengesezt, und zwar das Untergestell, wel. ches unmittelbar auf dem Fußboden ruht, dem in Fig. 1, Laf. 149 sichtbaren Obergestelle ganz gleich. Leßteres besteht aus

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