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unterworfen ist, desshalb nicht in Ziegeln geformt, sondern in Stücken gewonnen und so bei den Feuerungen angewendet wird. Auch von ihr giebt es mehrere Sorten, die sich theils in der Farbe, theils in der Härte, welche sich zuweilen der der Steinkohlen nähert, von einander unterscheiden, immer aber im Wesentlichen übereinstimmend sich verhalten. Obschon sie, ihrer natürlichen Festigkeit wegen, gleich mit weniger Feuchtigkeitsgehalt gewonnen wird, und desshalb auch nicht in dem Grade wie die bituminöse Holzerde dem Zerreissen unterwor- · fen ist, so muss sie dennoch beim Trocknen mit ähnlicher Vorsicht behandelt werden, wenn man etwas grosse Coaks zu erhalten wünscht. Wenn sie vollkommen trocken ist, so zeigt sie eine sehr bedeutende Festigkeit und hat noch die Eigenthümlichkeit, dass sie vorzüglich frei von Schwefelkies ist. Nach dem Einäschern zeigt sich der Gehalt an erdigen Stoffen, ebenfalls nach den verschiedenen Sorten, in abweichender Menge und ist oft bedeutend höher als der bei der bituminösen Holzerde.

Das Volumen vermindert sich bei der Verkohlung gegen das der vorigen Art bei weitem weniger, da die Kohle an und für sich dichter ist, so dass von den verschiedenen Arten etwa 75 bis 65 p. C. an Coaks erhalten werden. Die Coaks sind fester und dichter und entzünden sich daher nicht so leicht, als die der vorigen Art, entwickeln jedoch eine starke, den Coaks aus Steinkohlen sich noch mehr nähernde Hitze, wenn ihnen die erforderliche Luftmenge, durch Gebläse oder Ofenzug, zugeführt wird, ohne jedoch deren in dem Grade als die Steinkohlen-Coaks zu bedürfen.

In der Ueberschrift vorliegender Abhandlung ist auch der Bestimmung dieses Verkohlungsofens zur Verkohlung des Torfes gedacht, über weichen Gegenstand ich nur in Kürze einige Bemerkungen beifügen will.

Durch viele und an verschiedenen Orten angestellte Versuche hat sich die nutzbare Anwendung der Torfkoblen, beim Betriebe der Eisenhütten, in den Werkstätten der Feuerarbeiter und bei manchen andern technischen Anstalten, hinlänglich erwiesen; immer aber hat man bisher nur einen sehr beschränk

ten Gebrauch davon gemacht, da die, bis jetzt dazu versuchten Oefen noch mehrere Unvollkommenheiten zeigten, auch wohl für die eine und andere Torfart nicht passend waren und die Verkohlung in Meilern, selbst wenn sie für die oder jene Art zulässig schien, die gehegten Erwartungen doch nur zum Theil befriedigte, indem die nämlichen Mängel, welche bei der Verkohlung des Holzes sich ergeben, bei der des Torfes noch stärker hervortreten. Wer mit diesem Gegenstande nur einigermaassen bekannt worden ist, wird dem hier beschriebenen VerkohlungsOfen vor den bisher für die Torf-Verkohlung konstruirten Oefen gewiss wesentliche und solche Vorzüge zugestehen, die, wohl mit Recht, weit günstigere Resultate als die früher erhaltenen erwarten lassen. Die ununterbrochen fortzusetzende Arbeit, die stufenweise Erhitzung des Torfes, der für jede Torfart angemessen zu geben mögliche Hitzgrad, die allmälige Abkühlung der erhaltenen Kohle, vor Allem aber ein ganz gleichmässig verkohltes Product, ohne Brände oder Asche, daher ohne allen Verlust: alle diese Umstände vereinigen sich, um bei Anwendung dieses Ofens zur Verkohlung des Torfes die gerechtesten Erwartungen für einen ganz vorzüglichen Erfolg hegen zu dürfen. Aber auch in ökonomischer Hinsicht würde derselbe sich vollkommen für diese Absicht eignen, denn das für ihn nöthige Feuerungs-Material würde aus dem schlechtesten, unverkäuflichen Torfe des Abraums, aus allerlei Wurzeln und Holzwerk, wie es sich in dem Torflagern häufig findet, aus Bruchstücken von Torfziegeln etc. bestehen, und dieses könnte dann nicht höher, als was die Arbeit des etwa nöthigen Sammelns und Trocknens beträgt, in Rechnung gebracht werden. Uebrigens würde man, bei solchem Feuerungs-Material, auch nur eines Rostes bedürfen, da sich die Torfarten, wenn sie einigermaassen trocken sind, sehr schnell und leicht entzünden und eine lebhafte Flamme unterhalten.

Eine spezielle Betrachtung der verschiedenen Torfarten würde mich zu weit von dem vorliegenden Zwecke entfernen und auch, da sie, bei einer ausserordentlichen Mannigfaltigkeit, mehr locale Abänderungen als eigenthümliche Sorten zeigen, indem sie sämmtlich als in einander übergehend zu betrachten sind, nicht einmal gut möglich und, wenigstens in der gegenwärtigen Beziehung, nutzlos sein. Es genügt hier hinlänglich

eine Eintheilung in zwei Hauptsorten, nämlich in Stechlorf und Streichtorf, da wohl jedem meiner Leser dieses mineralische Brennmaterial in verschiedenen Abänderungen bekannt sein wird.

Der Stechlorf, welcher, mittelst besonders dazu gefertigter Werkzeuge, in Stücke von bestimmter Grösse, in Ziegeloder Riegelform, gleich unmittelbar aus dem Lager gestochen wird, die alsdann an der Luft getrocknet werden, bildet entweder ein Gewebe aus mehr oder weniger Wurzeln und Sumpfgewächsen, die entweder noch gar nicht, oder doch nur in geringem Grade mineralisirt sind, oder es besteht solcher aus einem Theile dunkelgefärbter, durch die vollkommene Mineralisation der vegetabilischen Theile zu fetter Torferde umgeänderter Masse, die aber noch durch Wurzeln hinreichend und so zusammen gehalten wird, dass sie beim Stechen sich nicht zerkleint. Es ist dabei erforderlich, dass der Torf, um ihm durch die Werkzeuge seine Form geben zu können, so frei als möglich von Wurzeln, Aesten und anderm Holze ist, die ebenfalls seiner Haltbarkeit zu sehr schaden.

Die passendste ihm zu gebende Form würde des Füllens der Cylinder wegen die Riegelform, von gleicher Stärke mit der Breite, und der Durchmesser derselben so zu berechnen sein, dass er nach dem Trocknen etwa noch 4 bis 441⁄2 Zoll bliebe, je nachdem vorauszusehen ist, ob die Torfart bei der Verkohlung weniger oder mehr am Volumen vermindert wird. Die Länge der Riegel würde man beim Stechen nach dem Grade des Schwindens beim Trocknen so berechnen, dass, wenn die Cylinder von der hier beschriebenen Höhe angewendet werden, die trocknen Torfriegel etwa 8 Zoll lang bleiben, damit drei Längenschichten über einander den Cylinder gerade bis an seinen Deckel ausfüllen.

Das Trocknen des Torfs geschieht bekanntlich im Freien, erfordert daher weder solche Vorrichtungen, noch die Vorsicht, wie bei den zur Verkohlung bestimmten Braunkohlen, da er und vorzüglich der Wurzeltorf, nicht wie jene dem Zerreissen oder Zerfallen unterworfen ist. Man bedarf daher bloss eines bedeckten Schuppens, zum Aufbewahren des getrockneten Torfes, dem man jedoch die Einrichtung geben kann, dass den darin aufgeschichteten Torfziegeln nicht aller Luftzutritt abgeschlossen ist, damit diejenigen Parthieen, welche zuweilen der

Witterung und anderer Umstände wegen, etwas früher hineingeschafft worden, als sie vollkommen trocken waren, darin nòch vollends abtrocknen können.

Man hat den Kohlen aus den leichten Wurzel- und Rasentorf-Arten den Vorwurf gemacht, dass sie nur zu solchen Feuerarbeiten anwendbar wären, wo, wie z. B. bei den Zainund Nagelschmieden etc., nur ein geringer Hitzgrad erfordert wird, dagegen in Hohöfen und bei andern Schmelz- und Schmiedefeuern, wo man einen bedeutend höhern Hitzgrad verlangt, nicht für sich allein, und nur mit andern Kohlenarten ver– mengt, benutzt werden könnten, wobei sie oft noch nur gerin– gen Vortheil brächten, und diese Beschuldigung ist allerdings gegründet, doch trifft dieselbe nicht eigentlich die Masse des Torfs, sondern vielmehr ihren lockern Zustand, indem sie in einem gewissen Volumen weniger Kohlenstoff als andere Kohlenarten enthalten, daher auch in ihrer Wirkung jenen nachstehen müssen. Dieser Fehler würde sich jedoch leicht beseitigen lassen, wenn man bei solchen Torfarten das, hie und da schon mit dem besten Erfolge angewandte, Pressen der Torfziegel einführte, wobei man, ausser dem Vortheile einer sehr bedeutenden Umfangs-Verminderung, und dadurch erhöhter Festigkeit und Dichtigkeit, durch das Ausdrücken des Wassers noch den, eines viel schnellern Trocknens, haben würde. Nach neuern Nachrichten soll dieses Pressen des Torfs, mittelst einer einfachen Vorrichtung in Irland so weit getrieben werden, dass sein Volumen bis zu einem Dritttheile vermindert wird. In diesem Zustande soll seine Wirkung als Brennmaterial der der besten Steinkohle gleich kommen. Eine solche bedeutende Verminderung des Volumens lässt sich zwar nur

dem jüngsten, noch wenig mineralisirten; Wurzeltorfe erwarten, aus dessen gleichsam filzartigem Gewebe zarter Wurzelfasern etc. die grosse eingesaugte Wassermenge, ohne grosse Anstrengung, wie aus einem Schwamme sich drücken lässt, doch wird dieses Verfahren auch bei den übrigen Sorten des Wurzeltorfes, selbst wenn er schon etwas mit Torferde gemengt, also schon in höherem Grade mineralisirt sein sollte, in Anwendung gebracht werden können und dann, wenn die Volumen-Verminderung auch nur bis zu 3/4 des rohen gelänge,

von entschiedenem Vortheile sein, er mag zur Feuerung oder zur Verkohlung bestimmt werden.

Der Streichtorf. Die verschiedenen Sorten des Torfs, welche entweder durch theilweise, oder vollkommene, Mineralisation und Auflösung der vegetabilischen Theile, zu einer mehr oder minder homogenen und fetten, oft schlammigen Erde umgeändert worden, oder, wenn sie auch noch zum Theil vegetabilische Reste enthalten, doch nicht genug zusammenhalten, oder mit zu vielen Wurzeln, Aesten und anderm Holzwerke vermengt sind, um nicht als Stechtorf genutzt werden zu können, werden, nachdem sie wie die Thon- und Lehmmassen bei den Ziegeleien, gut durchgearbeitet worden, in Formen gedrückt, und die so gebildeten Ziegel dann, wie die der vorigen Art an der Luft getrocknet.

Die guten Sorten solchen Torfes sind an Brennstoff und Kohle weit gehaltreicher, als die der obengedachten Art, wesshalb man die etwas höher zu stehen kommende Fertigung solcher Ziegel, wegen der grössern Wirkung der Masse, nicht zu scheuen braucht. Das Pressen solcher Torfsorten ist weder anwendbar noch nöthig, da die meisten, nach dem Trocknen, eine kompacte, dichte Masse bilden. Das einzige, was man bei der Fertigung der Ziegel zur Verkohlung (welchen man übrigens die nämliche Form, wie bei dem Stechtorfe vorgeschlagen, geben könnte) zu beobachten haben würde, ist, zu Vermeidung des etwa zu befürchtenden Aufreissens der oft sehr fetten Masse, beim Trocknen und Verkohlen, ein gutes Durcharbeiten vor dem Streichen, durch Treten und ein etwas vorsichtiges Trocknen, da manche Sorten, wenn sie gleich, nachdem sie aus der Form kommen, bei heisser Witterung zu sehr der Sonne ausgesetzt werden, gern Risse bekommen, was vorzüglich dann, und zwar wegen des ungleichen Schwindens, der Fall ist, wenn die Torfmasse noch mit gröbern Holztheilen, z. B. Wurzeln und Aststücken vermengt sein sollte.

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Die Kohle aus solchen Torfarten ist in dem Verhältniss dicht, als es der Torf in seinem rohen Zustande war, und danach richtet sich auch ihre grössere oder geringere Wirkung, die in der Regel von der Art ist, dass diese Kohle in den meisten Fällen bei Schmelz- und andern Feuern, die einen hohen Hitzgrad erfordern, benutzt werden können, wenn

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