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Die Neigung von x gegen y (der Verjüngungswinkel x a y Ansicht B) beträgt 9 bis 10 Grad. Das abgebildete Exemplar ist das größte eines Sortimentes oder Sazes von 6 Stück; das kleinste mißt am Stiele nur Linien in der Dicke, und an der Schneide 10 Linien in der Breite.

Beizeisen (auch wohl Halbeisen genannt), sind den Schlageisen vollkommen ähnlich, nur kleiner und schwächer. Ihre Länge ist bis 8 Zoll. Sofern an ihnen die Breite der Schneide nicht unter 6 Linien beträgt, haben sie noch die nach unten breiter auslaufende Gestalt wie Fig. 1, A; die kleinsten Eremplare wür den jedoch bei dieser Bildung einen zu schwachen Stiel bekommen, und sind deßhalb so abgeändert, daß sie vom Stiele gegen die Schneide hin schmäler werden (wie Fig. 2, A, und in noch größerem Verhältnisse). Man unterscheidet große und kleine Beizeisen. Die ersteren sind, in sechs Abstufungen, am Stiel 5 bis 6'/, Linien dick, an der Schneide 4/2 bis 9 Linien breit ; der Verjüngungswinkel, d. i. die Neigung der unten zusammen. laufenden breiten Flächen gegen einander ist etwas kleiner als bei den Schlageisen, nämlich = 7 bis 9 Grad. Das schmålste dieser großen Beizeisen ist in Fig. 2 vorgestellt. Die kleinen ha ben (ebenfalls in sechs Abstufungen) 3 bis 41⁄2 Linien Stieldicke, 21/2 bis 4 Linien Breite an der Schneide und einen Verjüngungswinkel vou 6 bis 8 Grad.

Zahneisen (Fig. 3 und 4), von der Form der Schlagund Beizeisen, jedoch an der Schneide durch sehr schmale, ungefähr einen halben Zoll tiefe Einschnitte in mehrere gleiche Zähne getheilt, deren Breite bei den kleinsten Exemplaren nicht viel über eine halbe Linie, bei den größten wohl zwei Linien erreicht. Vermöge dieser Abtheilung in Zähne wird das Werkzeug verhindert, größere Steintheile ab¡usprengen; vielmehr dringt jeder Zahn unabhängig für sich ein, und nimmt nur kleine Fragmente weg,

Ganzen die Wirkung mehrerer gleichzeitig arbeitenden sen entsteht, d. h. eine feine Ausarbeitung der Steinicht und dennoch das Geschäft beschleunigt wird. In genden Sortimente befinden sich vier Zahneisen von fol. ziellen Beschaffenheit :

Dicke im Stiel..... 3/21 5, 6,

71 10,

71/2 Linien.
1311⁄2 »

4, 5, 6,

7

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Grad.

Breite an der Schneide 4, Anzahl der Zähne . . . Verjüngungswinkel . . 7, 81/21 91/21 11 Es zeigt sich hier wieder - wie bei den Schlag- und Beizeisen in Ansehung des Verjüngungswinkels die naturgemäß schlankere Gestalt der schmalen, mehr zu feinerer Arbeit dienenden Exemplare.

Spizeisen besißen statt der Schneide eine vierseitig = pyramidal geformte (jedoch meist nicht scharf auslaufende, sondern etwas dicke und abgestumpfte) Spige, vermöge welcher sie ver hältnißmäßig tief eindringen können, und sich zum Wegsprengen größerer Steinfragmente eignen, da sie in vier (und nicht wie die Eisen mit einer Schneide, nur in zwei) Richtungen keilartig wirken. Die Fig. 5, 6, 7, 8 stellen vier verschiedene Spißeisen vor, von welchen die mit dem eisernen Schlägel zu treibenden, daher auch wohl Schlägeleisen genannten (Fig. 5, 6) am Kopfe abgestumpft konisch auslaufen, und auf der dortigen kleis nen kreisrunden Endfläche ein halbkugeliges Grübchen enthalten (wie die Punktirung bei ́n zeigt). Hierdurch wird die Berühr rungsfläche des Eisens mit dem Schlägel möglichst verkleinert, das Rutschen des Leßtern verhindert und ein fchiefer Schlag vermieden. Dagegen haben die für die Arbeit mit dem hölzernen Klöpfel bestimmten (Fig. 7, 8) einen breiten, schwach conver ges rundeten Kopf. Das starke Spißeisen Fig 5 ist zum Behauen harter Steine, (z. B. Granit 2c.) bestimmt, und daher mit einer ziemlich kolbigen (nicht schlauk zulaufenden) Spize versehen, an welcher je zwei einander gegenüber liegende Flächen zusammen einen Winkel von 35 Grad einschließen. Daß der Schaft oder Stiel hier rund ist, während die übrigen Eremplare ihn achtkan. tig haben, ist ein völlig unwesentlicher Umstand. Bei Spißeifen auf weniger harte Steine (Marmor, Sandstein 2c.) und zu feis nerer Arbeit wird die Zuspigung viel schlanker angelegt, so daß deren Winkel z. B. an Fig. 6 und nur 13 bis 15 Grad, an Fig. 8 nicht mehr als 10 Grad mißt. Größere Exemplare werden öfters so geschliffen, daß statt einer Spiße eine äußerst schmale

Kante entsteht ein Beispiel hiervon ist Fig. 7, wo die Breite e d eine Linie beträgt.

Bossir oder Schrift-Eisen. So nennt man überhaupt die zarteren Eisen, welche zur Ausarbeitung feiner Verzierungen, erhabener oder vertiefter Buchstaben u. dgl. gebraucht werden, und demgemäß eine ziemliche Mannichfaltigkeit darbieten. Die vorzüglichsten sind in den Fig. 9 bis 13 abgebildet. Ihre Länge beträgt durchgehends 9 bis 10 Zoll. Da sie alle mittelst des eisernen Schlägels getrieben werden, so haben sie am Kopfe die schon bei Gelegenheit der Fig. 5, 6 erklärte Gestalt. Um bei der nothwendig geringen Dicke mehr Steifheit zu erzeugen, und hierdurch das Prellen oder Dröhnen unter dem Schlage zu vers meiden, gibt man ihnen ihre größte Stärke am mittleren Theile und läßt sie nach beiden Enden hin dünner auslaufen, wie an Fig. 9 und 13 zu erkennen ist. Von Fig. 10, 11, 12 ist, wegen der vollkommen übereinstimmenden Gestalt im Ganzen, nur der unterste Theil obgebildet, an dem die einzige charakteristische Verschiedenheit, nämlich jene der Schneide, vorkommt. Eisen mit gerader Schneide, wie Fig. 9,- den kleinen Beizeifen (f. oben) in dieser Beziehung ähnlich — enthält das Sortiment 6 Stück, bei welchen die Breite an der Schneide 2 bis 41⁄2 Linien, der Verjüngungswinkel 4 bis 7 Grad beträgt. Fig. 10 ist hiervon nur durch die schräge Stellung der Schneiders verschieden; der dadurch gebildete spiße Winkel bei r ist bo bis 75 Grad. An Fig. 11 und 12 ist zwar die allgemeine Gestalt wieder dieselbe, aber die Schneide a bogenförmig, entweder konver (Fig. 11) oder konkav (Fig. 12). Die konver gekrümmte Schneide bildet einen Halbkreis, die konkave einen kleineren Bogen: beiderlei Eisen hat man von 21⁄2 bis 5 oder 6 Linien Breite.

-

=

Die lezte Art sind sehr schlanke, dünne und scharfe Spiß. eisen (Fig. 13), an welchen der Zuspißungswinkel nicht größer als 8 bis 10 Grad ist.

Englische Eisen:

Hierunter kommen drei Arten mit geradliniger Schneide (Flacheisen) vor, welche durch die Art der Zuschärfung und auch sonst durch verschiedene Gestalt von einander abweichen. Bei der ersten Art (Fig. 14 und 15) entsteht die Schneide durch

eine einzige Facette o, welche mit der Fläche p einen Winkel von 30 bis 35 Grad bildet. Die Breite dieser Eisen ist von der Schneide ab bis an den achtkantigen Stiel überall beinahe gleich: die schmalen Exemplare verbreitern, die breiten verschmälern sich ein wenig nach dem Stiele (wie die Ansichten A ergeben), und so entsteht bei allen ein zweckmäßiger Uebergang in die den Um ständen nach erforderliche Stärke des Stieles selbst. Die Dice (f. Ansicht B) nimmt durchgehends vom Stiele gegen die Schneide hin etwas ab: sehr wenig bei den schmalen Eisen (Fig. 15), bez trächtlicher bei den breiten (Fig. 14). Die Dicke ist, mit der Breite verglichen, desto größer, je kleiner beide Dimensionen sind; daher ergibt sich bei Fig. 14 die Dicke viel geringer, bei Fig. 15 hingegen etwas größer als die Breite an der nämlichen Stelle. Dieser Umstand kommt bei allen meißelartigen Instrumenten (nicht nur jenen der Steinarbeiter) vor, und hat seinen natürlichen Grund darin, daß man den sehr schmalen Werkzeugen ihre gehö rige Steifheit und Festigkeit durch eine Verstärkung in der Dicke ertheilen muß. Von den sechs im Sortimente enthaltenen Stükken mißt das breiteste 7 Linien, das schmälste nur Linie an der Schneide. Die zweite Art (Fig. 16), zur Arbeit auf den hår. testen Steinen bestimmt, erhält ihre Zuschärfung mittelst zweier Facetten m, n, von welchen die leßtere etwas höher hinauf reicht als m. Drei Flächen der Klinge sind eben, die vierte (an wels cher die Facetten liegt) hat eine konver gekrümmte Gestalt, wie besonders die Querdurchschnitte zu erkennen geben; nach dieser Seite hin wird das Werkzeug beim Aufseßen auf den Stein ges neigt, so daß die kürzere Facette m dem abzusprengenden Frags mente zugewendet ist. Diese Eisen sind nur 134 bis 4/2 Linien an der Schneide breit und im Verhältniß hierzu sehr dick; der Winkel von m zu n ist sehr groß, nämlich = 42 bis 48 Grad: lauter Eigenthümlichkeiten, welche dem Zwecke (Gebrauch zu schwerer Arbeit) entsprechen. -Die dritte Art (Fig. 17, 18) ist un gefähr den deutschen Schlageisen und Beizeisen zu vergleichen, zwar ebenfalls durch zweiseitiges Anschleifen geschärft, jedoch nicht mittelst Facetten, sondern vermöge zweier schwach bauchiger, uns merklich in die Flächen y, y übergehender Verjüngungsflächen 1, x, welche bei ihrem Zusammenlaufen in der Schneide einen

Linie in der

Winkel von 22 bis 28 Grad mit einander einschließen. Das größte dieser Eisen mißt 10 Linien, das kleinste Schneidbreite.

Die Hohleifen (Fig. 19), mit welchen Hohlkehlen und andere runde Vertiefungen ausgehauen werden, gleichen im Algemeinen den gleichnamigen Werkzeugen der Tischler, sind aber von innen heraus, d. h. durch eine auf der konkaven Fläche angeschliffene Facette i zugeschärft. Diese Facette erzeugt durch ihr Zusammenstoßen mit der äußern (konveren) Fläche - gegen welche sie unter einem Winkel von 22 bis 26 Grad geneigt ist

eine bogenförmige Schneide, die bei den verschiedenen Eremplaren einen größern oder kleinern Theil des Kreises ausmacht, nämlich bei den breitesten Hohleisen ungefähr einen Viertelkreis und so stufenweise zunehmend bis zum vollen Halbkreise bei den schmälßten. Dieses ergibt sich näher aus folgenden Abmessungen der sechs Stücke, welche in dem Sortimente enthalten sind. Un ter Breite« hat man hier den Abstand zwischen beiden, Endpunk. ten der Schneide, also die Sehne des von dieser gebildeten Kreis: bogens, zu verstehen.

Breite

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9.5, 7.71 57, 4.2, 3.4, 2.1 Lin. Krümmungshalbmesser 7.0, 5.2, 3.8, 2.3, 1.8, 1.05 Größe des Bogens . 85, 952, 97, 138, 1412, 180 Grad. Die flachen Hohleifen (Fig. 20) unterscheiden sich von den vorhergehenden nur dadurch, daß ihre Krümmung viel flacher und die Facette zur Anschärfung der Schneide von außen her (auf der konveren Seite) angefeßt ist. Die vorliegenden sechs Exemplare zeigen folgende Dimensionen:

Breite

1

*

10.5, 8.0, 5.5, 3.8, 3.5, 1.7 Lin. Krümmungshalbmesser 18.9, 19.1, 15.9, 10.8, 10.5, 5.4 Größe des Bogens 32, 24, 20, 20, 19, 18 Grad. Die Spizeisen dieses englischen Sortimentes find an Gestalt übereinstimmend mit den gewöhnlichen Grabstichel n der Kupferstecher und Graveure (BD. VII. S. 193), nur von stärkeren, dem Zwecke angemessenen Verhältnissen; übrigens von zweierlei Urt, welche den niedrigen und hohen Grabsticheln nachgebildet sind. Die ersteren (Fig. 21) haben eine quadras tische Querschnittsform, die leßteren (Fig. 22) eine rhom

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