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eine beträchtliche Länge des Zuges, weil dadurch ein zu großer Theil der Säge aus dem Schnitte hervortritt, und zu viel Sand entführt, welcher vorzeitig abfällt. Man läßt daher selten mehr als 60 oder 80, oft nur 40, einfache Züge d. h. 20 bis 40 Hiuund Hergänge in einer Minute, und bei jedem Zuge eine Bewegung von 12 bis 18 Zoll machen. (Bei der Arbeit mit Handfágen, die nicht zu schwer sein dürfen und also geringern Druck erzeugen, finden jedoch gewöhnlich ungefähr 50 doppelte oder 100 einfache Züge von durchschnittlich 15 Zoll Länge Statt. Der Druck auf das Sägeblatt soll - wenn sonst die Umstände es ge: statten stark genug seyn, um die größte erreichbare Wirkung hervorzubringen; aber nicht so groß, daß das Eintreten der Sandoder Schmirgelförnchen unter die Säge erschwert wird: in die ser Beziehung ist es von wesentlichem Nußen, die Säge häufig zu lüften (ein wenig aufzuheben). Der angewendete Sand foll ein gleichförmiges Korn haben, und deßhalb vorläufig durch Sieben von Staub, so wie von zu groben Theilen gereinigt werden. Zu harten Steinen nimmt man feineren Sand als zu weichen. Sand (oder Schmirgel) und Wasser werden entweder mit einander gemengt als dünner Brei aufgegeben, oder man streut den Sand trocken auf den Stein, und fügt das Wasser mittelst eines großen Borstenpinsels, eines Schwammes, eines eingetauchten Lappens zc. hinzu. Ein richtiges Verhältniß zwischen beiden Zuthaten mnß beobachtet werden; allein es läßt sich keine genaue Vorschrift über dasselbe geben: ungefähr kann man 4 bis 5 Maß Wasser auf 1 Maß Sand rechnen. Mit zu trockenem Sande arbeitet die Sage schwer und schlecht; zu viel Wasser macht das Gemenge

ein Wasserrad von 211⁄2 Pferdekraft bewegt. Das eine Gatter enthielt 15, jedes der beiden übrigen 14 Sägeblätter; Gesammtzahl der Sägen = 43; Geschwindigkeit 56 bis 58 einfache Züge in einer Minute. Von den drei Marmorblöcken war der eine (worin 15 Sägen arbeiteten) 5 Fuß8, Zoll lang, der zweite 6 Fuß 6 Zoll, der dritte 5 Fuß 9 Zoll. Die Sägen drangen in 24 Stunden 2.5 Zoll tief; die gesammte Schnittfläche war mithia=53.57 Quadrat= fuß, was 21.43 Quadratfuß auf eine Pferdekraft ergibt. Nach dem Durchschnitte aus beiden Beobachtungen ist anzunehmen, daß in mittelhartem Marmor mit einer Pferdekraft 24 Quadra »H in 24 Stunden, oder ein Quadratfuß stündlich, gesägt werden kann.

so dünnflüssig, daß nicht genug Sandkörncheu znr Wirkung kommen, und der Brei zu leicht von der Säge ausgeworfen wird. Es muß immer reichlich Sand vorhanden sein und daher mit dem Nachtragen desselben nicht zu lange gezögert werden, damit das Sägeblatt nicht allein mit der Kante, sondern auch mit seinen Seitenflächen arbeitet, und hiedurch den Schnitt genugsam erweitert, um sich darin mit Leichtigkeit bewegen zu können. Bei den Sägemaschinen wird oft eine selbstthätige Vorrichtung zum fortwährenden gleichmäßigen Auftragen des Wassers, des Sandes, oder des Gemenges aus Beiden angebracht. Für den ersten Fall genügt ein über den Sägen befindlicher Wasserbehál. ter mit zwei oder mehreren Hähnen, welche angemessen geöffnet das Wasser abtropfeln lassen; zum Aufschütten des trockenen Sandes ist ein Kasten angeordnet, der unten keilförmig zuläuft, eine schmale, genau über dem Sägeblatte befindliche Spalte enthält, und durch ein Hebelwerk geschüttelt wird. Um Sand oder Schmirgel mit Wasser angemacht zuzuführen, bedient sich Hutic in Paris einer archimedischen Schraube. Man kann aber auch das Wasser auf ein schräges Bret tröpfeln lassen, welches stets mit Sand bedeckt erhalten wird, so daß Lesterer von dem ablaufenden Wasser fort gespült wird und vermengt mit demselben auf den Stein fällt.

Als gutes Beispiel einer Steinfägemaschine mit zahnlosen Blät= tern (Schwertsägen) soll hier die von Tullock in London angegebene 1824(in Frankreich 1826) patentirte Konstruktion beschrieben werden.

Auf Taf.376 sind, in Fig. 6 bis 15, Zeichnungen derselben enthalten. Fig. 6 ist ein Seitenaufriß; Fig. 7 der Grundriß mit Weglassung des Sägegatters; Fig. 8 ein Querdurchschnitt nach aß der Fig. 6. Die übrigen Figuren stellen einzelne Theile dar, und werden im Folgenden zur Sprache kommen.

Unter A (in Fig. 6, 7) hat man sich eine der Umfassungs. mauern des Maschinenhauses zu denken. Von dieser bis zur ges genüberstehenden (in den Zeichnungen nicht angegebenen) Mauer erstrecken sich auf dem Fußboden zwei parallele hölzerne Schwellen B C, von welchen die erstere in Fig. 6 an einer Stelle unterbro chen erscheint, so daß der hinter ihr liegende Theil e des Mecha. nismus, und folglich auch die Schwelle C sichtbar wird. In verschiedener Höhe über dem Fußboden liegen, ebenfalls von Mauer

zu Mauer, drei Paar Balken F F, G G und L L, deren Anords nung man vollständig bei Vergleichung der Fig. 6 mit Fig. 8 er: fennt. Die Schwellen B, C werden durch zwei Querhölzer D, E (Fig. 6, 7), die Balken G, G durch drei ähnliche Hölzer H, I, K, die obersten Balken L, L durch ein Querholz M mit einander verbunden; endlich sind zwischen den Schwellen B, C und den unters sten Balken F, F auf jeder Seite zwei (im Ganzen vier) Stánder N, N, N, N aufgerichtet. Alle diese Theile zusammen genommen bilden das unbewegliche Gestell der Maschine.

Die Ständer N sind auf der innern Seitenfläche zu einer breiten Furche oder Nuth ausgehöhlt, um hierin zwei bewegliche Gestellstheile aufzunehmen, nämlich die ganz mit einander übereinstimmenden hölzernen Rahmen 0, 0, welche sich heben und senken können, wobei durch einen Beschlag von eisernen Schienen die Reibung vermindert, zugleich aber alles Wackeln in horizon= taler Richtung verhindert wird. In Fig. 6 haben die erwähnten Rahmen ner mittelst punktirter Linien angegeben werden können; in Fig. 7 sieht man sie beide von oben aus; in Fig. 8 erscheint einer derselben seiner Breite und Höhe nach. Zu größerer Deut. lichkeit ist ferner noch einer dieser Rahmen, O, Fig. 14 im Aufrisse und Fig. 15 im Grundrisse (hier nebst den horizontalen Durchschnitten der Ständer N, N) vorgestellt. Jeder folcher Rahmen enthält zwei, bei h, h angegebene, Friktionsrollen, auf welche das horizontale Sägegatter zu liegen kommnt.

Das Sagegatter ist ein länglich viereckiger hölzerner Rahmen P, in dessen Öffnung Sågeblätter in beliebiger und dem Zwecke entsprechender Anzahl aufgespannt werden. In den Ubbildungen sind drei Ságen bei i, i, i angegeben. Man sieht den senkrechten Durchschnitt derselben in Fig. 8, andere Ansichten in den Fig. 9 bis 12. Jede Sage ist eine gewalte eiserne oder kupferne Schiene von 3 bis 6 Zoll Breite, '/1⁄2 Linie his 1 Linie Dicke. Fig 9 stellt den Grundriß des Sagegatters vor; Fig. 10 dessen Endanficht; Fig. 11 einen Långendurchschnitt; Fig. 2 eins der Sägeblätter abgefondert in derselben Lage wie Fig. 11; endlich Fig. 13 den Lángendurchschnitt des Gatters P nach Entfernung der Sågen.

Da das Sagegatter mit seinen langen Seitentheilen, auf den vier schon erwähnten Friktionsrollen h liegt, so läßt es sich, von die

sen unterstüßt, ohne nennenswerthe Reibung in horizontaler Richtung hin und her ziehen. Dabei stoßen zu Ende eines jeden Zuges zwei der unterwärts am Gatter P vorspringenden schiefen Ebenen g, g, 8, 5 (Fig. 6, 10, 11, 13) gegen die korrespondirenden zwei Rollen h, und bewirken so eine kurz dauernde geringe Erhebung des Gatters, mithin der Sägeblätter, welche hierdurch dem Sande und Wasser Raum geben, auf den Grund des im Steinblocke ge machten Schnittes niederzusinken.

Die Befestigung und Spannung der Sägen in dem Gatter geschieht auf folgende Weise. Das Gatter P enthält in jedem seiner kurzen Seitentheile einen langen, horizontal hindurchgehenden Schlig n n (Fig. 8, 10, 13), jedes Sägeblatt aber ist an seinen beiden Enden mit einer geschmiedeten eisernen Angel k versehen, deren flach viereckiger Schaft in jenen Schliß eingeschoben wird. Außerhalb wird alsdann an einer Seite des Gatters ein Vorstecknagel bei 1 angebracht, an der andern Seite eine Schraubenmutter m, welche zugleich zum Reguliren der Spannung dient. Vermöge dieser Anordnung hat man die Freiheit, nicht nur so viele Sägen als man wünscht einzuseßen, sondern auch denselben einen beliebigen Abstand von einander zu geben.

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Die Bewegung der Maschine geht von der horizontalen eifernen Betriebswelle Z (Fig 7) aus, deren eisernes Stirnrad a (Fig. 6, 7) zwei einander gleiche kleinere Råder b, c umdreht. Dies ses ganze Ráderwerk ist zwischen zwei gußeisernen Ständern X, gelagert, welche selbst wieder auf den Fußriegeln D, E festgebolzt find. Außerhalb des Ständers X trägt die Achse eines jeden der Nåder b, c einen Krummzapfen f, welcher mittelst einer eisernen Bugstange mit einer Hülfe e auf der hölzernen Schwinge R S T zusammenhängt. Leptere ist in S gegliedert und dreht sich an ihrem obern Ende um einen Bolzen in der Schere Q, welche mitten auf der untern Fläche des Querholzes M sigt. Indem sonach der Theil R S sich im Bogen um den Mittelpunkt bei Q bewegt, kann vermöge des Gelenkes S das Stück ST stetig eine vertikale Stellung behaupten, währeud es von den Stangen d, d vor- und rückwärts gezogen wird. Diese Bewegung ist anf das Sagegatter P zu übertragen. Es dient hierzu eine Hülse U auf der Schwinge, eine Schere W am Gatter (f. Fig.

6, 9), und das Verbindungsstück V zwischen Beiden, mittelst dessen ein doppeltes Gelenk hergestellt ist. Von der an der Welle Z wirkenden Kraft kann noch eine zweite Sägemaschine getrieben werden, wenn man gegenüber von bund c noch ein ande-: res Paar solcher Räder anbringt, in welche a ebenfalls eingreift.

Der zu sägende Steinblock wird in dem Raume unter dem Gatter P (Fig. 6), innerhalb des von der vier Ständern N,N,N,N (Fig. 7) eingeschlossenen Vierecks, auf ein Paar Balkenstücke hingelegt. Bei hinreichender Größe bleibt er schon vermöge seines eigenen Gewichtes vor unabsichtlicher Verrückung gesichert; im entgegengesezten Falle ist irgend eine angemessene und einfache (z. B. aus hölzernen Zulagen und Keilen bestehende) Vorrichtung zur Befestigung anzubringen. Am bequemsten dürfte es seyn, den Stein außerhalb des Maschinenraumes auf einen niedrigen flachen Rollwagen zu laden, diesen durch eine in der Wand A (Fig. 6) befindliche Thür gerades Weges (allenfalls mittelst einer kleinen Eisenbahn) unter das Sägegatter zu fahren, und hier stehen zu lassen. Zur Befestigung des Steins, so wie zu dessen etwa nöthiger Verschiebung vor Anfang eines folgenden Schnittes kann ein Apparat auf dem Wagen sich befinden.

Die Sägeblätter drücken beim Einschneiden vermöge des Gewichtes, welches das Gatter P hat, auf den Stein, und sinken im Schnitte nach, nehmen also anfangs die höchste, später fortschreitend eine niedrigere Stellung ein. Troß dem muß in allen Augenblicken die Mittheilung der Bewegung ungestört erfolgen. 3u diesem Behufe ist die Hülse U lose auf die Schwinge S T gesteckt, also längs derselben schiebbar. Um eine übereinstimmende Senkung dieser Hülfe und der beiden Rahmen O O (welche mittelst ihrer Rollen h das Sägegatter tragen) zu erzeugen, wendet der Erfinder folgenden Mechanismus an. Oben im Gestelle der Ma= schine ist eine horizontale eiserne Welle p angebracht, welche auf den Querhölzern H, I, K drei Lager 0, 0, 0 findet. Ferner sind q,r,s drei kurze Walzen oder breite Rollen von Holz, jede mit einem Seile (oder einer Kette) versehen. Diese drei Seile u, v, w sind auf den erwähnten Rollen befestigt und in übereinstimmender Richtung ein oder zwei Mal herumgewickelt. An u hängt die Hülse U; v und w sind an den beiden Rahmen O, O befestigt.

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