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nicht am unrechten Orte seyn, dieselbe auch hier wieder aufzunehmen, da sie für diesen Zweck bedeutend von jenen abweichen.

Fig. 1, Taf. 135 stellt einen solchen Support im Grundrife, Fig. 2 in der Seitenansicht (in Fig 3 ist er der Deutlichkeit wegen weggelassen, und dafür in Fig. 16 in doppeltem Maßstabe von dieser Seite gezeichnet), Fig. 10 bis 15, und Fig. 17 bis 24 im Detail vor. Die Basis desselben ist die starke eiserne Platte a, Fig. 24, die den langen Einschnitt b, und an beiden Seiten die niedrigen aufrecht stehenden Wände e hat. Diese Wände mit der Platte a und den zu den beiden andern Seiten angeschraubten Blechen d bilden einen Kasten, auf dem die Platte e aufgeschraubt ist, deren beide langen Seitenflächen nach abwärts konvergiren (abgeschrägt sind).

In jenen Einschnitt b der Platte a ist die Schraube f gesteckt, die durch die Bank A, Fig. 1, 2 und 3 in den Einschnitt H derselben durchgeht, und durch welche einerseits mittelst ihres Kopfes, und anderseits mittelst der Mutter, die in Fig. 2 und 16 zu sehen ist, die Platte a an die Bank fest angezogen werden kann. Durch Verschieben der Schraube f in den Einschnitt der Bank und in den Einschnitt der Platte a läßt sich die ganze übrige Vorrichtung, die zum Tragen des Meißels dient, innerhalb gewisser Grenzen jeder gewünschten Stelle nahe bringen. Auf e befindet sich wieder eine Platte g, auf die von der untern Seite, die beiden Leisten h. Fig. 19 und 20 angeschraubt sind, zwischen welche die Platte e eingeschoben wird. Diese Leisten werden wieder stets an die Platte e anschließend erhalten, indem eine derselben durch zwei Schrauben, die in g ihre Muttern haben, und deren Köpfe etwas über diese vorstehen, stets an die Platte e angedrückt wers den kann, und die Löcher in dieser Leiste, welche für die Schrau ben zur Befestigung an g dienen, erweitert sind. An diese Leisten ist wieder unten die aus zwei Theilen bestehende Schraubenmutter i mittelst der zwei Lappen k angeschraubt. Die Mutter besteht deßhalb nach Art der gedeckten Zapfenlager aus zwei Stücken, damit durch zwei Schrauben das untere Stück dem obern genähert werden könne, und so die Mutter stets an die Schraube 1 anschließe, um jeden todten Gang der Schraube zu beseitigen. Die Schraube ist in den beiden Wandstücken c gela.

gert, hat an einer Seite vor demselben die mit Kerben versehene Scheibe m, mit ihrem Sperrhaken n, der durch die Feder o im Eingriffe erhalten wird. Er kann jedoch beim Umdrehen der Schraube mit ihrer Kurbel ausgehoben werden, und verursacht beim Einfallen in die nächste Kerbe ein Klappen, welches densel ben Zweck hat, wie bei einer andern Gelegenheit schon erwähnt wurde. Hat nun die Schraube eine Lage nach der zweiten horis zontalen Richtung erhalten, so sieht man, daß die Platte g, und dann mit ihr der Grabstichel in dieser beliebig verschoben werden fönne.

Um nun jene Bewegung in einem horizontal liegenden Kreise zu erreichen, ist auf der Platte g das halbkreisförmige Stück p aufgeschraubt, welches am Mittelpunkte noch einen kleinen kreisrunden Einschnitt hat. Die so erhaltenen beiden Zylinderflächen werden nach unten konvergent gedreht und geschliffen, wodurch fie Regelflächen werden. Ferner ist noch auf g die Schraube q aufgefeßt, welche eben so mit Gestelle, verzahnte Scheibe, und Sperrkegel eingerichtet ist, wie jene in Fig. 1, Taf. 136. Sie dreht sich um die Schraube r, und wird durch die an g ange schraubte Feders beständig gegen die Scheibe p hingedrückt.

Die in Fig. 17 von unten und Fig. 18 von der Seite dargestellte Plattet hat an ihrer untern Fläche das wie ein Theil eines flachen Ringes aussehende Stück u, und das halbkreisförmige v aufgeschraubt. Die Zylinderfläche dieses, und die innere jenes sind wieder zu Kegelflächen gestaltet, welche nach der Platte thin divergiren. Die äußere Zylinderfläche von u ist zu einer Schraube ohne Ende eingeschnitten. Der Raum zwischen u und v ist gerade so, daß die Scheibe p zwischen diese eingeschoben und so die Platte t auf jene g aufgesezt werden könne. Bei u und v muß es wieder so eingerichtet seyn, daß das Anschließen derselben an p zu erhalten ist.

Die Schraube q wird dann in die Schraube ohne Ende von u durch die Feder s eingedrückt, und im Eingriff erhalten. Die Schraube q ist deßhalb um die Schraube r drehbar, damit sie aus der Schraube ohne Ende durch Entgegendrücken der Spannung der Feder s leicht ausgelöst werden könne, wenn man schnell die Platte t um größere Winkel drehen will. Wenn nun der Meis

ßel mit der Platte t sich zugleich bewegen muß, so kann man durch Drehen an der Schraube q den Meißel mittelst dieser Einrichtung im horizontalen Kreise herum bewegen.

Dieß und die horizontale Bewegung in der ersten Richtung wird erreicht, wenn man wieder nach dieser auf t oben zwei parallele Leisten w aufschraubt, zwischen welche der Schieber x vor und zurück geschoben werden kann. Die Seitenflächen der Leisten und des Schiebers sind nach oben konvergent, damit das Aufheben des leztern verhindert wird. Dieser Schieber ist in Fig. 21, 22 und 23 in der vordern Ansicht, Grundriß und Seitenansicht dargestellt.

Un dem Schieber ist der Unfaz y gelassen, und dieser sammt der Platte haben an ihrer hintern Seite einen Einschnitt. In diesen paßt der eine Schenkel z des gabelförmigen Stückes a', welches die Fig. 12 in der Ansicht von unten, Fig. 10 in der Sei. ten, und Fig. 11 in der vordern Unsicht, jedoch nach aufwärts gekehrt zeigen. Der andere kürzere Schenkel greift über die andere Seite von y und enthält die beiden Klemmschrauben b'. Durch a' ist die Schraube c' durchgesteckt, und wird durch den von der Seite eingeschobenen Stift d' so festgehalten, daß sie bloß gedreht, aber nicht herausgezogen werden kann. Sie hat ihre Mutter in dem Ansage y. Werden daher die Schrauben b' gelüftet, so kann man durch Drehen der Schraube d' das Stück a' heben und senken. Es ist daher jezt nur mehr nothwendig anzugeben, wie der Meißel selbst noch auf dieses gebracht wird, wenn derselbe alle oben angeführten Bewegungen mit den angegebenen einzelnen Theilen des Supports zugleich erhalten soll.

Hiezu dient schon der halbrunde Einschnitt e' des Stückes a'; und endlich der Deckel f', Fig. 1, 2, 15 und 16. Derselbe hat an der untern Fläche einen viereckigen Einschnitt g', der, nachdem jener auf a' aufgeschraubt ist, über den runden Einschnitt von a' zu stehen kömmt, Fig. 16. In diese Einschnitte wird der Grabstichel eingesteckt, und durch die Klemmschraube h' befestigt. Da es selten vorkommt, daß das Eindringen des Meißels in verschiedene Tiefen erfordert wird, in welchem Falle er während des Schneidens ganz fest stehen muß, so bleibt die Bewegung dessels ben in der ersten horizontalen Richtung frei, und seine Führung Technol. Encnklop. VII. Bd.

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in dieser dem Arbeiter während des Einschneidens überlassen. Im Gebrauche des Supports beim Guillochiren ist es die linke Hand desselben, welche einzig und allein alle Bewegungen des Meißels leiten muß, während die rechte aber alle Bewegungen der Maschinen zu versehen hat. Mit jener faßt er also die Handhabe des Schiebersx, und drückt durch sie mit dem Daumen den Meißel an die zu guillochirende Fläche. Es ist natürlich, daß er im Stande seyn muß, den Druck nach der beabsichtigten Tiefe der einzuschneidenden Linie zu bestimmen, und mit demselben auch gleichförmig anzuhalten. Auf diese Weise kann man wohl mit einem Mahle die Linien bis zur nöthigen Tiefe schneiden, doch zieht man es wegen der durch größern Druck sich aufwerfenden Ränder vor, den Meifel zwei und nach Erforderniß wohl auch mehrere Mahle mit ge= ringeren Andrücken über dieselben Stellen gehen zu lassen, indem dadurch die Reinheit, Glätte und Zierlichkeit der Arbeit gewinnt.

Da jedoch so die Tiefe des Einschneidens von der bedeutenden Übung und Geschicklichkeit des Arbeiters abhängt, und deßhalb eine vollkommen gleiche Tiefe wohl nie zu erreichen ist, wodurch auch die Dicke der Linien nach der Form des Meißels ver: schieden wird, und das gefällige Aussehen der Verzierungen verlieren muß, so ist eine Vorrichtung sehr nothwendig, welche das Eindringen des Meißels nur bis zu einer bestimmten Tiefe erlaubt. Sie ist an dem Meißel angebracht, in Fig. 25, 26 und 27 vorge. stellt. Sie besteht aus einem parallelepipedischen Eisenstäbchen i', welches in den erwähnten viereckigen Einschnitt des Deckels f paßt, und am vordern Ende das in denselben eingelassene und angeschraubte Stahlplättchen k' hat. Dieses ist vorn rund abge schliffen und polirt. Unter dieses Stäbchen kommt in den runden Einschnitt des Stückes a' der Meißel zu liegen. Eine Schraube 1', an der der Ring m' fest ist, welcher wieder in einen Einschnitt des Meißels past, hat ihre Mutter in dem Stäbchen i'. Dreht man die Schraube, so muß das Stahlplättchen k' von der Spize des Meißels zurückgezogen oder auch vorgeschoben werden können, und der Meißel kann dann nur so tief eindringen, bis die abger rundete und polirte Oberfläche des Plättchens die zu guillochirende Fläche berührt.

Dieß dürfte hinreichen, den Gebrauch des Supports volle

kommen klar zu machen, und es wird nun am rechten Orte seyn, auch noch jene Vorrichtungen kennen zu lernen, die bei einer volls ständigen Guillochir - Maschine durchaus nicht entbehrlich sind, ja als wesentliche Bestandtheile noch betrachtet werden können. Es werden damit:

1) die so benannten erzentrischen Vorrichtungen,

a) das Ovalwerk, und

3) die so genannte Machine epicycloide gemeint.

Aus dem bisher Gesagten wurde es klar, daß man bei Hervorbringung aller Desseins, die aus Linien bestehen, die sich um Kreise herum schlängeln, doch nur solche erhalten kann, von denen diese sämmtlichen Kreise konzentrisch laufen, wenn einmahl das zu guillochirende Stück auf ein passend vorgerichtetes Holzstück aufgekittet (über den Kitt hiezu ist schon im Urtikel Drehen die Rede gewesen) und an dem Kopf oder Futter der Spindel befes stigt ist.

Wollte man dergleichen Kreise oder ganze Partien dersel ben an verschiedenen Stellen an jener Oberfläche haben, so müßte man dasselbe öfter ablösen und so verschieben, daß der Mittelpunkt der neuen Kreise in die Richtung der Spindelachse fällt, und endlich in dieser Lage wieder ankitten; doch wenn man auch im Stande wäre, mit der nöthigen Genauigkeit jene Stelle zu finden, so bliebe doch dies Verfahren viel zu umständlich und mühsam, besonders dann, wenn viele solcher Kreispartien vorkommen sollten.

Um nun den Mittelpunkt der Drehung oder jenen Punkt, in welchem die zu guillochirende Fläche von der Spindelachse getroffen wird, leicht an jede beliebige Stelle dieser Fläche bringen, und dann auch außer den Mittelpunkt der Hauptpartie solcher Kreise auch andere anordnen zu können, dienen die erzentri schen Vorrichtungen. Sind diese so eingerichtet, daß man mit denselben die Mittelpunkte gewisser Kreispartien bloß im Umfange eines Kreises anordnen kann, wie in Fig. 35, Taf. 136 zu sehen, so sind sie einfach e; wenn jedoch durch sie noch im Umfange von diesen Kreisen die Mittelpunkte neuer Kreispartien vertheilt werden können, wie Fig. 36 zeigt, so heißen sie do ps pelte. Fig. 26 und 27, Taf. 136, zeigt in der Seiten- und

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