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nid sammt der Metallplatte entweder gleich anfangs, oder nach dem Sol Wegbrechen des größten Theiles der Matrize in Wasser legt, und ur einige Zeit darinnen läßt. Der Gyps ist nämlich, obwohl in ge= idringer Menge, im Wasser auflöslich, und wird durch den ersier. wähnten Handgriff so mürbe, daß man ihn mit viel weniger ma Mühe wegbürsten und vollends wegwaschen kann.

Mit den gereinigten Metallplatten müssen, bis sie zum Druck 14: selbst brauchbar sind, noch mehrere Operationen vorgenommen werden. Da diese aber bei allen Stereotyp Platten, die Art ihrer f: Berfertigung mag was immer für eine gewesen sein, mit einander der Hauptsache nach und im Wesentlichen übereinkommen: so wird ihre nähere Angabe nicht sogleich hier erfolgen, sondern viel zweckmäßiger für den nächsten Haupt-Abschnitt aufgespart.

Daulės Gieß- Apparat.

Da der Unterschied des von Daulé in Paris erfundenen Verfahrens, wie sich nach der Beschreibung darthun wird, wirk lich nur in der Art des Gusses besteht, der hier nicht durch Untertau. chen, sondern durch Eingießen des Metalles mit einem hinreichend großen eisernen Löffel in einen die Matrize enthaltenden Gießkasten geschieht so rechtfertigt sich die Ueberschrift um so voll. kommener, als der Prozeß sonst im Wesentlichen mit der engli schen Methode übereinstimmt. Die Vortheile des Daulėschen Verfahrens, und somit dessen Würdigung überhaupt, finden jedoch erst am Schluße der Beschreibung ihre geeignete Stelle. Die zum Verständniß des Prozesses und der dabei nothwendigen Vorrichtung erforderlichen Abbildungen liefert Tafel 439, Fig. 1—23.

Das Abgießen des Sahes oder des eigentlichen Originales geschieht im Wesentlichen wie bei der englischen Methode, ebenfalls um eine vertiefte Gips-Matrize zu bekommen. Da diese verhältnißmäßig, bei gleicher Größe des Sahes, größer sein muß; so ist es, um sie haltbarer zu machen, räthlich, den Gypsbrei dicker zu nehmen, also mit einem geringeren Quantum Wasser zu arbeiten.

Der Aufseh Rahmen bietet eine weitere, aber erheblichere Verschiedenheit dar, welche nicht nur seine Beschaffenheit übers haupt, sondern den Umstand betrifft, daß die Gypsmatrize nicht

Herausgenommen wird, also bei den nachfolgenden Operationen, z. B. dem Trocknen bis nach geschehenem Metallguß, immer im Rahmen bleibt.

Die Rahmen, deren man zum ununterbrochenen Fortarbeiten wenigstens zwei in Vorrath haben sollte, können aus gegossenem Eisen, besser, aber freilich auch mit mehr Kostenaufwand, aus geschmiedetem bestehen, und müssen sehr genau `abgerichtet werden. Die Größe, so wie des ganzen Aparates, richtet sich nach dem Format der zu gießenden Platten, muß dasselbe aber immer nicht nur oben und an den Seiten, sondern vorzüglich oben um ein bedeutendes, übertreffen, und mit ders selben, wie sich später ergeben wird, der Gießkasten genau übereinstimmen. Fig. 7 ist ein solcher Rahmen a, von der Fläche, Fig. 8 von der Seite; Fig. 19 erscheint er, aber schon im Gießkasten liegend, über den er oben hinaussteht, wie in Fig. 7, in Fig. 11 von der Seite übereinstimmend mit Fig. 8, endlich Fig. 9 ebenfalls schon im Kasten und von oben gesehen. In allen diesen Abbildungen ist c ein Bügel zum Unfassen und Aufheben, der aber immer aus Schmiedeeisen gemacht, und außen auf die obere Rahmenleiste festgenietet, oder, wie in den Zeichnun gen, angeschraubt wird. Die aus Fig. 8, 9, 11 ersichtliche Dicke des Rahmens gibt auch jene der Matrize: die seinen inneren zur Aufnahme des Gypses bestimmten Raum begränzenden Wände der vier Leisten sind nicht winkelrecht, sondern zu beiden Seiten abgeschrägt, so daß sie in der Mitte der Dicke in einen Winfel zusammenlaufen, wie der Durchschnitt a' Fig. 7 es darstellt. Vermöge dieser Gestalt der Wände hält der Gyps sowohl beim Abheben als bei den übrigen Arbeiten im Rahmen hinreichend und ohne Gefahr herauszufallen. Das Auffezen des Rahmens und das Gießen des Gypses geschieht der Hauptsache nach wie bei der englischen Methode; das Abheben der festgewordnen, wie gefagt mit dem Rahmen in Verbindung bleibenden Matrize, mit den schon bekannten Gabeln (Tafel 438 Fig. 6), welche man an den Einschnitten 1-4, Fig. 7, 8, wirken läßt. Den ver tieften Raum welchen die abgegossene Schriftkolumne einnimmt, deutet in Fig. 7 die punktirt begränzte Fläche A an. Man sieht, daß damit eine künftige Stereotyp-Platte von sehr großem Octav

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Format gemeint ist. Eben so würde nöthigen Falles in demselben Rahmen auch Quart-Format, oder zwei Oktav Kolumnen, 181 diese aber unter einander und über quer gestellt, sich noch for: men und abgießen lassen. B Fig. 7 bezeichnet einen andern, gegen den Kolumnen-Abdruck noch mehr vertieften, im obern Theile des Rahmens und der Gypsmatrize befindlichen leeren Raum. Er entsteht dadurch, daß man neben dem Schriftsaß eine Platte von Holz, oder wenn man will, auch von Gußeisen, Schriftmetall oder Messing, anbringt, wie sie Fig. 16 von oben und von einer schmalen Seite zeigt. Alle vier Kanten sind stark abgeschrägt, damit die Platte nach dem Erstarren des Gypses, in dem sie haften bleibt, herausgenommen werden kann, wobei sie sich vermöge der Einschnitte b b leichter anfassen läßt. Diese Platte erhält demnach durch das Abreifen eine kleinere, und eine größere, in Fig. 16 dem Beschauer zugekehrte lang-viereckige Fläche; die lettere liegt beim Einformen oder vor dem Aufgießen des Gypses nebem dem Letternsag, also nach unten gekehrt. Nächste Absicht bei der Anwendung dieser Platte ist daher die Entste= hung einer leeren Vertiefung, mit der durch B Fig. 7 bezeich neten Umgránzung; die Bestimmung dieser Höhlung selbst aber besteht darin, daß durch sie, wenn die Matrize sammt Rahmen sich schon im Kasten befindet, man einen geräumigen Einguß erhält, durch den das Metall mit mehr Bequemlichkeit aus dem Löffel in das Innere gelangen kann. Von dem eigentlichen Eins guß kommt weiter unter das nöthige vor."

Am Gießkasten selbst welchen ganz zufammengefeßt, und mit dem darin befindlichen eben beschriebenen Rahmen a, in dem jedoch die Gypsmatrize fehlt, aber mit allem sonstigen Zugehör, Fig. 9 im Grundrisse, Fig. 10 der vorderen, Fig. 11 der Seitenansicht darstellen kommen zuerst die zwei großen Stücke aus gegossenem Eisen, nämlich die Hinterwand f, und der Deckel d sammt dem vortretenden, sich nach außen erweiternden Einguß e, in Betrachtung. Sie nehmen den Rahmen a „zwiz schen sich auf, und kommen noch für sich abgebildet, aber befreit von allen in den eben genannten Figuren mit dargestellten kleineren Theilen einzeln vor. Fig. 12 gibt die Rückwand, und zwar mit ihrer äußeren øder der hintern Fläche, Fig. 13 ist ein sent.

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rechter mittlerer Durchschnitt. Vorne ganz glatt, erhält der Kasten zur Verminderung des Gewichtes schon vom Gusse her, rückwärts zwei vertiefte Felder, f' £'; der Mittelsteg zwischen beiden bleibt in der ganzen Stärke der Einfassung. Der Umriß dieser Wand ist jenem des Rahmens gleich, wie aus der Vergleichung mit den Fig. 9, 10, 11 erhellt, so daß in Fig. 11 durch die Oeffnung von a bei f ein kleiner Theil der Rückenwand noch zum Vorschein kommt. Sie ist daher ferner, nach Fig. 10, 11, bedeutend höher als der Deckel d e. Die in Fig. 12 an drei Seiten punktirt angedeuteten Schraubenlöcher erhalten ihre Ers flärung weiter unten.

In ähnlicher Weise, ohne alle daran befestigte Theile, sieht man Fig. 1 den Deckel d mit dem aus einem Stück bestehenden Einguß e, von vorne oder von außen, Fig. 2 dessen Seite, Fig. 3 den senkrechten Durchschnitt. Auch hier ist d ein vertieftes Feld, zu dem obangegebenen Zweck. Auf die untern Schraubenlöcher, so wie die paarweise stehenden oberen glatten in Fig. 1 wird einstweilen blos hingedeutet. Die Vergleichung mit den Hauptfiguren,; 9, 10, 11 belehrt vollends über die Beschaffenheit des Eingusses, welcher an der innern Deckelfläche beginnend sich nach oben erweitert: so daß der Deckel aber doch, zu beiden Seiten dieser Höhlung, welche nicht die ganze Breite einnimmt, genau oben an die beiden Seiten des Rahmens paßt, und das Innere das Kastens bis an den Rand des Eingusses einen geschlossenen Raum bildet.

Hieraus folgt weiter die Nothwendigkeit, daß die Vorderfläche der Rückwand, so wie die innere des Deckels unter dem allmählig erweiterten Eingusse, also diese beiden einander zugefehrten, den Rahmen mit der Matrize zwischen sich nehmenden Flächen vollkommen eben und gerade, folglich gehobelt oder noch besser, richtig abgedreht und geschliffen sein müssen.

Die Vorrichtung wird erst zum wirklichen Gießkasten durch beifügen zweier Seitentheile an die Rückenwand, und die Bildung eines Gewindes unten am Deckel. Die Seitentheile, i und r in den drei Figuren, 9, 10, 11 bereits gehörig an ihrem Orte befestigt, sind einander mit geringer Abänderung gleich; so daß nur nöthig war, das eine, r, in Fig. 14 mit der Fläche, Fig. 15

mit der obern Kante nochmals einzeln wiederzugeben. Von den ht Befestigungsschrauben erscheinen in Fig. 11 die versenkten Köpfe, Fig. 14 die Oeffnungen für sie, ebenso durch Fig. 15 punktirt; Fig. 12 für beide Seitentheile die in die Dicke der Rückenwand gle geschnittenen Muttern. Durch die zehn Schrauben mit der Hinarterwand verbunden, stehen demnach, zur Aufnahme des Deckels,

i und r weit vor und frei. Auf der nach außen gekehrten Fläche (und zufolge dieser Lage tritt der oberwähnte geringe Unterschied beider Seitentheile ein) hat jedes unten eine Verstärkung und E einen über die obere Kante vorspringenden Fortsat, ferner noch, ungefähr in der Mitte einen gleichfalls nach aμßen gekehrten halbcilindrischen Ansah, r' Fig. 14, 15, 9 und 11; dann für die audere Seite, i' nur Fig. 9 sichtbar. Die in Fig. 14 mit 6' und 8' bezeichneten Löcher, das erste etwas länglich, das andere kreisrund, beide im Innern ganz glatt, haben im zweiten Seitentheil ihre genau darauf treffenden Gegenstücke. Das runde Paar gehört zur bessern Befestigung des schon erwähnten Kastenbodens, das andere zur Anbringung des Gewindes am Deckel.

Der Boden u, einzeln Fig. 5 in zwei mit Fig. 9 und 10 übereinstimmenden Ansichten, hält am unteren Rande der Rück. wand mittelst fünf Schrauben; deren Stellung und Beschaffenheit aus den genannten Figuren erhellt, so wie Fig. 12 ihre Muttern punktirt angedeutet wurden. Von dessen schmalen Seiten gehen die Zapfen 7, 8, Fig, 5, 10 aus, und durch die Seitentheile i, r, Fig. 10 und über dieselben so weit vor, daß an den Endgewinden, bei 7, 8, Fig. 10, 11, die viereckigen Muttern Plaß finden, welche den Boden, u, mit der Rückwand und den Seitentheilen noch vollends verbirden. Er steht also gleich diefen über die Hinterwand vorne frei vor, zur Anbringung und als Unterlage des Deckels.

Die geschmiedete Eisenschiene v Fig. 10, für sich allein abgebildet Fig. 4 in der oberen, vordern und Seiten-Ansicht, ist am Ende des Deckels d mit fünf Schrauben fest, deren versenkte Köpfe in Fig. 16, die Oeffnungen für sie in den erstern zwei Ansichten der Fig. 4, die in den Deckel geschnittenen Muttern in Fig. 1, leicht bemerkbar sind. Ueberdieß hat die Schiene noch zwei glatte Endzapfen, 5 und 6 der Figuren 10, 12, 4, welche durch die schou

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