Der logische Aufbau der Welt

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Felix Meiner Verlag, 01.01.1998 - 290 Seiten
In seinem 1928 erschienenen Hauptwerk »Der logische Aufbau der Welt« unternahm Rudolf Carnap (1891–1970) den Versuch, die erkenntnistheoretische These des englischen Empirismus, nach der die Basis aller unserer Wirklichkeitserkenntnis in Wahrnehmungserlebnissen bestehe, durch die methodische und zugleich logisch einsichtige Konstruktion der Gegenstandswelt aus solcherart bestimmten Elementarerlebnissen zu untermauern. Neu und richtungweisend an diesem Ansatz war der Gebrauch, den Carnap – er war Schüler Freges – »von den Hilfmitteln der modernen Logik, besonders der von Russell entwickelten Relationenlogik, machte, und die Rücksicht auf die psychologische Erkenntnis, dass die einfachen Sinnesdaten nicht Erlebnisse sind, sondern erst rückwärts aus den Erlebnissen erschlossen werden müssen« (Günter Patzig).
 

Inhalt

AUFGABE UND PLAN DER UNTERSUCHUNGEN
1
II VORBEREITENDE ERÖRTERUNGEN
11
III DIE FORMPROBLEME DES KONSTITUTIONSSYSTEMS
34
IV ENTWURF EINES KONSTITUTIONSSYSTEMS
147
V KLÄRUNG EINIGER PHILOSOPHISCHER PROBLEME AUF GRUND DER KONSTITUTIONSTHEORIE
211
ZUSAMMENFASSUNG
262
LITERATUR UND NAMENREGISTER
274
SACHREGISTER
281
Urheberrecht

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Ableitungsrelation ähnlich Ähnlichkeitskreise angegeben Auffassung Ausdruck Ausdrucksbeziehung Aussagefunktion Aussagen Bedeutung Begriff beiden Beispiel besonders Bestandsliste Bestandteile besteht bestimmten bezeichnen Beziehung bezug Carnap daher eigenpsychischen Basis Eigenschaften einander Elementarerlebnisse Elemente empirischen entsprechen Erkenntnis erkenntnismäßig Erlebnisse erst extensional Farben Farbkörpers Form formalen Fremdpsychischen Gebiet Gebilde gegeben Gegenstandsarten Gegenstandsgebietes geistigen Gegenstände gemäß Genidentität Gesichtssinnes gewisse gibt Grund Grundelemente Grundrelationen heißt intersubjektive Kardinalzahl Kennzeichnung konstituieren konstituiert konstitutionale Definition Konstitutions theorie Konstitutionssystems läßt Leib lich logischen Logistik Menschen Metaphysik Methode möglich muß natürliche Zahlen Ordnung physikalischen Welt physischen Dinge physischen Gegenstände Problem psychischen Gegenstände psychischen Vorgänge psychophysische Problem psychophysischen Punkte Qualitäten Qualitätsklassen Quasianalyse Quasibestandteile Quasigegenstände realistischer Sprache Relation Rudolf Carnap Russell Sachverhalt Satz schließlich Sehdinge Sehfeld Sehfeldstellen Sinnes klassen Sinnesgebiete Solipsismus soll sphärenfremd stände Stelle Stufen System Systemform Systems Teil teilähnlich transitive Relation umfangsgleich unserer Unterschied verschiedenen Wahrnehmungswelt Weltlinien Weltpunkten Wirklichkeit Wirklichkeitsartigen Wissenschaft Zeichen zugeordnet zunächst Zuordnung Zuordnungsproblem zurückführbar Zuschreibung zwei zweite

Autoren-Profil (1998)

Rudolf Carnap wird 1891 in der Nähe von Wuppertal geboren. Er studiert Mathematik, Physik und Philosophie in Freiburg und Jena, wo die Lehrveranstaltungen Freges neben den Schriften Wittgensteins, Russells und Whiteheads große Bedeutung für die Entwicklung seines Denkens erhalten. Die Habilitationsschrift Der logische Aufbau der Welt (1926) wird zu Carnaps erstem Hauptwerk und bringt ihm eine Privatdozentur an der Universität Wien ein. Gleichzeitig wird er von 1931-35 außerordentlicher Professor für Naturphilosophie an der deutschen Universität in Prag. Der Versuch, mit den Mitteln modernen Logik zu zeigen, daß die Basis unserer Wirklichkeitserkenntnis in Wahrnehmungserlebnissen besteht, macht ihn zu einem führenden Vertreter des Logischen Empirismus und des Wiener Kreises. Die Scheinprobleme in der Philosophie zeigen in diesem Zusammenhang die metaphysikkritischen Implikationen der empiristischen Erkenntnistheorie.1930 gründet er zusammen mit Hans Reichenbach die Zeitschrift Erkenntnis. In der 1934 erscheinenden Logischen Syntax der Sprache wird dann den Versuch unternommen, allgemeine Sprachsysteme mit Hilfe logischer Begriffe zu definieren und auf dieser Basis eine allgemeine Wissenschaftslogik zu entwickeln. 1936 entschließt sich Carnap zur Emigration in die USA, wo er zunächst in Chicago unterrichtet, dann einem Ruf nach Princeton und schließlich nach Los Angeles folgt. Rudolf Carnap stirbt als amerikanischer Staatsbürger 1970 in Kalifornien.

Bibliografische Informationen