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aus, auf einigen Blättern sind deutliche Glacéhandschuhfingerspitzenabdrücke zu sehen kurz, es ist das alte Buch nicht mehr. Und doch hat unser guter Freund vielleicht das Buch sehr schonend behandelt. Wie ergeht es aber erst Büchern, die öffentliches Gut sind!

Der schlimmste Feind der Bibliotheksbücher ist der Schmutz. Mit neuen Büchern nimmt das Publikum sich allenfalls zusammen. Ueber neue Bücher werden auch auf der Bibliothek anfangs alle Hände gehalten denn das glaube man nur: der gerechte und vollkommene Bibliothekar betrachtet seine Bibliothek wie sein Eigenthum; er kann um seine eigenen Bücher nicht zärtlicher besorgt sein, als um das ihm anvertraute öffentliche Gut. Denen, die ein neu angeschafftes Buch zum ersten Male von der Bibliothek entführen, wird in irgend einer Form angedeutet, dass die besondere Vergünstigung, dies Buch zuerst entleihen zu dürfen, auch ganz besondere Verpflichtungen nach sich ziehe. Was hilft's? Nach einigen Wochen kommt das Buch zurück über dem ursprünglich blanken Lederrücken liegt etwas wie ein dünner Schleier, der Einband fühlt sich feucht an, die frische Farbe des Schnitts ist, namentlich am Fusse, verwischt das Buch gleicht einem Geldstück, das noch sehr schön neu aussieht, aber doch den Prägeglanz verloren hat, den es mit aus der Münze brachte. Einem zweiten, einem dritten Entleiher kann man es allenfalls nochmals als „neu“ auf die Seele binden, dann aber hat die Metamorphose, die der Schmutz damit vornimmt, bereits solche Fortschritte gemacht, dass es vergeblich wäre, dem weiteren Zersetzungsprozess noch Einhalt thun zu wollen. Nun heisst es: Fahre hin! Und das Buch gleitet hinab in den Strom der tausend anderen, bei denen es nicht mehr darauf ankommt, wie viel Schmutz der einzelne Entleiher zu dem Schmutze hinzuthut, den seine Vorgänger an dem Buche zurückgelassen haben, bis dann endlich ein Zeitpunkt kommt - er tritt bei vielbenutzten Büchern schon nach zwei, drei Jahren ein, wo bei einer Berührung zwischen Buch und Entleiher das Beschmutzen fortan auf Gegenseitigkeit beruht.

(Schluss folgt.)

Bibliothekar Rettig in Bern hat im Berner Taschenbuch einen Aufsatz über die Anfänge der Buchdruckerkunst in der Schweiz veröffentlicht, auf welchen wir unsere Leser aufmerksam zu machen uns erlauben.

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Vom ausländischen Büchermarkt. Ebers, der bekannte Autor der Aegyptischen Königstochter, Uarda etc., ist mit der Herausgabe eines illustrirten Prachtwerkes beschäftigt, das unter dem Titel,,Aegypten" bei Hallberger in Stuttgart erscheinen wird.

Vasari, Vite dei piu eccellentissime pittore, erscheint in neuer verbesserter Ausgabe in 7 gr.-8oBänden.

Von Lorenz, Catalogue général de la librairie française, ist kürzlich tome 5 und 6 beendigt worden. Diese 2 Bände umfassen die Publikationen von 1866-1875. (Preis Fr. 50.) Die im Druck befindlichen Bände 7 und 8 werden ein nach Wissenschaft geordnetes Verzeichniss der Literatur von 1840-75 enthalten. Subscriptionspreis ebenfalls Fr. 50.

Von Daudet's neuestem Roman Le Nabab " erschien am 22. November 1877 die erste, am 20. März 1878 bereits die 37. Auflage.

Der längst erwartete zweite Band von Taine's trefflichem Werke, Les Origines de la France contemporaine, wurde an einem Tage in Paris ausverkauft.

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zum ehrenden Andenken an S. Heiligkeit Papst Pius IX. liefert in Silber, Kupferbronce und Britannia - Metall, auch in Gold- und Glasrähmchen

Die Gravir- und Prägeanstalt
C. Drentwett in Augsburg.

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Arnould Locard. Malacologie Lyonnaise ou des-
cription des mollusques terrestres et aquatiques
des environs de Lyon, d'après la collection
Terver, donnée au Muséum de Lyon par la
famille Terver, en 1876. In-8°.
6

M. C. Guigue. Les Voies antiques du Lyonnais,
du Forez, du Beaujolais, de la Bresse, de la
Dombes, du Bugey et de la partie du Dau-
phiné, déterminées par les hôpitaux du moyen-
âge mémoire accompagné d'une carte des
voies antiques et d'un extrait de la carte de
Peutinger. Tiré à 125 exemplaires in-8°, sur
beau papier raisin, à 10 fr.; et à 25 exempl.
sur papier de Hollande,
à 15

Dr. E. Clément, prof. à la Faculté de médecine de
Lyon. Des tremblements consécutifs aux
maladies aiguës. In-8o, 32 pag.

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Folgende

alte Schweizerdrucke

sind zu beigesetzten Preisen zu verkaufen: Bibel (Züricher). Die gantze | Bibel, der Ebrai- | schen vnd Griechischen waarheyt nach, auff das | aller trewlichest ver- | teutschet. | Anno MDXXX. 690 Bl. gr. 8°. 2 spaltig. Titel mit Holzschn. Einf. Zürich, Froschover, 1530. Alter Lederband. 150

Zweite äusserst seltene Züricher Bibel, welche als Text zu Coverdales engl. Uebersetzung diente. Die Typen sind dieselben (Antiqua und Fraktur gemischt) mit welchen die erste Froschover Bibel (in-16") gedruckt wurde. Die Blätter tragen auf der Vorderseite die fortlaufende Zahl in römischen u. auf der Rückseite dieselben in arabischen Ziffern. Das Exemplar gehörte laut Aufsehr. a. d. Titel dem Abr. Musculus, Sohn des Reform. Wolfg. M. und hat hie und da Randbemerkungen von alter Hand. Der Rand des Titels ist wurmstichig und das letzte Blatt aufgezogen, sonst das Exemplar sehr gut erhalten und komplet.

(Caraccioli), Roberti de Licio opus quadragesimale. In fol. Veau. Basil. Bernhard richel cum michacle wensel, 1475. 70

360 ff. sans chiffres ni réclames. Très bel exemplaire avec nombreux témoins. (Payé à 100 frs.) Hemmerlin. Felicis malleoli, vulgo hemmerlein: De Nobilitate et Rusticitate Dialogus, ejusdem de Switensium ortu, nomine, confederatione moribus et quibusdam (utinam bene) gestis. Ejusd. processus judic. inter nobiles et Thuricenses ex una et Switenses ex altera parte. Ejusd. epistola Caroli Magni ad Fridericum III qua de celo eum hortatur: ut de Switensibus vindictam sumat. S. 1. n. a. In-fol. (vor 1500.) Holzbd. 45

Ebert Nr. 9129; In der Schweiz höchst selten. (Jetzt fast zur Seltenheit ersten Rangs geworden.)

Haller IV 374: II. trägt alles zusammen, was man jemals von den Schweizern Böses gesagt hat. Der Verfasser hat sich besonders über die Missbräuche der Kirche und Clerisey aufgehalten" &c.

Sehr schönes Ex., einen Wurmstich im Rande abgerechnet.

Clarissimi viri Juriumque doctoris Felicis Hemmerlin cantoris quondam Thuricen. varie oblectationis opuscula et tractatus. (A. d. Titel 1 Holzschn.) S. 1. n. a. In-fol. (vor 1500.) 134 ff. 35

Hain, 8425. Die ersten Blätter leicht fleckig, sonst schönes Exempl. Enthält ca. 30 verschiedene Schriften darunter: Contra validos mendicantes, contra Beghardos, Lollhardorum descriptio, de furto reliquiarum nuper in monasteri beate virg, loci beremitarum commisso etc. Idem. 180 ff. ohne Paginatur. Holzbd. (1 Holzschnitt auf d. Titel.) Der breite Rand ist vielfach stark mit latein. Notizen beschrieben von einem Martin Wagner mit der Jahreszahl 1520. 30 (St. Blasii.)

Roderici Zamor. speculum etc. (A la fin :) Finit liber dictus Speculum vite humane. . . a Helya helye alias de Louffen Canonico Ecclesie ville Beronensis in pago Ergowie site absque calami exaratione. Vigilia Concepcionis marie sub Anno 1472. In-fol. D.-parch. 145

Incunable rare. - 109 feuillets non chiffrés dont deux à l'intérieur du volume sont manuscrits de Pécriture du temps. Très bel ex. grand de marges. Seconde production datée de l'imprimerie établie au couvent de Beromunster par l'abbé Elie Lauffen, un des premiers établissements typographiques en Suisse.

Wetter, Dav. Testimonia de præcipuis veræ et christianæ nostræ religionis capitibus. In-12o, cart. Sangalli, Leonh. Straub. 1580.

Rare. Premier livre, impr. à St. Gallen.

20

Murner, Thom. Die disputacion vor den XII orten einer loblichen eidtgnoschafft namlich Bern, Lutzern, Vry, Schvuytz, Vndervualden ob vnnd nidt dem Kernwalt, Zug . . . von wegen der einigkeit in christlichen glauben in iren landen vnd vnderthonen der fier bistumb... zu Baden im ergöw stattgehalten vnnd vollendet. Gedruckt in d. alt christlichen Stat Lutzern durch doctor Thomas Murner 1520 vff den XVIII tag May. 68 In-4°. Cart.

Haller III, 267. 182 ff. dont le 14e bl. La marge bas du titre est raccomodèe, sans cela bien conservé. Très-rare,

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Buchdruckerei von J. G. Baur in Basel.

2.50

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et

Chronique littéraire

FRO

HARVARD CO: GE BENRARY.

de la

Suisse

Paraît une fois par mois.

Prix par an: Fr. 4. - pour la Suisse, pour l'étranger.

Fr. 5.

On s'abonne chez l'éditeur H. GEORG à Bâle et Genève, ou chez tout autre libraire et aux bureaux de postes suisses.

Annonces 25 Centimes la petite ligne.

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INHALT CONTENU: Avis. I. Bibliographie. II. Comptes rendus: Friedrich Graberg, Das Werkzeichnen für Fortbildungsschulen und Selbstunterricht. - Corvin, Die goldene Legende. J. Schulthess, Uebungsstücke zum Uebersetzen aus dem Deutschen in's Französische. P. Heinrich Rickenbach, Weg zur Vollkommenheit zunächst für Ordensleute. A. Dodet-Port, Dr., Wesen und Begründung der Abstammungs- und Zuchtwahl-Theorie. - Joh. Mart. Usteri, Dichtungen, hsg. von D. Hess. Joh. Heinrich Lutz, Methodisch geordneter Stoff für den Zeichnenunterricht auf der Mittelstufe der allgemeinen Volksschule. W. Rüstow, Die Feldherrnkunst des XIX. Jahrhunderts. Otto Möllinger, Lehrbuch der Astrognosie. Mehling, abbé, Le chant de l'église. III. Chronique: Erasmiana, von J. B. Kan. Découverte du premier Catéchisme français de Calvin (1537). - Bibliothekserfahrungen, Fortsetzung. Kleinere Mittheilungen. Vom ausländischen Büchermarkt. IV. Annonces.

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Die verschiedenartigen Bücher und Brochüren, welche uns zur Besprechung eingesandt werden, veranlassen uns in dieser Beziehung eine Aenderung des Programms unserer Vorgänger eintreten zu lassen.

Es ist nach unserer Ansicht nicht die Aufgabe unserer Revue, kritische Berichte über alle diversen in der Schweiz gedruckten Bücher zu bringen. Unsere Aufgabe ist vor allem, die Titel sämmtlicher neuen Publikationen der deutschen und französischen Schweiz in der ersten (bibliographischen) Abtheilung aufzuführen. Die zweite Abtheilung (Besprechungen) wird sich von der nächsten Nummer ab auf die in der Schweiz und auch im Ausland gedruckten Publikationen, welche Bezug auf die Schweiz haben, beschränken, und zwar werden unsere Berichte hauptsächlich referirender Art sein, event. in näherer Inhaltsangabe bestehen.

L'abondance et la diversité d'ouvrages et brochures, qui nous sont adressés pour en rendre compte dans la Bibliographie, nous oblige de changer sous ce rapport le programme suivi par nos précédesseurs.

Le but que nous nous proposons n'est pas de donner des comptes rendus critiques sur tous les divers livres imprimés en Suisse; notre but est de fournir la liste complète des titres de toutes les nouvelles publications de la Suisse française et allemande, liste qui forme la première partie de notre Bibliographie. Les comptes rendus (la seconde partie de la Bibliographie), qui s'étendaient jusqu'à présent sur les livres les plus divers, imprimés en Suisse, ne comprendront dès le prochain numéro que les publications ayant trait à la Suisse, imprimées en Suisse ou à l'étranger.

Nos courts comptes rendus s'appliqueront

Der Zweck der referirenden Abtheilung | surtout à l'explication du plan ou à l'inder Bibliographie besteht darin, über die dication du contenu des ouvrages pour fourwichtigeren, spezifisch schweizerischen Publi- nir ainsi sur les publications spéciales suiskationen nähere Auskunft zu geben, als es ses des renseignements plus détaillés que la aus der blossen Titel-Angabe in der ersten liste des simples titres enregistrés dans la Abtheilung ersichtlich sein kann, was na- première partie ne peut donner. Par ces mentlich unsern zahlreichen Abonnenten notices sur les livres proprement dits suisses im Ausland erwünscht sein wird, die sich nous pensons rendre service surtout à nos die Bücher selbst weniger leicht zur An- abonnés à l'étranger, dont le nombre s'acsicht verchaffen können. croît tous les jours. Donnant ainsi désormais non- seulement la liste de tous les titres des nouveautés parues, mais encore des détails sur les publications d'intérêt spécial suisse, nous pensons mieux remplir la tâche d'une bibliographie suisse et nous espérons être soutenus par des abonnements nombreux en récompense du grand travail qui en résulte pour nous.

Indem wir also von jetzt ab zuerst die Titel sämmtlicher in der Schweiz gedruckten Werke und dann noch nähere Berichte über speziell die Schweiz betreffende Publikationen des In- und Auslandes bringen werden, glauben wir richtiger die Aufgabe einer schweizerischen Bibliographie zu erfüllen und hoffen, dass die viele damit verbundene Mühe durch zahlreiches Abonnement Anerkennung finde.

Wir bitten in Folge obiger Mittheilung die Herren Verleger oder Autoren um Einsendung aller ihrer neuern, auf die Schweiz bezüglichen Publikationen, zum Behufe eines Referats in der zweiten Abtheilung der Bibliographie; von allen übrigen in der Schweiz gedruckten aber nur Titel-Angabe für die erste Abtheilung.

Für die dritte Abtheilung der Bibliographie (literarische Chronik) sind verschiedene Original-Arbeiten in Aussicht. In diese Abtheilung werden wir auch allenfallsige grössere wissenschaftliche kritische Aufsätze aufnehmen, die nicht in den Rahmen der zweiten Abtheilung passen.

Von jetzt ab wird die Bibliographie regelmässig Ende jeden Monats (einen Bogen stark) erscheinen.

Schliesslich noch die Bemerkung, dass am Ende des Jahres der Bibliographie ein alphabetisches Autoren-Register (mit Angabe der Seiten, auf welchen ihre Werke aufgeführt sind) beigegeben wird, wodurch unsere Bibliographie einen bleibenden Werth als schweizerisches literarisches Jahrbuch erhält. Die Redaction.

MM. les éditeurs sont priés en suite de cette communication de nous remettre un exemplaire de toutes leurs nouvelles publications qui ont un rapport direct ou indirect avec la Suisse, afin que nous puissions en référer dans la seconde partie de la Bibliographie. Prière de ne nous adresser que l'indication des titres de toutes leurs autres publications générales.

Pour la troisième partie de la Bibliographie, la chronique littéraire, dans laquelle trouveront place aussi les critiques étendues et scientifiques, lesquelles ne cadreront pas avec la seconde partie, - plusieurs articles de fond sont en préparation, qui, nous l'espérons, contribueront aussi à augmenter le succès de notre revue, que nous ferons paraître désormais régulièrement à la fin de chaque mois.

Finalement nous jugeons à propos d'annoncer déjà à présent que nous publierons à la fin de l'année la liste alphabétique des auteurs, dont les ouvrages sont mentionnés dans l'année courante de la Bibliographie en y ajoutant les pages où les titres se trouvent, de sorte que notre revue formera un annuaire complet de la littérature suisse avec index. La Rédaction.

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