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Gesellschaft in Chur tritt mit dem 20. Band der Neuen Folge ihres Jahresberichtes" der Zürcher Gesellschaft im Bezug auf die Zeit ihres Bestehens, als Rivalin zur Seite. In St. Gallen wurde seit 1858 der 20. Bericht veröffentlicht. Von der neuen Aargauer Gesellschaft haben wir dagegen erst ein Heft „Mittheilungen" erhalten. Von den romanischen Naturforschenden Gesellschaften steht die Société de physique et d'histoire naturelle" in Genf obenan. Die prächtige Reihenfolge (seit 1821 beginnend) ihrer Publikationen hat jetzt nicht weniger als 44 starke Quartbände erreicht. Keine andere Zeitschrift in der Schweiz, ausser den „Denkschriften", dürfte eine ähnliche stattliche Anzahl berühmter Namen aufweisen wie diese Mémoires de la Société de physique et d'histoire naturelle à Genève". Zunächst reiht sich an, die „Société vaudoise des sciences naturelles à Lausanne"; seit 1847 bestehend, lässt sie ihr „Bulletin" semesterweise erscheinen. Im Lauf des Jahres erschienen No. 79 und 80 der II. Serie, oder der ganzen Reihe 15. Band. Wir beschliessen hiemit die Reihe der naturforschenden Gesellschaften und gehen zu den Geschichtsforschenden"

über.

In erster Linie haben wir in dem romanischen Gebiete die grossartigen „Mémoires et Documents" der „Société d'histoire de la Suisse romande" in Lausanne erscheinend, zu nennen. Bis zum XXXIV. Band 1. Lieferung erschienen, bilden sie eine der werthvollsten Fundgruben für geschichtliche Quellen. In Zürich haben wir die Mittheilungen" der „historisch antiquarischen Gesellschaft", von denen bis jetzt das 43. Heft herauskam. Die Basler historisch-antiquarische Gesellschaft" ist in diesem Jahre wieder zum ersten Male seit längerer Zeit, mit

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einer Beschreibung des Deckengemäldes der Krypta im Basler Münster von Dr. A. Bernoulli" 2) hervorgetreten. Ebenso hat der „Historische Verein zu St. Gallen", der keine regelmässigen Publikationen veröffentlicht, in diesem Jahre wieder eine grössere Schrift herausgegeben: „Der HofKriessern. Gemeinde-Archive, bearbeitet von Hardegger und Wartmann." Auch von dem Schaffhausener Verein ist bis jetzt nur ein 4. Heft erschienen. Erwähnen wir noch die Mémoires de l'Institut national de Genève", deren Inhalt sich über alle Wissenschaften erstreckt und von welchen seit 1868 (12. Band) erst diesmal wieder ein 13. Band erschienen ist. Nach diesem Ueberblick der Publikationen der gelehrten Gesellschaften gehen wir zu den übrigen Erscheinungen über.

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In der historischen Wissenschaft ist natürlich die Schweiz selbst mit besonderer Vorliebe der Gegenstand vieler neuer Werke. Im Ganzen zählten wir etwa 80 neue Erscheinungen in diesem Gebiet. 3) Darunter ist in diesem Jahre wieder manche hervorragende Schrift zu bemerken. Dazu käme aber noch die reiche Anzahl Schriften über Albr. von Haller, bei Gelegenheit der 100jährigen Jubelfeier in Bern, sowie die über Calvin, ferner über Rousseau anlässlich der Gedenkfeier in Genf, deren Gesammtzahl mit 40-45 nicht zu hoch gegriffen sein dürfte, endlich noch die Neujahrsblätter von Zürich, Basel, Winterthur und St. Gallen. Zu den hervorragenderen Erscheinungen zählen wir die Archives de Genève publiés par Turettini“, das bereits erwähnte Jahrbuch und die Quellen für schweizerische Geschichte, die vorzügliche und weitläufige „Strickler'sche Äktensammlung zur Reformationsgeschichte", wovon der erste Band in Zürich erschien. Zum mindesten ebenso werthvoll ist die „Correspondance des Réformateurs dans les pays de langue française. publiées par A. L. Herminjard",) deren erster Band in zweiter Auflage erschienen und das Ganze bis zum 5. Band (1539) gediehen ist. Hieran schliesst sich der Neudruck des wieder aufgefundenen ersten „Catéchisme de Calvin" ), ein schön ausgestattetes Bändchen, welches bald vergriffen sein dürfte. Weiterhin kommt der zweite Band von Joachim von Watt's (Vadian) historischen Schriften,6) eine ebenfalls stattliche Publikation, ferner St. Ursus Pfarrstift von J. Amiet in Solothurn 7); De Montet, Dictionnaire biographique et historique des Genevois et des Vaudois", ein starker zweiter Band von 644 Seiten,

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einiges Wichtige erschien. Unter anderem „Kuhn's Roma" komplet in 24 Lieferungen; in 20. Auflage Tschudi's Tourist", ferner „Berlepsch's Schweiz" in 3. Auflage, die wunderschönen billigen „Illustrirten Wanderbilder", 3) welche in drei Sprachen zugleich erscheinen, nicht zu vergessen. Die Gotthardfrage rief eine ziemliche Literatur hervor, welcher wir unter „Volkswirthschaft" weiter erwähnen werden. An Zeitschriften nannten wir bereits das „Echo des Alpes", wir fügen noch die Neue Alpenpost hinzu, deren 8. Band (4. Jahrgang) dem Ende zugeht, ferner den im 12. Jahr erscheinenden Rameau de Sapin", Organ des „Club jurassien" in Neuchâtel.

Von Kartenwerken erschienen zwei Lieferungen des „Topographischen Atlas", von Bonstetten Carte archéologique de Fribourg", welche sich an die früher erschienene Carte archéologique de Berne" sowie weiterhin an die „Keller'sche Karte der Ostschweiz" anschliesst. Schliesslich

während der erste bereits im vorigen Jahre erschien; 8) Senn-Barbieux's Populäre Schrift über General Dufour; ") "Moerikofer, histoire des réfugiés de la réforme en Suisse"; "Alb. Escher, Schweizerische Münz- und Geldgeschichte", ein gross angelegtes Werk in schöner Ausstattung, welches erst bis zum 3. Heft gediehen ist; A. Bachelin, Iconographie neuchâteloise", ein Werk, bei uns einzig in seiner Art, und das Nachahmung verdiente; 10) Gareis und Zorn, Staat und Kirche in der Schweiz", 11) das jetzt vollständig in drei Bänden vorliegt. Die gediegenen Oeffentlichen Vorlesungen über die Helvetik (1798-1803) von Dr. C. Hilty" 12) bilden eine sehr willkommene Gabe zur Ausfüllung der Lücke unter den Geschichtswerken über die Schweiz. Dr. A. Ph. Segesser trat bis jetzt mit einem zweiten Band seiner „Sammlung kleiner Schriften" hervor; 13) Dr. Heinr. Boos mit dem ersten Band einer neuen Geschichte Basel's", das Mittelalter bis 1501 enthaltend.14) Wir wollen noch des ersten Heftes von Hid-sei noch die grosse Anzahl kartographischer ber's Geschichte des Schweizervolkes❝15) erwähnen, die vortrefflich zu werden verspricht. In der Kunstgeschichte sind drei sehr schöne Werke veröffentlicht worden, ein viertes über den „Holbeintisch in Zürich erschien in Wien. Ausführlich sind diese vier in No. 8 und 9 unseres Blattes besprochen worden. Ein rein nationales Werk ist die in Frauenfeld erscheinende „Bibliothek älterer Schriftwerke der deutschen Schweiz", herausgegeben von J. Bächtold und F. Vetter, von der bis jetzt 2 Bände erschienen, enthaltend Stretlinger Chronik" und "Niklaus Manuel." Die Ausstattung ist prächtig und dürfen wir später noch besonders Werthvolles erwarten, vorausgesetzt dass die Fortsetzung nicht stockt.

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Unsere geschichtliche Literatur ausserschweizerischen Inhaltes ist sehr klein zu nennen. Einzelne grössere Unternehmen wie „Rüstow's Orientalischer Krieg von 1877/78", Lecomte, Guerre d'Orient", Steinach, Entwickelung des Menschengeschlechts", "Blavignac, histoire des enseignes", ferner kleinere wie das in altfranzösischer Chronisten-Sprache geschriebene Werkchen von Du Bois Melly, Le récit de Nicolas Muss", welches sich in Frankreich viel Liebhaber erworben hat, können wir trotzdem nicht unerwähnt las

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Auch Voltaire ist mit 5-6 Neuigkeiten bedacht worden. Ungleich geringer sind dieses Jahr die Geographie und die Kartenwerke vertreten, obgleich auch hierin

Beigaben zum Jahrbuch des Schweizer Alpen-Club, sowie dessen Exkursionskarte" erwähnt.

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Die Naturwissenschaften erfreuen sich einer ganz besonderen Pflege. Wir zählten an 60 neue Erscheinungen, excl. der bereits erwähnten Jahrbücher u. s. w. der wissenschaftlichen Vereine. Zunächst die periodischen Publikationen, unter denen sich besonders die Archives des sciences physiques et naturelles" auszeichnen, es folgen die „Revue scientifique suisse", "Le Monde de la science", "Wochenschrift für Pharmacie". An Monographien ist zunächst das geologische Kapitalwerk von Alb. Heim, Mechanismus der Gebirgsbildungen" zu nennen, zwei starke Bände in 4o mit vielen Tafeln, ferner die 13. Lieferung der „Beiträge zur geologischen Karte: die Sentisgruppe beschrieben von Escher von der Linth"; das erste Heft von Choffat, Etude géologique sur la chaine du Jura", "Renevier, Structure géologique du massif du Simplon", anlässlich des projektirten Tunnels erschienen. Im Gebiete der Zoologie, Botanik und Paläontologie haben wir Gremli's Excursionsflora" in 3. Auflage, 22) Payot, Guide du botaniste“, „Morthier, flore analytique" in 4. Auflage, Botanique pratique 2) mit welcher eine billige Ausgabe des Labram'schen Werkes beabsichtigt wurde, „Fischer's Flora von Bern", ebenfalls in 4. Auflage. 24) Von dem Nestor in der modernen Naturwissenschaft „Prof. Os

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wald Heer" haben wir eine zweite verbesserte Auflage seiner „Urwelt der Schweiz", vorläufig in den vier ersten Lieferungen. Bekanntlich wurde auch die französische Ausgabe rasch vergriffen und ist allein die englische (deren Preis um die Hälfte [12 Frs.] herabgesetzt ist) noch. komplet zu haben. Ferner einen 5. Band seiner grossartigen „Flora fossilis artica" (45 Tafeln enthaltend), von Saussure Mélanges orthoptérologiques" welches jetzt mit dem 6. fascicule komplet vorliegt. Der Physiker E. Plantamour liess ebenfalls wieder eine neue Arbeit: „Sur le Mouvement simultané d'un pendule et de ses supports" erscheinen. Andere Werke physikalischen und meteorologischen etc. Inhalts veröffentlichten, W. Steffen, Meteorologische Verhältnisse in Davos“, „Koppe, Feuchtigkeitsgehalt der Luft", "Vogler, Luftverderbniss", "Pictet, Oxygène" u. S. W. Die Medizin ist durch Werke in französischer Sprache besser vertreten, jedoch im Ganzen sehr unbedeutend. Wir nennen nur „Correspondenzblatt für schweizer Aerzte" (8. Jahrgang), „Bulletin international des sociétés de secours aux militaires blessés" (No. 33 à 36), „Congrès périodique international des sciences médicales, 5e session, à Genève", ein stattlicher Band von ca. 1000 Seiten.

In der rechtswissenschaftlichen Literatur ist wieder eine etwas stärkere Produktion zu bemerken, meistens natürlich den schweizerischen Verhältnissen gewidmet. Die französische und deutsche Schweiz hält sich hierin so ziemlich die Wageschale. Unter anderen „Dubs, Das öffentliche Recht" in 2 Bänden, von denen der erste rasch in zweiter Auflage gedruckt werden musste und eine französische Ausgabe fast zu gleicher Zeit erschien. Meyer's Geschichte des schweizerischen Bundesrechtes", 24) wovon der zweite Band bereits 1875 herauskam. Entscheidungen des Bundesgerichts" Band III vollständig und Heft 1 des IV. Bandes, „Zeitschrift für schweizerisches Recht" mit ihrem 21. Band; ein ,,schweizerisches Wechselbuch" alle kantonalen Wechselgesetze enthaltend. In französischer Sprache erwähnen wir, Brocher Droit de punir“ und „les révolutions du droit Ier volume, letzteres mehr eine RechtsGeschichte wie das bereits erwähnte von Gareis und Zorn, Staat und Kirche". Jacottet, Droit civil neuchâtelois“, „Rivier (in Brüssel), Traité des successions à cause de mort en droit romain".

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Bedeutend zahlreicher sind die neuen Erscheinungen auf dem Gebiete der „Volk swirthschaft", wozu wir auch die Oeffentliche Gesundheits- und pädagogische Erziehungs-Pflege" sowie die sozialen und gemeinnützigen Schriften" u. s. w. zählen. Wir können hier nur einige besonders wichtig erscheinende Werke herausgreifen, da ihre Zahl (d. h. nur die in unserer Bibliographie bis incl. November aufgenommenen Erscheinungen) über 100 beträgt.

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Die sogenannte Gotthardfrage rief eine Anzahl Schriften hervor, so ausser dem Rapport trimestriel de la ligne du St. Gotthard", welcher jetzt auf 5 FolioBände angewachsen, die Broschüren von Raschèr, Rinecker, Memminger 26) und andere mehr. Die Question phylloxérique" ist durch Berichte von Fatio“, Monnier et Covell" vertreten. An statistischen Zusammenstellungen ist Heft 36-37 der amtlichen Allgemeinen Statistik" 27) herausgekommen, ferner Heft 4 der „Eisenbahnstatistik", „Eisenbahnstatistik", „Niederer's Armenstatistik" deutsch und französisch, eine statistische Tafel von A. Harfin 28), speziell der Schweiz gewidmet, sodann der 14. Jahrgang der „Zeitschrift für schweizerische Statistik, herausgegeben von Chatelanat". Der öffentlichen Wohlthätigkeit und Gemeinnützigkeit sind zugewandt: Zeitschrift für Gemeinnützigkeit" bereits im 17. Jahrgang stehend, Berichte der St. Galler und Basler Gemeinnützigen Gesellschaften", "Journal vaudoise d'utilité publique", „Jaeggi, Geschichte der wohlthätigen Anstalten in Bern", 34)„Honegger, Geschichte des Züricher Konsumvereins", 35) Züricher Jahrbuch für Gemeinnützigkeit", ferner Egger's Geschichte der Primarschulen. "Zu dieser Abtheilung gehört noch „Miaskowski, Die Verfassung der Land-, Alpen- und Forstwirthschaft der deutschen Schweiz in ihrer geschichtlichen Entwickelung etc.", ein ausserordentlich günstig aufgenommenes Werkchen.

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Auslande, doch haben wir es hie nur mit Schulbüchern niederer Ordnung zu thun.

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Nach unseren Quellen zählten wir deren 55 neue oder neu aufgelegte Werke. Darunter Georg, thémes allemands" in 5. Auflage, Jakob's Geographie in 3. und „Manuel de géographie" in 2. Auflage, "Koch's Rundschrift" in 10. Auflage, Faesch's Rechenbücher" in 5., 6. und 7. Auflage, Vinet's Chrestomathie" wovon verschiedene Bände neu bearbeitet von Rambert, Bertholet, Livre de lecture" in 3. Auflage, „Egli, Kleine Schweizerkunde" in 11. Auflage, Müller und Dändliker, Schweizergeschichte" in 2. Auflage, Marcillac, Manuel d'histoire de la littérature française", 4. Auflage etc. etc. Neu sind unter vielen anderen: „Lutz, Zeichnenunterricht", "Oettli, Chimie générale“, „Schoop's Perspektive", "Blanc, Album d'histoire naturelle", „Sta u b's Bildwerke" u. s. w.

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Wir wenden uns zur Theologie, worunter wir nur die praktische Theologie verstanden wissen wollen, also Gebetund Erbauungsbücher, Lehrbücher und religiöse Blätter, da wir die historischtheologischen Erscheinungen bereits unter Geschichte" aufgeführt haben. Hauptsächlich erschienen viele Schriften katholischer Tendenz, und zwar besonders aus Einsiedeln; die Werke protestantischen Inhaltes haben vorwiegend „Basel" zum Druckort. Unter ersteren sind zu nennen die illustrirte Zeitschrift Alte und Neue Welt", der „Katholik" (in Bern erscheinend), ferner „Winkler's Kirchenrecht" in 2. Auflage,29) Rohner, Leben Maria's und Joseph's", ein reich illustrirtes Werk in Klein-Folio; unter letzteren „Le chrétien évangélique", "Kirchenfreund", Missionsmagazin" und "Les Missions", ferner Ernest Naville, le Christ", "Langhans, Biblische Geschichte, 3. und 4. Lieferung".

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Wir springen zum „militärwissenschaftlichen und technischen" Gebiete über. Hier können wir uns allerdings, besonders in ersterem Gebiet, nicht mit den Nachbarländern messen, deren Militärliteratur durch ihre enormen stehenden Heere bedingt ist. Immerhin wollen wir das Wenige bei uns nicht ignoriren. Wir haben die Blätter für Kriegsverwaltung", Militärzeitung" und "Revue militaire suisse". Was von selbstständigen Werken aufzuführen wäre, ist: Rüstow's Feldherrnkunst" in 3. Auflage, und „Schmidt's Handfeuerwaffen", Neue Folge. 32) In technischem Gebiete ist es besonders der

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„Verein der schweizerischen Ingenieure und Techniker" der sich um die Veröffentlichung gediegener Fachschriften verdient macht. Von seinen „technischen Mittheilungen" sind bis jetzt 15 Hefte erschienen. 36) Das Werk S. Bavier's, Die Strassen der Schweiz", ist von demselben Verein herausgegeben worden. Ausserdem ist noch Schädler, Der praktische Hochbau" anzuführen, von demselben ist zuletzt die 9. Lieferung des III. Bandes erschienen.

Die schönwissenschaftliche Literatur ist leider nicht immer das, was ihr Name damit bezeichnet. In allen Ländern ist in diesem Gebiet eine wahre Ueberschwemmung zu konstatiren. Wir haben auch nur zu viel, aber wir glauben, dass die bessern Erzeugnisse durchaus die überwiegenden sind. Unter etwa 25 Zeitschriften, die der Unterhaltung gewidmet sind, heben wir hervor die „Bibliothèque universelle", deren gediegener Werth jüngst auf der Pariser Ausstellung mit einer „Goldenen Medaille" bedacht wurde, wobei jedoch nicht zu vergessen ist, dass das 83. Jahr ihrer Existenz von wesentlichem Einfluss war. In der deutschen Schweiz können wir ganz abgesehen von der Länge ihres Bestehens höchstens Weber's Helvetia" entgegenstellen, jedoch ohne einen Vergleich zwischen beiden Zeitschriften anstellen zu wollen. Der „Neuen Alpenpost" haben wir bereits Erwähnung gethan. Sie ist in jeder Beziehung ein tüchtig geleitetes Blatt in sehr sauberer Ausstattung. Von Blättern mit konfessionellem Anstrich wären etwa der christliche Volksbote" (orthodox) und das religiöse Volksblatt" (freisinnig), sowie vielleicht noch „La Famille" zu nennen. Der Jugend sind 4 Blättchen gewidmet: „Kindersonntagsblatt", "Jugendblätter"," "Lectures illustrées" und "Messager de l'Ecole du Dimanche".

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Humoristisch gehalten sind besonders die pikanten Schriften M. Reymond's und Wrege's. Weiter sind hervorzuheben d. h. wenn wir sie desshalb unter die schönwissenschaftliche" Literatur rechnen wollen, weil verschiedenartigen und populären Inhalts, die Vorträge, gehalten in der Schweiz" von denen jetzt 4 Bände komplet und vom 5. die 4 ersten Hefte vorliegen. Weiteres aus den ca. 110-120 neuen Erscheinungen in deutscher und französischer Sprache auszuwählen, halten wir für gewagt, da uns leicht manches „Bessere" entgehen könnte. Die

Kalender erfreuen sich auch bei uns einer besonderen Pflege. Wir zählten deren 24,

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Es bliebe also nur noch das philologische Gebiete und die kleine Anzahl Russica zu überschauen. Letztere, 12 an der Zahl, sind besonders Journale, „La cause générale", "le Messager de la verité", "l'Obtchina", und „Vorwärts"; die übrigen Schriften sind meist von Alex. Herzen und Dragomanow. Die Philologie ist hauptsächlich vertreten durch „Ghazâlî, herausgegeben von Gautier", Wackernagel's Geschichte der deutschen Litteratur", „Hunziker, Aargauer Wörterbuch", "Seiler, Basler Mundart", "Ayer, Introduction à l'étude des dialectes du pays romand (de la Suisse)", Ritter, Morceaux choisis en vieux français (9me au 13me siècles)"; ferner durch einen neuen Band der „Atsume-Gusa", eine chinesische und japanesische Textsammlung, wie endlich durch die erste Lieferung des L'extrême Orient" publié par Turettini et Metchnikoff.

Versuchen wir alle Erscheinungen nach den Orten ihres Druckes bez. Verlages zu gruppiren, so ergeben sich folgende annähernde Resultate: Zürich 178 Genf 174 Bern 140 Basel 126 sanne 95 Neuchâtel 56

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LauEinsiedeln

46 — St. Gallen 35 Aarau 24 Schaffhausen 21 - Winterthur 18 Frauenfeld 15 Chur und Luzern je 12 - Freiburg Porrentruy 7 In etwa 19 anderen Städten sind nur einzelne Werke erschienen.

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In rhätischer Sprache erschienen drei Werke (Chur und Samaden). Für die in italienischer Sprache erschienenen Schriften liegt uns zu ungenügendes Material vor.

Im Auslande erschienen 56 neue Bücher, welche sich zum Theil ausschliesslich mit der Schweiz befassen, die anderen nur theilweise die Schweiz behandeln. Davon sind

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8) Eug. Sécretan hat eine ausführliche Kritik darüber abgegeben in No 10, S. 231-235.

9) N° 8, S. 165.

10) N° 8, S. 163.

11) N° 7, S. 131, 132. 12) N° 8, S. 161, 162. 13) N° 8, S. 161. 14) N° 9, S. 192. 16) N° 7, S. 129. 17) N° 6, S. 115, 116. 18) N° 11, S. 263. 19) No 10, S. 228. 22) No 11, S. 264. 23) N° 8, S. 163.

24) N° 9, S. 196, 197. 25) No 10, S. 259. 26) No 7, S. 139.

27) No 11, S. 261, 262. 28) No 11, S. 260.

29) No 9, S. 194.

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