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Sophokles 288.

Sorbillo, Johann 59.
Soto 532.

Spalatin 38, 84, 87, 88, 92, 100, 103,
108, 120, 144, 159, 163 f., 168, 170,
172, 199, 216, 229, 246, 263, 303,
346, 449.

Spangel, Pallas 59, 61, 65 f., 95.
Spengler, Lazarus 252.
Staphylus, Fr. 580.
Staupit, Joh. v. 96.
Steuper, Gerhard 422.
Stöffler, Johann 62, 71, 95.
Storch, Nikolaus 163 ff., 262.
Strauß, Jakob 223, 229 f.
Stübner, Markus Th. 163.

Sturm, Jakob 58, 239, 252 f., 256,
390, 561, 582.

Sturm, Joh. 322, 363, 373, 399, 422.
Sturm, Peter 58.
Sturz 173.

Lerenz 73 f.
Themistius 77.

Thomas von Aquino 2, 9f., 12 ff., 17,
20, 21, 24, 25, 35, 140, 466, 486.
Timann, Joh. 560.

Traversari, Ambrogio 45.

Truchseß, Georg v. Waldburg 280.
Truchseß, Otto v. Waldburg 554 f.
Tudor, Arthur 325.

Ulrich von Württemberg 253, 315 ff.
Unger, Johannes 54 ff., 86.

Urban, Heinrich 32, 38.

Badian 338.

Valdes, Alfons 268, 270.

Valla, Lorenzo 28, 30 f., 82, 474.
Vargas 549.

Vellejus Paterculus 31.
Vergerio 324, 358, 388.
Vergil 70, 73.

Vesalius 459.

Villadei, Alexander v. 34, 488.
Vio, Thomas de (Kajetan) 96 f., 263.
Voré, Barnabé 321 f.

Vorst, Peter van der 344, 349.

Walther v. d. Vogelweide 49.
Wessel, Johann 75.
Westphal, Joach. 559.

Wicel, Georg 350, 365, 374 f.
Wied, Hermann v. 417 ff., 431, 435 f.,
530.

Wied, Johann v. 67 f.
Wigand 546, 561.

Wilhelm III. Herzog von Jülich 427 f.,
435 f.

Wimpheling, Jakob 40, 49, 64 ff., 82
85, 479, 489.

Wimpina 294.

Wolfram von Eschenbach 23.
Wullenweber, Jürgen 420.

Zafius, Ulrich 49.

Zwilling (Didymus), Gabriel 150 ff.,
163, 168, 171, 175.

Zwingli, Ulrich 215, 238 f., 242 ff.,
253 ff., 262 ff., 293 f., 307, 313, 316,
336, 429 f., 432, 558, 570, 576, 587.

Einleitung.

In zwiefacher Gestalt lebt Philipp Melanchthon im Andenken des deutschen Volkes fort. Dem einen erscheint er vor allem als der Genosse Luthers, der unter dem Einflusse und im Dienste seines großen Freundes mehr als irgend jemand die Ausbreitung der evangelischen Lehre gefördert hat; der andere verehrt in ihm hauptsächlich den Lehrer Deutschlands, der die Grundzüge für die Entwickelung des höheren Schulwesens geschaffen und diesem bis auf den heutigen Tag den Stempel seines Geistes aufgedrückt hat. Je nachdem man ihn mehr von der einen oder von der anderen Seite auffaßt, darf man ihn als den Vertreter einer der beiden großen geistigen Richtungen betrachten, die in Deutschland dem sechzehnten Jahrhundert sein eigentümliches Gepräge verleihen: der Reformation und des Humanismus. Luthers einflußreichstem Gehilfen, der die Bekenntnisschriften der neuen Lehre verfaßt hat, als Sprecher der Protestanten auf Reichstagen und Religionsgesprächen auftrat und in Glaubensfragen viel in Anspruch genommener Berater von Fürsten und Städten war, gebührt sicherlich der Ehrenname: Reformator, während der Wiederhersteller der Schulen und Universitäten, der unermüdliche Verteidiger und Förderer der klassischen Studien sich als ein echter Jünger des Humanismus ausweist.

Obgleich es an lebhaften Berührungen zwischen Humanismus und Reformation nicht gefehlt hat, sind beide Richtungen doch in ihrem innersten Wesen einander fremd: sie gehen von durchaus verschiedenen Voraussetzungen aus. Wenn sie trotzdem vielfach in ihren Forderungen zusammentreffen und bei manchen Fragen zu gleichen oder ähnlichen Ergebnissen gelangen, so ist der Grund für diese Thatsache vor allem darin zu suchen, daß die beiden großen geistigen Strömungen im Kampfe mit der mittelalterlichen Weltanschauung emporgekommen sind und im

Ellinger, Melanchthon.

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Gegensahe zu ihr zum Ursprünglichen, Einheitlichen zurückstrebten. Den wissenschaftlichen Niederschlag der mittelalterlich-kirchlichen Weltanschauung pflegt man Scholastik oder Schulphilosophie zu nennen. Das von ihr verfolgte Ziel unterscheidet sich an sich nicht wesentlich von den Bestrebungen, wie sie schon in den Anfangszeiten der kirch= lichen Entwickelung zu verfolgen sind. Es war ganz natürlich, daß der Mensch frühzeitig danach trachtete, sich der religiösen Erfahrungen, die ihm als tiefste Überzeugung aufgegangen waren, auch denkend zu bemächtigen. Im Christentum mußten die beiden Bestandteile, die die Formgebung der wichtigsten Glaubenssäße entscheidend beeinflußt hatten, schon von vornherein dazu Veranlassung geben, Gemüt und Verstand in gleicher Weise zur Bethätigung anzuregen. Bot das Alte und vor allem das Neue Testament den reichsten Schaz praktischer Gläubigkeit, so fehlte der jüdisch - christlichen Entwickelung doch eine Seite, die keine Dogmenbildung entbehren kann. Das war das be= griffliche Erfassen der Dinge. Hier sah sich das Christentum auf die Arbeit der griechischen Philosophie angewiesen, und indem es sich mit dieser Geistesmacht auseinanderseßte, sie bekämpfte, widerlegte, abwies, hat sie sich doch nach und nach den Ertrag des griechischen Denkens über das Wesen der Gottheit sowie ihr Verhältnis zur Welt angeeignet und ihn mit den praktisch - religiösen Bestandteilen der jüdisch - christlichen Entwickelung verschmolzen. Mit ganz besonderer Stärke hat namentlich das lezte große Erzeugnis der griechischen Philosophie das christliche und abendländische Denken beeinflußt. Es ist die in jeder Verkörperung einer mächtigen Zeitströmung liegende urwüchsige Kraft, die dem neuplatonischen Gedankengebäude seine weittragende Wirkung gesichert hat. Erwachsen aus der das ausgehende Heidentum beherrschenden inbrünstigen Sehnsucht nach religiöser Befriedigung, im Gegensatz zum Christentum ausgeprägt und doch ersichtlich unter seiner Einwirkung stehend, hat es zahllose Geister angeregt, Augustin so gut wie Thomas von Aquino, die weltflüchtigen Mystiker und die daseinsfreudigen Humanisten.

Jene auch im Neuplatonismus wirksamen Triebe, der rein religiöse Zug und der Drang nach Erkenntnis, sind unablässig in der Entwickelung des Christentums nebeneinander thätig gewesen; bald trat der eine hinter dem anderen zurück, bald machten sie sich in gleicher Stärke geltend. Bei keinem gewaltiger als bei dem großen Augustin,

der auf dem Grunde seiner Überzeugung von Gott als dem wahren Sein, dem Bösen als dem Nichtsein, seine mächtige, aus der persön= lichen Erfahrung geborene Gedankenwelt aufbaute. Von seinen beiden Angelpunkten aus, der Gnade Gottes, durch die allein dem Menschen das Heil zu teil wird, und der Kirche, innerhalb deren sich ausschließlich die Aneignung des Heils vollzieht, hat er der weiteren Entwicke= lung Weg und Ziele gewiesen; die Keime der späteren Veräußerlichung des religiösen Lebens sind in seiner Lehre von der Kirche ebenso vorgebildet wie in seiner oft zurückgedrängten und doch immer wieder zum Siege gelangten Gnadenlehre das Heilmittel für diese Erkrankung gegeben ist. Allein Augustins eingreifendem Denkergeiste liegt es doch ganz fern, seine Anschauungen zum geschlossenen Lehrganzen auszugestalten; auch in der Form, in der er seine Gedanken vorträgt, waltet das Persönliche vor, das sich nicht den starren Regeln einer wissenschaftlichen Darstellung unterwerfen will. Das gilt in gleicher oder ähnlicher Weise auch von den anderen Schriftstellern des kirchlichen Altertums; noch ist die Entwickelung im Flusse, und der Bethätigung des einzelnen sind noch keine bestimmten, unübersteiglichen Schranken gesetzt. Erst seit im Verlaufe des Mittelalters die Persönlichkeiten durch die großen Gesamtbildungen zurückgedrängt wurden, begann die Zeit der eigentlichen, von gemeinsamen Gesichtspunkten geleiteten kirchlichen Wissenschaft. Als durch Karl den Großen der Versuch einer Regelung der kirchlichen Verhältnisse unternommen wurde, folgte nicht allzulange darauf das erste größere Lehrgebäude der kirchlichen Wissenschaft. Kein tastender Versuch, sondern bereits ein festgeschlossenes Ganze, so stellt sich die Arbeit des Johannes Scotus Eriugena dar, der von fühnen und selbständigen Gesichtspunkten aus Vernunft und Offenbarung als die beiden, in gleicher Weise aus dem Quell der göttlichen Weisheit stammenden und daher sich nie widersprechenden Mächte zu erweisen trachtete. Allein der eigenartige Denker erscheint nur wie ein Meteor in dunkler Nacht, das ebenso schnell verschwindet, wie es gekommen; auch stellt die neuplatonische Grundlage seines Schaffens von vornherein einen grundfäßlichen Gegensatz zwischen ihm und der später von der Scholastik eingeschlagenen Richtung her. Eine zusammenhängende Entwickelung der kirchlichen Wissenschaft begann doch erst zu jener Zeit, in der die Kirche ihre Siegeslaufbahn antrat und sich zu ihrem höchsten Glanze erhob. Das war kein

Zufall. Eine Bewegung von ungeheurer Tragweite hatte seit dem Anfange des elften Jahrhunderts die abendländische Christenheit ergriffen; ihre ersten Äußerungen schienen freilich nicht allzu bedeutend zu sein, und wohl nur einzelne schärfere Beobachter haben den Bestrebungen, die sich hinter den Mauern lothringischer Klöster abspielten, ernstliche Aufmerksamkeit geschenkt. Aber was man zuerst in der Abgeschiedenheit und klösterlichen Stille durchsezte: unbedingte Unterordnung des Einzelnen unter das Ganze, Zusammendrängung aller Kräfte auf den einen Zweck, die Unabhängigkeit, das Ansehen, den Glanz der Kirche zu erhöhen, das teilte sich schnell immer weiteren Kreisen mit. Da diese große geistige Bewegung zugleich hervorragend praktische Ziele verfolgte, konnte sich ihr bald niemand mehr entziehen; so unmittelbar griff sie in die wichtigsten Lebensverhältnisse ein, daß jeder einzelne gezwungen wurde, in der einen oder in der anderen Weise zu ihr Stellung zu nehmen. Durch diese allgemeine Auseinandersetzung mit einer großen Frage erfuhr die geistige Regsamkeit eine mächtige Steigerung, und dem Denken wurden neue, fruchtbare Antriebe gegeben.

Aus dieser geistigen Bewegung ist die kirchliche Wissenschaft hervorgegangen. Sie verfolgte nicht etwa den Zweck, einen Beweis für die Kirchenlehre zu geben, denn eines solchen bedurfte es nicht. Vielmehr wurde die kirchliche Lehre als gegeben vorausgeseßt, und die Wissenschaft stellte sich nun die Aufgabe, den Inhalt des Glaubens als Ganzes und in seinen Teilen so zu begründen, daß die Lehrsäße als notwendiges Ergebnis der Forschung erscheinen und dergestalt auch für den nachprüfenden Verstand einleuchtende und überzeugende Beweiskraft gewinnen mußten. Es kam, wie es einer der bedeutendsten Vertreter der scholastischen Frühzeit ausdrückt, darauf an, auch auf dem Wege eines zwingenden Vernunftschlusses zur Erkenntnis von der inneren Notwendigkeit dessen vorzudringen, was die Kirche zu glauben vorschreibt. Schon durch die Art, in der die Scholastik ihre Aufgabe zum Ausdruck brachte, wurden die Mittel bedingt, die ihre Lösung ermöglichten. Sollte wirklich in einem jeden die Überzeugung erweckt werden, daß die Ergebnisse dieser Wissenschaft so und nicht anders sein könnten, dann mußte nach einer Form des Verfahrens gesucht werden, bei der jedes Glied der Beweisführung mit zwingen= der Notwendigkeit aus dem anderen hervorging. Die Hilfsmittel für

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