Die Ahnen: Roman, Teil 2

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Hirzel, 1873
 

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Seite 248 - Über ihm wirbelte der glühende Rauch, um ihn krachten die stürzenden Balken und das Kampfgetümmel wälzte sich durch die Straßen der Stadt, er aber stand, umgeben von Tod und Vernichtung wie ein Seliger, und er sah, wie die hohen Engel mit flammenden Schilden und Speeren durch die Lohe schwebten und um ihn und die Geliebte eine feste Schildburg zogen.
Seite 113 - Genüge gethan hat, und begann rauh: „Was kauerst du noch, du Heupferd, um zu warten, bis dich die Schnäbel der dunklen Vögel zerhacken, die dort drüben so hastig singen, nicht gleich Heiligen des Herrn, sondern wie Staare in den Weiden des Teiches. Enthebe dich aus meinen Augen." „Ich kann nicht gehen ohne den Segen meines Herrn; denn wie ein Vater habt ihr euch gegen mich erwiesen heut und sonst in der Schule.
Seite 162 - Darum fordre ich ein Urteil vom Himmel oder aus der Tiefe. Besser ist es, daß einer von uns beiden dahinschwinde, als daß das ganze Geschlecht in Zwist verderbe. Seht euch um, ihr Männer, wo ihr steht, die roten Berge gleißen und leuchten zu der Herrenwahl und die in der Erde hausen, rüsten sich einen...
Seite 170 - Finsterniß, schwarze Baumwipfel bargen das Wolkenlicht, die Aeste und Zweige schlugen in sein Gesicht und hielten wie mit Krallen sein Haar und Gewand. Zitternd suchte das Roß einen Weg durch das wilde Gestrüpp, bis der Reiter wieder den Nachthimmel über sich sah und einzelne Hügel, die dunkel vor ihm aufstiegen. Als er sich in dem Thalkessel zwischen den rothen Bergen fand, da erhob er den Arm in wilder Freude nach den Gipfeln und ritt längs dem Bergwall dahin.
Seite 247 - Immo, rette mich," klang in sein Ohr. Den Wilden, welcher die Arme nach der Liegenden ausstreckte, schleuderte er zur Seite, daß dieser das Aufstehen für immer vergaß, seine heranspringenden Genossen verscheuchten den fremden Schwarm.
Seite 127 - Denn wenn du mich heut ansiehst mit den Augen und mit dem Antlitz deines Vaters, dann weiß ich nicht, du Holder, ob ich deine Mutter bin. Kehre dich doch wieder zu mir," rief sie wieder und warf den Arm um seinen Hals, „denn lange habe ich dich entbehrt, und mir war's zuweilen, als ob ich selbst fremd im Hause sei, weil du mir immer fehltest. Sommer und Winter schwanden dahin, meine Knaben wuchsen heran, oft machten sie am Abend der Mutter die Freude, still am Herde...
Seite 285 - Wafserdunst, die Erde sog begierig das befruchtende Naß und während die Knospen der Bäume schwollen, hob sich der Wiesengrund wieder aus der Fluth und die Waldbäche zogen gebändigt durch ihre Ufer den Flüssen zu und strudelten, wo ein Baumstamm oder eine Erdscholle in ihrem Bett haftete. Dies war die Zeit im Iahre, wo die Männer aus den Waldlauben sich ihrer Schisfahrt freuten.
Seite 284 - Ebene berabsah, glitzerte überall zwischen Wald und Ackerbeeten eine gewundene Wasserfläche entgegen, aus welcher die Dorfzäune hervorragten, und er konnte zweifeln, ob er einen ungeheuren See vor sich sah mit zahllosen Inseln, oder einen breiten vielarmigen Strom. Dann lagerte am Morgen und Abend dichter Nebel auf der Flut, und bei Tage flatterten ungeheure Schwärme von Wasservögeln darüber hin.
Seite 83 - ... Schweig mit deinen ungebührlichen Reden, sowohl aus Scham vor mir, als aus Furcht vor den Heiligen. Ganz ungehörig ist, was du an geweihter Stätte über das Pfeffergebäck vorbringst. Denn jeder Verständige wird mir recht geben, daß der Pfeffer, welchen sie hineintun, für Mönche allzu hitzig ist, und weil sie die Speise stark mit Honig würzen, schmeckt ihnen nachher jeder Wein sauer und sie ziehen bei ihrem Trunk ärgerliche Gesichter.
Seite 285 - Flut, und bei Tage flatterten ungeheure Schwärme von Wasservögeln darüber hin. Aber nach wenigen Wochen war der Schwall vermindert, Sonne und Wind verscheuchten den Wasserdunst, die Erde sog begierig das befruchtende Naß und während die Knospen der Bäume schwollen, hob sich der Wiesengrund wieder aus der...

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