Leipziger Literatur-Zeitung. März, 1834, Band 1

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1814
 

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Beliebte Passagen

Seite 879 - Wenn Schlegel mit Recht behauptet, daß das Romantische nicht eine Gattung der Poesie, sondern diese selber immer jenes sein müsse: so gilt dasselbe noch mehr vom Komischen; nämlich alles muß romantisch, dh humoristisch werden.
Seite 465 - Allgemeines Künstlerlexikon, oder: Kurze Nachricht von dem Leben und den Werken der Maler, Bildhauer, Baumeister, Kupferstecher, Kunstgießer, Stahlschneider etc. etc. Nebst angehängten Verzeichnissen der Lehrmeister und Schüler, auch der Bildnisse, der in diesem Lexikon enthaltenen Künstler. Zweyter Theil, welcher die Fortsetzung und Ergänzung des ersten enthält.
Seite 159 - Durch falsche Lust verlocket, und durch das Spiel der Sinne, Doch wissend, daß aus Liebe der Quell der Wesen rinne, Setzt ich der kranken Wollust Bild keck auf der Liebe Thron, Und durch dies Gauckelblendwerk sprach ich der Wahrheit Hohn.
Seite 871 - Überhaupt sieht die Besonnenheit nicht das Sehen, sondern nur das abgespiegelte oder zergliederte Auge, und das Spiegeln spiegelt sich nicht. Wären wir uns unserer ganz bewußt, so wären wir unsre Schöpfer und schrankenlos.
Seite 873 - sittliche Grazie" der Griechen möchte wohl mit ihren Idealen näher zusammen gehören. — Schön ist, was der Vf. von der heitern Ruhe griechischer Bildungen sagt, aber der Zusatz: der griechische, zartere Sinn, fand vor Gott nicht die enge Klage, welche in keinen Himmel, sondern ins dunkle Land dei Täuschung gehört, aber wohl die Freude anständig, welche ja dei Unendliche mit dem Endlichen theilen kann,
Seite 55 - Mut und Kraft. Und drohen diesmal die Feinde, Oder künftig, so rüste mich selbst und reiche die Waffen. Weiß ich durch dich nur versorgt das Haus und die liebenden Eltern, O, so stellt sich die Brust dem Feinde sicher entgegen. Und gedächte jeder wie ich, so stünde die Macht auf Gegen die Macht, und wir erfreuten uns alle des Friedens.
Seite 869 - » Aber es gibt ja etwas Höheres, als was der Tag wiederholt. Es gibt einen innern Stoff — gleichsam angeborne unwillkürliche Poesie, um welche die Form nicht die Folie, sondern nur die Fassung legt. Wie der sogenannte kategorische Imperativ (das Bild der Form, so wie die äußere Handlung das Bild des äußern Stoffs) ^ der Psyche nur den Scheideweg zeigt, ihr aber nicht das weiße Roß*) vorspannen kann, das ihn geht und das schwarze überzieht...
Seite 875 - Blüten schwimmen um uns, wie nie gesehene Samenarten durch das allverbindende Meer aus der neuen Welt, noch ehe sie gefunden war, an Norwegens Strand anschwammen. Wer ist nun die Mutter dieser Romantik?
Seite 883 - Wenigstens den Charakter des Helden schafft zuerst, welcher den romantischen Geist des Werks ausspricht oder verkörpert; je leerer, einseitiger, niedriger die Nebencharaktere hinab, desto mehr verlieren sie sich in das todte, unselbstständige, dem Dichterzepter unterworfene historische Reich.
Seite 257 - Und so begann diejenige Richtung, von der ich mein ganzes Leben über nicht abweichen konnte, nämlich dasjenige, was mich erfreute oder quälte, oder sonst beschäftigte, in ein Bild, ein Gedicht zu verwandeln und darüber mit mir selbst abzuschließen, um sowohl meine Begriffe von den äußeren Dingen zu berichtigen, als mich im Innern deshalb zu beruhigen.

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