Zeitschrift für Theologie und Kirche, Band 12

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Mohr., 1902
Organ für systematische und prinzipielle Theologie.
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 146 - Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken. Dies ist das größte und erste Gebot. Das zweite ist ihm gleich : Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.
Seite 397 - Kann man aber das Vergangene kennen, wenn man das Gegenwärtige nicht einmal versteht ? Und wer will vom Gegenwärtigen richtige Begriffe nehmen, ohne das Zukünftige zu wissen ? Das Zukünftige bestimmt das Gegenwärtige, und dieses das Vergangene, wie die Absicht Beschaffenheit und den Gebrauch der Mittel...
Seite 393 - Bedeutung, wenn er sagt: ,Diese Angst in der Welt ist aber der einzige Beweis unserer Heterogeneität. Denn fehlte uns nichts, so würden wir es nicht besser machen als die Heiden und Transcendental-Philosophen, die von Gott nichts wissen und in die liebe Natur sich wie die Narren vergaffen; kein Heimweh würde uns anwandeln. Diese impertinente Unruhe, diese heilige Hypochondrie ist vielleicht das Feuer, womit wir Opfertiere gesalzen und vor der Fäulnis des laufenden seculi bewahrt werden müssen.
Seite 6 - Gedanken verlieren - wie, sprach ich zu mir, dieser Gott sollte in der Bestimmung und Einrichtung unsres Geschlechts im ganzen von seiner Weisheit und Güte ablassen und hier keinen Plan haben? Oder er sollte uns denselben verbergen wollen, da er uns in der niedrigem Schöpfung, die uns weniger angeht, so viel von den Gesetzen seines ewigen Entwurfs zeigte?
Seite 411 - Es gehört zur Einheit der göttlichen Offenbarung, daß der Geist GOttes sich durch den Menschengriffel der heiligen Männer, die von ihm getrieben worden, sich eben so erniedrigt und seiner Majestät entäußert, als der Sohn Gottes durch die Knechtsgestalt und wie die ganze Schöpfung ein Werk der höchsten Demuth ist.
Seite 352 - Athem, zu dem sie gebildet ist? — und im Munde? . . . wie kann ich aussprechen die Vielbedeutsamkeit dieses Mundes, der spricht, und innehält im Sprechen — spräche Areopagiten Urtheil — Weisheit, Licht und Dunkel — diese Mittellinie des Mundes! Noch hab' ich keinen Menschen gesehen mit diesem schweigenden und sprechenden, weisen und sanften, treffenden, spottenden und — edeln Munde!
Seite 508 - Eine Autorität, welche alle anderen Maßstäbe entweder ausschließt oder sich unterordnet, welche zugleich alles menschliche Vertrauen auf Gott in erschöpfender Weise regelt, hat den Wert der Gottheit", so ist das ein frivoles Spiel mit Worten. Ist nun Christus wirklich Gott oder ist er nur wert, es zu sein?! Er ist es „für den Glauben", seine Gottheit ist „ein...
Seite 396 - Das Feld der Geschichte ist mir daher immer wie jenes weite Feld vorgekommen, das voller Beine lag, und siehe! sie waren sehr verdorret. Niemand als ein Prophet kann von diesen Beinen weissagen, daß Adern und Fleisch darauf wachsen und Haut sie überziehe.
Seite 411 - Jede biblische Geschichte ist eine Weissagung - - die durch alle Jahrhunderte - und in jeder Seele des Menschen erfüllt wird. Um die Allgegenwart und Allwissenheit des Geistes Gottes zu glauben und zu fühlen, darf man nur die Bibel aufschlagen. Jede Geschichte trägt das Ebenbild des Menschen, einen Leib, der Erde und Asche und nichtig ist, den sinnlichen Buchstaben, aber auch eine...
Seite 366 - Ich predige nicht in Gesellschaften, weder Katheder noch Kanzel würden meiner Länge etwas hinzufügen. Eine Lilie im Thal, und der Geruch des Er, lenntnisses verborgen auszuduften, wird immer der Stolz sein, der im Grunde des Herzens und in dem innern Menschen am meisten glühen soll.

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