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in der Königl. Sächs. privil. Zeitungs-Expedition.

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ERGÄNZUNGSBLÄTTER

ZUR

ALLGEMEINEN LITERATUR-ZEITUNG

Januar 1834.

Uebersicht
der

Literatur der systematischen

Seitdem

aus den Jahren 1830 bis 1833.

Deitdem dem unter den Reformirten Lambert Daneau in seiner christl. Ethik (Ethices chr. 11. 3. Genf 1577.) and unter den Lutheranern, abgesehen von David Chyträus Lebensregeln, Georg Calixt in seiner Epitome theologiae moralis (Pars I. 1634. 4.) die Moral von der Dogmatik zu scheiden den ersten eigentlichen Versuch gemacht hatte, welchen dann ersterer Seits Moses Amyrant (1652–60. 8 Bde.) glücklicher und bei den Letztern zunächst Johann Conrad Dürr in seinem Enchiridion theol. mor. (1662.) vollständiger durchführte; hat man auf Einigung beider Disciplinen neben ihrer Trennung geraume Zeit nicht wieder Bedacht genommen. Der einzige spätere Versuch des frommen Juristen Pütter (Die christl. Religion in ihrem wahren Zusammenhange und in ihrer Vortrefflichkeit vorgestellt. Göttingen 1779.) blieb (neben Spangenberg's Idea fidei fratrum. Barby 1779.) vereinzelt, obwohl selbst Johann August Ernesti zur vereinigenden Darstellung der christi. Lehre neben der absondernden aufgefordert hatte. Erst der achtungswürdige Karl Ludwig Nitzsch trat mit der Erklärung hervor: Systema veri nominis, quo universa doctrina christiana, qua materiam et formam, ex una eademque notione derivetur, multis hodie agnoscentibus et fatentibus, adhuc desideratur (De revelatione etc. 1808. S. 200), und suchte ein seinem Standpunkte angemessenes Schema dafür zu geben (a. a. O. S. 201 ff. vgl. De discrimine revel. imper. et did. II. S. 31ff. und: Ueber das Heil der Theologie, 1830. A. L. Z. 1832. Nr. 231): als Grundlage galt ihm die Lehre De Jesu Messia s. Homine veri nominis eodemque Dei filio; aber die Ausführung ist nicht versucht. Einen gleichermafsen unausgeführten Entwurf gab F. H. C. Schwarz in seinem Grundrifs der protestant. Dogmatik (Heidelberg 1816. S. XXII), suchte aber schon den Zusammenhang der christl. Glaubens- und Sittenlehre namentlich in kurzen Bemerkungen zu seiner Dogmatik anzudeuten; nach dem zuvor Schleiermacher in seiner Kurzen Darstellung des theol. Studiums (1811, S. 64) die Meinung Ergänz, Bl. zur 4. L. Z. 1834.

Theologie

ausgesprochen:,,Wenn auch beide Seiten des Lehrbegriffs als besondere Disciplinen behandelt werden, so entsteht desto nothwendiger die Aufgabe bei jedem einzelnen Satz der einen auf das, was sich daraus für die andere ergiebt, zurückzuweisen." Als nach des Ref. Ermessen vornehmlich geeignetes Princip für die in Rede stehende Vereinigung der zwei Disciplinen stellte später Theremin die Idee des Reiches Gottes auf in seiner ,,Lehre vom göttlichen Reiche" (Berlin 1823.), doch war von ihm vollkommene Ausführung eben so wenig beabsichtigt, als von Eschenmayer in seiner Einfachsten Dogmatik aus Vernunft, Geschichte und Offenbarung (Tübingen 1826.).

Mit dieser Absicht nun trat bestimmt auf Karl Immanuel Nitzsch in seinem System der christl. Lehre (Bonn 1829. 2te verbess. Aufl. 1831.). Zur Charakterisirung und Beurtheilung der theologischen Ansichten des Vfs ist von einem andern Rec. in unsrer A. L. Z. (1830. Nr. 1.) bereits das Nöthige gegeben, und hat Hr. N. in der Selbstanzeige der 2ten Aufl. des Systems hierauf Bezügliches eben nicht entgegnet (Theol. Studien u. Krit. 1832. 1. S. 160 ff.). Aber die Hauptsache bei dem Unternehmen, die Vereinigung der christl. Glaubens- und Sittenlehre zu Einem Systeme oder Lehrgebäude des christl. Glaubens und Lebens war auch angegriffen, und dawider fast allein hat der Vf. gesprochen. Obwohl nun seine Bemerkungen, wie der Literarische Anzeiger und die Berliner Kirchenzeitung (deren die Vorrede zur 2ten Aufl. in dieser Beziehung, neben Schwarz, dankbar gedenkt) zur Beistimmung einzuladen nicht eben geeignet seyn dürften: so kann Ref. dieselbe doch im Allgemeinen nicht versagen. In der Natur beider hier geeinten Wissenschaften ihre Trennung als nothwendig zu erkennen sind wir bis jetzt nicht im Stande: die Förderung beider hat durch diese Trennung unleugbar gewonnen und wird diefs auch ferner, daher bleibt die letztere ohne allen Zweifel wünschenswerth und unentbehrlich; aber daneben

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