Californien wie es ist, oder, Handbuch von Californien: mit besonderer Berücksichtigung für Auswanderer

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E. Schäfer, 1849 - 107 Seiten
 

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Seite 60 - Straßen, oder bei sonstigen öffentlichen Arbeiten Straffrohnen verrichten. Eben so einfach als seine Lebensweise ist auch die Kleidung des Indianers. Zwar ist diese in verschiedenen Gegenden und bei den verschiedenen Stämmen in der Form etwas abweichend, aber die Stoffe sind im Allgemeinen stets dieselben, hauptsächlich Baumwolle und Leder, und meistens eigenes Fabrikat der Träger. Das Hemd, wo ein solches vorhanden ist, besteht ans selbstgewebtem, grobem Baumwollenzeuge.
Seite 77 - Heute bilden sie größtentheils die Mittelklasse der Bevölkerung, Handwerker, Krämer, Maultiertreiber, Maier und Angestellte der niederen Grade; doch trifft man ihrer in ziemlicher Anzahl unter allen Ständen an, weshalb denn auch ihre bürgerlichen und sittlichen Zustände keine gesonderte Auffassung und Schilderung...
Seite 77 - Heute bilden sie größtenteils die Mittelklasse der Bevölkerung: Handwerker, Krämer, Maultiertreiber, Maier und Angestellte der niederen Grade; doch trifft man ihrer in ziemlicher Anzahl unter allen Ständen an, weshalb denn auch ihre bürgerlichen und sittlichen Zustände keine gesonderte Auffassung und Schilderung zulassen. Ihre Bildung, ihre Sitten, ihre Lebensweise, ihr religiöser Zustand, ihr ganzes bürgerliches und moralisches Sein und Wesen nähert sich bald dem der Indianer, bald dem...
Seite 68 - Der heutige mejicanische Indier, ist im Allgemeinen ernsthaft und schweigsam, fast schwermüthig, so lange nicht Musik und berauschendes Getränk seine Lebensgeister aufregt, und ihn lustig und redselig macht. Man bemerkt dies ernsthafte Wesen schon an den Kindern, welche in einem Alter von 5 bis 6 Jahren verständiger erscheinen, als nordeuropäische in einem Alter von 9 bis 10. Aber dieser Schein von Gesetztheit ist keineswegs Folge einer rascheren...
Seite 54 - Nasenbein stark zurückgedrängt, stärker, als bei den Mongolen, wenn auch weniger, als bei den Negern. Das Hinterhauptbein ist weniger gewölbt, die mit dem kleinen Gehirn correspondirenden Hervorragungen sind weniger merklich, die Backenknochen gerundeter, die Augenhöhlen tiefer und die Arme der Unterkinnlade weniger weit auseinanderstehend, als bei den Ersteren. Die Hirnschale ist gewohnlich leicht.
Seite 69 - Handlungen ein geheimnissvolles und wichtiges Ansehen zu geben. Regt ein bedeutendes Interesse ihn auf, so bricht er sein gewöhnliches Schweigen, und redet dann wohl mit Nachdruck, aber nie mit Feuer. Witz ist bei ihm eben so selten, als Scherz und lautes Lachen, und niemals, selbst wenn er durch den Genuss geistiger Getränke aufgeregt war, habe ich einen Indier so recht von Herzen lachen hören. Seine ungemeine Characterstärke lässt ihn seine Leidenschaften, seinen Zorn, seine Rachbegierde lange...
Seite 73 - Indianern gleichsam als Hausgötter betrachtet und verehrt werden. Zuweilen ist eine besondere Capelle vorhanden, in welcher alle diese Heiligenbilder aufbewahrt, vom Pfarrer aber keine Religionshandlungen verrichtet werden. An den Festtagen werden die Figuren sämmtlich oder zum Theil hervorgeholt, abgestäubt, geschmückt und in...
Seite 68 - Characters der Indier zu sein, und man kann, glaube ich, nicht annehmen, dass nur der lange Druck, welcher auf den mejicanischen Stämmen, sowohl früher unter ihren einheimischen, als später unter den spanischen Herrschern lastete, diese Eigenschaften ihnen mitgetheilt habe, da man sie durch ganz America fast überall bei den Eingebornen wiederfindet, auch wo diese niemals irgend eine Beschränkung ihrer politischen Freiheit erlitten haben. Eher dürfte die...
Seite 63 - Gewöhnlich ist nur ein einziger Raum vorhanden, welcher der ganzen Familie als Wohn- und Schlafzimmer dient, zuweilen aber ist das Innere durch eine einfache Wand, oft nur aus Matten gebildet, in zwei Räume abgetheilt. Mehr als zwei Räume in einer gewöhnlichen Indianerhütte werden selten angetroffen. Die Küche pflegt sich in einer abgesonderten kleiner« Hütte zu befinden, und dient sehr oft einigen der jüngeren Erwachsenen, zumal männlichen Gliedern der Familie, als Schlafstädte.
Seite 64 - Indianein angesehen werden. Dazu gesellt sich gewöhnlich noch eine Truhe zur Aufbewahrung besserer Kleidungsstücke, und etwa eine hölzerne Pritsche, mit einer Matte belegt, zum Schlafen. Sehr oft aber mangelt eine solche besondere Schlafstätte ganz, und die Indianer breiten nur Matten a...

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