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Schwager v. Borcke ein Theil fiel. Die andere Linie hatte ihren Urheber in dem Oberstlieutenant Platenschen Dragonerregiments Christian Ludwig August v. B. († 1773 oder 1775), dem Karpau gehörte, das auf seinen Sohn, den Major Friedr. Erdm. v. B. überging. Mit ihm erlosch dieser Zweig.

Schild: R. mit einem aus einer Hürde hervorwachsendem w. Widder.

Helm: Der Widder wachsend.

Decken: r. und w.

Borewitz. (Taf. 3).

Curewa v. B., aus Kurland stammend (1790), wo sie mit den Familien v. Tisenhausen, v. Huene und v. d. Brincken verschwägert waren. Mehrere gegen Ende des 18. Jahrhunderts nach Preussen gekommene in Preuss. Militärdienste gegangene Mitglieder erwarben mehrere Güter, nämlich Polennen, Linkau, Barücken, Gedau und Georglack (seit 1803). Der Grundbesitz ist längst verloren. In Preussen verschwägert mit den Familien v. Niesewand, v. Fresin, v. Auer, v. Creytz und von Dargitz.

Schild: B. mit w. Hufeisen mit g. Kreuz besteckt, auf dem ein Rabe mit g. Ring im Schnabel sitzt. Helm: Der gekr. Rabe. Decken: b. und w.

Bothmer. (Taf. 3).

Ein altritterliches braunschweigisches Geschlecht, das im 16. und 17. Jahrhundert in Preussen begütert war, wo der herzogliche Kämmerer Tews v. B. 1530 ein Gut in Natangen hatte, sein Sohn Levin v. B., der 1586 ff. zu Nadrau, Carmitten, Conditten, Wargenau, Dolgienen u. a., und noch c. 1619 im Amt Grünhof begütert war. Mit ihm erlosch die Preuss. Linie.

Schild: In B. ein w. Boot.

Auf dem Helm dasselbe und in demselben ein b.g. gebänderter Mast oder Schaft mit Pfauenfedern besteckt.

Decken: b. w.

Brauchitsch. (Taf. 3).

Von diesem alten schlesischen Geschlecht liess sich gegen Ende des 17. Jahrhunderts Heinrich v. B. in Ostpreussen nieder, WO er Sidden, Wensöwen und Bothau erwarb und Oletzkoscher Landrichter wurde. Die ersteren Güter besass noch sein Enkel, der Landstallmeister Friedrich Karl v. B., gest. 1755. Gegen Ende des 18. Jahrh. wurden die Güter veräussert. Schild: W. mit # aufspringendem Hirsch. Helm: gekr., gestürzter # Halbmond. Decken: #und w.

Bredow. (Taf. 4).

Auch dies berühmte märkische Geschlecht fehlt nicht unter der Ritterschaft Preussens, wo sich zwei Vettern, der Geh. Rath und Kammerpräsident zu Gumbinnen Ehrentreich Sigmund v. B. († 1750) mit Bredauen, Kattenau, Prusischken etc. und der in derselben Charge stehende Matthias Christoph v. B. († 1754) auf Worienen, Gaudischkehmen etc. ansässig machte. Die Güter fielen auf ihre resp. Söhne, wurden dann aber verkauft. Aus einer andern Linie kaufte der Generalmajor Joachim Heinrich v. B., Kommandant des Forts Friedrichsburg († 1706) die Güter Wesselshöfen und Lindenau im H. A. Brandenburg, die er auf seine Söhne und einen Enkel, den Lieutenant Joachim Heinrich v. B. († 1738) vererbte.

Schild: W. mit r. Steighaken.
Helm: gekr., wachsender w. Ziegenbock.
Decken: r. und w.

v. d. Brincken. (Taf. 4).

Verschiedene Linien dieses alten kurländischen Geschlechts haben sich im Laufe des 18. Jahrhunderts in Preussen ansässig gemacht, sind aber längst alle erloschen. Der Oberstlieutenant Moritz v.. B. besass Saussienen bis 1789, Dietrichsdorf, Lindenau und Schönwalde. Er † am 15. Febr. 1806 kinderlos. Johann Kasimir v. d. B. († 1805) besass Mertensdorf und Götzlack, die auf seinen Sohn übergingen. Der Major Friedrich v. d. B. († 1753) besass ein Gut zu Langendorf im H. A. Labiau. Endlich kaufte Ernst Johann v. d. B. nicht lange vor 1713 Baugskorallen im H. A. Memel, das nachher dem Obersten Otto Heinrich und dem Fähnrich Otto Ernst v. d. B. 1751-1767 gehörte. Beide waren aus dem Hause Laidsen in Kurland. Schild: B. mit 3 w. Rosen 2. 1.

Helm: Offener Flug, dazwischen eine Rose, der linke Flügel b, der andere w. Decken: b. und w.

Bronikowski. (Taf. 4).

Auch von diesem schlesisch-polnischen Geschlecht hat sich eine Linie zu Anfange des 18. Jahrhunderts in Preussen sesshaft gemacht, nämlich der Preussische General und Chef eines Husarenregiments Johann v. B. († 1765) auf Reussen nebst Thiergarten (1745-49), Kosacken (bis 1751), Stamm, Sorquitten etc. und vererbte die beiden letzteren auf seinen Sohn, den Major und dann Landschaftsrath Joh. Sigmund v. B. († 1796). Schild: Schrägrechts gelegter r. Feuerhaken Helm: gekr., 5 Straussfedern, abwechselnd r. und w. Decken: r. und w.

auf W.

Brunnow. (Taf. 4).

Brünnow. Von diesem alten hinterpommerischen, in seiner Heimath 1838 erloschenen, in Kurlandaber jetzt noch blühenden Geschlecht, liess sich ein Zweig im 18. Jahrhundert auch in Preussen nieder, ist hier aber bereits ausgestorben. Aus Kurland war Johann Ludwig Christoph v. B. gebürtig, Preuss. Capitän beim Inf.-Regt. v. Voss, der die Güter Sandlauken, Regitten, KI. Leyden, Barschnicken, Gerlauken, Bornehnen und Schlauthienen besass und am 24. Juli 1799 starb. Gerlauken wurde 1794 verkauft.

Schild: R. mit 3 w. Schräglinksbalken.
Helm: gekr., 3 Straussfedern r. w. r.
Decken: r. und w.

Brüsewitz, (Taf. 4).

Lubeinen und Neuguth waren die Güter, welche in Preussen der Lieutenant beim Dragonerregiment Finkenstein Carl Gustav v. B., zuletzt Förster in Figehnen († im Februar 1789) erwarb und auch seinem Sohne Leopold Ferdinand Ludwig v. B., Lieutenant desselben Regiments und zuletzt Forstmeister, hinterliess. Dieser veräusserte sie. Die Familie ist eine sehr angesehene der Pommerschen Ritterschaft; der Obige, Preuss. Lieutenant, stammte a. d. H. Brendemühl in Pommern.

Schild: B. mit schrägrechtsliegender beflügelter Pferdebremse.

Helm: Ein Busch # Hahnenfedern.
Decken: b. und w.

Brzosowski, (Taf. 4).

Brozowski, schon 1668 im Amt Gilgenburg, wo Joh. Casimir v. B. begütert war, dann später auf Nordenthal und Schliewe 1768 ff.; Carl Joseph v. B. auf Werder (das er 1768 verkaufte) und Kamionken im H. A. Oletzko. Jetzt ist die Familie in Preussen erloschen. Schild: B. mit w. Hufeisen, das ein g. Kreuz einschliesst.

Helm: gekr.; 3 w. Straussfedern.
Decken: b. und w.

Budisch, (Taf. 4).

Der Name B. kommt zwar mehrfach als Vor- oder Taufname bei alten Westpreussischen Geschlechtern vor, aber er erscheint auch als Geschlechtsname. So besass 1440 Paul B. das Gut Tessmannsdorf im Christburgischen, weshalb er auch mitunter Paul v. Tessmannsdorf heisst, und ein Hans B. hatte 1454 ebendort Güter. Das Geschlecht erlosch wohl schon im 15., aber spätestens zu Anfange des 16. Jahrhunderts.

Schild: Gespalten, vorn ein Stierhorn, hinten eine Hirschstange.

Burghagen. (Taf. 4).

Aus diesem alten uckermärkischen Geschlecht erwarb der Preuss. Major beim Infanterieregiment Lehwald Daniel Albrecht v. B. († 1755) das Gut Quanditten im Samlande, hinterliess aber nur Töchter. Sein ganzes Geschlecht erlosch in diesem Jahrhundert.

Schild: Von R. und W. schrägrechtsgetheilt, oben 10 g. Kugeln, oder Byzantiner 4. 3. 2. 1. gestellt. Helm: 5 # Hahnenfedern, deren 2 links-, 3 rechtshin abflattern.

Decken: links r. und w., rechts g. und r.

Callenberg. (Taf. 4).

Christian Bernhard C. (Sohn eines Preuss. Amtsraths), zuerst Lieutenant bei einem Preuss. Freibataillon dann Poln. Major, besass mehrere Güter in Preussen, als Skatnicken im H. A. Sehesten und Pieragienen (H. A. Insterburg). Er erhielt vom König Friedrich II unterm 28. Novbr. 1770 die Anerkennung seines behaupteten Adelstandes und der Abstammung von dem uralten niedersächsich-hessischen Geschlechte v. C. Weder er noch sein Bruder, der 1816 verstorbene Amtsrath zu Althof-Insterburg Carl Ludwig C. haben ihren Stamm fortgesetzt. Er führte auch das Wappen der bezeichneten Familie.

Schild: Von W. und R. gespalten, vorn 2 gekreuzte r. Spiesse mit b. Spitzen, dazwischen oben eine r. Rose, hinten g. Schräglinksbalken mit # Greif belegt. Helm: Zwischen einem offenen r. Fluge die Schildfigur des ersten Feldes.

Decken: r. und w.

Anm. Das von mir entdeckte älteste Siegel der alten Familie, die ihren Namen von dem hannoverschen Calenberg hat, zeigt 2 gekreuzte Morgensterne.

Chelmicki. (Taf. 4).

Dieses alte polnische Geschlecht, das in der Provinz Posen noch vor 40 Jahren begütert war und es wohl noch gegenwärtig ist, erscheint schon zu Ende des vorigen Jahrhunderts auch in Ostpreussen, wo 1800 Joseph v. Ch. die Güter Hasenberg, Bednarken, Leipe, Baltz, Dunkelwalde, Gr. Nappern (Antheile), auch

Wissenewonie in Michelauschen in Westpreussen besass. Diese Linie ist aber längst erloschen. Eine andere Linie war schon früher in Westpreussen begütert, wo 1672 Paul v. Ch. und seine Schwester Sophie genannt werden, welche an den im H. A. Marienwerder begüterten Michael Heinrich v. Tesmar vermählt war. Die Familie führt das Wappen Nalencz.

Schild: R. mit w. Feldbinde, deren Enden unten in einen Knoten geschlungen und übereinander gelegt sind.

Helm: gekr., wachsendes w. gekleidetes Frauenbild zwischen 2 r. Hirschstangen, die angefasst werden. Decken: r. und w.,

Ciesielski. (Taf. 4).

Das noch blühende Adelsgeschlecht von polnischer Herkunft hat seinen Grundbesitz in Preussen, den es mehr als hundert Jahre hier gehabt hatte, verloren und ist in Ostpreussen nicht mehr zu finden. Ihm gehörte der in Düsseldorf 1872 verstorbene General der Infanterie Bogislav v. C. an. Den ersten Grundbesitz (Sidden, Wensöven, Nordenthal, Kobylinnen etc.) erwarb gegen Ende des 17. Jahrhunderts der Landrichter Daniel v. C., der eine ausgebreitete Nachkommenschaft hatte, welcher Drosdowen, Lehnarten, Robitten, Kl. Klingbeck, Gründen, Pohibels, Korblack und Losgenen gehörten. Die Majors Wilhelm Ludwig v. C. († 1834) und Leopold Ernst († 1817) waren die letzten Besitzer einiger der letzteren Güter.

Schild: B. mit einer aus g. Steinen bestehenden ausgefugten Mauer, hinter der Kopf und Hals eines # flammenspeienden Löwen hervorgeht, der sich über dem Helm: wiederholt.

Decken: b. und g.

Anm. Später kommt auch ein g. Löwenkopf vor. Adelsrenovationsdiplom von Kurf. Friedrich III. vom 20. Jan. 1696.

Cieszyca. (Taf. 4).

Nikolaus v. C. (dessen Geschlecht erloschen sein dürfte) adel. Einsass zu Wensiory im Distrikte Mirachow bediente sich folgenden Wappens 1772:

Schild: Liegender Halbmond, darüber ein Hufeisen zwischen 2 Sternen.

Den Schild deckt eine grosse adlige Krone.

Collas. (Taf. 5).

Jetzt Freiherren v. C. Auch sie blühen noch gegenwärtig, haben aber ihren Grundbesitz in den Provinzen Ost- und Westpreussen nach mehr als hundertjähriger Dauer verloren. Der Kurbrand. Oberstlieutenant, OberIngenieur und Kammerrath Johann v. C. († 1752) erwarb die Güter Dommelkeim, Weissenstein, Brandwethen, Naugeninken etc. Von seinen Söhnen besass einer Grallau und Koschlau, ein Enkel Grabowo, im Kr. Strassburg und Straszewy bei Lautenburg in Westpreussen im Jahre 1820.

Schild: Durch einen schmalen b. Querbalken getheilt, oben auf R. zwischen 2 w. stumpfen Zinnenthürmen eine w. Lilie, unten von # und g. schräglinks getheilt mit einem Löwen in verwechselten Tinkturen.

Helm: wachsender naturfarbener Hirsch mit einem Pfeil schrägrechtshin durch den Hals geschossen.

Decken: links r. und w., rechts und w Anm. Im Wappenbuche des blühenden Preuss. Adels p. 144 ist das untere Feld g., der Löwe schwarz.

Grafen Colonna v. Fels. (Taf. 5).

Im 17. Jahrhundert gehörte ein Mitglied dieser Familie zur ost- und westpreussischen Ritterschaft. Der K. Schwed. u. Poln. Oberst und Kämmerer Caspar Gr. C. v. F. (auch Vels) kaufte 1635 das Gut Powunden von Martin v. Bahr, besass 1640 Schenkenberg, Engelsburg, Rosenau und Brunau (im H. A. Schönberg), welches letztere er c. 1677 verkaufte. In Polen lebte 1663 ein Reichsgraf Georg Leonhard C. v. F.

Schild: Quadrirt mit einem von W. und # schrägrechts gestreiften Mittelschilde, mit r. Obereck, worin ein g. Pokal. 1. u. 4. r. mit w. gekr. Säule. 2. u. 3. #mit w. Querbalken, belegt mit schwebendem r. Kreuze.

Helm: a) gekr.; der Pokal zwischen einem #und einem w. Büffelhorn.

b) gekr.; geschlossener, nach innen gekehrter, wie 2. und 3. bezeichneter Flug. c) gekr.; vor sich hingekehrte gekrönte Sirene mit 2 b. Fischschwänzen, mit der erhobenen Rechten einen g. Stern haltend. Decken: links r. und w., rechts # und w.

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Crull, Edle v. Adlerstein. (Taf. 5).

Der Römisch Kaiserliche Oberstlieutenant v. C., 1729 oder 1730 in den Reichsadelstand erhoben, hatte einen Bruder, den Kais. Russischen Obersten und Chef eines Kavallerieregiments v. C. († 1775), dessen Sohn Joseph Ludwig C. v. A. (zuerst in Russischen Diensten, dann preuss. Lieutenant beim Dragonerregiment Pomeiske und zuletzt Oberst beim Dragonerregiment Herzberg, im Jahre 1802 das Rittergut Rombitten im Kr. Pr. Holland kaufte. Mit ihm erlosch dieser Zweig wieder.

Schild: Quadrirt. 1. und 4. zwei Lilien nebeneinander. 2. und 3. ein nach Innen gekehrter Adlerflügel.

Helm: Der Adlerflügel. Decken: ?

Crummel. (Taf. 5).

Ein vielleicht aus Holstein in Westpreussen eingewandertes Geschlecht, von dem sich zuerst Ritter Friedrich C. zeigt, der c. 1375 (als sein Vater noch lebte) einen Vertrag mit dem Komthur und Hauskomthur zu Schlochau einer Schuld wegen abschloss.

Schild: Ein etwas schrägrechts gelegtes lilienförmiges Lanzeneisen.

Czermiewski. (Taf. 5).

v. Goncz (Gonsch)-Cz., nach v. Ledebur Adelslex. III p. 232 auch Schwarzenbach-Cz., nach Czernian bei Danzig benannt. Im Jahre 1730 soll diese Familie, die nicht mehr in Westpreussen ansässig erscheint, Hoch-Kelpin im Kreise Danzig besessen haben.

Bd. VII. 3.

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Ein in polnisch Litthauen und Ostpreussen vorkommendes Adelsgeschlecht aus dem Mehrere, zuletzt noch 1830, seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts im Preuss. Heere gedient haben, ist dort nicht mehr angesessen und anscheinend erloschen. In v. Ledeburs Adelslex. III. p. 233 ist zwar das polnische Wappen Ostoja als das der Familie angegeben; ich finde aber dasselbe nach zuverlässiger Quelle wie folgt:

Schild: Gestürzter Halbmond, darüber ein Kreuz, schrägrechts von einem Pfeil durchbohrt, darunter ein Stern, desgleichen rechtshin durchbohrt.

Den Schild deckt eine grosse Krone.

Dargolewski. (Taf. 5).

Oder auch Gut-Dargolewski, stammen aus Dargolewo im Kr. Neustadt in Westpreussen, wo sie aber schon vor 1772 ausgestorben waren, während die kassubische Linie noch 1804 Kl. Lüblow besass. Auch sie ist erloschen. Sie sollen mit den v. Zapendowski eines Stammes sein.

Schild: Gestürzter Halbmond, darunter ein Schwert zwischen 2 Sternen.

Helm: Liegender, aufwärts gekehrter Halbmond, jedes Horn mit einem Stern besetzt.

Delwig. (Taf. 5).

Von diesem 1727 erloschenen, aus Delwig im Kr. Dortmund stammenden altritterlichen, auch früh in die baltischen Ostseeprovinzen zum Theil übergesiedelten Geschlecht liess sich vermuthlich aus den letzteren Walther v. D. in Preussen im Amt Caporn nieder, wo er 1600 starb, ohne seinen Stamm fortzusetzen. Schild: Durch einen Wolkenschnitt schrägrechts getheilt.

Helm: Zwei Straussfedern. Decken: ?

Anm. So nach einem Siegel des Obigen. Der Schild weicht etwas von der Angabe Siebmachers II p. 110 ab.

Derschau I.

Dies Geschlecht, dessen erste Ahnen sich in Danzig und dann in Königsberg zeigen, hat mehr als 200 Jahre in Preussen mit Grundbesitz geblüht, ist aber jetzt nicht

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mehr unter dem angesessenen Adel und, soviel bekannt, überhaupt nicht mehr in Preussen zu finden. Es hat sich in Kriegsdiensten sowie in Staatsämtern einst rühmlich hervorgethan. Von den drei Brüdern Bernhard, Johann und Reinhold v. D. wurde der erste († 1622) am 25. Dezbr. 1602 nobilitirt und erwarb das Rittergut Kuggen im Samlande; der zweite ward Stifter der Kurländischen, der dritte der Tilsit-Litthauischen Linie auf Jägenberg, Plauschwarren und Skören, die Ende des 17. Jahrhundert erlosch. Von ersterem stammt eine sehr zahlreiche, ungemein ausgebreitete Nachkommenschaft; sie war Besitzer vieler Güter: Dommelkeim, Mamlack, Sausgarten, Sporrwitten, Stablack, Waldhausen und Wonningkeim. Der zuletzt begüterte war der Major Carl Reinhold v. D. auf Sporrwitten, das er verkaufte und dessen Sohn, der Generalmajor Reinhold Christian v. D. († 1742) auf Dommelkeim. Einige Glieder der Familie lebten in Preussen noch vor 60 Jahren.

Schild: R. mit 2 w. gegeneinander gekehrten Widderköpfen und Hälsen.

Helm: Eine der Schlildfiguren.

Decken: r. und w.

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Vgl. Haupttheil S. 13. Die älteste Genealogie des Geschlechts ist äusserst verwickelt, zumal die Namensformen sehr variiren (Diewes, Divis, Diwens, Dywis, Dibis). Es unterliegt wohl keinem Zweifel, dass die Familie nach Ostpreussen ans Westpreussen übergesiedelt ist, wo sie namentlich im Gebiet Christburg ansehnlich begütert war, z. B. auf Petersdorf und dann auf Arnsdorf (dieses in Ostpreussen, aber doch auch zum Gebiet Christburg gehörig). Clement v. Dywis, dessen Siegel im Thorner Stadtarchive an einer Urkunde von 1440 hängt, führte den

Schild: schrägrechts getheilt.

Anm. Clement v. D. wird urkundlich schon 1407 genannt. Die obige Wappenform ist wohl die ursprüngliche, aus welcher sich ein Zinnenbalken oder Baumstammform später entwickelt hat.

Donaiski. (Taf. 6).

Der Ahnherr der preussischen Linie dieses polnischen Geschlechts, Stanislaus v. D. kaufte c. 1520 ein Gut zu Hanswalde im Oberlande und setzte seinen Stamm bis zu Anfange des 18. Jahrh. fort, wo die Familie ausstarb. Sein Enkel Georg v. D. besass ein Gut zu Pustniken im H. A. Schesten. Jakob v. D. auf Hanswalde † 1668 und hinterliess aus seiner Ehe mit einer geb. v. Kalckstrin 2 Töchter, Anastasia, die noch 1705 als verw. v. Dembke lebte und Gertrud v. D., welche als Wittwe Jakobs v. Dichren auf Hanswalde noch 1715 am Leben war. Was das Wappen anlangt,

so heisst es in den zu Mlawa 1585 ausgestellten Adelsatteste für Hans v. D. auf Hanswalde, dass es das Wappen Straskom, nämlich mediam luuam cum tribus stellis führe, aber ein naher Verwandter des Obigen, Matthias v. D. siegelt mit dem Wappen Trzaska, welches, wenn auch in demselben die Sterne fehlen, jedenfalls dem Wappen Straskom ähnlich ist. Die Familie hat dann immer folgendes Wappen geführt.

Schild: B. mit g. liegenden Halbmond, oben und unten ein w. abgebrochenes Schwert. Helm: gekr.. Pfauenschwanz mit der Schildfigur belegt. Decken: b. und g.

Donat. (Taf. 6).

Die Familie scheint zwar noch nicht erloschen, ist aber seit langer Zeit ohne Grundbesitz, der nur seitens des am 20. April 1769 auf Grund einer Kabinetsordre vom 15. März ejd. a. in den Preuss. Adelstand erhobenen K. Polnischen Majors Theophil v. D. stattgefunden hat, der die Güter Maxkeim, Sehmen und Losgehnen besass. Seine Tochter hatte den Lieutenant v. Preuss gen. Pruszeck zur Ehe; sein Sohn war Capitän a. D. und Ritter des Ordens pour le mérite.

Schild: W. mit einem aus b. Wolken am linken Schildrande hervorgehenden geharnischten Arme, ein r. Herz haltend.

Helm: gekr., zwischen einem r. und b. Flügel wachsender wilder Mann mit Keule in der Rechten neben sich.

Decken: links b. und w., rechts r. und w. Anm. So nach der Beschreibung p. 167 im Wappenbuche des blühenden Preuss. Adels, während die Abbildung ein ganz b. Feld zeigt, auch fehlt dem Manne der keulenartige Stab, der sich auf allen vorliegenden Siegelabdrücken zeigt.

- Döringswalde. (Taf. 6).

Ein angesehenes eingeborenes Adelsgeschlecht des Gebietes Osterode, wo sein muthmassliches Sitzgut Döhrings liegt, das nachher an die v. d. Diehle kam. Sander v. D. tritt zuerst 1401 auf (Cramer, Pommer. Urkundenbuch p. 170). Er ist vielleicht der Vater der Gebrüder Peter und Nikolaus v. D. 1439, 1440, dessen

Siegel uns mit dem Wappen des Geschlechts bekannt

macht. Clauko v. D. ist 1403 und 1408 und Otto v. D. 1459, 1460 bezeugt. Im 15. Jahrh. erlosch die Familie.

Schild: zweimal quergetheilt, an jedem der drei Felder 3 nebeneinandergesetzte Lilien.

Drywa. (Taf. 6).

Es ist unbekannt, wie lange dies Geschlecht in Westpreussen z. B. auf Zakrzewo gewohnt hat. Im Jahre 1772 lebte hier noch der Landrichter von Michelau Melchior v. D., der mit dem polnischen Stammwappen Drywa siegelte. In Kassuben war die Familie, die hier auch Dryffe, Drüffe genannt wird, noch 1756 ansässig. Schild: R. mit w. Schrägrechtsbalken belegt, mit 3 in G. gefassten b. Edelsteinen,

Helm: gekr., 3 Straussfedern.

Dzingel II. (Taf. 6).

Auch Dziengell. Ausser der im 1. Theile dieses Werkes aufgeführten, 1716 nobilitirten Familie war noch eine zweite gleichen Namens in Ostpreussen ansässig, welche Mierunsken besass und in Preussen nicht mehr vorhanden ist. Das letztere Gut gehörte dem Stabs

xittmeister beim Husarenregiment Prittwitz Gottlieb v. D, nachher Major und 1817 a. D. gestorben, soviel bekannt nur eine Tochter hinterlassend. Sein Bruder, 1806 Rittmeister beim Husaren - Regiment Köhler Georg v. D., zuletzt Major a. D. und 1831 gestorben, soll nach v. Ledebur, Adelslex. I p. 188 das polnische Wappen Pobog geführt haben, indessen weisen mehrere vorliegende Siegelabdrücke dieser Familie ein anderes auf.

Schild: B. mit w. gestürzten, ein kleines g. Kreuz einschliessenden Hufeisen.

Helm: gekr., Geier oder Falk, die Schildfigur in dem erhobenen rechten Fuss haltend.

Decken: b. und w.

Ellebracht. (Taf. 6).

Sie sollen aus Holstein stammen. Johann Ernst E. war gegen Ende des 17. Jahrh. Amtsverweser zu Marienwerder und Riesenburg. Sein Sohn Kasimir Heinrich v. E., der bis 1740 Major beim Infanterieregiment Holstein war und Sporwitten nebst Waldhausen im H. A. Brandenburg besass, hinterliess von seiner Ehefrau Anna Regina Weger verw. v. Derschau eine Tochter.

Schild: 2 ins Andreaskreuz gesetzte Wolfsangeln belegt mit einer Rose.

Helm: Drei Rosen auf langen beblätterten Stengeln.

Ellert. (Taf. 6).

Eine andere als die im 1. Theile S. 17 erwähnte ostpreussische Familie v. E., deren Genealogie nicht überall zusammenhängt, so dass vielleicht zwei verschiedene Geschlechter, deren eines aus der Neumark stammen könnte, anzunehmen sind, führte das folgende Wappen.

Schild: Quadrirt. 1. mit 3 Rosen, 1. 2 gesetzt. 2. und 3. zwei Vögel übereinander. 4. ein aus dem Schildrande hervorgehender gebogener Arm, ein spitz ausgezacktes Fähnlein haltend.

Helm: gekr., 5 Straussfedern.

Felstow. (Taf. 6).

Das vor nicht langer Zeit erloschene, aus Felstow im Kr. Löbau stammende, auch in Kassuben begütert gewesene Geschlecht besass noch 1787 einen Antheil an Felstow, der dem Preussischen Obersten Philipp Jakob v. F. gehörte. Adam v. F. besass 1575 neben Felstow auch einen Antheil zu Mersin, verkaufte ihn aber. Das Siegel des Michael Lorenz v. F. (Bruders des Obersten) auf Antheil Paraschin in Kassuben zeigt das folgende Wappen, das von den sonstigen Angaben darin abweicht, dass die Pfeile (wohl richtig) gestürzt sind.

Schild: B. mit w. gestürzten Halbmond, auf dem fächerförmig 3 w. Pfeile stehen; darunter ein g. Stern. Helm: Die drei Pfeile.

Decken: b. und w.

Ferber. (Taf. 6).

Das Geschlecht F., welches auch Rathsstellen in Danzig bekleidete, hatte im 17. und Anfangs des 18. Jahrh. einige Landgüter in Pommerellen in Besitz gehabt und zählte zur dortigen Ritterschaft. Die Stammlinie ist jetzt erloschen.

Schild: Ueber drei auf ein Herz fächerartig gesetzten gestürzten Schwertern ein liegender Halbmond.

Anm. Eine andere Wappenform zeigt das ganze Schildemblem schräglinks gestellt, und zwar in umgekehrter Ordnung und den Mond gestürzt.

Foller. (Taf. 6).

Zwar blüht dies Geschlecht, von unbekannter deutscher Herkunft, noch; ist aber in den Provinzen Ost- und Westpreussen schon seit langer Zeit nicht mehr vorhanden. Zwei Brüder Hans und Heinz v. F. liessen sich gegen die Mitte des 16. Jahrh. in Preussen nieder. Der letztere war Rüstmeister des Herzogs Albrecht, im Turniren wohl erfahren, Amtshauptmann zu Neuhausen und erwarb das Gut Mischen im Samlande. Er hinterliess eine zahlreiche Nachkommenschaft, die sich im Laufe der Zeit ziemlich ausbreitete und ausser Mischen auch noch Ragitten und Zielkeim, Ekritten, Quanditten, Obrotten auf dem Samlande besass; in anderen Theilen Preussens gehörte ihnen Perkuiken, Jagodnen, Partsch u. a. Viele haben ansehnliche Landesämter in Preussen bekleidet; der Grundbesitz (zuletzt Millucken, Sorquitten, Stamm etc.) hat schon seit mehr als 80 Jahren aufgehört.

Schild: Quergetheilt von R. und W., oben auf grünbeblätterten Stengel eine b. Weintraube zwischen zwei bläulichen, schräg nach unten zusammengesetzten Weingläsern, unten 2 dergleichen Gläser ins Andreaskreuz gestellt.

Helm: Die Schildfigur des oberen Feldes.
Decken: r. und w.

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Fronze, v. d. Franze, sollen sich nach Winkler a. a. 0. p. 66 auch Franck v. d. Franze und Francki genannt haben. Ihr Stammhaus Franza liegt bei Neuenburg. Vgl. Zeitschrift des Marienwerderschen Gesch.Vereius XXI p. 66. Sie waren eins der vornehmsten westpreussischen Geschlechter, das auch den Eintritt in den Deutschen Orden erlangte. Hans v. d. F., im Dirschauschen gesessen, kommt 1401 vor und als im Gebiet von Mewe begütert 1405 und 1416. Der Knappe Augustin v. d. F. 1409, 1413. Heinrich v. d. F. im Kulmischen lebte 1433. Hansens Söhne waren Arend und Franz. Hermann v. d. F. lebte 1453 und kaufte Koscielec. Das Geschlecht existirte noch im 16. und zu Anfange des 17. Jahrh. Georg Frantzki war 1566 im Neuenburgischen sesshaft. Ein Siegel und Wappen der Familie aus dem Mittelalter hat mir nicht vorgelegen; das folgende giebt v. Winckler a. a. O. an.

Schild: R. mit einem # auf gr. Boden stehenden Baumstamm mit 3 gestümmelten Aesten. Helm: Der Baumstamm. Decken: r. und #.

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