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Ludwig v. L, geb. 1785 + 19. März 1824, noch im Jahre 1817 das obige Gut besass.

Schild: Von W. und R. quergetheilt, oben ein r. Querbalken, unten nebeneinander 3 w. runde Eier. Helm: Fünf Straussfedern abwechselnd r. und w. Decken: r. und w.

Lepack. (Taf. 10).

Ein kleines polnisches Geschlecht, von dem ein Mitglied im Jahre 1691 ein kleines Antheilgut im H. A. Lyck besass. Bald darauf verschwindet die Familie in Preussen.

Schild: Gestürztes Hufeisen, dessen Stollen ein langes schmales, in eine Pfeilspitze endigendes Kreuz einschliessen.

Lerchenfeld. (Taf. 10).

Unbekannter Herkunft und Heimath. Peter v. L. besass 1772 in Westpreussen ein Gut in Warzewki in der Starostei Ossick. Noch 1806 ein Preussischer Premierlieutenant v. L. beim Regt. v. Treskow, † 1809. Jetzt erloschen.

Schild: Eine naturfarbene Lerche.

Den Schild deckt eine grosse adlige Krone.

Lezienski, (Taf. 11).

Früher auch gemeinhin Leschinski ausgesprochen. Johann Jakob v. L. besass 1724 ein Gut zu Wiersbau im H. A. Soldau, das auch seinen aus seinen Ehen mit einer geb. v. Taubenheim und einer geb. v. Haubitz stammenden Söhnen Friedrich und dem Preuss. Capitän Johann Jakob v. L. gehörte. Ersterer war auch mit einer geb. v. Haubitz, letzterer mit einer geb. v. Dembke verehelicht. Später lebten noch andere Träger des Namens in Preussen.

Schild: R. mit w. Schleife.

Helm: gekr., wachsendes gekr. w. gekl. Frauenbild zwischen 2 r. von ihr angefassten Hirschstangen. Decken: r. und w.

Anm. So siegelte auch der Capitän v. L. vom Saldernschen Regiment 1770 und seine Ehefrau geb. Bernard.

Lindenau. (Taf. 11).

Nur im 16. Jahrhundert zeigen sich verschiedene Mitglieder dieser altmeissnischen Familie in Preussen ansässig, so Hans v. L., den früher dem D. Orden um Sold diente, als Besitzer von Lindenau und Poleipen im H. A. Schaaken, † 1517 kinderlos. Ferner lebte 1521 Alexander v. L. auf einem Gute im Gilgenburgischen und endlich 1548 ein v. L. auf Schwanshofen im H.A Osterode, der 1559 schon todt war und einen Sohn Moritz v. L. hinterlassen hatte, der 1584 in demselben Amte angesessen war.

Schild: Von W. und Gr. quergetheilt mit einem in das obere Feld hineinragenden gr. belaubten Lindenbaume mit ausgerissenen wie der Stamm w. Wurzeln, unten von 2 r. Rosen begleitet.

Helm: Zwei g. unten spitz zusammengesetzte Spickel mit je 5 Straussfedern, die auf dem ersteren r. und w., auf dem letzteren w. und r. abwechseln. Decken: r. und w.

Linken. (Taf. 11).

Rasche v. L., Raschau v. L. Dies vornehme sehr alte westpreussische Rittergeschlecht auf Rasche wird mit Rasche Karle v. L. 1406 im Christburgischen gesesBd. VII. 3.

sen zuerst bezeugt; demnächst tritt Klauko v. L. 1409 auf. Matthias Karl v. L., gleichfalls im Gebiet Christburg, wird um 1446 und 1450, Ritter Paul K. v. L. 1450 genannt, in welchem Jahre auch ein „Raschau v. L. erwähnt wird. Das Wappen, welches 1440 auf dem Siegel des R. v. L. sich zeigt, hat einen deutschen Typus, nämlich im

Schild: einen Querbalken, darüber einen Stern.

Loytzen. (Taf. 11).

Aus diesem pommerischen, ursprünglich patrizischen Geschlecht (zu Stettin), das aber später theilweise als von Adel betrachtet wurde, liessen sich Stephan und Hans v. L. (Söhne des 1561 verstorbenen Hans v. L.) in Westpreussen auf dem Rittergute Rundewiese im H. A. Marienwerder nieder. Hans v. L. † 1629 als Letzter seines Stammes und liegt in der Domkirche zu Marienwerder begraben.

Schild: Quergetheilt, oben eine halbe heraldische Lilie, von Federn (?) beseitet, unten 3 Ringe (2, 1) mit Punkten in der Mitte (Knöpfe ?).

Helm: die Lilie. Decken: ?

Lunau. (Taf. 11).

Ein alteingeborenes Geschlecht Westpreussens, auch v. der L. oder von der Lynau genannt, im 16. Jahrh. erloschen. Ich finde zuerst die Gebrüder Arnold und Peter v. d. L. 1355 auf Kamentz, 1400 Augustin v. d. L., im Kulmer Lande gesessen, 1440 Johann, Matthias (später Schwetzischer Landrichter), Michael und Augustin v. d. L. im Osterodischen und Kulmischen begütert. Hans v. d. L. auf Kröstkow u. Konopat und 1481 Augustin v. d. L., Vasallen des Gebietes Graudenz.

Schild: Zwei nebeneinandergestellte, oben und unten durch ein (Eisen-) Band verbundene Stierhörner.

Malachowski. (Taf. 11).

Von diesem alten angesehenen polnischen Geschlecht haben sich Zweige zu verschiedenen Zeiten in Preussen ansässig gemacht, wo jedoch jetzt kein ritterlicher Grundbesitz mehr stattfindet. Ein Johann v. M. wohnte 1587 ff. auf Wilmsdorf, und Christoph v. M. 1730 im H. A. Marienwerder, ein Johann v. M. besass 1746 zwei Hufen in Hohendorf im H. A. Soldau, der polnische Oberst v. M. besass um 1740 Perkau im H. A. Brandenburg und der berühmte Husarengeneral Paul Joseph v. M. († 15. Dezbr. 1775) 281, Hufen zu Sagsau im H. A. Neidenburg, das auch seinem Sohne, dem Preuss. Obersten Joh. Adolf Friedrich v M. gehörte. Sein Sohn, 1812 Landrath in Soldau, besass Frommelshöfen im Gilgenburgischen. Später lässt sich ein ländlicher Grundbesitz nicht mehr nachweisen.

Schild: R. mit w. Greifen.

Helm: gekr, der Greif wachsend.
Decken: r. und w.

Manstein. (Taf. 11).

Auch dieses militärisch so hochberühmte, durch eine sehr lange Reihe verdienstvoller Preuss. Generale hervorragende eingeborene Geschlecht Preussens muss zu den in seiner Heimath ausgestorbenen gezählt werden, da schon lange ein Grundbesitz nicht mehr besteht und auch kein Familienglied hier mehr seinen Wohnsitz haben dürfte. Es tritt zuerst mit dem D. Ordens-Kämmerer Ambrosius v. M. 1399 und mit N. N. v. M. 1399, 1400, 1407 und Georg v. M. 1404 auf, auf welche Heinrich v. M. im Brandenburgischen 1423 und

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Christoph v. M. im Insterburgischen 1434 folgen. Der genannte Heinrich gilt als der Stammvater des Geschlechts, das zuerst auf Klettendorf, Weslienen und Reuschen erscheint, dann aber sich vornämlich in den H. A. Tapiau (auf Popehnen), Insterburg (auf Kaukern) und Ragnit (auf Juckstein) niederliess und hier sehr lange bezw. Jahrhundertelang gewohnt hat. Hier kann nur bemerkt sein, dass der letzte Grundbesitz des ungemein ausgebreiteten Geschlechts, Kaukern, im ersten Drittel des 19. Jahrh. verloren ging.

Schild: Quergetheilt, unten geschacht (meistens) in 3 Reihen, die obere und untere r. und w., die mittlere g. und w., daraus ein #Jagdhund mit g. Halsband in das obere Feld hineinwächst. Er wiederholt sich auf dem

Helme: der auch bisweilen gekrönt ist.

Decken: r. und w.

Anm. Mittelalterliche und überhaupt ältere Siegel fehlen, zumal alte Abbildungen. Die Tingirung der mittleren Schachreihe scheint modern und willkürlich zu sein, so dass der Schach richtig nur r. und w. ist.

Marwitz. (Taf. 11).

Von diesem Ost- und Westpreussischen Geschlecht hat Engel in seinen Siegeln des Stadtarchivs zu Thorn II p. 63 das Siegel eines Tietz v. „Maynowitz" (1440) bekannt gemacht, welches genau dasselbe Wappen enthält, wie es das grosse angesehene Geschlecht v. Elmisch führt Dieser Tietz v. M. wird als ein Vasall des Gebiets Elbing bezeichnet, und die Familie ist offenbar ein Nebenzweig der v. E gewesen. Von der Umschrift sei noch zu lesen: S' TIČ... MAI(NO)W .. Nun ist aber eine Familie v. Maynowitz weder in Ost-, noch in Westpreussen bekannt, dagegen in beiden Landestheilen ein sehr angesehenes, wohlbegütertes und zugleich ausgebreitetes Geschlecht v. Marwitz, das schon 1303 als auf Marwitz im Gebiet Pr. Holland gesessen bezeugt ist, ferner Gerhard, der 1317 Rosengarten erwarb, Johann auf Marwitz 1383 u. s. w. Zu diesem Geschlecht gehörte der sehr oft genannte, im Gebiete Elbing auf Hansdorf und Marwitz gesessene Tietz v. M. 1440, 1453 und 1458, ein eifriges Glied des Preuss. Bundes. Seine Wittwe verkaufte 1468 ihr Gut Marwitz, das der Hochmeister seinem Diener Albrecht Weisshuhn verlieh. Auch im Pomerellischen wohnte ein Zweig, nämlich ein Bruder Joachims (oder Johanns) v. M. 1440. Vgl. Elnisch im Haupttheil S. 47 Tab. 35. Schild: Quergetheilt, unten dreimal quergestreift, oben ein rückschauender schreitender Löwe oder vielleicht Panther".

Mittelstädt. (Taf. 11).

Dieses Adelsgeschlecht, dessen Ursprung und Heimath noch zu untersuchen ist, besass schon zu Anfange des 18. Jahrh. ein Gut in Pommern und hat mehrfach im Preuss. Heere gedient, so Johann Adam v. M., Preuss. Major, der sich auf dem Rittergute Meschken im Kr. Ragnit ansässig machte, wo ihm zwei Söhne Johann Friedrich Wilhelm und Johann Andreas Wilhelm v. M. 1769 und 1770 geboren wurden. Ihr Vater hatte als Capitän beim Inf-Regt. v. Canitz gestanden, und war 1767 als Major dimittirt worden. Der Grundbesitz hörte indess bald auf.

Schild: Mit 3 Rosen nebeneinander belegter Querbalken, darüber 3 Kornähren nebeneinander, unten ein Drache.

Helm: wachsender Greif (oder der Drache?)
Decken: ?

Modzielevski. (Taf. 11).

Modzelevski, Moselowski, letztere Form durch korrumpirende Aussprache entstanden. Schon seit dem Ende des Mittelalters zeigt sich das Geschlecht in Ostpreussen und zwar im H. A. Liebstadt, wo Nikolaus v. M. 1488 vorkommt. Einer seiner Nachkommen, Martin v. M. besass das Gut Hartwichs 1576 und noch später und dieses hatte auch dessen Sohn Florian v. M. 1627. Die Familie war verschwägert mit den v. Lichtenhain, Deutsch-Cämmerer, Rabwalde und v. Wallenrodt. Von da ab hören die Nachrichten auf, doch vermählte sich ein Frl. v. M. 1815 mit dem Major, nachherigen Postmeister in Gumbinnen v. Lenski.

Schild: Ein gestürztes Schwert, über welches 2 desgl. ins Andreaskreuz gelegt sind (mitunter auch hinter einem Stern).

Helm: Drei Straussfedern.

Murzynowski. (Taf. 11).

Aus diesem alten polnischen Geschlecht haben gegen Ende des vorigen und im Laufe dieses Jahrhunderts mehrere als Offiziere in der Preuss. Armee gestanden; gegenwärtig scheint die Familie nicht mehr in Ost- oder Westpreussen anwesend und ohne Grundbesitz zu sein, der indess früher längere Zeit hindurch stattgefunden hat. Martin v. M. besass um 1710 ein Gut in Schönbruch im Ermlande, das auch seinem Sohne Gottfried 1747 gehörte, welches auch dessen Sohn, der Capitän Anton v. M. († 1792) nebst Kukehnen im H. A. Tapiau besass. Sein Sohn Hans Heinrich Ferdinand v. M., Lieutenant im 1. Inf.-Regt., † 1813 an seinen bei Gr. Görschen erhaltenen Wunden.

Schild: R. mit w. auf einem Halbringe stehenden Pfeileisen.

Helm: gekr., 2 r. gekl. Arme, die den Halbring emporhalten. Decken: r. und w.

Olieski. (Taf. 11).

Ein vornehmes polnisches, längst, wenigstens in Westpreussen erloschenes Geschlecht, das daselbst im 16. und 17. Jahrh. geblüht hat und ansehnlich begütert war, nämlich zu Ostrowitt, welches Georg v. O., Kastellan von Kulm 27. Juli 1567 besass, ebenso sein Sohn Johann, ferner die Gebrüder Siegmund und Lukas Oktavian v. O. 1643. Siegmund Samuel v. O. † 10. Juni 1677, dessen Sohn Adam Franz v. O. das Gut 1692 verkaufte. Sie führten das Wappen Grzymala.

Schild: G. mit r. Zinnenmauer mit 3 stumpfen Zinnenthürmen und offenem Thore, in dem ein geharnischter Ritter mit Schwert in der Rechten steht. Helm: gekr., die Schildfigur (ohne den Ritter) auf einem Pfauenschwanz. Decken: r. und g.

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T

Gr. v. L'Ostange. (Taf. 12).

Der Preuss. Oberstlieutenant Graf v. L.O. († 1744 in Berlin) besass das Gut Sakautschen im H. A. Angerburg, das aber durch seinen Bruder veräussert wurde. Seine Gemahlin (seit 1741) war eine geb. v. Derschau a. d. H. Wonnigkein, verw. Generalmajorin v. d. Trenck. Schild: Ein von 4 Sternen umgebener Löwe. Den Schild deckt eine Grafenkrone.

Ostan. (Taf. 12).

Auch dieses sehr alte angesehene, ursprünglich v. Ponnau benannte Geschlecht, über welches dessen 1886 erschienene Geschichte zu vergleichen ist, gehört jetzt zum abgestorbenen Adel Preussens, wo es 4 Jahrhundert lang geblüht hat. Schon bald nach dem Anfange dieses Jahrhunderts hat sich das Geschlecht in der Provinz Sachsen auf Dretzel und Ringelsdorf ansässig gemacht und in Preussen ist kein männliches Mitglied der Familie mehr vorhanden. Seine Hauptgüter in Preussen waren Kissitten, Nerfken, Paulienen, Lablacken, Honigbaum, Saussienen, Kleschowen, Klimken und Dombrowken. Den letzten Grundbesitz hatten der Landrath J. W. A. v. O. auf Quanditten († 1808) und seine Brüder, der Staatsminister und Oberburggraf Christoph Albrecht v. O. auf Lablack († 1805) und der Landrath L. O. v. O. († 1787) auf Puschkaiten etc.

Schild: Sparnartig quergelegte Armschienen, begleitet oben von 2, unten von 1 r. Rose auf w.

Helm: Auf einem Busch # Hahnenfedern eine der Rosen.

Decken: # und w.

Ozolinski. (Taf. 12).

Dieses aus Polen, in den südlichen Theil von Ostpreussen um die Mitte des 16. Jahrh. eingewanderte Geschlecht ist nicht identisch mit den späteren Grafen v. Ossolinski mir dem Wappen Topor, Stanislaus v. O., der mit seinen Brüdern Jakob, Johann, Paul und Kaspar O. 1557 in Preussen ansässig war, gebrauchte auf seinem Siegel folgendes Wappen.

Schild: Durch eine Zinnenmauer quergetheilt, hinter der ein Löwe herauswächst, der einen Ring in den Vorderpranken hält.

Helm: Der Löwe wachsend.

Pawlowski, (Taf. 12).

Ein Geschlecht mit dem nachstehenden Wappen, dessen sich 1881 der k. k. Oberlieutenant v. P. in Prag bediente, wird einst in Westpreussen und Pommerellen ansässig gewesen sein, scheint aber jetzt nicht mehr dort zu existiren.

Schild: Querbalken, über dem oben ein Stern und unter dem unten ein liegender Halbmond.

Helm: gekr., drei Straussfedern.

Peterkau. (Taf. 12).

Auch bisweilen Peterau, ein altes westpreussisches, nach Peterkau im Kr. Rosenberg benanntes Geschlecht. Die ältesten sind Günther v. P., im Gebiet Rehden 1408 gesessen, mit einer geb. v. Alden verehelicht und Berthold v. P. ebendaselbst 1408 nebst dessen Sohne. Ein thätiges Mitglied des Preuss. Bundes, Günther v. P., wohnte gleichfalls im Rehdenschen. Endlich tritt 1450 Nikolaus v. P. auf, dessen Ehefrau eine Schwester der des Jakob v. d. Felde war.

Schild: Nebeneinander 2 Getreideähren oder lange spitzige Blätter.

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Rengelin-P. Schon in der ältesten preussischen Adelsmatrikel (Erl. Preussen II p. 369) sind die Pisienski aufgeführt und die v. Rengelin oder Renglin sind urkundlich als altpreussisches Geschlecht bezeugt, so Paschke und Mentzisch V. R., 1450 im K. A. Sobitz im Dirschauichen gesessen. Matthias v. R.-P. lebte 1560, Kaspar 1590, Georg v. P. 1652, vermählt mit einer geb. v. Lehwald (-Powalski?). Die Familie ist längst erloschen. Nach v. Winkler a. a. O. p. 80, der das richtige Wappen angiebt, hatte sie ihren Namen von Piczinitz bei Pr. Stargard; daselbst besassen sie auch das Gut Mehlau oder Mohlau, das dem Martin v. R.-P. 1590 und seinen gleichnamigen Sohne († 1608) gehörte.

Schild: W. mit r. Rose.

Helm: Ausgestreckter geharnischter Arm. Decken: r. und w.

Podgurski, (Podgorski). (Taf. 12).

Nach v. Ledeburs Adelslex. II p. 212 besass zwar noch 1818 ein v. P. ein Gut in der Provinz Posen, und es wird dieser Familie, zu der einige Preuss. Offiziere gezählt werden, das Wappen Ostoja beigelegt. Es erscheint dies aber fraglich. Vielmehr haben diese Offiziere ihre Heimath in West- bezw. Ostpreussen gehabt, wie der Generalmajor und Chef eines Husarenregiments Carl v. P. der aus dem Bisthum Ermland, wo sein Vater ansässig war, stammte. Es haben aber noch mehrere Offiziere im 18. u. 19. Jahrh. in der Preuss. Armee gestanden, wie die beiden Lieutenant v. P. beim Garnison-Regiment v. Bernhauer um 1786, der aus Hinterpommern gebürtige Fähnrich Leopold Friedr. v. P. im 5. Inf.-Regt. 1816 und der sonst in Sulitz in Westpreussen wohnhafte v. P. (früher Fähnrich beim Inf.Regt. Manstein), 1815 Lieutenant beim LandwehrBataillon Deutsch-Crone. Mehrere dieser Offiziere haben nicht das Wappen Ostoja, sondern das unten folgende Wappen geführt.

Schild: Quadrirt: 1. u. 4. sitzender Bär mit Halsband. 2. u. 3. zwei gekreuzte Fahnen mit ausgeschnittenen Winzeln, die sich tiber dem gekr.

Helme: mit darüber gesetzter Lilie wiederholen.

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Podjaski. (Taf. 12).

Von Gask-Podjaski. Ein ganz anderes Wappen legt v. Winkler a. a. O. p. 68 diesem Geschlechte bei. Schild: B. mit w. Zinnenmauer, über der ein g. Löwe hervorwächst.

Helm: Der gekr. Löwe wachsend mit einem Schwert in der rechten Pranke.

Decken: b. und g.

Poliwczynski. (Taf. 12).

Ein in Westpreussen im vorigen Jahrhundert lebendes und ansässiges Geschlecht, das aber dort nicht mehr begütert zu sein scheint. Ein Rittmeister v. P. gehörte noch 1818 der Preuss. Armee als aggregirt dem 7. Ülanenregiment an.

Schild: B. mit gestürzten w. Halbmond, darunter ein g. Stern.

Helm: gekr., Pfauenschwanz.
Decken: b. und w.

Potritten II. (Taf. 13).

Sehr auffällig ists, dass, obwohl sehr zahlreiche heraldische glaubwürdige Quellen das Wappen des alteingeborenen ermländischen Geschlechts v. P. so, wie Bd. I S. 62 Tab. 46 angegeben beschreiben und abbilden, Hans Potrite „aus dem Bisthum Braunsberg" (d. h. dem Ermlande) ein vollständig abweichendes Wappen an dem Bundesbriefe von 1440 führt. Es ist doch der Hans v. P., der 1456 unter den Hofleuten des D. O. erscheint und dem der Hochmeister für seine im Bundeskrieg bewiesene Treue das Dorf Schönfliess im Rastenburgischen verschrieb. Die Genealogie setzt ihn auch an die Spitze der Stammreihe des Geschlechts mit dem obigen Wappen. Es wird also noch einer genauen Kritik der überlieferten ältesten Ahnen des Geschlechts bedürfen.

Schild: Unterhalb eines Sparrens eine Halblinie zwischen 2 Rosen oder Ringeln.

Anm. So nach einem Siegel im Stadtarchive zu Thorn; das Siegel Hansens v. P. am Bundesbriefe von 1440 (im Stadtarchive zu Elbing) ist so übel erhalten, dass das darauf noch schwach Erkennbare keine bestimmte Deutung zulässt.

Preuss. (Taf. 13).

Die hier in Betracht kommende Familie ist die bekannte hinterpommerische, die gegenwärtig vielleicht schon ganz erloschen ist, aber noch im ersten Drittel dieses Jahrhunderts existirt hat. Ueber dieselbe ist das Wappenbuch des ausgest. Adels der Provinz Pommern S. 72 zu vergleichen. Seine Hauptgüter waren Zülzefitz, Heydebrieck und Wulkow. Zwei Söhne des Joachim Valentin v. P., nämlich der Oberstlieulnant Ernst Ludwig Ernst und der Kapitän Karl Friedrich Joachim v. P. liessen sich um 1750 in Preussen nieder, wo sie Althof und Auklitten im H. A. Tapiau besassen, die auch dem am 29. März 1796 unvermählt verstorbenen Sohne des Ersteren, Friedrich Heinrich Ernst v. P. gehörten. Seine Schwester war an den Landrath v. Wedell verheirathet, aus dessen Familie auch seine Mutter stammte.

Schild: B. mit querliegendem abgehauenen nat. Baumstamm, in den oben 2 Spiesse mit g. Schäften nebeneinander schräg eingestossen sind.

Helm: 3 Straussfedern b. g. b.
Decken: b. und g.

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Oder Broschwitz, unbekannter Herkunft und Heimath (aus Sachsen oder Schlesien ?). Zuerst liess sich Daniel v. P. in Preussen nicder, wo er ein Gütchen im H. A. Labiau besass, es aber gegen Collathen im Memelschen und dieses gegen Kl. Schurschienen im Insterburgischen vertauschte, wo ihm auch Güter in Kattenau und Kurmehlen gehörten. Er war 1583 Hausvogt zu Memel und 1590-1605 Unterhauptmann zu Insterburg. Von seinen Nachkommen war der Letzte Barthel v. P., der 1717 einige Hufen in Kl. Strengel im H. A. Angerburg besass und ganz verarmt zuletzt Thorschreiber wurde. Er war vermählt mit Luise Charlotte v. Losch a. d. H. Kl. Strengel. Das Wappen ist nach den nur undeutlichen Siegeln schwer zu bestimmen, anscheinend enthält der

Schild: im quergetheilten Felde eine Seerobbe oder doch ein Thier mit Fischschwanz, aufrecht stehend, das sich über dem

Helm: wiederholt.

Anm. Das Siegel Daniels v. P. von 1584 zeigt einen ungetheilten Schild.

Przeworski. (Taf. 13).

Er

Ein ursprünglich Westpreussisches Geschlecht, wie es heisst, aus der Gegend von Danzig stammend, von Przeworze, das noch Johann v. P. besass, der sich im Gilgenburgischen niederliess, 1589 Wanglitten im H. A. Hohenstein besass und 1604 bereits verstorben war. hinterliess aus seiner ersten Ehe von einer geb. v. Pilgram eine an Christoph v. Splawski auf Birgling und Przeworze verehelichte Tochter. Ob zu dieser Familie auch Nikolaus v. Przedowski gehört, der 1710 im Ermlande angesessen war und sich 1768 mit Konstanze v. Knobelsdorff verheirathet, bleibt zu untersuchen.

Schild: B.mit 3 g. nebeneinander gestellten Ruthenbindeln, die sich über dem

Helm: wiederholen. Decken: b. und g.

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Pstrochonski. (Taf. 13).

Anscheinend stammte dies alte Geschlecht aus Grosspolen. Es blüht noch jetzt in der Provinz Posen, erwarb aber früh Grundbesitz in Westpreussen, so Schrammen und Ostrowitt im H. A. Marienwerder. Im 17. Jahrh. wohnte ein Matthias v. P. († 1654) mit einer geb. v. Felden-Zakrzewski verw. v. Schortz vermählt, auf Schrammen. Ein anderer Matthias v. P. kaufte 1692 Ostrowilt, war Kastellan von Brzesz und hinterliess eine an den Kastellan von Livland Joh. Wilh. v. Schlieben vermählte Tochter.

Schild: R. mit w. gelbbesamter Rose, die sich über dem gekr.

Helm: wiederholt.

Decken: r. und w.

Pulawski. (Taf. 13).

auch Bulawski. Nikolaus v. P. aus der Woivodschaft Brausk in Polen liess sich in Preussen nieder und lebte hier 1561. Sein Enkel Friedrich v. P. besass Mikoschen im H. A. Rhein und wies 1620 seinen Adel nach. Vermuthlich war sein Sohn Johann v. Bulawski, der Schweikowen ebendas. 1655 besass, Kurbrand. Capitän bei den Dragonern-Wibranzen war und 1679/80 starb. Aus seiner Ehe mit einer geb. v. Kotzburski stammten nur eine Tochter. Frau v. Reibnitz und zwei Söhne Siegmund v. B. († 1703) und Adam v. B., der 1703 als Kaiserl. Capitän in Ungarn stand.

Schild: G. mit # Stierkopf.
Helm: Schildfigur.

Decken: und g.

Puzinna-Zkolieski. (Taf. 13).

Ein vornehmes polnisches, zumtheil erloschenes Geschlecht, von welchem Dominicus v. P., Staross zu Upita das Gut Rogainen im H. A. Insterburg 1713 besass, das er mit seiner Gemahlin geb. v. Ebert erheirathet hatte. Dann besass das Gut Anton Graf „Zkosidcki"Puzinna, Starost zu Upita. Er starb vor 1749. Seine Wittwe, geb. v. Brzozowski verkaufte das Gut. Er hatte mehrere Söhne. Ein v. P. wurde 1788 Fähnrich beim Garnisonregiment v. Hallmann in Preussen. Das Wappen nach v. Ledeburs Adelslex. II p. 239.

Schild: R. mit g. Portal, auf dem oben ein g. Kreuz steht.

Helm: gekr., 5 Straussfedern.

Radziminski II. (Taf. 13).

Die zahlreichen Träger dieses Namens, die in Preussen im 16.-18. Jahrh. begütert waren, gehörten doch wohl zwei verschiedenen Familien an, von denen eine das im 1. Theile Tab. 48 mitgetheilte Wappen führte. Dagegen bediente sich Georg v. R., 1641 auf Sagsau, das schon sein gleichnamiger Vater besessen hatte, des nachstehenden Wappens.

Schild: Oben mit einem Kreuze bestecktes, ein solches auch einschliessendes Hufeisen. Helm: gekr., 3 Straussfedern.

Ragutzki. (Taf. 13).

Eigentlich Ragótzki. Wahrscheinlich ist Westpreussen oder Pommerellen die Heimath dieses nunmehr längst erloschenen Geschlechts, von dem sich 3 Brüder, der Lieutenant Johann v. R., der Kurbrand. Oberstlieutenant Dietrich v. R. Chef einer Dragoner-Eskadron und Friedrich (al. Wilhelm) v. R., gleichfalls Oberstlieutenant, in der 2. Hälfte des 17. Jahrh. in OstBd. VII. 3.

preussen niederliessen. Der mittlere († 1679) erwarb das Rittergut Banitenstein nebst Kraupischken in H. A. Insterburg, war aber kinderlos, worauf das Gut an den Sohn des jüngeren Bruders, den K. Polnischen Oberlieutenant bei der Garde du Corps Johann Albrecht v. R. fiel, der es 1712 verkaufte.

Schild: Ein oben mit einem Kreuze bestecktes, einen Stein einschliessendes Hufeisen, oben von 2 Sternen begleitet.

Helm: Ein Jagdhorn, in dessen Mitte 2 Pfeile schräg zusammengestellt sind.

Rautenberg. (Taf. 13).

Dies westpreussische, nicht mit den v. R.-Klinski zu verwechselnde Geschlecht zeigt sich in Ostpreussen zuerst mit Anton v. R. auf Gradtken im Ermlande, Burggrafen zu Mehlsack, zuletzt Landschaftsrath, der zwei Söhne Franz und den Pfarrer Andreas v. R. hatte, aber sie starben vor ihm, so dass er sein Geschlecht durch seinen am 28. Juli 1812 im Rössel erfolgten Tod beschloss. Seine Enkelin verw. v. Buhl gen. Schimmelpfennig v. d. Oye, † am 4. Jan. 1844.

Schild: B. mit einem zwischen 2 g. Sternen aufgerichteten w. Pfeil, worüber ein gestürzter w. HalbDen Schild deckt eine grosse adlige Krone.

mond.

Reichenau. (Taf. 14).

Das Stammgut dieses sehr alten und wohl eingeborenen Westpreussischen Geschlechts ist entweder Reichenau bei Briesen oder das bei Graudenz. Dem Wappen nach hängen sie entweder mit den v. Heselicht oder v. d. Mülbe zusammen. Die Gebrüder Jacob und Simon v. R. erhielten 1320 von Domkapitel von Ermland eine Verschreibung, Dietrich, Peters Sohn, v. R. wird 1406 und 1420 Zander v. R. erwähnt; 1440 Paul v. R. in Osterodischen (was auf das dortige Reichenau daselbst hindeutet), 1454. Des genannten, 1466 verstorbenen Zander v. R. auf Reichenau, Borau, Pentekau, Robakow und Döben im Gebiet Schönsee Tachter Dorothea war 1466 mit Hans v. Orlau vermählt. Schild: Durch einen dreifachen Zinnenschnitt quergetheilt.

Renys. (Taf. 14).

Ein altes angesehenes, namentlich in der Vogtei Leipe ansässiges Geschlecht Westpreussens, von welchem Nikolaus 1403, 1409 ff. mehrmals genannt wird. Er wurde 1411 wegen Verrätherei gegen den D. Orden hingerichtet und hinterliess zwei Söhne Nikolaus und Hans v. R., die schon 1397 genannt werden. Der Erste war 1440 Mitglied des Preuss. Bundes. Sein Siegel hängt an einer Urkunde von 1445 im Thorner Stadtarchiv.

Schild: Ein Stierhorn und eine Hirschstange nebeneinander gestellt.

Roch IV. (Taf. 14).

Vgl. 1. Thell S. 70. 71. Dies ausgestorbene Geschlecht, dessen Ursprung sehr dunkel ist, hat offenbar mehrfach in der Wahl seines Wappens geschwankt, denn neben den obigen 3 Varianten findet sich auf einem Siegel des 17. Jahrhunderts das nachstehende, an eine gleichnamige Familie in der Mark Brandenburg erinnernde Wappen.

Schild: Drei Sicheln, 2. 1 gestellt.

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