Die Kunst im Zusammenhang der Culturentwickelung und die Ideale der Menschheit: Bd. Die Anfänge der Cultur und das orientalische Alterthum

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Brockhaus, 1863
 

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Beliebte Passagen

Seite 15 - Blitz ist es selbst, der herniederfährt; man bringt nicht blofs den Geist und das Unvergängliche als verknüpfbar zusammen, sondern der Geist ist unvergänglich. Der Gedanke, wenn man sich so sinnlich ausdrücken könnte, verläfst durch das Verbum seine innere Wohnstätte und tritt in die Wirklichkeit über.
Seite 463 - Wir bekennen es vielmehr frei: was nach gänzlicher Aufhebung des '/ Willens übrig bleibt, ist für alle Die, welche noch des Willens voll sind, allerdings Nichts. Aber auch umgekehrt ist Denen, in welchen der Wille sich gewendet und verneint hat, diese unsere so sehr reale Welt mit allen ihren Sonnen und Milchstraßen — Nichts...
Seite 71 - Volke ausgehe , anch wo er sonst Statt hat, nicht die Hauptsache trifft. Denn wenn der Eine, Erzählende, bei der Dichtung des Mythus nur den Antrieben gehorcht, welche auch auf die...
Seite 462 - Ueberganges von Wunsch zu Furcht und von Freude zu Leid, statt der nie befriedigten und nie ersterbenden Hoffnung, daraus der Lebenstraum des wollenden Menschen besteht, jener Friede, der höher ist als alle Vernunft, jene...
Seite 9 - Fülle und Mannigfaltigkeit von Ausdrücken. Die Worte entquellen freiwillig, ohne Noth und Absicht, der Brust, und es mag wohl in keiner Einöde eine wandernde Horde gegeben haben, die nicht schon ihre Lieder besessen hätte. Denn der Mensch, als Thiergattung, ist ein singendes Geschöpf, aber Gedanken mit den Tönen verbindend.
Seite 72 - Götter umzuwandeln und diese in Handlung zu setzen, waren sie wie Offenbarungen und machten ihren tiefen religiösen Eindruck dadurch daß sie annoch der einzige und ein überraschender Ausdruck großer Wahrheiten waren, daß in diesen Bildern gewisse Gedanken sich zuerst selbst erkannten und verstanden. Der Mythos ging im Geist auf wie ein Keim aus dem Boden hervordringt, Inhalt und Form eins, die Geschichte eine Wahrheit.
Seite 462 - Selbsterkenntnis gelangt, sich in allem wiederfand und dann sich selbst frei verneinte, und welche dann nur noch seine letzte Spur, mit dem Leibe, den sie belebt, verschwinden zu sehen...
Seite 26 - Das Dasein der Sprachen beweist aber, dafs es auch geistige Schöpfungen giebt, welche ganz und gar nicht von Einem Individuum aus auf die übrigen übergehen, sondern nur aus der gleichzeitigen Selbstthätigkeit Aller hervorbrechen können. In den Sprachen also sind , da dieselben immer eine nationelle Form haben, Nationen, als solche, eigentlich und unmittelbar schöpferisch.
Seite 366 - Die Götter in Tempelwände einzuschliessen oder der Menschengestalt irgend ähnlich zu bilden, das meinen sie, sei unverträglich mit der Grosse der Himmlischen. Wälder und Haine weihen sie ihnen, und mit dem Namen der Gottheit bezeichnen sie jenes Geheimnis, das sie nur im Glauben schauen.
Seite 33 - Sprachgeist auf die nebenbegriffe schwächeres gewicht fallen und sie verdünnt und gekürzt der hauptvorstellung als mitbestimmende teile sich anfügen, die flexion entspringt aus dem einwuchs lenkender und bewegender bestimmwörter, die nun wie halb und fast ganz verdeckte triebräder von dem hauptwort, das sie anregten, mitgeschleppt werden, und aus ihrer ursprünglich auch sinnlichen bedeutung in eine...

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