Das Pflanzenleben der Donaulaender

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Wagner, 1863 - 348 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 118 - Die Lotosblume ängstigt Sich vor der Sonne Pracht, Und mit gesenktem Haupte Erwartet sie träumend die Nacht. Der Mond, der ist ihr Buhle, Er weckt sie mit seinem Licht, Und ihm entschleiert sie freundlich Ihr frommes Blumengesicht. Sie blüht und glüht und leuchtet, Und starret stumm in die Höh; Sie duftet und weinet und zittert Vor Liebe und Liebesweh.
Seite 184 - Herr, es ist ein gutes Land, Wohl wert, daß sich ein Fürst sein unterwinde! Wo habt Ihr dessengleichen schon gesehn? Schaut rings umher, wohin der Blick sich wendet, Lacht's wie dem Bräutigam die Braut entgegen! Mit hellem Wiesengrün und Saatengold, Von Lein und Safran gelb und blau gestickt, Von Blumen süß durchwürzt und edlem Kraut, Schweift es in breitgestreckten Tälern hin Ein voller Blumenstrauß, so weit es reicht, Vom Silberband der Donau rings umwunden! Hebt sich's...
Seite 14 - Vertrat den Wolken ihre Bahn. Bald hing mein Auge freudetrunken Hier an den Felsen, schroff und wild; Bald war die Seele still versunken Dort in der Ferne Räthselbild. Die dunkle Ferne sandte leise Die Sehnsucht, ihre Schwester, mir, Und rasch verfolgt...
Seite 47 - Wäldchen alles öd und einsam; nicht Baum und Strauch, nur Wiesengrund zu sehn bis an die Grenze, wo die Wolken gehn, wo Heid...
Seite 184 - Jagdlust krönt das Ganze. Und Gottes lauer Hauch schwebt drüber hin, Und wärmt und reift, und macht die Pulse schlagen, Wie nie ein Puls auf kalten Steppen schlägt. Drum ist der Österreicher froh und frank, Trägt seinen Fehl, trägt offen seine Freuden, Beneidet nicht, läßt lieber sich beneiden!
Seite 218 - Alle Gestalten sind ähnlich, doch keine gleichet der ändern, Und so deutet der Chor auf ein geheimes Gesetz.
Seite 3 - Pflanzenwelt aufschlägt, so findet man auch in i demselben die örtlichen klimatischen Verhältnisse gewöhnlich / viel sorgfältiger und richtiger verzeichnet, als auf den vergilbten Blättern der dicken meteorologischen Journale und Folianten. Die Pflanzenwelt ist überall das Abbild des lokalen Klimas, und gerade darum wirkt auch in der Landschaft nichts so bezeichnend und massgebend, wie eben die Pflanzendecke.
Seite 184 - Hebt sichs empor zu Hügeln voller Wein, Wo auf und auf die goldne Traube hängt Und schwellend reift in Gottes Sonnenglanze; Der dunkle Wald voll Jagdlust krönt das Ganze. Und Gottes lauer Hauch schwebt drüber hin, Und wärmt und reift, und macht die Pulse schlagen, Wie nie ein Puls auf kalten Steppen schlägt.
Seite 12 - Bedeutung beilege, als er wirklich verdient; — so viel aber scheint mir denn doch gewiss, dass es eine der anziehendsten und wichtigsten Aufgaben der Botanik sein müsse , an den Pflanzenformationen die gesetzmässige Zusammensetzung, die Entwicklungsgeschichte und die Beziehungen zu den klimatischen örtlichen Verhältnissen einer eingehenderen Beobachtung zu unterwerfen , als dies bisher geschehen ist. — Die Pflanzenformationen sind es ja, durch welche jede Landschaft ihren...
Seite 47 - AHASVER, DER EWIGE JUDE Ein Wäldchen rauscht auf weiter grüner Heide; Hier lebt die Erde still und arm und trübe; Das Wäldchen ist ihr einziges Geschmeide, Daran ihr Herz noch hangen mag in Liebe, Wie eine Witwe, eine einsam arme, Den Brautschmuck aufbewahrt, daß sie die Blicke, Die tränenvollen, spät daran erquicke, Wird sie zu bang erfaßt von ihrem Harme. Rings um das Wäldchen alles öd...

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