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in der Königl. Sächs. privil. Zeitungs-Expedition.

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tionalität gestanden hat. Wenn es wahr ist, dass
die pragmatische Geschichte eines jeden Volkes
denjenigen Punkt hauptsächlich ins Auge fassen
in welchem das Gesammtleben desselben cul-
muss,
minirt hat, welcher ihm seine eigenthümliche Rolle
in dem grossen Ganzen der Geschichte der Mensch-
heit anweist, so hat die Geschichte der Hebräer
eben die Literatur dieses Volkes zum eigentlichen

Es ist eine unläugbare und auch allgemein zuge- Gegenstand und zum Mittelpunkt ihrer Untersuchungen

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standene Thatsache, dass es uns bei der übergrossen und Darstellungen zu machen. Denn nicht durch Menge von Schriften aller Art über das Alte Testa- politische Grösse und Selbstständigkeit, nicht durch ment gerade noch an der Hauptsache fehlt, an ei- materielles Einwirken auf den Gang welthistorischer ner pragmatischen Geschichte der hebräischen Li- Begebenheiten, nicht durch Kunst und Wissenteratur. Unsre Einleitungen, selbst die bessern, sind schaft, Handel und Erfindungen, nicht durch Klugnur ein Aggregat von „, gewissen Vorkenntnissen" ,, gewissen Vorkenntnissen" heit des Staatshaushalts oder musterhafte und lehr[de Wette] zum Bibelstudium, ein Mancherlei" reiche Ausbildung einer bürgerlichen Verfassung ha[Schleiermacher] welches immer eines wahren wis- ben sich die Hebräer einen bedeutenden und vom senschaftlichen Princips und nothwendigen Zusam- Wechsel menschlicher Urtheile ungefährdeten Namenhangs entbehrt, und welches weder dem Lite- men erworben, wohl aber als Träger religiöser rator, noch dem Geschichtforscher noch dem Phi- Ideen, als Inhaber eines geistigen Gutes, welches, losophen genügt. Denn, was den Theologen selbst wo nicht in ihrer Mitte zuerst entstanden, doch unbetrifft, so will es uns bedünken, dass jene Einlei- ter ihnen ausgebildet, und jedenfalls durch sie der tungen in unsrer Zeit für ihn überhaupt nur in so- Welt und Nachwelt zum Bewusstseyn gekommen fern geschrieben sind, als er eines von jenen dreien ist. Diese Ideen aber, sofern sie Gegenstand geist, da die eigentlich theologischen Fragen, welche schichtlicher Erörterungen seyn können, sind unman früher noch in der Critica sacra abhandelte, zertrennlich an die Schriften geknüpft, welche aus jetzt in das Gebiet der Dogmatik verwiesen sind. dem Schoosse jenes Volkes hervorgegangen ganz Unter einer pragmatischen Geschichte der hebräi- eigentlich den Maassstab abgeben müssen für die schen Literatur verstehen wir aber eine Darstellung Beurtheilung seines Ranges unter den Nationen. der Entwicklung des Geistes des hebräischen Vol- Die politische Geschichte der Hebräer wird, in Bekcs, wie sie sich aus den vorhandnen schriftlichen tracht der Dürftigkeit der Quellen und der geringen Denkmälern desselben erkennen lässt, und wodurch Wichtigkeit der Ereignisse, immer Stückwerk bleinicht nur jede cinzelne Schrift in ihrer eigenthüm- ben und je länger desto weniger bearbeitet werden, lichen Stelle und Bedeutung für sich betrachtet wird, wenn man sie nicht im Interesse vorgefasster Urtheile sondern auch in ihrem organischen Zusammenhange oder gar a priori (wie der Vf. der,, Staatsverfassung mit dem Vorhergehenden und mit dem Nachfol- der Israeliten") schreiben will. Die Geschichte der genden, was durch sie vermittelt worden. Wenn hebräischen Literatur aber ist ein neuer, grossarties wahr ist, dass die Literatur einer Nation ein be- ger, unsres Jahrhunderts würdiger, und demselben redtes und vollgiltiges Zeugniss ablegen kann für vielleicht erreichbarer Gegenstand; ein Gegenstand den Geist und den Charakter derselben, so kann es der dem Ref. herrlich genug geschienen hat, um für keine Nation wahrer seyn als für die hebräische, zum Mittelpunkte umfassender wissenschaftlicher Dass diese deren Literatur so wenig, und in der ältern Zeit so Beschäftigungen gemacht zu werden. gar nicht unter dem Einflusse einer fremden Na- Geschichte nicht damit anfangen werde, zu lehren, A. L. Z. 1839. Erster Band. A

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