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Dr. H. F. W. Hinrichs,

Professor der Philosophie zu Halle.

Die Philosophie soll nicht blos vom Baume der Erkenning
pflücken, sondern auch vom Baume des Lebens.

Erster Band.

Halle 1843.

C. A. Schwetschke und Sohn.

(In Commission.)

LG

E96160

3105 H67

Vorrede.

Schelling eröffnete sein Auftreten in Berlin mit einer Art Confefsion, die wir hier kurz wieder geben wollen. Er sprach sie theils vom Katheder herab, theils bei andern Gelegenheiten aus, und wir thun daher wohl am besten, wenn wir ihn selbst redend einführen: „Obwohl ich der Ruhe bedarf in meinen Jahren, so drångt es mich doch, mich meinem Berufe, welcher mir zur Lebensaufgabe geworden, noch långer zu weihen. Der Blick auf die räthselhaften Wirren der Zeit fordert das. Die Morgenrothe einer erfreulichen und glücklicheren Zukunft ist schon angebrochen, in der sich das Räthsel lösen muß. Ich schäße mich glücklich, auf einem Boden mitzuwirken, wo jene welterhaltenden Gedanken zum Vorschein kommen werden, welche über die ångstliche Gegenwart hinwegführen und die Zukunft sichern müssen. Ich bin der Lehrer der Zeit *), der selbst Hand anlegen muß, wenn zu Stande kommen soll, was durch die Zeit gefordert wird, und der für die ses Werk recht eigentlich aufgespart ist. Nicht aufreizen will ich, sondern versöhnen, wo möglich als Friedensbote treten in diese vielfache und nach allen Richtungen zerrissene Welt. Nicht zu zerstören bin ich da, sondern zu bauen, eine Burg zu gründen, in der die Philosophie sicher wohnen soll. Ich will der bestehenden Philosophie eine neue bis jegt für unmöglich gehaltene Wissenschaft hinzufügen. Ich fange dies Werk zu einer Zeit an, wo die Phi

*) Vorlesung vom 15ten November.

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