autumnum et crudi posuere pericula suci. haec olim nostri iam luxuriosa senatus cena fuit. Curius parvo quae legerat horto ipse focis brevibus ponebat holuscula, quae nunc es in unserer Zeit mit dem Winterobst geschieht. 77-119: Genügsamkeit u. Glückseligkeit der guten alten Römerzeit. 80. fossor in conpede ist ein gefesselter Sklave aus dem ergastulum, cf. VI 151, der zur Feld- oder Winzerarbeit benutzt wird. Pers. V 122: cum sis cetera fossor. Catull. XXII 10. Die Gebärmutter, aus dem Leibe eines trächtigen Mutterschweines geschnitten, galt bei den Römern für eine Delikatesse. Sie wurde besonders in den vorstädtischen Garküchen (calida popina) bereitet, cf. VIII 158 sq. 89. Vgl. II 74. 80 85 90 95 90. cum tremerent autem = zur Zeit ferner wo man mit Furcht u. Zittern aufblickte zu den Censoren etc. In cum verbindet sich die Vorstellung der Zeit mit der der Ursache. 92. Ueber das hier berührte Ereigniss zu IX 142. Ueber die kurze Endsilbe in postremo vgl. L. Müller de re metr. 335. Dass selbst ein Censor vor dem andern sich fürchtet, enthält gegenüber der Furcht des Volkes gewiss einen Fortschritt. Vgl. dagegen Ribbeck 129. 94. testudo, cf. zu VI 80. 96. nudo latere et parvis lectis frons aerea ist eine kühne Verbindung, insofern nudum latus u. frons aerea Theilbegriffe des parvum lectum sind, welche einander gleichstehen, ohne grammatisch coordinirt zu sein; vielmehr erscheint hier frons aerea als Hauptbegriff, dagegen bezeichnen die beiden Ablative Modalitätsverhältnisse abgesehen davon dass die Seite des Bettes schmucklos (ohne Schnitzwerk) und das Bett selbst nur klein war, hatte = vile coronati caput ostendebat aselli, ad quod lascivi ludebant ruris alumni. tunc rudis et Graias mirari nescius artes urbibus eversis praedarum in parte reperta magnorum artificum frangebat pocula miles, ut phaleris gauderet equus caelataque cassis Romuleae simulacra ferae mansuescere iussae imperii fato, geminos sub rupe Quirinos, ac nudam effigiem clipeo venientis et hasta pendentisque dei perituro ostenderet hosti. ponebant igitur Tusco farrata catino, argenti quod erat solis fulgebat in armis: omnia tunc, quibus invideas, si lividulus sis. tales ergo cibi, qualis domus atque supellex. das Bett vorn nur den armseligen Kopf etc. Der Esel wird mit Weinlaub bekränzt, weil er durch das Benagen der Schösslinge das Schneiteln des Weinstocks gelehrt haben soll. Er ist zugleich der Vesta, der Göttin des Hausstandes, heilig, weil er diese einst durch sein Geschrei vor dem Priapus gerettet haben soll, cf. Ovid. Fast. VI 319 sq. Das Ehebett stand im Atrium. Hier spielten miteinander die muthwilligen Jungen des Landes, d. h. die Kinder des Hausherrn u. des Gesindes durcheinander, cf. XIV 168: infantes ludebant quattuor, unus vernula, tres domini. 99. Ueber diesen Vers vgl. Ribbeck 126. 100 sq. Hier lässt sich Juv. von seiner Neigung zu individualisieren zu weit hinreissen u. beweist mehr als er will, nicht die Sitteneinfalt und Frugalität, sondern die Rohheit und Unwissenheit der früheren Zeiten. Hertzberg. 102. Polyb. XL 7: пgooτíðŋoi nai τὴν στρατιωτικὴν ὀλιγωρίαν τὴν περὶ τὰ τῶν τεχνῶν ἔργα καὶ τὰ ἀναθήματα. φησὶ γὰρ ἰδεῖν παριὸν ἐρριμμένους πίνακας ἐπ ̓ ἐδάφους, πεττεύοντας δὲ τοὺς στρατιώτας ἐπὶ τούτων. 103. ut = ita ut, sie zerbrachen die Kunstwerke, um aus dem edlen Metall in Rom phalerae etc. sich 98 100 105 110 99 verfertigen zu lassen. Zu frangere vgl. 18. 105. Das Fatum inperii, die göttliche Verheissung, welche Rom die Weltherrschaft bestimmte. geminos Quirinos, i. e. Romulum et Remum, wie Castores u. Pollux. = Castor sub rupe, erklärt Verg. VIII 630: fecerat (auf dem Schilde des Aeneas) et viridi fetam Mavortis in antro procubuisse lupam, geminos huic ubera circum ludere pendentis pueros et lambere matrem inpavidos. 106. clipeo venientis et hasta pendentisque dei, der Gott kommt heran gestützt auf Schild und Speer und befindet sich deshalb (que) gewissermassen in der Schwebe. Offenbar erscheint der Gott, um die Zwillinge zu belauschen, wird aber dadurch zum Schutzhort Roms und zum Schrecken seiner Feinde. Die Stelle ist berühmt durch die kritische Behandlung Lessings im VII Abschn. des Laokoon, cf. Werke VI 64 sq. 108. farrata pultes ex farre, nur hier; bei Pers. olla farrata ist natürlicher. Etrurien, besonders Arretium, versorgte Rom bis in die Kaiserzeit mit Töpferwaaren für den häuslichen und religiösen Gebrauch, cf. O. Müller, Etrusker II 242. = 109. Der Vers fehlt zwar in einigen geringeren Hdschr., er ist aber des templorum quoque maiestas praesentior et vox Gegensatzes wegen nicht zu entbehren. Ohne ihn könnte v. 108 nicht stehen, denn Tusco catino steht zu dem Vorausgehenden in keiner Beziehung, kann also nur seine Stütze und Berechtigung in v. 109 finden. Vgl. Ribbeck 126. 110. Dieser Vers vermittelt zugleich den Uebergang zum folgenden: Alles war in jener Zeit der Art (aus quibus ergänzt sich leicht ea = eiusmodi), dass man solche Zustände beneiden könnte, wenn man auch nur ein wenig missgünstig ist: nam templorum quoque deorumque maiestas praesentior tum erat! 112. Liv. V 32: eodem anno M. Caedicius de plebe nuntiavit tribunis, se in nova via, ubi nunc sacellum est supra aedem Vestae, vocem noctis silentio audisse clariorem humana, quae magistratibus dici iuberet, Gallos adventare. Vgl. Liv. II 7. Verg. Ecl. I 16. Georg. I 476. 116. fictilis Juppiter, cf. Prop. V 1, 5: fictilibus crevere deis haec aurea templa. Auch diese thönernen Götterbilder der altrömischen Zeit stammten aus Etrurien, O. Müller, Etrusker II 247. O. Jahn Pers. p. 135. cf. 115 120 125 heisst 142 u. XIV 81 caprea. Zu orbes cf. I 137. 124. Syene, Halbinsel und Stadt am Nil, an der Gränze von Aethiopien und Aegypten, von woher das Nubische Elfenbein kam. Da sich in jener Gegend das Nilthal verengert und sich bei der Insel Elephantine die zweite Katarrakte befindet, so ist der Ausdruck porta Syenes wohl gestattet. 126. Der Nabatäische Wald muss natürlich in Afrika sein; denn das eigentliche Land der Nabatäer, das peträische Arabien (Plin. VI 28, 32), hat keine Elefanten. Aber es waren Nabatäer zu den Troglodyten, über den Arabischen Meerbusen hinüber, ausgewandert und wohnten an der Aethiopischen Grenze (Plin. XII 20, 44). Auch ist zwischen Meroë und Syene die Stadt Napata, an die man allenfalls hier denken könnte, allein erst um Meroë, oberhalb Napata, fangen die Elefanten an (Plin. VI 29, 35). Uebrigens werfen die Elefanten ihre Zähne nicht ab, weil sie ihnen zur Last wären, sondern sie wechseln dieselben und bekommen dafür grös sere, und mit den grossen Stosszähnen, die das Elfenbein liefern, geschieht dies im Leben nur ein mal. Weber. destinat. optimus hic et formosissimus idem. 332. rapitur ist mit oculis Messalinae zu verbinden = wird von Messalina's Augen verschlungen. Es wird damit angedeutet, dass Silius nur gezwungen handelte: er wird von den Augen fortgerissen wie von einer Windsbraut. exstinguendus = zu seinem Verderben, in das Verderben. 334. flammeolum ist ein Kopftuch, ursprünglich von rother Farbe, welches die Braut um ihren Kopf hüllen musste. Daher der Ausdruck nubere. Rossbach, Röm. Ehe p. 279. Das Deminutiv enthält den Begriff des Widerlichen, Verächtlichen. in hortis, des Lucullus, cf. Tac. XI, 37. 335. decies centena, als Aussteuer. Vgl. zu VI 137. 336. auspex und augur sind ursprünglich dieselben Personen; allmählich wurden die augures nur in politischen, die auspices nur in privaten Verhältnissen gebraucht, cf. Cic. de div. I, 28. Vgl. Tac. XI, 27 u. 335 340 345 350 über die signatores XI, 30. IX 75. 340. mora parvula = eine Gal genfrist. 341. Scharf wird nota urbi et populo vorangestellt: zuvor muss die Sache erst Stadtgespräch werden, ehe der stumpfe Kaiser etwas davon erfährt: dedecus ille domus sciet ultimus, wozu ein allerdings zu denken ist. 344. putaris wird bei Juvenal, welcher sich immer den Anschein gibt als ob er zu einer bestimmten Person redet, Indic. Fut. II sein putaveris. In der Prosa müsste es ohne Anrede einer bestimmten Person Coniunctivus sein. 346-366: Epilog. = 347-48. Sinn: Ich will das Gebet nicht verboten wissen, aber es soll den Göttern keine bestimmte Vorschrift gemacht werden, der Mensch soll nicht auf irgend einem irdischen Wunsch bestehen. 350. Vgl. Hom. a 32-43. 351. magna cupidine XIV 175. Juv.' Lehre ist Sokratisch. = saeva exta et candiduli divina tomacula porci, SATURA XI. Atticus eximie si cenat, lautus habetur; 355. tomacula = Fleischstücke, welche beim Opfer verbrannt werden, Der Ausdruck ist der Landwirthschaft entlehnt (cf. Würste) und darum komisch. Bei den Alten ist Gebet und Opfer nicht zu trennen: das Gebet ist die Erklärung des Opfers. Nägelsb. Nachhom. Theol. 357. Man erwartet mortis horrore oder timore. Der Tod wird aber als ein anschreitender Feind gedacht, welcher Schrecken verbreitet, cf. zu Hor. I, 3, 17. 358. spatium vitae extremum ein möglichst weit gestecktes Lebensziel, also wie Hor. I, 9, 14: quem fors dierum cunque dabit lucro adpone. 362. Mart. XII 17: dormit et in pluma purpuresque toro. 363. certe] Sinn: Ich erwähnte was du dir von den Göttern erbitten sollst. Damit bezeichne ich Wünsche, deren Erfüllung eigentlich in deiner Hand liegen. So viel ist jedenfalls sicher, dass, mag man von dem Einfluss der Götter denken wie man will, ohne persönliche Charaktertüchtigkeit (virtus) diese Wünsche nicht realisirt werden können. Ganz verschieden ist Cic. de deor. nat. III, 88. 365. Sinn: Ist sittlicher Wille u. Einsicht (prud. virtus, intellectuell) vorhanden, so brauchst du dich nicht einer göttlichen Macht 355 360 365 zu unterwerfen (habere) oder an de 366. Die Volksmeinung drückt recht scharf Fronto aus ad Caes. I 8: quis autem ignorat rationem humani consilii vocabulum esse, fortunam autem deam dearumque praecipuam? templa fana delubra passim fortunae dicata, rationi nec simulacrum nec aram usquam consecratam. Sat. XI. Die Satire zerfällt in zwei Theile, von denen der eine (1—55) einen allgemein satirischen Charakter hat, der zweite dagegen (56—208) die Einladung zu einer frugalen u. länd |