et ruit ante aram summi Iovis, ut vetulus bos, 268. ut vetulus bos] Wegen Verg. II, 553: lateri capulo tenus abdidit ensem, und V 481: exanimisque tremens procumbit humi bos. 271. utcumque hominis = exitus ille utcumque fuit at hominis certe fuit. Die Sage von Hecuba bei Eurip. Hec. 1265 (Pflugk), Ovid. Met. XIII, 565 sqq. Sollte durch diese Mythe der Platz Κυνόσημα am Hellespont erklärt werden? 272. canino latravit rictu―sperrte den Rachen auf zum Hundegebell. 273. regem Ponti] Den Tod des Mithridates beschreibt App. Mithr. 111, dann fährt er 112 fort: nai o Μιθριδάτης ἀπέθνησκεν, ἑκκαιδέ κατος ὢν ἐκ Δαρείου του Υστάσπου Περσῶν βασιλέως, ὄγδοος δ ̓ ἀπὸ Μιθριδάτου τοῦ Μακεδόνων ἀποστάντος τε καὶ κτησαμένου τὴν Ποντικὴν ἀρχήν. 274. Croesum] Herod. I, 30-32. Wird Solon iustus genannt wegen seines gerechten Verhaltens im Ständekampf? Cf. Sol. Eleg. 5 (Schneidew.): Δήμῳ μὲν γὰρ ἔδωκα τόσον κράτος, ὅσσον ἐπαρκεί, τιμῆς 270 275 280 285 murmure, cum Veneris fanum videt, anxia mater larga manu quid enim puero conferre potest plus non licet esse viro; nam prodiga corruptoris 289-345: Gefahren der körperlichen Schönheit. 291. usque ad delicias votorum] Cic. de Or. III, 81 spricht von pueriles deliciae kindische Lieb habereien, Senec. de benef. IV, 5, 1: usque in delicias amamur = die Liebe der Götter geht so weit, dass sie sogar unsere Liebhabereiea berücksichtigt. Liebhabereien können werden zu Capricen oder Grillen, cf. Cic. ad Att. I, 17, 9: esse aliae deliciae equitum vix ferendae! So Juvenal. 6, 47 u. 13, 140 (= Einfaltspinsel). 293. Hom. ζ 106: γέγηθε δέ τε φρένα Λητώ, und die Nachbildung bei Verg. I, 502. 294. gibbum = Höcker. 296. trepidos semper habet] Afficere maerore oder afferre maerorem drückt nur einen vorübergehenden Zustand aus; die Dauer oder die Beständigkeit eines Zustandes wird durch habere mit adjectivischen Prädikaten ausgedrückt, cf. Naeg. Stil. § 110, 1. Zur Sache Plin. Ep. III 3, 4: adest enim adulescenti 290 295 300 305 310 nostro cum ceteris naturae fortunaeque dotibus eximia corporis pulchritudo, cui in hoc lubrico aetatis non praeceptor modo sed custos etiam rectorque quaerendus est. 297. rara adeo = leider nur gar zu selten, cf. Verg. 3, 203. 298. horrida = antiqua, sittenstreng, cf. Halm. p. Sest. § 6. Antiquitas hat in diesem Sinne nie ein Adjectiv bei sich. 300. voltum sanguine ferventem ist Umschreibung des pudor u. rubor. 305. improbitas Frechheit, Schamlosigkeit, cf. 4, 106. = = = 306. fiducia Dreistigkeit. Juvenal hat gewiss vor Allem die Zeit des Nero u. des Domitian im Auge. 308. loripedem krummbeinig, cf. 2, 23. Ueber Nero's libido cf. Suet, 28. 310. Uebergang zu den Gefahren, die die Schönheit auf den Charakter des Jünglings hat. 310. Die Form i nunc, seit Ovid von den Dichtern sehr häufig_gebraucht, findet sich schon bei Hor. Ep. II 2, 76 und Prop. III 27, 22. Vgl. VI 306. XII 57. u. X 166. publicus et poenas metuet, quascumque maritis iratis debet, nec erit felicior astro Martis, ut in laqueos numquam incidat. exigit autem interdum ille dolor plus quam lex ulla dolori nec Stheneboea minus quam Cressa excanduit, et se deterior, totos habet illic femina mores. 313. debet, nach dem Gesetze. Im Folgenden spielt Juv. an auf den Mythus von dem Netz, in welchem Mars von Volcan überrascht und gefangen wurde, cf. Hom. 266— 366. Da nun Mars auch ein Planet, also ein astrum ist, welcher Einfluss hat auf das Geschick der Menschen, so sagt der Dichter: der Jüngling, welcher doch selbst unter einem Gestirn steht, wird nicht glücklicher sein als Mars, welcher sein eigenes Gestirn hat. 317. Vgl. Catull. XV 17: a tum te miserum malique fati, quem attractis pedibus patente porta percurrent raphanique mugilesque. 319. Servilia turpis et ut videtur deformis matrona. Strauch. 322. Catulla, cf. II 49. Nach Mart. VIII 53 trieb sie ihr schmuzziges Handwerk noch ums Jahr 93 n. Chr. 324. immo vielmehr muss man fragen: quid profuit etc. grave propositum proposita vitae gravitas. 325. Ueber Hippolytos vgl. Eurip. Hipp., Racine - Schiller, über Belleroph. Hom. Z 52 sqq. Welcker, Gr. Frag. 777. 326. hac gehört zu repulsa, ceu 315 320 322 324 325 330 323 fastidita als erschiene sie ihm zu gering und würde nur darum ihre Liebe verschmäht: an sittliche Motive kann das schlechte Weib nicht denken. 327. Die Schwiegermutter des Hippolyt Phaedra war eine Tochter des Kreter-Königs Minos. 328. se concussere, geriethen, versetzten sich in Raserei, cf. Ovid. met. III 726. IV 473. Verg. VII 338. 329. pudor ist die Scham vor sich selbst: sie will den Gegenstand der Liebe, jetzt der Scham und Erbitterung aus dem Wege geräumt wissen. quidnam utrum, auch in der goldnen Latinität nicht selten; cf. 338 zu VIII 196. = Messalina, die Gemahlin des Claudius, wollte den edlen u. schönen C. Silius öffentlich u. mit allen Formalitäten neben Claudius sich zum Gemahl nehmen, cf. Tac. XI, 26 sqq. Dio 60, 31. Als der Kaiser durch seine Umgebung auf die famose Heirath aufmerksam gemacht wurde, mussten Silius und Messalina sterben. Vgl. II, 124. Einen ähnlichen Vorfall erwähnt Martialis. destinat. optimus hic et formosissimus idem = 332. rapitur ist mit oculis Messalinae zu verbinden wird von Messalina's Augen verschlungen. Es wird damit angedeutet, dass Silius nur gezwungen handelte: er wird von den Augen fortgerissen wie von einer Windsbraut. exstinguendus = zu seinem Verderben, in das Verderben. 334. flammeolum ist ein Kopftuch, ursprünglich von rother Farbe, welches die Braut um ihren Kopf hüllen musste. Daher der Ausdruck nubere. Rossbach, Röm. Ehe p. 279. Das Deminutiv enthält den Begriff des Widerlichen, Verächtlichen. in hortis, des Lucullus, cf. Tac. XI, 37. 335. decies centena, als Aussteuer. Vgl. zu VI 137. 336. auspex und augur sind ursprünglich dieselben Personen; allmählich wurden die augures nur in politischen, die auspices nur in privaten Verhältnissen gebraucht, cf. Cic. de div. I, 28. Vgl. Tac. XI, 27 u. 335 340 345 350 über die signatores XI, 30. IX 75. 340. mora parvula eine Gal genfrist. = 341. Scharf wird nota urbi et populo vorangestellt: zuvor muss die Sache erst Stadtgespräch werden, ehe der stumpfe Kaiser etwas davon erfährt: dedecus ille domus sciet ultimus, wozu ein allerdings zu denken ist. 344. putaris wird bei Juvenal, welcher sich immer den Anschein gibt als ob er zu einer bestimmten Person redet, Indic. Fut. II sein = putaveris. In der Prosa müsste es ohne Anrede einer bestimmten Person Coniunctivus sein. 346-366: Epilog. 347-48. Sinn: Ich will das Gebet nicht verboten wissen, aber es soll den Göttern keine bestimmte Vorschrift gemacht werden, der Mensch soll nicht auf irgend einem irdischen Wunsch bestehen. exta et candiduli divina tomacula porci, SATURA XI. Atticus eximie si cenat, lautus habetur; = 358. spatium vitae extremum ein möglichst weit gestecktes Lebensziel, also wie Hor. I, 9, 14: quem fors dierum cunque dabit lucro adpone. 362. Mart. XII 17: dormit et in pluma purpuresque toro. 363. certe] Sinn: Ich erwähnte was du dir von den Göttern erbitten sollst. Damit bezeichne ich Wünsche, deren Erfüllung eigentlich in deiner Hand liegen. So viel ist jedenfalls sicher, dass, mag man von dem Einfluss der Götter denken wie man will, ohne persönliche Charaktertüchtigkeit (virtus) diese Wünsche nicht realisirt werden können. Ganz verschieden ist Cic. 88. de deor. nat. III, = 355 360 365 zu unterwerfen (habere) oder an den Willen einer Gottheit zu hängen. Umgekehrt nützt dem Menschen Gebet und Gelübde nichts, wenn sein Charakter schlecht oder schwach ist. Weil aber die Menschen zu dieser Einsicht nicht kommen wollen, so verehren sie ein blindes und launenhaftes Geschick oder Glück wie eine allmächtige Gottheit. Vgl. Cic. Tusc. V, 26 sq. de Fin. I, 63 (Madvig). So trifft schliesslich der Dichter mit derLehre der Stoiker zusammen: Sapiens fortunae omnes aditus interclusit. Im Pith. steht für habes v. 365 abest, aber die erstere Lesart wird geschützt durch XIV 315. 316, wo die beiden Verse wiederkehren u. durch Lactant. Institut. III 29, 17. 366. Die Volksmeinung drückt recht scharf Fronto aus ad Caes. I 8: quis autem ignorat rationem humani consilii vocabulum esse, fortunam autem deam dearumque praecipuam? templa fana delubra passim fortunae dicata, rationi nec simulacrum nec aram usquam consecratam. Sat. XI. Die Satire zerfällt in zwei Theile, von denen der eine (1-55) einen allgemein satirischen Charakter hat, der zweite dagegen (56—208) die Einladung zu einer frugalen u. länd |