Die christliche Mystik, Band 4,Ausgabe 2

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Seite 529 - Wie alle müssen einst zum Richterstuhle der Ewigkeit, sagt er, und wenn dort jedes unnütze Wort verantwortet werden muß, was wird mit solchen blutigen Taten...
Seite xix - ... andern; sie ist in der einen, die andere ist um sie her, die dritte ist tief unter ihr. Sie steht also in abgesonderter Einsamkeit für sich; die beste der andern berührt nur ihren äußersten Saum, und sie ist eben durch den Logos schon in derselben. Die drei bilden also ein abgeschlossenes Ganze für sich, und sie wieder gleicherweise, und doch wieder jenem sich keineswegs ganz entziehend.
Seite 531 - Malefizräte mit eisernen Händen zugreifen, und in der heimlichsten aller Sünden ohne alle Bescheidenheit verfahren; er war Zeuge, wie das arme Volk auf ihr Geheiß zerschlagen, gepeitscht, zerschraubet, zerzerrt, zerquetscht, zerrissen, verwüstet, verderbt und verödet wurde; wie der Trutenkarrn täglich durch die Straßen polterte, und doch der Truten stündlich mehr wurden; also daß die thüringischen Wälder nicht hinreichen würden, sie alle zu verbrennen.
Seite 91 - Sonntags-Gottesdienst, wegen der Krankheit eines Knaben, zu Hause geblieben; wo uns alle ein solcher Schrecken befiel, daß wir insgesamt auf Bänke und Stühle oder auf die Erde stürzten. Wir kamen indessen wieder zu uns, und nachdem wir gebetet, verschwand das Übel wieder. Die Mägde und die Kinder sahen indessen wieder Erscheinungen; und mein Mann, der schon zuvor drei Wochen lang traurig gewesen, wurde, als er es erfuhr, nur um so niedergeschlagener. Als ich ihn einst bei Gott beschwur, damit...
Seite 536 - ... Parodien christlicher Mythen anlegte. Philipp Otto Runge mischte seine reichen und schönen Farben zur höheren Ehre Gottes. Görres aber schrieb eine Christliche Mystik (1836-42), in der er eine alte päpstliche Instruktion über die Hexenprozesse - «die Folter darf nicht von der zerreißenden Art sein (Squasso), nicht mit angebrachten Gewichten oder Stöcken an den Füßen peinigen, auch nicht mit Stricken zusammenschnüren» und sie «soll nie länger als eine Stunde fortgesetzt werden...
Seite 531 - ... achtzehnten Jahrhunderts, von Thomasius abwärts, die Rationalisten eingetroffen, war alles längst abgetan. Ihr Verdienst ist nur, daß sie der allzugroßen Leichtgläubigkeit in diesem Gebiete Schranken gesetzt; dafür brach nun gänzlicher Unglauben ein. Auf der Tenne, worauf diese umhergestampft, wuchs kein Grashalm mehr, weder Kraut noch Unkraut; und sie wurde nun die Reitschule, auf der sie sich im Kreislauf übten, und zur Stunde noch üben.
Seite 92 - Haupt gebeugt, entschlief, war es, als ob eine Maus meinen Finger annagte. Wie ich auch schrie und eine Viertelstunde lang den Finger an mich ziehen wollte, ich vermochte es nicht, der Finger schien mir ausgerenkt, und obgleich nichts an ihm zu sehen, konnte ich ihn doch einen ganzen Monat lang nicht bewegen. In der folgenden Nacht...
Seite 318 - Inkubus geplagt wurde, zu befreien, und ging mit ihrem Beichtvater zu ihr in die Wohnung. Kaum hatten wir das Haus betreten, als der Dämon, der eben im Werke war, sogleich abließ. Ich redete nun zu ihr, und sie legte mir alles, was der Dämon mit ihr vorzunehmen pflegte, klar und deutlich aus. Aus diesem Bericht begriff ich bald, daß sie, obgleich sie leugnete, dem Dämon doch eine indirekte Beistimmung gegeben.
Seite 92 - ... hart werde ich vom Satan Tag und Nacht bedrängt, daß Himmel und Erde mit ihrem Gewicht auf mir zu lasten scheinen. Nicht lange wirst du mich noch ferner als Gatten besitzen, und meine Kinder werden bald Waisen werden.
Seite 93 - Krankheit nicht ergründen; er sagte, es laufe ihm etwas Lebendes in seinem Leibe um, da und dort an ihm nagend. Wir wandten Bäder und andere Mittel an, aber es wurde immer schlimmer mit ihm. Ein Chirurg, den wir befragten, wußte gleichfalls keine Auskunft und wies uns an eine Frau, die, des Heilens kundig, damals unsere Stadt besuchte. Sie sagte, der Knabe sei besessen, und es könne nichts helfen denn Gebet. Als...

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