Revolution in Wien vom Oktober bis zu Ende 1848. Mit allen ihren Ursachen und Wirkungen September. Der Swoboda'sche Actien Vércin. Gährung. Am 3. September wurde eine Leichenfeier für die am 23. August gefallenen Arbeiter feierlich begangen. Alle Vereine, mit Ausnahme des monarchisch-constitutionellen betheiligten sich dabei. Dieser lettere Verein entwickelte seine Thätigkeit durch das gegendemonstrirende Tragen von schwarz gelben Bändern, ja am 9. September steckte die Redaktion der Geis Bel vor einem Bureaufenster eine schwarzgelbe Fahne aus, und erregte den Unwillen des Volkes derart, daß man diese Fahne herabriß, und leider auch das Bureau zerstörte. Dieser Volksunwille wurde durch offenes Herausfordern erzeugt, während dem Redakteure Mahler schon längere Zeit vorher von der Gegenpartei ein ähnliches widerfuhr, welches die liberale Partei nicht gerächt hätte, wenn nicht durch das Aufstecken dieser profanirten Farbe die Demonstration absichtlich herbeigeführt worden wäre. Mit prophetischer Stimme sang Julius Schwenda eines Tages im Studenten - Courier folgendes echt poetisches Lied, voll Kraft und Jugendfeier, und wir können nicht umhin, sol-' ches wiederzugeben, da diese poesielose Zeit sehr wenig so schöne Ergüsse aufweist. Das Lied vom Eisen. Ferrum sanat !" Im Anfang nach des Chaos Nacht Im Anfang war das Eisen; Und alles Gute ward gemacht Durch's Wort und durch das Eisen: Der Gott, der schaffend uns verhieß Die ew'gen Menschenrechte, Der Gott, der Eisen wachsen ließ, Sie hatten dich du Eisen blank, Und wie aus dunklem Bergesschacht Das Recht an's Licht der Sonnen. Der Gott, der Eisen wachsen ließ, Drum soll dich auch, du heilig Erz, Dann gilt für alle Zeit gewiß Das deutsche Wort das ächte: "Der Gott, der Eisen wachsen ließ, Der wollte keine Knechte!!" Die Deutsch- oder besser gesagt, Neukatholiken hatten alle Wochen einen oder zwei Predigttage, worin abwechselnd Peter Hirschberger (Feldkaplan), oder Pauli als Prediger auftra= ten. Die Glaubensartikel, welche sie vertraten und veröffentlichten, waren folgende: 1. Gott ist ein unendlicher Geist. 2. Wir glauben an das Gewissen, als Offenbarung Gottes. 3. Fortdauer des menschlichen Geistes. |