Abbildungen der Seite
PDF
EPUB
[merged small][graphic][ocr errors][subsumed]

erlinische Nachrichten

Von Staats- und gelehrten Sachen.
Im Verlage der Haudes und Spenerschen Buchhandlung.

[ocr errors]
[blocks in formation]

An die Zeitungsleser.

Mit Ablauf des heutigen Tages wird die Pränumeranten Liste für das angefangene Bierteljahr geschlossen. Tachher tritt der angekündigte Preis von 1 Thaler 2 Groschen klingend Courant ein. Berlin, den 2ten April 1816,

Berlin, vom 2. April.

Haudes und Spenersche Zeitungs. Expedition.

Des Königs Majestät haben die Geheimen expediren en Secretarien und Kalkulatoren im Finanz, Ministerio, raun, Precht, Mücke und Parts zu Rechnungs, then, und den Geheimen Secretair und Registrator Duhn bei demselben Ministerio zum Hofrath zu ernens en, und die für sie ausgefertigten Patente Höchstselbst vollziehen geruhet.

Zur Erinnerung an die denkwürdige Schlacht, durch elche am 30. März 1814 die fiegreichen Heere der vers Andeten Mächte sich der Hauptstadt Frankreichs bemets eten, war am vergangenen Sonnabend, als am Jahs stage jener Schlacht, ein großes Mandver angeordnet, elches veu der hiesigen Garnison mit großer Prácision nd aur Zufriedenheit Sr. Majestät des Königs ausges hrt ward. Ihro Königl. Hoheiten die Prinzessinnen er Königl. Famille und eine große Anzahl von Zuschau n wohnten diesem kriegerischen Schau:piele bet.

Am folgenden Tage (Sonntags ben zisten März), wo, r an eben dieser Tage vor zwei Jahren erfolgten glors ichen Einnahme von Paris, in allen Kirchen der hießt, n Residens, mit gebührendem Dank gegen die Vorle: ang gedacht ward, war von der gesammten Garnison toße Parade, und, nach Beendigung derselben, auf dem roßen Exercierplas militairischer Gottesdienst.

Bei der heute Vormittag geschehenen Ziehung der dritten laffe 33fter Königl. Klaffen Lotterie, fiel der Hauptgewinn 41500 Thir. Auf Nr. 18824. nach Königsberg in Preußen Rambskopf. 2 Gewinne von 800 Eblr. ein jeder, fielen uf Nr. 16562. und 34349 in Berlin bei Maßdorff und nach Botsdam bei P. Bacher. 3 Gewinne von 400 Thlr. ein jeter,

I

fielen auf Nr. 3189. 5922. und 24753. nach Bielefeld bei hea, nach Breslau bei Schreiber und rach Lenzen bei Wulff. 66t winne von 200 Ltr. ein jeder, fielen auf Nr. 12262. 18555. 21951, 27304. 38583. und 39114, in Berlin bei J B. Ephraim, Harhfeld et Comp., nach Glogau bei Fränckel und nach Gol bei 2. Sachs, nach Breslau bei Wenzel, nach Cölln bei Din bei Strauch; und 12 Gewinne von 100 Thlr. ein jeder, fielen auf Nr. 250. 255. 4215. 4688. 5729. 5900. 6212. 11612. 14249. 20561. 27299. und 37870. in Berlin dreimal bei M. Mofer, bei 2. Sachs und bei Abr. Simonefehn, nach Biele feld bei het, nach Cottbus bei Breeft, nach Duffeldorf bei Leen, nach Königsberg in Preußen zweimal bei Bur hard, nach Paderborn bei Bacharach, und nach Quedlinburg bei Coradi. Die Ziebung der Vierten Klaffe diefer 33ften Klassen - Lo terie ift auf den 4ten May D. J. festgefeßt. Berlin, den 30sten Mars 1816.

Közigl. Preuß. General Lotteries Direktion. Scherzer. Bornemana. Heynich. Schreiben aus Marienburg, vom 21. März. Durch den Durchbruch des Dammes und die darauf erfolgte Ueberschwemmung ist unsere Gegend in die größte Noth gerathen und der ganze Werder in eine Wasserfläche verwandelt. Von untern Nogarafern herab fehen wir jeßt, so weit das Auge reicht, nur eine Waffers fläche, aus welcher nur Bäume, Hausdächer und Thurm ipisen hervorragen. Schon am Dienstage um 11 Uhe Mittage flag bei uns das Eis an zu brechen. Das Eis aber, das von oben herab heranfluchte, verursachte eine Stopfing Die bei der Stadt anfing und eine gute halbe Selle hinaufreicht, in der Nähe des Dorfes Schönau, wo es sich zu einer gewaltigen Höhe bis über den Damm hinaus queer über den Fluß aufthürmte. Am Dienstage

[ocr errors]

kommenden bis Dubois Rud entegaen gefahren, wofelbft de an der Svite der Deputationen fehende Herr Ober. Bürger meister Horn die Eingetroffenen in Worten des herzlichsten Gefühls bewillkommte.

Gleichzeitig wurden dem bøchlöbl. Regimente zwei filberne mit Denkmünzen verzierte Trompeten überreicht, welche die

am 2 Uhr Nach:s geftah das Unglück. Zuerst brachen, ble fluchen oberhalb Schönau durch; ugleich aber selgte fich eine gleiche Gefahr an wet Stellen beim Dorfe Wernersdorf, welches eine Meile von hier bicht am Damm Heet. Um das Dorf zu retten, wurde der Damm unterhalb des Dorfs, da wo die Fluth auch schon über, ftremte, durchkochen und dieses wurde nun der Hauptstadt demselben zum Anderken an die Freude des beutigen Te durchbruch. Mit tobender Gewalt Authete die ganze fen batte. Eine auf diesem Geschenk angebrachte Inschrift dea ges und als Beweis besonderer Hochachtung in verehren befchlof Waffer: und Eismaffe in den Werder hinein, und dieser ter die Bestimmung deffelben und den Tag der Ueberreichung au ist vom Montauschen Walde ab bis zum Hoff nun eine Auch der gefallenen Krieger dieses Regiments wurde mit ebrens Wasserfläche. In manchen Dörfern, z. B. in Altmünder Achtung gedacht, und wean gleich für die zahlreichen Herberg, befondes in Mttenz, Heububen 2c., die vors Wittmen und Waisen, welche sie hinterließen, bis jest auf züglich niedrig liegen, stehen die Scheunen und Hauser mehr als einem Weje gesorgt worden ist, so war boch det bis anter das Dach im Waffer, von manchen niedrigen Wunich, daß auch diesen Unglücklichen der gestrige Tag, an Kathen ragen nur die Dachspigen hervor. Ich überlab welchen fie tie Waffengefährten der hingeschiedenen heures gestern durch ein gutes Fernrohr den Werder, wo ich Einwohner batten eine Summe von Eintausend dre hundert wiederfaben, ein Tag der Freude feyn möge. Batrioti ce Kåbne, in denen Menschen sich retteren und Eisschollen Thalern zusammengelegt, welche dem verehrten Hrn. Obristen genticht zwischen den Bäumen und Häusern herum und Ritter von Kurnatowsky, als Commandeur des Re schwimmen sah. Das verarmte Marienburg thut, was giments, von dem Herrn Ober Bürgermeister öffentlich in für den ersten Augenblick zur Rettung der Nothleiden, einer Anweisung mit der Birte übergeben wurde, daß des den möglich ist. Alle hier vorhandene Råbne find son ochibbliche Regiment folche als eine außerordentliche Unter heute mit Tagesanbruch in den Werder hinüber gebracht, fügung an tie gedachten Wierwen und Waisen, nach Mach um belzustehen, wo die Noth am größten ist und die gabe ihrer Hülfsbedürftigkeit zu vertheilen believen möge. Menschen zu retten, die vielleicht auf den Boden ihrer festen die beimkehrenten Krieger, umgeben von einer wogens Nachdem eine anspruchstoje Bewirthung angenommen war, Häuser nicht mehr volle Sicherheit haben – auch ist zus Den Masse theilnehmen der Einwohner, ihren Marsch nach der gleich ein Brodvorrath hinüber gebracht, um auszuthei, Stadt fort. An den festlich geschmückten Brandenburger len an die, die hungern. De Menschen, welche in lbs Thor wurden fie mit den Königeberger Landwehr, Kazonen ren Häusern nicht mehr bleiben können, sollen hieher ges falutirt, und angeführt von der hohen Generalrtät hielten bracht und hier einquattiert werden. Doch verläßt der fie ihren Einzug in die Stadt, durch die von Zuschauerw Landmann richt so leicht sein Vich; wo dieses noch nicht beengten Straßen bis zum Baradevlaßt, woselbst eine gottes erfoffen ist, da bleibt auch der Landmann natürli u dienßliche Handlung den Tagesmarsch beschloß. rick, um für dasselbe zu sorgen. An mehrern Orten ist das Vich aus den Ställen in die Stuben gebracht, da die Hauser doch in der Regel etwas höher-liegen, und Die Menschen selbst wohnen auf dem Boden D46 abelte tft babet, daß die Menschen keine Kahne haben, um das Futter für the Vieh aus den Scheunen herbet au schaffen, das denn doch in den obern Räumen noch Brodin liegt.

[ocr errors]

Unterdessen ist das Waffer in der Nogat hier bet der Stadt ganz gefallen und das Eis mit hinabgefunken, fo daß nun bet uns an feinen Eisgang ju denken ift. and Da wo das Eis unterhalb der Stadt sich fortgeschoben hat, steht das Wasser ganz ruhig, da durch die Damm: brüche alles Wasser in den Werder Erdmt und von da feine Richtung vorzüglich über Neuteich und Tiegenhoff in das Haff trimmt.

Auch im Königreich Polen hat die Weichsel viel Schar ben gethan, und ein Theil der Warschauer Vorstadt Praga unter Wasser ⚫gesetzt. (Von der Elbe, dem Main und Rhein her, geyen ebenfalls Klagen über Hebers schwemmungen ein.)

Königsberg, den 16ten März.

Der geftrige Tag erneuerte sur allgemeinen und öffentlichen Freude alte fehr werthe Bande der Liebe und Freundschaft, indem das erfte Kdatal. Ostpreuß. Infanterie, Regiment nach lenger 3d refenheit wiederum in unfere Stadt, die vielidbrige Friedens. Heimath deffelben, mit hohem Ruhm gekrönt, enjog. Eine Deputation des Magiftrats, der Stadtverordneten, der biefts gen Kaufmannschaft und der Schüßengelde, waren den Ans

Freude des Wiedersehns, Freundschaft und Liebe" sep und bleibe die unvergeßliche Erinnerung diefes Tages,

Aachen, vom 26. März.

Unter dem 23ften dieses machte der Herr Gebelme Staatsrath Sack bekannt, daß er die Verwaltung dies fes General: Gouvernements niederlege, und solche in Gemäßbett höherer Befehle dem Chef Präßdenten von Reimann übergebe. Seine Anzeige ichloß mit den Worten: Ich kann diesen wichtigen und mir ewig unvergeßlichen Abschnitt meines Lebens nicht beschließen, ohne Euch, Jhe braven Rheinlander, meine theuren Landsleute! zu dans ken für Euer Vertrauen und für Eure Liebe während dieser ganzen 3 it. Als ich am 9ten März 1814 hier unter Euch auftrat, bat ich um diese und ich habe sie von Euch ohne Unterschied, in vollem Maaße erfahren durch sehr stürmische Zetten und bedenkliche Umstände uns mit redlichem Herzen erwiedert! Sie haben uns geleitet: Sie werden auch in der Zukunft, mir im Ge füb eines reinen Gewissens unb eines wohlhuenden Rückblicks auf die zusammen verlebten Jahre, der schöne Loon meiner redlichsten und Euch nicht unbewußten pflichtmäßigsten, auf Euer Wohl gerichtet gewesenen An strengungen seyn! Möge daher auch bei Euch mein Ans denken in Segen bleiben! Allen meinen treuen Gebül fen in der Verwaltung, allen öffentlichen Angestellter welche mich redlich darin unterstüßt haben, find mit me nem besten Danke, meine aufrichtigsten Wünsche für the Mohlergehen geweiht!

Bayerische
Staatsbibliothek

München

ihr

Vom Main, vom 26. März. Am 25ten starb der regterente Herzog von Nassau, und mit ihm erio'ch die luthertice Line Usingen im Mannsstamm. Das Land fällt nuu dem Fürsten Georg Wilhelm von Weilburg zu, der vor einigen Wochen set nem Herrn Vater in der Regierung folgte. Er nimmt nan den Herzeglichen Titel an. Der verstorbene Herzog ward 78 Jahr alt und hinterläßt vier Töchter. Nach dem Absterben des Ministers von Laube hat der König von Würtemberg das Pollsets Minifterium wieder mit dem des Junern, und das des Königlichen Haules mit dem ser auswärtigen Angelegenheiten vereinigt. Die Minister von Reischach und Jasmund haben, jener auf elgens Verlangen, dieser Alters poegen, die Entlassung mit Pension erhalten.

Ueber den von der kurbelfischen Regierung vorgelegten Berfaffungs Entwurf sollen die Stände schon etliche 40 Bemerkungen eingegeben haben.

Ver Verfasser der neulich erwähnten Vorstellung der Anwohner des Diemelstrohms fell ausgemittelt werden. 3u Erleichterung seiner Unterthanen hat der Kurfürst von Hessen ein Drittel der Truppen, Berpflegungssteuern erlassen und zum Ersat 40,000 Thaler aus seiner Kaffe angewiesen.

Von der Kommission der Dreizehner zu Frankfurt nun ebenfalls ein Verfassungs, Projekt entworfen worden, worin besonders auch die Rechte der zum Frankfurter Ges biet gehörenden Landbewohner berücksichtigt sind und ihnen ein Antheil an der Repräsentation gesichert bleiben foll.

Tochter unsere Monarchen mit dem Prinzen Leopold ron
Meapel.

Madame Marat, die sich fortwährend auf dem Schloft ju Haimburg befindet, das sie von dessen Eigenthümer, dem Freiherrn v. Fellner, gemietet hat, soll neuerlich um die Erlaubniß bei unserm Kaiser angehalten haben, dies les Schloß käuflich an sich zu bringen. Das Fellnersche Haus hat kürzlich seine Zahlungen eingestellt, und obs 】 gleich man Anfangs glaubte, es werde sich die Sache dele legen lassen, so ist man doch jest in der gegründeten Furcht, es werbe zu einem großen Bankeroit kommen, der viele arme Leute unglücklich machen werde, da man auf den Chef des Hauses das größte Zutrauen hatte, und ihn noch kurie Seit, ja noch wenige Tage suvor, fehr große Summen anvertraute, die er gewiffenlos erbo giz oder annahm. Es werden dieser Tage große Geld Trans porte aus Frankreich erwartet.

Der Prager Banquier S. W. hat sich wegen eines Fals liments von 150,000 Gulden W. W. die Gurgel abges schnitten; er hinterläßt 8 Kinder.

Fouche, dessen Vermögen vierzehn Millionen Franken betragen soll, ist zu Prag ang kommen, und hat für das Affpaffiche Haus 80,000 Gulden Silbergeld gebeten; der Eigenthümer will es aber nicht unter 90,000 Gulden tablassen.

Paris, vom 22. März.

Am 20sten schritt man in dem Graben des Schloffes von Vincennes zur Ausgrabung der ferblichen Hülle des Herzogs von Enghien. Man hatte sich vorher durch Als der große russische Munitions, Transport Franks Abhörung mehrerer Zeugen, welche genau unterrichtet furt passicte, wurden die Mainufer vom Landsturm bewaren, von der Begräbnißstätte des unglücklichen Prius fest, und auf jedes Scaiff ein Poltzet Beamter und ein zen hinlänglich überzeugt. Unter andern wurde ein erfahrner Lootse gegeben. Auf den im Main liegenden 80jähriger Bauer aus dem Dorfe Vincennes, welcher Schiffen durfte während der Vorüberfahrt kein Feuer an auf Befehl des damaligen Stofkommandanten Harel, gemacht, fein Taback geraucht und während der Durchs zwei Stunden, nach der Ankunft des unglücklichen Prins fahrt niemand über die Brücke gelaffen werden. Bonen, in dem nördlichen Theile des Schloßgrabens an Station ju Station eilen Soldaten und Poltset, Beam dem Fuße eines Thurmes ein Grab graben mußte, abs ten dem Transport voraus, und erinnern die ihnen bes gehört und von demselben alles bestimmt angegeben. gegnenden Schiffe, sogleich Ihr Feuer zu löschen. Die Aushebung geschah in Gegenwart eines töniglichen Bu Dünster ist eine Examinations Kommission für dieje. Kommissars, mehrerer Mitglieder der Kammer der Des nigen Offitere, niedergelegt, die in der Armee angestellt putirten und anderer Standesperfonen, des Ritter Fas verden. Von den aufgelöseten Landwehr, Regimenternques, eines getrauen Freundes und Gefährten des erbas haben sich bereits über Hundert Difiziere gemeldet, die zum benen Schlachtopfers, des Schloß Kommandanten de frehenden Heere übergeben wollen, und sich deshalb diesem Beaumont und vieler anderer Personen nebst mehreren Eramen unterwerfen müssen, welches strenge die Kriegs Chirurgen. Die Gliedmaßen waren meistens schon von wissenschaften umfaffende Prüfungen enthalten soll, die dem Körper getrennt; auf dem Kopf, das Geficht me mehrere Tage fortdauern. terwärts gefehrt, lag ein schwerer Stein, den man mit Gewalt auf denselben geworfen zu haben schien, weil die Hirnschale ertrümmert war. Ein Schulterblatt war von einer Kugel durchlochert, auch das Kaskett, von dem aber nur noch Trümmer vorhanden sind; dle Stiefeln aber, sogenannte Husarenstiefeln, waren gut erhalten. Die Gebelne würden, sorgfältig gesammelt, auf einem Baartuche niedergelegt. Außerdem fand man mehrere deutsche Dukaten, eine lederne Börse, in welcher sich

Madame Hortensie Bonaparte hat Erlaubniß sich zu Bregenz (im Destreichischen) aufzuhalten.

P

Ja Straßburg wurden neulich mehrere Siegel ber Bonapartlichen Regierung öffentlich zerschlagen.

[ocr errors]

Aus dem Oestreichschen, den 22. März. Die Zurückkunft II. MM. ist bestimmt auf die Mitte Junt angesagt. Beide Majestäten wollen ungefähr den 17ten Junt zu Wien eintreffen, und sich dann sogleich nach dem benachbarten Baden begeben, wo der Katser seine gewöhnliche Badekur zu brauchen denkt. Die Kaiferi. Famille wird im künftigen Monat ihren Sommeraufent, balt in Schönbrann nehmen, wa fich ber kleine Prinz Franz Karl schon befindet,

[ocr errors]

Man spricht hier von einer Bermählung der zweiten

2

Louisd'or und einige Sriberstücke befanden, einen gol denen Ring und eine goldene Kette, welche der Prinz um den Hals zu tragen pflegte. Der Ritter Jaques hatte voraus gesagt, daß man alle diele Dinge vo finden músse, wenn man den ermordeten Prinzen nicht vorher geplündert haben würde. Sämmtliche Ueberreste des Bers

[ocr errors]

alle nannten sich Napoleonisten. Die Sache wurde dem Stadtmaghirat angezeigt, und jeder der Napoleonisten, von denen keiner 15 Jahr alt it, wurde auf 14 Tage zur Gefängnisstrafe verurtheilt.

Skehenen wurden in einem Blefernen Sarze gesammelt, und sodanu in etnen Sarg von Eichenholz gesezt, auf Seffen Deckel fich eine vergoltete Kupferplatte befindet, mit folgender Anschrift: In diesem Garge befindet sich - der Leid nam des burchlauchtigften und großmächtigsten Boyers Todesurthett ist nicht, wie man fürchtete, in Prinzen Ludwig Anton Hemrich von Bourbon Conce, Landesverweisung, sondern bloß in 20jähriges Staatsger Herzogs von Enghten, Peinz vom Geblüte, Pale von fanguis, das right entebit, verwandelt worden. Er vers Frankreich, gestorben zu Vincennes den 21ßten Wir dankt diefe Gnade theils der Achtung, die er sters, selbs 804 in einem Alter von 31 Jahren 7 Monaten und während des Aufstandes, gegen die königl. Famtute bewies 19 Tagen. Gestern wurde der Sarg mit vieler Feterssen, theils seinem renevollen Betragen vor Gericht, ver Uchkeit nach dem Caal gebracht, wo das Kriegsgeicht nehmlich aber wohl seiners Bruder, der alle Feldzüge in über den Prinzen gehalten wurde, und auf ein Trauer, der_Cosidetichen Armie mutgemacht ́hat. gerist gestellt. Dort wird er bleiben, bis das von Sr. Majestät vererdnete Denkmal vollendet seyn wird. Den Trauergottesdienst wohnten Deputirte der Kammern und viel Vornehme, auch Sir Sidney Smith, bei. In der Leichen:ede, w iche der Pfarrer ven Bincinnes, der selbst als Emigrant mit dem Prinzen in Deutschland lebt, am Todestage desselben hielt, waren viel rühmitche age beß felben eingewebt, . B. als die Konvention die Emigran ten ohne Schonung niederzubauen verordnet hatze, woll ten diese an Een gefangenen Republikanern das Vergel, tungsrecht ausüben Allein der Pring hinderte es mit den Borteti:,,Sie sind Franzosen, fie sind unglücklich, ich Belle sie unter den Schuß Eurer. Ehre. “

"

Vorgestern veri mmelte sich in der Fräse unter den Fenstern der Heroath von Angouleme eine beträchtliche Menge von Menschen, welche länger als eine Stunde austiefen:,,Es lebe der König! Es lebe die Frau Herzos gin! Es leben die Bourbons!" Auch sah man Gruppen junger Leute durch die Straßen ziehen, welche Lorbeer, zweige in der Hand trugen, und den nämlichen Ausruf erfchallen ließen. Auf diese Wette suchten gutgefinnte Pa rifer dem Könige und der fbuiglichen Famille das Anden fen an den unglücklichen 20ften März 1815 zu versüßen. Der König hat, um die Einwohner von Amib s für ihr fchönes Betragen in den Monaten Mårz und August 1815 zu belohnen, die Stadt Antibes zu dem Range einer der guten Stadre des Königreichs erhoben.

In der Kammer der Deputirten scheint man nun über das Budjet einiger zu werden. Man glaubte, die neuen Staatsgläubiger würden nach beendigter Liquidation 5 Procent baar, und den Rest ihrer Forderung im I. 1821 erhalten, wo der Schaß beffer im Stande seyn wird, ib. 'nen Genüge zu leisten Doch soll es thnen freistehen, Eintragungen in das große Schuldbuch zu wählen.

Ein neuer Finanzvorschlag geht darauf hinaus, den Loskauf der Grundsteuer gegen 15jährigen Betrag dersel ben zu verkatten; eine ähnliche Maagregel, wie Pitt in 'England glücklich durchgeführt hat.

Der König het verordnet; 8 Bataillons Marine: Ar. tillerie, 5 Compagnien Lehrlinge und 5 Compagnien Ars beiter zu errichten.

Am iften Februar zählte unsere Nationalgarde 39,719 'Mann, wophon 32,484 montirt waren.

Der Präfekt zu Lyon macht bekannt: alle Nachrichten von Unruhen in dieser Stadt måten falsch.

Auch auf die Schulen erstreckt sich der Parteigeist. Ju Montpellier mhhandelten 60 bis 70 Schüler ces das Agen Lyceums 6 andere Schüler aus demselben Justitut, welche jur royalistischen Parthey gehörten; die übrigen

|

Der Arzt Gilles steht vor Gericht, weil er die Demois felle Scycourt auf dem Sterbebette überleber, ihn zu Heis rathen und zum Erben ihres bedeutenden Vermögens eines zusehen und ehre ältere Schweiter ganz zu übergehen, mit dec fie stets in guten Verhältnissen gestanden.

zu

Lord Wellington befindet sich Uupaßlichkeit halber noch
Paris.

Herr von Pradt will auch ein Werk über Spanten und
über die Unterhandlungen herausgeben, womit er dalelbst
von Bonaparte beauftragt war.
Aas Itellen, vom 12. März.

11m die Anwessubelt der Kaiserin zu Mailand Cihrer Geburtsstadt) zu verewigen, soll auf Bercht des Katsers eine Decaille, mit dem Bildniß der Katherin geprägt werden, die nebst ihrem Namen die Worte: Uxori ad lares reduei Franciscus, enthalt. (,,Franz seiner zu ihs rer Heimati kehrenden Sattm," eer Vater der Monarchin, der Erzherzos Ferdinand, war Statthalter in Mailand. )

Die am 8ten ernannten Kardinále wurden, so weit sie in Rom gegenwärtig waren, an demselben Tage dem heil Bater vorgestellt, und erhielten aus deffen Händen die rothen (Carsinais) Hüte.

Zu Rom wehet jeßt von dem Pallast des Königs Carl des vierten die spanische Flagge und es befindet sich eine Ehrenwache vor demselben.

Der Fried nsfürst ist zu Rom von einem Schlagflus getroffen worden.

Der König von Neapel läßt alle seine Antiken, die von den franz. Regenten zum Theil nach dem Pallast geschaffe waren, nach dem Gebäude der Universität bringca. Alle dergleichen Sachen, auch die noch ausgegraben oder ers kauft werden, sollen nach diesem Museum Bourbon kommen, welches für freies Alodiai: Eigenthum und für unabhängig vom Krongut erklärt ist.

Die Napolitanijche Armee besteht aus zehn Regimens tern Infanterie und ster Regimenteen Kavalierte.

In Neapel leidet der Handel jest sehr und die Preise der ersten Lebensbedürfmißfe steigen tågkch wegen der mit mehreren Provinzen abgebrochenen Communication.

Die Zeitung von Neapel widerspricht officiell der Sagez ,, daß ete Einwohner von Pizzo Murats Leichnam auss gegraben und verbrannt batten."

Für Schwarzenberg ist nach Genua gereiset.

Der vorige König von Schweden war würklich auf türti em Boden gewesen und am 23en December in Patress: mit 21 Kanonenschüssen begrüßt worden. Auch die dasigen europäischen Stenjuls gingen ihm bis an den Hafen entgegen und begleiteten ihn, unter Vertretung Ihrer Janitscharen, nach dem Haufe des [ras duschen Kons

fuls, wo er abtrat. Was thn zur Rückkehr bewogen, I nommen, daß er in einer Kabinetdordre vom & Fedeunt weiß man noch nicht.

London, vom 19. März.,

Die richtige Frage wegen Erneuerung der Einkoms mentare ist gestern in der Kammer der Gemeinen gegen die Minister entschieden worden. Der Kanzler der Echazkammer brachte die Erneuerung auf den Fuß von 5 Prozent in Vorschlag, und deutete verschiedene Modis fikationen an, um sie mehreren Clafen, besonders aber den Ackerbautreibenden weniger lästig zu machen. In Den bei dem Parlainente eingelaufenen Bitschriften wollte er nur die Wünsche eines sehr klemen Thells der Nas tion erkennen. Die Tare jchten ihm in diesem Augens blicke das vortheilhafteste Mittet zu seyn, den offencils chen Credit zu behaupten und der Nation Zeit zu geben, sich zu erholen, nachdem sie so schwere Lasten getragen. Man könne jest nicht, so schloß er, ohne sich in große Verlegenheit zu sehen, zu einer Anleihe seine Zuflucht nehmen oder den Tilgungsfond angreifen. Lord Castlereagh behauptete, ste sey dem Reiche nicht allein vortheilhaft, son: dern selbst für dessen Wohl und Sicherheit unentbehrlich. Als nach langen Debatten zum Stimmen, Sammeln ges schritten wurde, waren 201 Stimmen für, und 238 Stim men gegen die Erneuerung dieser Tare, daher sie also mit einer Mehrheit von 37 Stimmen verworfen wurde. Als den Oppositionsgliedern diejes Resultat bekannt wurde, feierten sie ihren Triumph durch wiederholten lau ten Beifall. Ehemals pflegte die Niederlage der Mini. ftertal Parthet in einem so bedeutenden Fall Veränderung im Ministerium zu bewirken. Der Herzog von Susser hatte noch eine von 17,000 Lononer Bürgern unterzeich nete Bittschrift gegen die Einkommensteuer überreicht.

nicht nur die im vorigen Jahre bewilligten Zuschüsse
ferner zusichert; sondern auch zugleich, da die Staates
kaffen noch nicht allen an fle kommenden Ansprüchen
genügen konnten, aus felner Schatulle 1000 Dukaten,
als eine extraordinaire Unterstüßung" ben Direktoren
der Stiftungen zu Halle zur zweckmäßigen Unwendung
übersendete.
(Corr. f. Deutschl.)

Das Denkmal des bel Lüßen gefallenen Könige Gus stav Adolf, welches aus einem Granitblocke und einigen unbergesehten Pappeln bestand, welche leßtere von den Franzosen 1806 verwüßtet wurden, ist jest auf eine schr finatge Art erweisert und verschönert. Ein auf dem Erdboden liegendes großes Granitkreuz, dessen vier Arme von dem Granicblock austaufen, und eine Inschrift, is der Mitte eine Eide, rings umher eln Kreis von Pape pein, bezeichnen jest die Stelle, wo der große Schwes den König fiel Hat ein Schwede oder ein Deutscher dieses schöne Denkmal gefcht?

Unter den Merkwürdigkeiten, welche im Museum zu Braunschweig betrachtet werden, sticht die blutige Klets dung des verewigten Herzogs hervor, mit dem Degen, den er am Steges, und Todestage führte Bie die schwarze Kleidung, so ist auch der Degen einfach, und wie die schwarze Farbe seiner wehmüthigen Erinnerung an die verklärte Gemahlin zeigt, so bewahrt der Knopf des Degens das lehte Andenken von ihr, eine Haarlocke,

Ein Landmann, Namens llard, der am 17ten Junt v. S. etnem Preußischen Soldaten das Leben rettete, indem er sich über ihn herwarf, als Französ. Husaren ihn niederhauen wollten, ist, zur Belohnung dieser hels denmüthigen That, zum Bruder des Belgischen Löwens Ordens ernannt worden.

Zu Ostern wird die Vermählung der Prinzessin Char lotte mit dem Prinzen Leopold vollzogen werden, und dies erlauchte Paar dann Camelford House bewohnen, Nach Beendigung der. am vergangenen Sonntage, jum weshalb man mit dem Eigenthümer desselben, dem Andenken der ersten Einnahme von Paris, am zisten Lord Grenville, ein Uebereinkommen getroffen hat. März 1814, veranstalteten Parade, ward auf den Der am Freitage im linterhause gemachte Antrag des großen Erersterplaß im Thiergarten militairischer Gote Kanzlers der Schatkammer,,,der Prinzessin Charlotte Autesdienst gehalten. Es wurde, eben so wie es im Felde guste und dem Prinzen Leopold Georg von Coburgs Saal überhaupt, und in Parts insbesondere im Champ de feld auf settlebens einen Jahrgehalt von 60,000 Pf. Sterl., Mars gehalten wurde, in der Mitte der aufgestellten wovon 10,000 zur freien Verfügung der Prinzessin bleiben, Garden ein Altar aus Trommeln zusammengestellt und und dem Prinzen von Koburg, im Fall die Prinzessin eine von Sr. Majestät für den Gottesdienst der Garden vor ihm mit Tode abginge, ein Jahrgehalt von 50,000 verehrte, mit dem effernen Kreuz geschmückte Dece Pid. Sterl. zuzusichern ist einmüthig angenommen worden. darüber gelegt. Se. Majestät und der ganze Hof, nebft Amerikanische Zeitungen widersprechen dem Gerücht wes allen hohen Offizieren, befanden sich in der Mitte des gen eines Bruches zwischen Nordamerika und Spanien. Vierecks. Zum Anfang der Gottes Berehrung wurde In Cadix ist ein Schiff mit 700,000 Piastern aus Peru das Zeichen durch den dazu dienenden Wirbel der angekommen. sämmtlichen Trommeln gegeben, während deffen die ganze Versammlung zum titlen Geber das Haupt ents blößte und der Prediger einige Augenblicke niederkniete, Darauf wurde der erste Vers aus dem Llede:,,Sey Los und Ehr dem höchsten Gut ic." von dem großen Sans

Die Einfuhr aller Seidenwaaren in die Portugiesisch, Brasilianischen Staaten ist verboten.

St. Petersburg, vom 15. März. Gestern verließen Joro Katserl. Hoheit die Großhers Jogin Catharina mit Ihrem Gemahl, dem Kronger Chor, welches in der Garde gebildet ist, vierstimmig, prinzen von Würtemberg Königl. Hoheit, die hies Rsioeng, und kehrten über Riga nach Ihren Staas ten zurück.

Vermischte Nachrichten.
Unser König hat die ihm übersandte Schrift: die Feler
8-s Friedensfestes in den franki chen Stiftungen von
Knapp und Niemeter, Halle 1816, 8, so gradig aufgee

unter Begleitung der Blase. Instrumente gesungen, und darauf von dem K. Feldprobst, Herrn Ober Confiftorials rath Offelsmeyer, eine Anrede nebst einem Gebet, lehteres Entend, gehalten. In diesem Vortrage sagte des geistliche Redner untern andern:

Es sind an diesen Tag Erinnerungen an Begebene heiten geknüpft, die uns und unsern Nachkommen immer

[ocr errors]
« ZurückWeiter »