Der Tod der Königin: Frauenopfer und politische Souveränität im Trauerspiel des 17. Jahrhunderts

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Walter de Gruyter, 2004 - 261 Seiten

Nach dem politischen Verständnis der Frühen Neuzeit ist der Tod der regierenden Königin als Opfer zu begreifen, das die Kontinuität männlicher Herrschaft gewährleistet. Verweist das Leben der Monarchin auf die Stellvertretungsfunktion, die sie erfüllt, so ihr Sterben auf den Fortbestand der Institution der Krone, deren Dauer nur der König verkörpern kann. Der politische Sinn, den der Tod der Königin erzeugt, besteht darin, dass er die Ordnung der Macht in ähnlicher Weise symbolisch erfahrbar werden lässt, wie der Vorgang des rituellen Tötens die heilige Gewalt des Lebens.

Peter-André Alt untersucht das politische Denken, das im Tod der Königin vergegenwärtigt wird, anhand deutscher und englischer Trauerspiele des 17. Jahrhunderts. Sein interdisziplinär angelegtes Buch, das auch Blicke auf die bildende Kunst und die Rechtshistorie wirft, ist ein Beitrag zur Geschichte der Souveränität und der sie begründenden Konstruktionen von Natur, Gewalt, Körper und Geschlecht.

Im Buch

Inhalt

I Was stirbt wenn die Königin stirbt? Die Monarchin in der politischen Theologie der Frühen Neuzeit
1
II Die Königin als Märtyrerin Gryphius Hallmann
60
III Die Königin im Krieg Lohenstein
94
IV Die Königin unter dem Gesetz der Natur Weise Lohenstein Hallmann
128
V Die Königin im Reich des Scheins Riemer Haugwitz
170
Literaturverzeichnis
233
Verzeichnis der Abbildungen
253
Personenregister
255
Urheberrecht

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Autoren-Profil (2004)

Peter-André Alt ist Professor für Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Universität Würzburg.

Bibliografische Informationen