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Die Herrschaft Hohenkräen in Schwaben, welche er von seinen Brüdern übernommen, erhob Kaiser Karl VI. zu einer Baronie und befreite sie von der österreichischen Lehensschaft; er wurde darauf mit solcher dem schwäbischen Reichskreise einverleibt und im Jahre 1737 samt seiner Nachkommenschaft in das schwäbische Reichsgrafen-Kollegium aufgenommen. In Öster

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reich, wo er nach seines Bruders Johann Leopold Ableben als Senior 1745 das majorat Greillenstein angetreten, vermehrte er das Fideikommiß mit den angekauften Herrschaften Rappoltenkirchen, 3agging und Viehofen bei St. Pölten; wurde österreichischer Hof-Vizekanzler, Hof-Kassedirektor, schließlich Statthalter von Osterreich unter der Enns. (Siehe Porträt.)

Sein Enkel: Johann Ferdinand, geboren 1752, der nebst vielen Ämtern und Würden auch . t. Hof- und Kammer-Musikdirektor (Hof-Musikgraf) geworden, war ehedem Stadthauptmann von Wien. Das Diplom, das ihm das Ehrenbürgerrecht von Wien verleiht, enthält folgende Stelle:

„Daß er während der feindlichen Bedrohung Wiens für die auf dem Wienerberg gelagerte Armee die dringendsten Bedürfnisse in größter Raschheit herbeigeschafft, auch in diesem kritischen Zeitpunkte mehrere Geschäfte von großer Bedeutung mit unermüdlichem Eifer ausgeführt, überhaupt durch mehrere Jahre das wichtige und beschwerliche Amt eines Stadthauptmannes zum dankbaren Wohl der ganzen Bürgerschaft mit ausgezeichneter Klugheit und Tätigkeit besorget" (1797).

Der ihm feierlich gespendete Becher trug die Inschrift:

„Unermüdet seit Jahren für das Wohl der dankbaren Bürgerschaft!“

Graf Johann Ferdinand starb im Jahre 1818 und sein Sohn Graf Franz Seraphicus, geboren 1794, trat das Majorat an.

Seine Erlaucht Exzellenz Reichsgraf Franz Ser. von Kuefstein, Freiherr auf Greillenstein 2c. 2c., k. . Geheimer Rat, Kämmerer, Obersthofmarschall, Präsident des Herrenhauses, Oberst Erbland-Silberkämmerer, Ritter des goldenen Vließzes 2c. 2c. (Siehe Porträt.)

Als Pathenkind Seiner Majestät kam er oft nach Schönbrunn, oblag mit größtem Eifer und Fleiß den Studien, besonders der Erlernung fremder Sprachen, und 30g als junger Leutnant mit den Verbündeten in Paris ein.

Der diplomatische Dienst führte ihn zuerst ins ferne Spanien, dann nach Frankreich, später als Gesandter nach Deutschland, wo derselbe sich allüberall der größten Wertschätzung und Beliebtheit erfreute. Graf Franz war großer Förderer der Künste, ein vorzüglicher Musiker und von seinem Kaiser hoch geehrt. Selbst nach seinem Tode erfuhr ihm besondere Ehrung, denn auf Wunsch des Monarchen mußte sich der Leichenzug durch die Hofburg bewegen (1871).

Aus seiner Ehe mit Gräfin Guidobaldine, gebornen Gräfin Paar (siehe Porträt), einer Dame, ausgestattet mit allen Vorzügen des Geistes und Herzens (geboren 2. Dezember 1807, vermählt 1. Juli 1830, gestorben im Juni 1874), Sternkreuz-Ordens- und Palast-Dame Jhrer Majestät der Kaiserin - entsprossen drei Nachkommen, der Majorats herr:

Seine Erlaucht Erzellenz Reichsgraf Karl von Kuefstein, k. k. wirkl. Geheimer Rat und Gesandter, t. t. Kämmerer, Oberst-Erbland-Silberkämmerer in Österreich ob und unter der Enns, erbliches Mitglied des Herrenhauses 2c. 2c., geboren 31. Juli 1838.

Im Vereine mit Seiner Erzellenz Gemahlin, welch erlauchte, kunstsinnige Dame leider allzufrüh dahinschied (Juli 1897), unternahm es Seine Erlaucht, das Stammschloß Greillenstein auf das sorgfältigste zu verschönern, besonders die Innenräume einer verständnisvollen Restaurierung zu unterziehen.

Es ist, seiner Bauart nach, einer der imposantesten und zufolge seiner Sammlungen an Gemälden, Antiquitäten, Kleinodien 2c., die im Laufe der Jahrhunderte von Mitgliedern dieses erlauchten, edlen Hauses gesammelt oder von Seite der Monarchen, den Landständen einzelnen

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Sprossen des Geschlechtes für verdienstliche Taten verehrt wurden, auch gewiß ein hochinteressanter Adelsiz. Die Besichtigung, die in gütigster Weise gewährt wird, sei jedem Kunst- und Altertums= freunde angelegentlichst empfohlen.

Eine Schwester Seiner Erlaucht: Frau Gräfin Marie Johanna, geboren 1840, ist herzoglich Savonsche Stiftsdame und ein Bruder: Reichsgraf Franz Ser. von Kuefstein, t. t. Kämmerer, lebenslängliches Mitglied des Herrenhauses, domiziliert auf Schloß Viehofen in Niederösterreich.

Seiner Ehe mit Maria della Pace Prinzessin Odescalchi entsprossen fünf Töchter, die Komtessen Marie, Sophie, Guidobaldine, Alexandra, Hélène, und ein Sohn: Graf Ferdinand Hans Gabriel, geboren zu Rom am 1. Februar 1885.

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