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zewski meinte, sondern einen Halbmond mit dickem Punkt darin und die Umschrift: Geprägt ward dieser Fils in al-Ramleh.

No. 364-369. Diese fünf, nur an Grösse etwas verschiedenen Fulus bilden eine zusammengehörige Gruppe, wie es durch den gleichen etwas derben und breiten Schriftductus, ferner durch den Stern in der Mitte der Vorderseite und besonders durch das, auf ihnen allen gleichmässig stehende, incorrecte U Yst. JtYzu oberst auf Adv. erwiesen wird. Dieser Adv. ist von einem doppelten geperlten Kreis umschlossen und enthält in drei Zeilen den ersten Theil des Glaubenssymbolum, ohne Umschrift; der Rv. den zweiten Theil in einfachem geperlten Kreis mit der Umschrift: U

so

بسم

Ueber den Stadtnamen handele ich se ضرب هذا الفلس . wo es,الفلس in

س

م

ر

gleich, vorher nur noch bemerkend, dass das erkennbar, nur zwei unverbundene Zacken hat. Den Namen des Prägeorts zu ermitteln, ist mir ausserordentlich schwer geworden; alle fünf Stücke tragen unzweifelhaft denselben, auf einigen ist er aber wenigstens theilweise verrieben. Der Grund der Schwierigkeit liegt in der Beschaffenheit der breiten, auseinander geflossenen Form der Buchstaben, wonach z. B. der letzte des Wortes eher für oder oder ja selbst als für gehalten werden wird, während er doch als dieses zu gelten hat. Mit Rücksicht auf die Ungewissheit über dieses letzte Element gebe ich meine Deutung nur unter Vorbehalt als die einzige, die ich mit den übrigen Elementen des Namens zu vereinigen weiss. Sicher ist, dass ein, bis jetzt in der omajjadischen Numismatik noch nicht bekannter Ortsname vorliegt, weder an kann gedacht werden, weil der Artikel fehlt, noch an Soraq, weil kein vorhanden ist, und eben deshalb auch nicht an Siraf.

العراق

سیراف

gebotenen Elementen vereinbare Lesung ist

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Die einzige mit den

in Bahar. Das He hat die Form d. Ueber einen Ort dieses Namens giebt Jakut

من قرى مرو ويقال لها بهارين أيضا :I S. 767 Auskunft

Ebenso Marassid und Barbier de Meynard, Diction. géograph. u. d. W.

Da die Moslemen sehr früh in Khorasan und bis Merw ihre Eroberungen gemacht haben Münzen aus dieser Stadt kennen wir vom J. 80 d. H. so kann uns dieser andere, durch unsere Münzen neu erwiesene Münzhof Bahar in jenen Gegenden zur Omajjadenzeit nicht befremden. Uebrigens ist auch eine Festung Bahar in Kurdistan bekannt (s. Barb. de Meyn. a. a. O.), die in späterer Zeit als Residenz des Suleiman-Schah von Bedeutung gewesen sein muss. Dieses Bahar glaubt Frähn, de Il-Chanor. s. Chulaguidar.

numis S. 39 No. 91 als Prägeort auf einer dreisprachigen Münze Chasan Mahmud's vom J. 697 d. H. zu finden.

No. 370. Die einzige Münze in Kupfer bringen wir hiermit

دة

سرق

ans Licht, welche von existirt. Dieses ist eigentlich Name eines Districts von Ahwas in Chusistan, der, wie so häufig, für die Hauptstadt Dewraq, steht. Prägen dieses Münzhofes in Silber sind aus der Omajjadenzeit von den Jahren 90-95 bekannt, s. Tiesenh. S. 330. Unser sehr gut erhaltenes Stück trägt auf Adv. in doppeltem Perlkreis den ersten Theil des Glaubenssymbolum mit einem starken Punkt links von der dritten Zeile, das in in der Formd wie auf den vorigen Nummern; auf Rv. zweiter Theil des Symbolum, wieder mit dem Punkt am Ende und die Umchrift alles correct und in reinlicher

بسم

الله ضرب هذا الفلس بسرق

kufischer Schrift.

8

وحده

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No. 371. 372. Die beiden, bis vor kurzem allein bekannten Exemplare der Kupfermünzen, welche Soret à Dorn III S. 26 beschrieben und Fig. 6 abgebildet hat. Aus Lane Poole's Catal. I S. 223 No. 169 ersehe ich, dass das Britische Museum ein drittes, aber ungleich weniger gut erhaltenes Exemplar besitzt, dessen Text deshalb mangelhaft wieder gegeben ist. Auch Soret's Lesung bedarf der Berichtigung, die durch die Vergleichung unserer beiden, graphisch nicht völlig identischen Exemplare ermöglicht wird. Sogleich beim ersten Blick fällt dem Numismatiker die grosse Verschiedenheit von den sonst gewöhnlichen Münztypen auf, angesichts der Originale noch mehr, als der Abbildung. Diese sind gegossen und zeigen, wie schon Soret wahrgenommen hat, die Spuren des Auseinandertheilens der zusammenhängenden Gussstücke, in ähnlicher Weise wie bei den zu No. 73 erwähnten marokkanischen. Wenn, wie ich nachher als möglich darthue, das Vaterland unserer Vorlagen das innere Asien ist, so erweist sich eine Uebereinstimmung der technischen Gestaltung mancher Kupfermünzsorten in räumlich und zeitlich weit von einander entfernten Gebieten des Islam. Aus dieser Entstehung durch Guss erklärt sich die eigenthümliche Beschaffenheit der Schrift, sowie die Verschiedenheit und Schwierigkeit ihrer Lesung: Les caractères sont tellement grossiers et indistincts qu'il règne une assez grande incertitude sur leur valeur véritable" schreibt Soret ganz mit Recht. Die Contouren der Buchstaben sind nicht so scharf, wie bei geprägten Münzen, manche Züge, z. B. des, auch nach oben offen, oder als dicker Punkt zusammengeflossen, oder wie eine Zacke, Verbindungsstriche sind ausgeblieben - so erscheint also, ja, könnte auch

Bd. XXXIX.

و

3

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ausgegossen wurden, waren tief graphirt, in Folge dessen die Buchstaben stark über die Fläche hervortreten, diese selbst ist nicht gleichmässig glatt. - Man wird hiernach die mehreren Fragezeichen

entschuldbar finden, mit denen Soret (vgl. Tiesenh. No. 2654) und L. Poole ihre Legenden ausgestattet haben, wegen

oder

, نصر

manche der Lesung- und Deu ;الامير بن wegen,من ما أمر wegen

tungsversuche, die nahe gelegt werden durch die Beschaffenheit des Textes, werden durch die Grammatik oder den unpassenden Sinn zurückgewiesen.

Die Vorderseite trägt in der Mitte des Feldes die Triquetra: eine merkwürdige Erscheinung auf einer moslemischen Münze, mit der auf keinen Fall anzuzweifelnden Legende als Umschrift

به الامير منصور

Ebenso sicher lesbar ist die zweite und dritte

Zeile der Rückseite, und nur über einen oder zwei Buchstaben im Worte der ersten, oberen Zeile bleibt nach der Beschaffenheit beider Exemplare eine Unsicherheit. Als gesicherten Text haben wir

الا ....ی

مولی امیر لمومنين

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Entschieden unrichtig ist in der Zeichnung Soret's das nach ; statt dessen nimmt man auf dem deutlichern Exemplare eine bis zur Höhe der vorhergehenden Buchstaben aufsteigende und ebenso dicke Zacke wahr, welche aber nicht in einem Zuge eingeschnitten, soudern aus drei, ebenmässig breiten Punkten zusammengesetzt ist und unten nach links mit der folgenden kleinen Zacke zusammenhängt. Auf dem anderen Exemplare ist dieses fragliche Element, welches für die Bestimmung der Münze nach Ort und Zeit entscheidende Bedeutung hat, nahebei dermassen verunstaltet, dass S. auf das gerathen konnte. Da aber weiterhin kein Zug für vorkömmt, so kann ein nicht in Betracht gezogen werden. Ich vermag in dem fraglichen Element, dem vierten vom Anfange, nur ein (Lam) zu erkennen, und erhalte also ... Noch unterliegt das als Schlusselement des Worts keinem Zweifel, sein Schweif ist nach rechts zurückgezogen, wie sonst gar häufig und hier auch in dem sogleich folgenden. Es gibt uns die Wahrscheinlichkeit, dass wir eine X, ein gentile oder patrony

ی

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Soret vermuthete.

vor uns haben, aber auf keinen Fall ein

بن

wie

Ob endlich noch zwischen dem Final-Je und der Zacke vom ein Element vorhanden gewesen, lässt sich bedauerlicher Weise nicht ermitteln. Das Bild von Soret ist auch an dieser Stelle nicht ganz genau; es zeigt allzu bestimmt die Zacken eines; auf demjenigen Exemplare, das ich für verunstalteter halte, nimmt man allerdings einige feine Spitzen wahr, aber gar nicht von der Stärke der eigentlichen Buchstaben. Immerhin ist

.in Betracht zu ziehen الامسى ein الانمي neben

Ohne weiteres dürfen wir annehmen, dass der Text der Vorderseite auf der Rückseite sich fortsetzt, so dass der als Prägeherr sich nennende der Fürst Manssur, sich dann zweimal näher characterisirt, einmal als des Fürsten der Gläubigen, des Khalifen, zum andern durch die nisba. Was die Titel Emir und Maula an solcher Stelle besagen, haben Frähn (Ibn-Foszlan (S. 68) und Tornberg (D. M. Z. XI, 736 f.) hinlänglich auseinander gesetzt ; sie bezeichnen den Genannten als abhängigen Schirmling und Statthalter des Khalifen, dem auch die Befugniss zustand, in Kupfer münzen zu lassen.

Für eine Deutung der schon graphisch ungewissen nisba fehlt das Fundament; die zweierlei als zulässig befundenen Elemente können auf so vielerlei Art mit diakritischen Punkten und Vocalen versehen werden, dass man ein Labyrinth vor sich hat, aber ohne einen Faden der Ariadne. Zwar ist ein Alb und

Alpi

als Bestandtheil von Fürstennamen auf Münzen und in der Geschichte, wie Alb Arslan, der persische Seldschukide, Nedschm-aldin Alpi, der Ortokide in Diarbekr u. a. wohlbekannt, aber der Artikel auf unserer Münze kömmt sonst bei diesen Namen nicht

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als Gentil-Adjectivum vom

vor. Er könnte übrigens, wenn Appellativum (türk. und pers.) heros, der Heldenmässige genommen wird, nicht beanstandet werden. Immerhin lässt sich von diesem annoch unsichern und vieldeutigen Wort kein Moment gewinnen für Bestimmung der Herkunft und Entstehungszeit unserer Münze.

.in Betracht مولى أمير المومنين

Sehen wir, was sie uns etwa sonst von Anhaltspunkten dafür bietet und ziehen zunächst die Bezeichnung Manssur's als Auf Omajjaden-Münzen kömmt diese Verbindung niemals vor, und man kann deshalb darüber bedenklich werden, ob diese Präge der omajjadischen Münzreihe zugehöre. Auf datirten Abbasiden findet sie sich jedoch schon

etliche dreissig Jahre nach dem Untergang der Omajjaden, vom Jahre 157 auf einer Münze von Qinnesrin, und von da ab bis zum Anfang des dritten Jahrhunderts d. H. auf Münzen von al-Bab, alMuhammedia, Balkh, Hamadan, ferner auf Samaniden und Prägen der Chane von Turkistan, von Bokhara, Ferghana, Samarqand, Nassrabad bei Nisabur, Soghd aus dem vierten Jahrhundert und aus demselben saec. auf einigen Ghaznewiden-Münzen von Farwan a. 365. Aus dieser Zusammenstellung erhellt, dass der Gebrauch der in Frage stehenden Bezeichnung, ganz vereinzelte Fälle ausgenommen, zu denen ich nachher noch einen hinzuzufügen habe, örtlich auf die nordöstlichen Gegenden des Islam, Turkistan, Transoxanien, und zeitlich vom zweiten bis Ende des vierten Jahrhunderts d. H. beschränkt war. Auf ägyptischen, nordafrikanischen, spanischarabischen Münzen kömmt ein niemals vor.

Auch findet es sich, wie zu erwarten, nur auf Kupferstücken, mit der einzigen Ausnahme des Dirhem aus Balkh in Frähn's Rec. S. 33* No. 236, wenn hier nicht etwa ein „Aer.“ ausgelassen ist. Auf solche Wahrnehmung gestützt, wird man geneigt sein, in eben jenen Gegenden das Vaterland unserer Münze zu suchen. Münzen mit Alb oder Alpi kommen mit jener Formel nicht vor; eine Instanz gegen den obigen Deutungsversuch, dem wir selbst, wenn das Vorhandensein eines Mim constatirt werden könnte, eine Lesung wie ( der Omajjade vorziehen würden.

Den Ursprung in den bezeichneten Landschaften vorausgesetzt, lässt sich aber keiner der genannten Münzhöfe selbst, wenigstens nicht aus der Zeit, aus welcher uns Prägen derselben vorliegen, als Prägestätte unseres Stückes annehmen. Schrift und sonstige Ausstattung ist zu roh und sticht zu sehr von jenen anderen ab.

Nun ist aber noch ein anderes, wichtiges Moment in Betracht zu ziehen. Wir haben in D. M. Z. XI S. 467 ff. Taf. No. 4-6, vgl. Soret à Dorn III S. 25 f. zwei Kupfermünzen vorgeführt, die jetzt in hiesigem Besitz, an Soret aus Cilicien gelangt waren. Sie tragen nach der dankenswerthen Berichtigung Tornberg's (D. M. Z. XI S. 736) den Namen Tsuml's (3), lange Zeit (zw. 304 -330 d. H.) Statthalters der griechischen Grenzprovinzen in Kleinasien), der in Tarsus seine Residenz hatte, mit dem Prädicat

,Der Sehriftductns, wenn auch nicht so roh . مولی امیر المومنين

wie auf unserer Vorlage, ist doch ähnlich; ungleich näher kömmt derjenige auf der ebendaselbst No. 2 abgebildeten Münze, mit

, welche, ebenfalls aus Cilicien erworben, dem sidoaxuov nachbenannt, ohne Zweifel auch in Kleinasien ihr Vaterland hat. Es liegt nahe, diese Stücke mit dem für uns in Frage stehenden

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