Gotthold Ephraim LessingA. Hofmann, 1878 - 448 Seiten |
Andere Ausgaben - Alle anzeigen
G. E. Lessing, ein Lebensbild: Nach James Sime's "Lessing, His Life And ... Adolf Strodtmann Keine Leseprobe verfügbar - 2018 |
G. E. Lessing, ein Lebensbild: Nach James Sime's "Lessing, His Life And ... Adolf Strodtmann Keine Leseprobe verfügbar - 2018 |
Häufige Begriffe und Wortgruppen
Ansicht Aristoteles Ausdruck beiden Berlin besaß besonders Bibliothek bildende bloß Briefe Buch Bühne Charakter daher daſſelbe denken deſſelben deſſen deutschen Dichter dieſe dramatischen eben einander Einfluß einige Empfindungen Epigramme ersten Fabel faſt Franzosen franzöſiſchen Freunde ganze Gedanken Gefühl Gegenstand Geiſt Gelehrten geschrieben gewiß giebt Gleim großen Handlung heißt höchsten Horaz indeß Intereſſe iſt Jahre jezt jungen Kamenz Kleist König könnte Körper Kritik Kunst Künſtler Laokoon laſſen läßt Leben Leidenschaften Leijing Leipzig Lessing Lessing's lichen Liebe ließ Literatur Lustspiel machen machte Malerei Mann Mendelssohn Menschen Minna Minna von Barnhelm Miß Sara Mitleid Molière muß müſſen Mylius Natur Nicolai obschon Philotas Plautus Poesie sagt Scene Schönheit schrieb Schriften Schriftsteller sehen ſei ſein ſeine ſelbſt ſich ſie ſind sollte später ſtand Stück Tage Theater Theil thun tragische Tragödie Trama Trauerspiel Uebersetzung unsere Urtheil Vater Verfaſſer viel Voltaire wahr ward weiß Welt wenig Werke Werth wieder wirklich wiſſen Wittenberg Wolfenbüttel Worte zwei
Beliebte Passagen
Seite 338 - Wenn Gott in seiner Rechten alle Wahrheit und in seiner Linken den einzigen immer regen Trieb nach Wahrheit, obschon mit dem Zusatze, mich immer und ewig zu irren, verschlossen hielte und spräche zu mir: «Wähle!» - ich fiele ihm mit Demut in seine Linke und sagte: «Vater, gib! Die reine Wahrheit ist ja doch nur für dich allein!
Seite 316 - Meine Freude war nur kurz. Und ich verlor ihn so ungern, diesen Sohn! Denn er hatte so viel Verstand! so viel Verstand! — Glauben Sie nicht, daß die wenigen Stunden meiner Vaterschaft mich schon zu so einem Affen von Vater gemacht haben! Ich weiß, was ich sage. — War es nicht Verstand, daß man ihn mit eisernen Zangen auf die Welt ziehen mußte? daß er so bald Unrat merkte? — War es nicht Verstand, daß er die erste Gelegenheit ergriff, sich wieder davon zu machen?
Seite 338 - Nicht die Wahrheit, in deren Besitz irgend ein Mensch ist, oder zu sein vermeinet, sondern die aufrichtige Mühe, die er angewandt hat, hinter die Wahrheit zu kommen, macht den Wert des Menschen. Denn nicht durch den Besitz, sondern durch die Nachforschung der Wahrheit erweitern sich seine Kräfte, worin allein seine immer wachsende Vollkommenheit bestehet. Der Besitz macht ruhig, träge, stolz...
Seite 265 - Sonst sagen Sie mir von Ihrer Berlinischen Freiheit zu denken und zu schreiben ja nichts. Sie reduziert sich einzig und allein auf die Freiheit, gegen die Religion so viel Sottisen zu Markte zu bringen, als man will. Und dieser Freiheit muß sich der rechtliche Mann nun bald zu bedienen schämen.
Seite 154 - Die Anmut und Liebenswürdigkeit der Sächsinnen überwindet den Wert, die Würde, den Starrsinn der Preußen, und sowohl an den Hauptpersonen als den Subalternen wird eine glückliche Vereinigung bizarrer und widerstrebender Elemente kunstgemäß dargestellt.
Seite 328 - Nicht das unreine Wasser, welches längst nicht mehr zu brauchen, will ich beibehalten wissen: ich will es nur nicht eher weggegossen wissen, als bis man weiß, woher reineres zu nehmen; ich will nur nicht, daß man es ohne Bedenken weggieße, und sollte man auch das Kind hernach in Mistjauche baden. Und was ist sie anders, unsere neumodische Theologie, gegen die Orthodoxie, als Mistjauche gegen unreines Wasser?
Seite 341 - Stil habe? Daß ich ihn nicht erkünstle, bin ich mir bewußt. Auch bin ich mir bewußt, daß er gerade dann die ungewöhnlichsten Kaskaden zu machen geneigt ist, wenn ich der Sache am reifsten nachgedacht habe.
Seite 344 - Religion, die er als Mensch selbst erkannte und übte; die jeder Mensch mit ihm gemein haben kann; die jeder Mensch um so viel mehr mit ihm gemein zu haben wünschen muß, je erhabener und liebenswürdiger der Charakter ist, den er sich von Christo als bloßen Menschen macht. Diese, die christliche Religion, ist diejenige Religion, die es für wahr annimmt, daß er mehr als Mensch gewesen, und ihn selbst als solchen zu einem Gegenstande ihrer Verehrung macht.
Seite 271 - Das Ding, was man Ketzer nennt, hat eine sehr gute Seite. Es ist ein Mensch, der mit seinen eigenen Augen wenigstens sehen wollen. Die Frage ist nur, ob es gute Augen gewesen, mit welchen er selbst sehen wollen. Ja, in gewissen Jahrhunderten ist der Name Ketzer die größte Empfehlung, die von einem Gelehrten auf die Nachwelt gebracht werden können, noch größer als der Name Zaubrer, Magus, Teufelsbanner; denn unter diesen läuft doch mancher Betrüger mit unter.
Seite 239 - Ich würde so arm, so kalt, so kurzsichtig sein, wenn ich nicht einigermaßen gelernt hätte, fremde Schätze bescheiden zu borgen, an fremdem Feuer mich zu wärmen und durch die Gläser der Kunst mein Auge zu stärken.