Abbildungen der Seite
PDF
EPUB

38 ..

88

=

-

[ocr errors]

einen Brei von prismatischen Krystallen. Darst. der Apocholsäure. a) Eg.Apocholsäure, CH8O,C,H,O,. Das beschriebene Apocholsäurepräparat krystallisiert man wiederholt aus der 3-fachen Menge Eg. oder 75%ig. Essigsäure um. Farblose, gut ausgebildete, kleine Prismen. Swl. in Ä., Aceton, Bzl., mäßig in Eg., 11. in CH,OH u. A. [a], 20 +45,35o. Bei gewöhnlicher Temp. ist die Eg.-Apocholsäure vollkommen beständig; beim Erwärmen wird jedoch Essigsäure abgespalten; sie hat daher keinen charakteristischen F. Zahlreiche Präparate zeigten stets einen abweichenden F., bezw. Zersetzungspunkt, der nach vorhergehendem Sintern zwischen 135-155° liegen kann. b) Freie Apocholsäure. C4H8O4. Zu einer h. Lag. von 10 g Eg.-Apocholsäure in 50 ccm A. setzt man W. bis zur eben beginnenden Trübung. Beim Erkalten kryst. die A.-Verb. in feinen Nadeln aus. Die Verb. verliert den A. schnell an der Luft und wird beim Erhitzen im Hochvakuum von 0,1-0,3 mm Druck auf 120-130° nach kurzer Zeit gewichtskonstant. F. 173-174o. Fast unl. in Ä., PAe., Bzl., swl. in Essigester, Methylacetat und Aceton, spielend 11. in CH,OH und A. Permanganat wird von einer sodaalkal. Lsg. sogleich entfärbt, Br, unter B. eines Dibromids heftig absorbiert. Schmeckt schwach bitter. Sie gibt die PETTENKOFERsche Rk. Mit Essigsäureanhydrid-H2SO, tritt die gleiche Farbenerscheinung wie bei Desoxycholsäure auf, nur in verstärktem Maße. Die Alkalisalze sind in W. spielend 11.; aus diesen Lsgg. fällen Ca-, Sr- u. BaCl, die entsprechenden Erdalkalisalze als pflasterartige MM. aus. My-Salz. (C,H,O,Mg. Verd., wss. ammoniak. Lsg. + MgCl ; man erhitzt unter Umrühren zum Sieden. Unl, in k. W., ll. in CH,OH. Ag-Sals. CH,,O,Ag. Feinkörniges, schweres, weißes Pulver. Verb. der Apocholsäure mit Fettsäuren. Buttersäureverb. (CHO), CH ̧О. Nädelchen, F. 170° (unscharf.) Palmitinapocholsäure. (C4H9O48,C6H,,O,. Aus der 4-fachen Menge A. feine Nadeln, F. 184-185o. [a]D* +43,7°. Beim Erhitzen auf Tempp. oberhalb 200° im Vakuum wird die gesamte Fettsäure abgespalten. Stearinapocholsäure. Aus A. feine Nadeln, F. 185-186°. Verbb. mit KW-stoffen. Bal. Verb. H. alkoh. Lsg. und einige Tropfen Bzl. Schöne Nädelchen, F. 174 bis 175°. Xylolverb. (C4H8O42, CH10. Langgestreckte, sechseckige Tafeln, F. 171 bis 172o. Naphthalin verb. (C4H8O4), C1Hg. Aus A. feine Nädelchen, F. 173 bis 174°. [a]20 +41,20° Die Verb, ist luftbeständig und vollständig geruch- Verbb. mit Alkoholen, Estern, Aldehyden, Ketonen. Aus h. Essigester und Aceton krystallisiert Apocholsäure in gut ausgebildeten kleinen Prismen. Benzaldehydverb. Schöne Nadeln, F. 156o. Die Verb. ist luftbeständig und vollkommen geruchlos. Campherverb. C24H8O4, C10H16O. Aus wenig A. kleine Nadeln, F. 179-180° (sintert bei 177°) [a],"43,80°. Apocholsäuremethylester. CH370,(CH3), CH,OH. Aus nicht zu konz. Legg. in CH,OH krystallisieren schön ausgebildete, dicke, zentimeterlange Prismen, F. 83-84o, sintern von 75° an. Die Krystalle verwittern allmählich. Der getrocknete Ester schm. bei 88-90o. Aus 75% ig. Essigsäure schöne große Prismen, F. 87-88°, geringes Sintern bei 85o. Die Verseifungszahl deutet auf die Verb CH370,(CH3), CH,COOH. (Ber. Dtsch. Chem. Ges. 53. 1152-62. 16/10. [10/8] Wissenschaftl. Lab. der J. D. RIEDEL A. G.) SONN.

los.

[ocr errors]

=

--

88

88 20

24

16

E. Biochemie.

-

E. Fauré-Fremiet, Wirkung verschiedener chemischer Verbindungen auf die Lungenepithelzellen. Das Gleichgewicht der konstituenten der Lungenepithelzelle wird unter dem Einfluß einer großen Anzahl von gasförmigen oder fl. Körpern verändert. Es kann sich um Fällungs- und Lösungserscheinungen in einer oder mehreren der drei Phasen handeln, die die Zelle aufbauen. Starke Einw. bewirkt Tod durch allgemeine Koagulation oder Cytolyse; schwache Giftwrkgg. veranlassen reversible Veränderungen. (C. r. d. l'Acad. des sciences 170. 1344-47. 31/5.) A. MEY.

P. G. Shipley, Die physiologische Bedeutung der Reaktion lebender Zellen auf vitale Benzidinfarbstoffärbung. Vf. untersuchte Zellkulturen von Hühnerembryonen nach HARRISON und BURROWS (Journ. exp. Zool. 9. 10.) nach Vitalfärbung, auch durch Färbung der 24-48 Stdn. im Wachstum begriffenen Zellen. Benutzt wurden Trypanblau, Trypanrot, Kongorot. Azoblau, Azopurpurin, Cresylblau, Neutralrot, Janusgrün, kolloidales Ag und Mn, Kohle und Gemischen mehrerer Farbstoffe. Das Protoplasma der jungen Zellen enthält einen homogenen Kern, grauliche Nucleolen, Fetttropfen, Mitochondria und in Leberzellen noch Pigment und Sekretgranula. Mitochondrien färben sich selektiv mit 1: 10000 Janusgrün. Außerdem sind im Cytoplasma sehr lebhaft bewegliche Granula, oft umgeben von einer kleinen Vacuole. Sie färben sich mit Neutralrot ziegelrot, mit Cresylblau rosa. Mitochondrien lebender Zellen bleiben ungefärbt! Die erstgenannten wachsen und füllen die Vacuole dann ganz aus. Je nach der Nährfl. ist das Cytoplasma voll von solchen Vacuolen oder arm daran. Die Neutralrotkörperchen und die Vacuolen sind identische Gebilde. Vergleiche mit Trockenpräparaten zeigen, daß sie mit den durch Neutralrot färbbaren Granulis der Bindegewebszellen identisch sind. So kann man verschiedene Arten Mesenchymzellen differenzieren. Absondernde Granula gibt es in vielen Zellarten. Die Vitalfärbung ist prinzipiell der gleiche Vorgang, wie die Anhäufung von chinesischer Tusche, Kohle u. a. Es besteht Analogie zwischen der Nahrungsvacuole der Protozoen und den Absonderungsgranulis. Das zeigte ein Vergleich mit Typanblaufärbung von Parmaecien und Amöben. Alle fremden Elemente werden von diesen Absonderungsgranulis gesammelt u. in den Vacuolen angehäuft. Ultramkr. Teilchen werden genau so aufgenommen wie Farbstoffe, wohl nach der GIBBSschen Regel infolge Dispersionsunterschied im System. Bei kolloidalem Metall, wie bei Farbstoffen sieht man zunächst eine diffuse, allmählich zunehmende Färbung, dann die Auswanderung in den genannten Granulis, die wahrscheinlich schon vor der Farbstoffaufnahme im Cytoplasma vorhanden sind, nur gemischt mit anderen Bestandteilen der Zelle. So werden die Vacuolensegregationsgranula aufgefaßt als Sammelbecken und Stapelplatz aller von Cytoplasma resorbierter Stoffe und aller seiner Stoffwechselendprodd. Die KUPFERschen Steinzellen sind besonders reich an solchen Vacuolen, aber alle Zellen enthalten sie. GOLDMANNS Pyrrolzellen sind auch nichts anderes. (Amer. Journ. Physiol. 49. 284-301. 1/7. [10/5.] 1919. YALE Univ. JOHNS HOPKINS Univ.) MÜLLER.

1. Pflanzenchemie.

L. Maquenne und Demoussy, Über die Verteilung und Wanderung des Kupfers im Gewebe grüner Pflanzen. Kupfer befindet sich in allen lebenden Organen der Pflanze, vorzüglich in denen, die sich im Stadium stärksten Wachstums befinden. Es wird nicht mechanisch ins Gewebe hineingetragen und durch Verdunstung des Saftes angehäuft, sondern es handelt sich um einen biologischen Prozeß. In den reifenden Samen ist es besonders reichlich, viel mehr, als in den Umhüllungen derselben. (C. r. d. l'Acad. des sciences 170. 87-93. 12/1.) A. MEYER.

A. Nestler, Zur Kenntnis des Rhinanthocyans. Extrahiert man die Samen von Alectorolophus hirsutus All. mit W. oder A. mit oder ohne Zusatz von Säure, so wird das Glykosid Rhinanthin in Lsg. erhalten, das durch Säure, namentlich bei höherer Temp. schnell in Zucker und einen blauen Farbstoff, Rhinanthocyan, gespalten wird. Salzsäure wirkt am schnellsten. Die Farbe beginnt bei 17—18o nach 24 Stdn. mit Grün, um allmählich in Blau überzugehen. KOH und NaOH bewirken irreversibeln Umschlag in Orange bis Rotbraun. Die Färbung haftet an kolloidalen Partikeln; sie läßt sich mit Chlf. ausschütteln, durch Ultrafiltration aber daraus entfernen. (Ber. Dtsch. Botan. Ges. 38. 117–21. 6/5. [13/3.] Prag, Untersuchungsanst. f. Lebensmittel. A. MEYER.

Henri Coupin, Über die Zeit, die das Chlorophyll braucht, um sich zu seinem Intensitätsmaximum im Licht zu entwickeln. Der höchste Grad von Grünfärbung bei Februarlicht wurde bei Keimblättern in 1-5 Tagen erreicht, bei Stengeln in 3-15 Tagen. Die verschiedenen Organe derselben Pflanze verhalten sich verschieden. Unter 10 Stdn. wurde das Maximum nie erreicht. (C. r. d. l'Acad. des sciences 170. 753–54. 22/3. Paris.)

A. MEYER. René Wurmser, Einwirkung von Strahlungen verschiedener Wellenlänge auf Chlorophyll. Die photochemische Empfindlichkeit variiert mit der Wellenlänge annähernd proportional den Absorptionskonstanten; nur in der Nähe des Absorptionsminimums nimmt sie stark ab. Die Strahlungen, deren Frequenzen den vorherrschenden Banden Rot und Violett des Chlorophylls entsprechen, sind bei gleicher absorbierter Energiemenge gleich wirksam. (C. r. d. l'Acad. des sciences 170. 1610-12. 28/6.) A. MEYER.

Henri Coupin, Über junge Pflanzen, die im Dunkeln grünen. Die im Dunkeln entwickelten Pinuspflänzchen sind zwar grün gefärbt, aber heller als solche, die sich im Licht entwickelten, und haben Spuren von Anthocyan in der Epidermis. Um ein identisches Chlorophyll handelt es sich nicht. (C. r. d. l'Acad. des sciences 170. 1071-72. 3/5.) A. MEYER.

A. M. Nooyen, Das Urson und seine Verbreitung im Pflanzenreich. Urson wurde nach DODGE (Amer. Chem. Journ. 40. 1917; C. 1919. I. 859.) gewonnen durch Ansäuern des alkal. Methylalkoholextraktes aus sämtlichen untersuchten Arten der Ericaceen und aus vier Ilexarten. Rkk.: mit H,SO, orangegelb, mit grüner Fluorescenz, mit Eg. und H2SO, rote Färbung, die bald über Violett in Blaugrün übergeht, mit Chlf. und H,SO, sofort Gelbfärbung, die in braun übergeht, und die Rk. nach TSCHUGAJEW, F. 273o. 1 g Urson löst sich bei 15o in 178 g A., 88 g CH,OH, 388 g Chlf., 1675 g CS,, 192 g Äthylenbromid, 140 g A., 35 g sd. A. und quillt mit k. Aceton. Die Elementaranalyse ergab (C10H16O'n; Mol.-Gew.-Bestst. durch F.-Erniedrigung gelangen nicht. Aus Kp.-Erhöhung und W.-Best. ergab sich die Formel CHO, 2H,O. K- u. Na-Salz, weiße Nadeln, ll. in A.; Pb- und AgSalze stets amorph erhalten. [a] =+58o. Urson enthält weder Aldehyd-, Keto-, Methoxy- noch Hydroxylgruppen, da es nicht gelang, Acetyl-, Benzoylverbb. oder Phenylisocyanatester zu gewinnen.

· 48

15

Mit CH,OH und Dimethylsulfat wurde der Ursonmethylester erhalten: weiße Nadeln, F. 148°, ll. in A. und Ä., neutral gegen Phenolphthalein, 1 g löst sich in 19 g CH,OH, 15 g A., 31 g Chlf., 36,5 g CS,, 92 g Äthylenbromid. Elementaranalyse, Mol.-Gew. und W.Bestst. ergaben: CH1O.COOH ̧·1H,O, gibt keine Rk. nach LIEBERMANN, mit Eg. und konz. H2SO, schön rot, später braun, mit KOH verseift wird wieder Urson erhalten.

29 47

Durch Behandlung des Esters mit Ozon und des Ursons mit Br u. J konnten keine Doppelbindungen nachgewiesen werden. Durch Kalischmelze wurden keine Säuren gebildet. H. wirkte nicht ein, ebenso wenig KMnO.. Chromsäure gab eine nicht näher unters. Verb. Verd. HNO, wirkte nicht ein, konz. oder rauchende HNO, ergaben eine Nitroverb. F. 210o, H. in A., Ä., Eg. Es liegt also ein gesättigter Körper vor. (Pharm. Weekblad. 57. 1128-42. 18/9. Leiden, Pharm. Lab. d. Univ.) HARTOGH.

Peter Klason, Über Lignin und Ligninreaktionen. III. (Svensk Kem. Tidskr. 32. 54-56. 16/4. C. 1920. III. 97.)

[ocr errors]

2. Pflanzenphysiologie; Bakteriologie.

GÜNTHER.

Henri Wuyts, Einige Erwägungen über die biochemische Synthese. Zusammenfassender Bericht über die Anschauungen von NORMAN COLLIE u. A. W. STEWART über die in der Pflanze unter dem Einfluß von Enzymen und Sonnenenergie ein

tretenden Synthesen und Abbauvorgänge. (Journ. Pharm. de Belgique 2. 369 bis 374. 2/5.) BACHSTEZ.

G. Nicolas, Über die Atmung der von parasitären Pilzen befallenen Pflanzen. Die Atmung der von Parasiten befallenen Organe ist intensiver, als die gesunder Organe, dagegen die Atmungsenergie geringer. Der Atmungsquotient wechselt. (C. r. d. l'Acad. des sciences 170. 750-52. 22/3.) A. MEYER.

E. Aubel, Einfluß der Art der Kohlenstoffquelle auf die Ausnutzung des Stickstoffs durch den Bacillus subtilis. Der Keton-C gibt die beste Ausnutzung des N aus Asparagin-Nährböden, ihm folgt der Aldehyd-C und zuletzt der direkt an H gebundene C. Ein Vergleich zwischen Glucose und Lävulose zeigt, daß diese eine bessere N-Ausnutzung ergibt, wahrscheinlich weil die Lävulose ganz allgemein ein besonders dem Aufbau dienendes Kohlenhydrat darstellt. (C. r. d. l'Acad. des sciences 171. 478–80. 30/8.*)

ARON.

Casimiro Affonso, Über die oligodynamische Wirkung der Metalle. Es wird über Verss. mit reinen Metallen u. Metallmischungen berichtet. Reine Metalle zeigten sich weniger wirksam als Metallmischungen. Die verschiedenen Bakterien reagierten in unterschiedlicher Weise. Damit die oligodynamische Wrkg. in Erscheinung tritt, muß die eingesäte Bakterienmenge beschränkt sein. Die sterile Zone steht zur Zahl der Bakterien im umgekehrten Verhältnis. Für eine bestimmte Bakterienart wechselt die oligodynamische Wrkg. eines bestimmten Metalles mit der Eigenschaft des Nährbodens. Die oligodynamischen Erscheinungen beruhen entweder auf der B. von kolloidalen Lsgg. oder von Salzen. (C. r. soc. de biologie 83. 1179-81. 24/7. [5/7.*] Lissabon, Bakteriolog. Inst. Camara Pestana) BORINSKI. K. Süpfle, Über die oligodynamische Metallwirkung auf Bakterien. Widerlegung der von SAXL aufgestellten Hypothese der sog. oligodynamischen Wrkg. als einer Fernwrkg. Es handelt sich nach den mitgeteilten Verss. um Lösungsvorgänge. (Münch. med. Wchschr. 67. 1166-68. 8/10. München, Hygien. Inst. der Univ.) BORINSKI.

Gabriel Bertrand und Rosenblatt, Einwirkung von Chlorpikrin auf Hefe und die „Blüte“ des Weins. Es handelt sich um Hefe, die sich am Boden der Gärungsfl. absetzt, und die Blüte, die auf der Oberfläche schwimmt. (Saccharomyces vini.) In 1 Liter Most wird durch 5-6 mg Chlorpikrin die Gärung durch Hefe völlig gehemmt, aber innerhalb 24 Stdn. ist die Hefe dabei noch nicht abgetötet. Hierzu sind 30-40 mg nötig. Bei Saccharomyces vini ist die Wachstumshemmung bereits bei 2 mg im Liter erreicht. (C. r. d. l'Acad. des sciences 170. 1350-52. 31/5) A. MEYER.

Gabriel Bertrand und Rosenblatt, Einwirkung des Chlorpikrins auf einige bakterielle Gärungen. (Vgl. C. r. d. l'Acad. des sciences 170. 1350; vorst. Ref.) Milchsäurebakterien werden durch 20-30 mg Chlorpikrin im Liter der Nährfl. in ihrer Entwicklung gehemmt. Urinfäulnisbakterien hören bei 50-60 mg pro Liter auf, zu wachsen. Sorbosebakterien wurden durch ganz geringe Mengen schon im Wachstum gehemmt. (C. r. d. l'Acad. des sciences 170. 1468-71. 14/6.) A. MEY.

Robert Sazerac, Züchtung des Tuberkelbacillus auf einem Nährboden auf Grundlage von autolysierter Hefe. 100 g Bäckerhefe, 48 Stdn. bei 47-48° autolysiert, werden mit 1000 g Leitungswasser behandelt, filtriert, mit 5% NaCl versetzt, dann nach genauem Neutralisieren mit 4% Glycerin. Nach Erhitzen im Autoklaven im Dampfstrom während 30 Minuten wird nochmals filtriert, schließlich 15 Minuten bei 115° sterilisiert. Auf diesem Nährboden beginnen Tuberkelbacillen menschlichen oder bovinen Ursprungs von Glycerinbouillon bei 37—38o sich zu entwickeln, der regelmäßig zunehmende Schleier erreicht das Maximum in 15-20 Tagen mit fast gleicher Ausbeute, wie auf Glycerinbouillon. Ob dabei wirksames Tuberkulin entsteht, u, in welchem Verhältnis Fettstoffe gebildet werden, unterliegt noch der II. 3.

68

Prüfung. Auch sind Verss. auf glycerinfreiem Hefenährboden im Gange. (C. r. d. l'Acad. des sciences 171. 278-79. 26/7.*) SPIEGEL.

E. Alilaire und E. Fernbach, Einige Beobachtungen über die Züchtung des Tuberkelbacillus auf glycerinfreien Nährböden. Tuberkelbacillen, welche auf glycerinfreier Bouillon mit und ohne Leimzusatz gezüchtet wurden, enthielten erheblich weniger Fett, aber mehr N, als die auf gleichartigen mit Glycerin versetzten Nährböden gewachsenen Bacillen. (C. r. d. l'Acad. des sciences 171. 375—76. 9/8.*) Aron.

4. Tierphysiologie.

R. Thieulin, Wirkung der Leberkatalase auf die Toxalbumine des Diphtherietoxins. (Vgl. DUHAMEL U. THIEULIN, C. r. soc. de biologie 83. 292; C. 1920. I. 898.) Das katalytische Vermögen von Autolysaten aus Meerschweinchenlebern steht in keiner Beziehung zum antihämolytischen Vermögen, das mit dem hemmenden Vermögen gegen das Diphtherietoxin parallel geht. Die Katalase scheint also ohne Einw. auf die Toxalbumine zu sein. Zur Best. des durch die katalytischen Fll. aus H.O, entwickelten O, benutzt Vf. das MERCIERSche Quecksilberureometer. (Journ. Pharm. et Chim. [7] 22. 49-51. 16/7.) SPIEGEL.

A. Gyemant, Beitrag zum Mechanismus der Pepsinwirkung. Gegen RINGERS Quellungstheorie, nach der die Säure nur Quellungsmittel sei, das das Eiweiß des Fermentes durch Quellung zugänglich mache, sprechen die Verss. des Vfs., in dem Sulfosalicylsäure das Pepsin aktiviert, und zwar genau beim Säurefällungsoptimum PH 1,7-2,0 am stärksten. Es besteht kein Unterschied zwischen gel. u. gefälltem Eiweiß. Die Kurve der Pepsinverdauung spricht auch dafür, daß allein die Wasserstoffzahl entscheidend ist. Die Art des Säureanions hat bisweilen (Sulfosalicylsäure) Einfluß auf die absol. Höhe der Verdauung, nicht auf die Lage des PH-Optimums. (Biochem. Ztschr. 105. 155–68. 20/5. [24/2.] Berlin, Städt. Krankenhaus am Urban.) MÜLLER.

[ocr errors]

Fauré-Fremiet, J. Dragoiu und Du Vivier de Streel, Das Wachstum der foetalen Schafslunge und die dabei eintretenden Änderungen in der Zusammensetzung. In der 14. Woche erreicht die Masse der Lunge und die Gesamtmenge der Fettsäuren ihr Maximum; in der 13. Woche ist der Gehalt an W. am niedrigsten, das Glykogen wiederum erreicht ein Maximum, um unmittelbar darauf beträchtlich und andauernd abzusinken. (C. r. d. l'Acad. des sciences 171. 275-78. 26/7. [28/6.*].) ARON.

A. Desgrez und H. Bierry, Stickstoffgleichgewicht und Vitaminmangel. Ratten können 25-35 Tage im N-Gleichgewicht mit vitaminfreien Nahrungsmischungen erhalten werden, wenn die Grundbestandteile Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate in bestimmten Proportionen vorhanden sind, und die Energiezufuhr ausreichend ist. Das Minimum der drei Grundbestandteile in der Nahrung wird bedingt durch die chemische Natur und die Beziehungen zu den beiden anderen Grundbestandteilen. Der N-Bedarf erreicht ein Minimum, wenn der Zuckergehalt der Nahrung nicht unter einen gewissen Grad sinkt. Die Zucker, insbesondere die Lävulose, haben eine funktionell chemische Rolle. (C. r. d. l'Acad. des sciences 170. 1209-11. 17/5.*) ARON.

H. Bierry, P. Portier und L. Randoin-Fandard, Über den Mechanismus der Schädigungen und der physiologischen Störungen, welche die von Avitaminosen betroffenen Tiere darbieten. Im Verlaufe der Avitaminosen können drei Phasen unterschieden werden: während der ersten verbraucht der Organismus seinen Vitaminvorrat, und es treten daher keine besonderen Symptome auf. Während der zweiten Phase reagiert das Tier mit Hypertrophie der Nebennieren und Hypersekretion von Adrenalin. Durch die Hyperadrenalinämie kommt es zu einer Sklerose der Gefäße, besonders ausgesprochen in Hoden und Leber. Durch die Gefäßsklerose werden die Organe zum Teil eingeschmolzen, und der Organismus gewinnt Vitamine, welche ihm erlauben, seinen Stoffwechsel aufrecht zu erhalten, solange die Sklerose fort

« ZurückWeiter »