Wochenschrift des Niederösterreichischen Gewerbe-Vereines, Ausgaben 1-2

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1849
 

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Seite 62 - Spielers zu sezen sey; und wer sollte am Ende auch wagen, nur die Vermuthung auszusprechen, daß der Virtuose, welcher durch die höchste Vollendung seines genialen Spieles mit Recht die Bewunderung der ganzen musikalischen Welt in Anspruch nimmt, der, um solche Ausbildung zu erlangen, seine halbe Lebenszeit am Pianoforte zubrachte, daß der nicht wissen sollte, wie man ein Instrument behandeln müsse, daß sich die Saiten nicht verstimmen und reißen, noch die Hämmer aus den Kapseln springen! Von...
Seite 60 - Vorschein, während der compacte« französische Filz vor seinem ebenfalls vorauszusehenden baldigen Ende noch immer einige moderne Phantasien und Etüden auszuhallen verspricht. Ohne Zweifel haben die englischen Pianoforte -Fabrikanten sich auch bald von der kurzen Dauer gedachten Filzstoffes überzeugt, denn meines Wissens kam er in England nicht in weitere Anwendung. Befriedigendere Resultate lieferten in England die Versuche des Filzens mit Schafwolle , und es erscheint mir der mittelst dieses...
Seite 66 - Alles zu sehen bekam, was erwünschte; nur in die Werkstätten des Hrn. Webster bei Birmingham konnte er nicht gelangen. Hr. Böhm glaubt nach seinen gesammelten Erkundigungen schließen zu dürfen, daß die Härtung der Saiten gleich beim Zuge geschähe und man die Saiten noch heiß durchs Wasser laufen ließe. Ein anderer Sachverständiger in Wien meint, daß die Dichtheit des Drahtes dadurch erreicht werde, daß man denselben durch kein Zugeisen sondern durch gebohrten Diamant zöge. Indessen...
Seite 58 - Ueberledcrung der Hämmer bediente man sich wohl auch des Hirschleders; allein dasselbe wurde zu bald hart und der Ton dadurch grell. Dieserwegen gab man im Allgemeinen dem Linzer Leder den Vorzug. Indessen nahm die Qualität dieses Leders in neuerer Zeit bedeutend ab, welche Abnahme der Fabrikant — ob mit Recht oder Unrecht, mögen Sachkundige entscheiden — der Veredlung der Schafzucht zuschrieb, behauptend, daß die Haut des Thicres in dem Maaße sich verschlechtere, als dessen Wolle verfeinert...
Seite 61 - rc« 2 Fuß Länge und 1 Fuß Breite. Diese Tafeln können in beliebiger, gleicher oder verjüngter Dike erzeugt werden. Ebenso läßt sich die Qualität des Stoffes nach den verschiedenen Wünschen der Abnehmer abändern. Der Zug des Tuches geht nach jeder Richtung hin gleich, welches im Zuschneiden äußerst vorteilhaft ist. Die Masse des Stoffes ist durch und durch gleich, so zwar, daß man dikere Stükchen abschürfen kann, ohne daß die Haltbarkeit derselben dadurch leidet.
Seite 65 - Malmle, und weiche oder splitterige Stellen, wie wir sie so häusig im Wiener Drahte finden, kommen gar nicht vor. Bei dem englischen Drahte muß man sich, da er federhart ist, beim Drehen der Schlingen sehr in Acht nehmen, da hiedurch leicht Veranlassung zum Bruche gegeben werden lann.
Seite 60 - Ucbcrzcugung lag, einem mit dem musikalischen Zeitgciste fortschreitenden Pianisten zur Disposition gestellt. Dieser fleißige junge Mann ist der Sache aber früher auf den Grund gekommen, als mir lieb war; denn bereits kommt bei hiesigem Filze das unter demselben befindliche Leder schon zum Vorschein, während der compacte« französische Filz vor seinem ebenfalls vorauszusehenden baldigen Ende noch immer einige moderne Phantasien und Etüden auszuhallen verspricht.
Seite 59 - Er legte so großen Werth auf diesen eigens zubereiteten Filz, daß er sich nicht nur in Frankreich, sondern auch in England Patente darauf geben ließ. Vor einigen Jahren habe ich bei einem Wiener Hutfabrikanten ähnlichen Filz nach Pape'schem Muster verfertigen lassen, allein er rieb sich zu bald auf.
Seite 59 - Uebcrziehen kleiner Hämmerchen dient und manchmal nur zur Hälfte hiezu geeignet ist. Es wurde daher, ungeachtet der gerechtesten Anerkennung des Trümper'schen Leders, das Bedürfniß immer fühlbarer, einen Stoff zu finden, welcher stets in beliebiger Menge und Güte zu haben wäre, von dem man Alles verwenden könnte, der nicht zu hoch im Preise käme, und welcher bei starker Velederung, wie Franzosen und Engländer sie lieben, im Anschlagen der Hämmer nicht patschte. Man stellte...
Seite 58 - Nr. 97» tenmacher sepn muß, die zur Belederung nöthigen Stoffe nicht nur jederzeit in beliebiger Quantität, sondern auch von solcher Qualität erhalten zu können, daß es ihm möglich werde, die ihm allein obliegende Arbeit des Ausgleiches in kürzester Zeit zu vollenden. Hievon hauptsächlich wird, wenn es ihm sonst nicht an Absaz fehlt, der Flor seines Geschäftes abhängen. Er kann solches dann in größerer Ausdehnung betreiben und seine Fabricate selbst billiger liefern. Der Stoff, dessen...

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