Ethik

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W. de Gruyter, 1926 - 746 Seiten
 

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Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 584 - Gesetzen bestimmt sei, di eine absolute Spontaneität der Ursachen, eine Reihe von Erscheinungen, die nach Naturgesetzen läuft, von selbst anzufangen, mithin transscendentale Freiheit, ohne welche selbst im Lause der Natur die Reihensolge der Erscheinungen niemals vollständig ist.
Seite 180 - Vorsehung; aber sie hat den Vorzug, nicht bloßes Ideal, sondern Tatsache, greifbares Phänomen im menschlichen Leben zu sein. Die Zwecksetzung des Menschen ist die Tatsache. Die Ethik tut — und muß tun — was in den Augen des Frommen Gotteslästerung ist: sie gibt dem Menschen die Attribute der Gottheit. Sie gibt ihm wieder, was er, sein eigenes Wesen verkennend, von sich abgetan und Gott beigelegt hat. Oder, wenn man es anders ausdrücken will, sie läßt die Gottheit herabsteigen von ihrem...
Seite 1 - Fragen beantworten: was können wir wissen? was sollen wir tun? was dürfen wir hoffen?
Seite 128 - Personen, besteht also für andere Personen. Die Treue des einen ist ein Gut für den anderen, an dem sie geübt wird.
Seite 134 - an" der sie haftet] ein Etwas, das in aller Differenzierung immer noch von der Materie verschieden bleibt, sie gleichsam überbaut, überlagert, ihr den Schimmer eines Sinnes, einer Bedeutung höherer Ordnung verleiht, der ihrem ontischen Wesen ewig transzendent, jenseitig, unvergleichbar bleibt und sie in eine andere Sphäre von Zusammenhängen, eine intelligible Ordnung der Werte einbezieht . . . Ihr Wesen [das Wesen dieser Ordnung] aber hängt am Absolutheitscharakter der Werte, die über alle...
Seite 135 - Schauen ist das Subjekt rein rezeptiv, hinnehmend. Es sieht sich bestimmt durch sein Objekt, den ansichseienden Wert; es selbst aber bestimmt seinerseits nichts. Der Wert bleibt so unberührt durch die Wertschau wie nur je ein Erkenntnisgegenstand durch das Erkanntwerden.
Seite 39 - Nicht nur der Zweck des Strebens und der Handlung, sondern auch die moralische Forderung und ihr Sollenscharakter, das Gebot, die Norm — das alles hat seine Grundlage in einem Gebilde eigener Art und eigener Seinsweise, dem Werte. Es ist offenbar, daß man nicht nur nicht wollen oder zum Zweck machen, sondern auch nicht als Gebot, als Forderung, als Seinsollendes anerkennen kann, was man nicht als , wertvoll
Seite 10 - Die Tragik des Menschen ist die des Verhungernden, der an der gedeckten Tafel sitzt und die Hand nicht ausstreckt, weil er nicht sieht, was vor ihm ist. Denn die wirtliche Welt ist unerschöpflich an Fülle, das wirkliche Leben ist wertgetiänlt und überströmend, und wo wir es fassen, da ist es voller Wunder und Herrlichkeit.
Seite 532 - Jeder Wert hat — wenn er einmal Macht gewonnen hat über eine Person — die Tendenz, sich zum alleinigen Tyrannen des ganzen menschlichen Ethos aufzuwerfen, und zwar auf Kosten anderer Werte, auch solcher, die ihm nicht diametral entgegengesetzt sind.
Seite 15 - Sie bedeutet eine neue Art Liebe zur Sache, eine neue Hingabe, neue Ehrfurcht vor dem Großen. Denn ihr ist die Welt, die sie erschließen will, wieder groß und werterfüllt, unerschöpft und unerschöpfbar — im Ganzen wie im geringsten Gliede

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