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entferntesten Metalle am leichtesten, die einander nächsten minder leicht sich entschwefeln 270 (133. 135, 141.). Die Schwefelmetalle sind mehr oder minder leicht reducirbar durch Kohle 270 (133 u. a. and. O.). Das Eisen scheidet sich dabei als Roheisen aus 270 (139. 140.). Die Metalle haben meist wenig Verwandtschaft zu ihren Sulphureten, die vermeintlichen Unterschwefelmetalle sind meist Gemenge, bis auf einige wenig stabile Ausnahmen 270 (140. 256, 260.). Die Steine der Hüttenprocesse sind im Allgemeinen keine bestimmten Verbindungen von Sulphureten, obwohl solche bei angemessener Beschickung darstellbar sind 270 (256. 258.). Die Verflüchtigung der Sulphurete und die dadurch bedingte Zersetzung erfolgt in bestimmten chemischen Verhältnissen 270 (137. 265. u. a. and. O.). Einige Sulphurete zeigen nur sehr geringe 270 (148. 150.), andere sehr ausgezeichnete Affinität zu einander 271 (132. 136. 143. 146. 257. 260. 262. 264.). Einige wenige Sulphurete, namentlich Schwefelzink, lösen sich in den flüssigen Schlacken auf, und sind krystallisirbar bei der Abkühlung 271 (152). Modifikationen durch die Gegenwart von Sauerstoff 271 (138. 143, 145. 150. 152. 267.).

Mittheilungen vermischten Inhalts. S. 272 — 280.

1) Briefliche Notiz über Spatzier's Kartoffel - Solanin, von Dr. A. BUCHNER. S. 272–274.

Prüfung des Spatzier'schen Solanins 272, aus welchem sich einige Procent wirkliches Solanin ausziehen lassen, während es grösstentheils aus phosphorsaurer Ammoniak - Magnesia und aus phosphorsaurem Kalke besteht 273, auch eine andere, noch unbestimmte organische Substanz enthält 274. Essigsaures Solanin 273.

2) Chemische Untersuchung des Mineralwassers von Hohenstein bei Chemnitz, S. 274-275.

Nach Döbereiner's Untersuchung ein ausgezeichnet reines Stahlwasser, welches nur äusserst geringe Quantitäten von Chlorcalcium, kohlensaurem Kalk und erdharziger Materie enthält,

3) Verflüchtigung von Kali bei der Einäscherung von Pflanzen. S. 275-276.

Soll nach Audouard die Hauptursache sein, dass grüne, und daher langsamer und bei niederer Temperatur verbrennende, Pflanzentheile eine kalireichere Asche liefern, als trockene.

4) Pottasche aus Salicornia annua. S. 276. In grosser Menge von Audouard bereitet.

5) Einfache Goldprobe. S. 276.

Der Strich auf einem Feuerstein darf durch die Flamme eines Schwefelholzes nicht verschwinden.

6) Bereitung der Phosphorsäure, von G. LEUBE. S. 276

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Durch Verbrennung von Phosphorsäure unter einer mit Wasser gesperrten Glocke, unter abwechselnder Erneuerung der Luft und nachherigem Erhitzen der Flüssigkeit mit Salpetersäure.

7) Atomgewichte. S. 278.

Turner's neuere Bestimmungen entscheiden gegen die in England üblichen Thomson'schen zu Gunsten der von Berzelius bestimmten.

8) Ueber einige Verzinnungsmethoden. S. 279–280. Verzinnung für alle Metalle und selbst Gusseisen 279. Verzinnung mit zinkhaltigem Zinn, ebend., und deren Verwerflichkeit in medicinisch-polizeilicher Hinsicht 280. Pariser étamage polychrome, ebend.

Fünftes Heft.

Mineralogische Chemie. S. 281-298.

I. Ueber die Quellwässer des sächsischen Erzgebirges, so wie über die atmosphärischen Wässer, vom B. C. R. u. Prof. W. A. LAMPADIUS. (Fortsetz. von Bd. I. 5. 111.). S. 281-290.

Ueber die Verschiedenheit dieser Quellwässer, die der Verf. in drei Hauptklassen theilt: in die basischen oder elektropositiven 281, die säuerlichen oder eloktronegativen und die neutralen oder indifferenten, welche näher charakterisirt werden 282. Analyse des basischen Quellwassers aus der Grube Churprinz Friedrich August bei Freiberg, ebend. Qualitative Untersuchung 283. Reaktion auf sehr geringe Mengen von kohlensaurem Natron mit durch Kohlensäure geröthetem Lackmuswasser, ebend. Andere wirksame Reaktionen mit ungekochtem Wasser 284. Versuche auf den Gasgehalt des Wassers in qualitativer und quantitativer Hinsicht, ebend. Relatives Verhältniss des Sauerstoffgases in den Atmosphär – und Quellwässern 285. Qualitative Untersuchung auf die salzigen Bestandtheile 286 und deren Aufzählung 288. Quantitative Analyse 289 und deren Resultate 290. (Fortsetzung folgt.)

II. Ueber das Vorkommen des Salmiaks in einigen Mineralien und im Kochsalz, von A. VOGEL. S. 290–294. Salmiak, der vorzüglich nur in vulkanischen Produkten vorkommt, fand sich in einigen böhmischen Eisensteinen, fehlt aber in anderen von vulkanischen Heerden sehr entfernten Mineralien, wie

in den Bohnenerzen von Eichstädt und dem Thoneisensteine von
Traunstein 291. Verschiedene Sorten von Koch- und Steinsalz aus
Wirtemberg, Tyrol 292 und aus Baiern liefern bei der Destillation
Salmiak, gleich den vulkanischen Produkten 293, in den Mutterlau-
gen von Roseuheim und Kissingen war er jedoch nicht aufzufinden
294. Kaligehalt desselben, ebend.

III.

Ueber den Onko sin, eine neue Mineralspecies, vom
Prof. Dr. FR. Von KOBELL. S. 295 — 297.

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Vorkommen, mineralogisches 295 und chemisches Verhalten,
Ableitung des Namens von seinem Aufschwellen vor dem Löthrohre,
Analyse 296 und Schwierigkeiten der chemischen Formel dieses an
den Bildstein sich anreihenden Fossils 297.

IV. Ueber den schillernden Asbest von Reichenstein in
Schlesien, von Prof. FR. von KOBELL. S. 297-298.

Mineralogisches Verhalten 297, chemische Analyse und Formel
dieser, wahrscheinlich eigenthümlichen, zwischen Schillerspath und
Serpentin innestehenden, Mineralspecies 298.

T

Vegetabilische Chemie. S. 299-330.

1. Die Benutzung der Hefen von der Zubereitung der
Stärkzuckerweine zu einer neuen Weinbereitung,
vom B. C. R. Prof. W. A. LAMPADIUS. S. 299-301.

Vortheile derselben und Gährungsversuche damit.

II. Ueber den Gerbestoff, so wie über die Gallus-, Py-
rogallus-, Ellag- und Metagallussäure, von J. PE-
LOUZE. S. 301-321.

Einfache und ergiebige Darstellung des reinen Gerbestoffes 302.
Erläuterung dieser Methode und Vorsichtsmaassregeln 303. Bedeu-
tung der Form der Gefässe, ebend. Physische und chemische Ei-
genschaften, wovon hervorzuheben das Verhalten zu Säuren, deren
theilweise Umwandlung in Oxalsäure durch Salpetersäure, die Fäll-
barkeit vieler Alkaloide durch dieselben 304, namentlich auch des
Morphins (gegen Wittstock), das verschiedene Verhalten zur
Gallertlösung und Hautsubstanz, was zur Prüfung auf Gallus-
säure zu benützen 305, und das Verhalten zur gallertartigen Thon-
erde 306. Die Elementaranalyse 306 und Bestimmung der Sätti-
gungscapacität aus dem Gerbestoffblei führen zu Zahlen und For-
meln, welche mit den von Berzelius gefundenen übereinstimmen
307.

Entsprechende Resultate lieferten das Gerbestoff- Eisenoxyd,
die eigentliche Basis der Tinte 307 und das Gerbestoff-Antimonoxyd
308, woraus hervorgeht, dass der Gerbestoff eine sehr bestimmte
Säure ist (Gerbsäure, Taninsäure) von sehr einfacher Zusammensez-

zung und unveränderlichen Sättigungsverhältnissen 307. 320. Die verdünnte wässerige Lösung der Gerbsäure wandelt sich durch Sauerstoffabsorption, unter Entwickelung eines gleichen Volumens Kohlensäure, in Gallussäure um, von welcher ursprünglich nur Spuren 308, zwar in gleicher Weise entstanden, in den Galläpfeln vorkommen 309. Daher die Methode, durch Schimmeln der Galläpfel die Gallussäure darzustellen, so ergiebig und die zweckmässigste, obwohl das Schimmeln an und für sich mit der Umwandlung der Gerbsäure nichts zu schaffen hat 309. Gallussäure. Ansicht von Berzelius über die krystallisirte und Bestätigung von Braconnot's Ansicht über die ganz veränderte Natur der sublimirten (Pyrogallussäure) 309. Verhalten der krystallisirten zur Gallertlösung und zum schwefelsauren Eisenoxyde; sie fällt die Pflanzenbasen nicht und wird, in Verbindung mit überschüssigen Alkalien, durch Sauerstoffabsorption unter Farbenentwickelung zerstört 310. Gallussaures Bleioxyd, ebend. Zersetzung der wässerigen Lösung an der Luft 311. Analyse, Sättigungscapacität, aus dem gallussauren Blei bestimmt, Formel und Wassergehalt der krystallisirten 311. Merkwürdige Umwandlung durch Wärme in zwei verschiedenen Säuren, die Pyro- und Meta - Gallussäure, bei bestimmten, nahe liegenden Temperaturgraden 313. Schema dieser Umbildungen und deren Analogie mit Robiquet's Beobachtungen über die Mekonsäure 313. Dieselben Produkte liefert die Gerbsäure, ebend. Warum hierbei indess die Bildung der Metagallussäure nie vollständig zu verhüten 314. Schema dieser Umbildungen und Bedeutung des Einhaltens bestimmter Temperaturen bei dem Studium derselben, ebend.

Ellagsäure. Der Analyse zufolge durch ein Atom Wasserbestandtheile, die sie weniger enthält, von der Gallussäure verschieden, was in Erwägung ihrer Entstehungsweise und eines Versuches des Verf. 315 erwarten lässt, dass wir beide Säuren nach Willkühr in einander werden überführen lernen 316.

Pyrogallussäure. Temperatur, an welche deren Entstehung geknüpft ist, Vorsicht bei der Darstellung 316. Zerfällt in bestimmter höherer Temperatur leicht in Metagallussäure und Wasser, ebend. Verschiedenheit ihres chemischen Verhaltens von dem der Gallussäure 316, in welcher Beziehung das Verhalten zum schwefelsauren Eisenoxyde besonders hervorzuheben ist 317. ElementarAnalyse der aus der Gerbsäure enthaltenen, deren Resultate mit den von Berzelius bei Analyse der sublimirten Gallussäure erhaltenen vollkommen übereinstimmen, ebend.

Metagallussäure (auch Melagallussäure). Chemisches Verhalten und Elementar-Analyse aus Gerbsäure und aus Gallussäure erhalten 318, deren Resultate übereinstimmen 319. Boullay's Angabe der Isomerie der Pyrogallussäure mit dem Ulmin wird wider

rufen, ebend. Schwierigkeit der Verbrennung dieser letztern 320.

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Isolirung der rothfärbenden Substanz, welche sich bei Zersetzung der Gerbsäure, Gallus und Pyrogallussäure, durch Absorption des Sauerstoffs, unter Mitwirkung überschüssiger Alkalien, bildet, ebend. Ob die verschiedenen Gerbstoffarten vielleicht nur Verbindungen der reinern Gerbsäure mit andern Substanzen 320, und ob die Gerbsäure und Gallussäure vielleicht das nämliche Radikal besitzen 321. Wichtigkeit, die die Gerbsäure als Medikament erlangen kann und Empfehlung als Reagens, ebend.

III. Ueber die Zusammensetzung der Gerbsäure und der Gallussäuren, von JUST. LIEBIG. - S. 321 — 327.

Vergleichung der Arbeit von Pelouze mit Büchner's, zur Charakteristik der neueren, auf Elementar- Analysen gerichteten organischen Chemie, im Gegensatze der älteren qualitativen 322. Die Darstellung der Gerbsäure gelingt auch durch reinen Aether in der Real'schen Presse 323; sie scheint wasserfrei in den Galläpfeln enthalten zu sein, denn einmal in Wasser gelöst, wird sie, auch völlig wieder ausgetrocknet, vom Aether nicht mehr gelöst 324. Analyse der Gerbsäure und Gründe, warum der Verf. 2 Aequ. Wasserstoff weniger darin anzunehmen geneigt ist, ebend., wobei die Entstehung der Gallussäure noch einfacher sich erklärt 325. Bestätigende Analysen der Gallus- und Pyrogallussäure 325. Grössere Einfachheit der Resultate bei Bildung der Metagallussäure nach Liebig's Formel der Gerbsäure 326, welche als Verbindung der Pyrogallussäure, mit Kohlensäure oder deren Bestandtheilen betrachtet, von der Gallussäure blos durch 1/4 Kohlensäure weniger sich unterscheiden würde, vielleicht also auch aus Gallussäure wiederum zurückgebildet werden könnte 326. Ueber die Rolle, welche die Kohlensäure, analog dem Wasser, in den organischen Zusammensetzungen spielen könnte 327.

IV. Ueber die Zusammensetzung der Gerbsäure, von PELOUZE. S. 328-330.

Vergleichung seiner Formel mit Liebig's in Hinsicht auf die Leichtigkeit mit der sich die bezeichneten Umbildungen daraus herleiten lassen 328. Bestätigung der Vermuthung, dass die Abweichungen in den Resultaten ihrer Analysen von den berechneten Formeln von Spuren eines Aethergehalts in der analysirten Gerbsäure herrühren könnten, durch wiederholte Analysen vollkommen ätherfreier Säure 329, die den Verf. bestimmen, bei seiner Formel zu beharren 330.

Mittheilungen vermischten Inhalts. S. 330–344. 1) Auffindung und Bestimmung eines Gehaltes von salpetersaurem Natron im salpetersauren Kali, von MOR. MEYER. S. 331–333.

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