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der, bei der Beschreibung der Verkohlung der Braunkohlen angegebenen, wobei die Arbeiter, mit geringem Kraftaufwande, das Einlegen derselben vollbringen. Eine vielleicht noch um 6 Zoll vermehrte Erhöhung der Cylinder, wenn man Scheitholz von 64 Elle zur Verkohlung anwenden will, würde es vielleicht nöthig machen, einen einfachen Mechanismus (vielleicht mittelst einer Winde) anzuwenden, um die Cylinder mit Leichtigkeit vor und in den Kanal zu bringen. Eine dergleichen Vorrichtung würde man jedoch nicht zu scheuen brauchen, wenn man den Vortheil erwägt, dann, bei unverhältnissmässig geringen Feuerungs-Aufwande, in derselben Zeit 1/ Holz mehr, also anstatt jährlich in einem solchen Ofen 500 Klftr., dann 600 Klftr. Scheitholz verkohlen zu können, und dabei auch nicht mehr an Arbeitslöhnen ausgeben zu dürfen.

Ueber die Anwendbarkeit dieses Ofens zu andern technischen Zwecken.

Die schon erwähnten wesentlichen Vorzüge dieses Ofens vor andern, welche in einer ununterbrochen möglichen Fortsetzung der Arbeit und in dem, nach Erfordern zu regulirenden Hitzgrade desselben bestehen, scheinen, mit allem Rechte, denselben auch noch zur Anwendung für verschiedene andere technische Zwecke als die sind, welche bereits angegeben wurden, geschickt zu machen. Ich will hier nur die Aufmerksamkeit auf einige, die mir gerade vor Augen liegen, lenken, wonach es leicht sein wird, diejenigen Anwendungen desselben noch aufzufinden, die bei der gegenwärtigen Stufe, welche die Technik erreicht hat, für die vielseitigen Arbeitsbranchen derselben angemessen sein könnten.

Die erste dergleichen Anwendung würde bei der Darstellung der, für die Pulverfabrikation nöthigen Kohle sein.. Obschon nur wenig vertraut mit der Fabrikation des Schiesspulvers in ihren einzelnen Theilen, weiss ich nur, dass gut eingerichtete Fabriken sich bei der Darstellung der benöthigten Kohle besonderer Verkohlungsöfen bedienen, bei denen jedoch, wenn gleich ihre Einrichtung so getroffen, dass zwar eine ziemlich vollkommene Verkohlung der dazu verwendeten Hölzer möglich ist, d. h. weder sogenannte Brände noch Asche

oder Lösche erhalten wird, gleichwohl weder ein ganz vollkommen gleicher Ausfall des Products erhalten, noch jedesmal derjenige Hitzgrad ganz genau getroffen werden kann, welcher der geeignetste für die Fabrikation eines guten Schiesspulvers ist. Nun kann es aber, nach meinem Erachten, bei Darstellung eines sich stets gleich bleiben sollenden Schiesspulvers nicht gleichgültig sein, ob die dazu verwendete Kohle bald bei einem schwachen, und vielleicht nicht lange andauernden, bald bei einem starken und länger anhaltenden Hitzgrade erzeugt wird, denn nothwendig muss diess auf die leichtere oder schwerere Entzündlichkeit des Pulvers, oder auf das Verhältniss der übrigen Bestandtheile desselben einen wesentlichen Einfluss haben, da bekanntlich eine anhaltend starke Hitze im verschlossenen Raume eine weit härtere und dichtere Kohle erzeugt, als diess im entgegengesetzten Falle geschieht. Bei Anwendung meines Verkohlungsofens würde, wie schon früher bemerkt, jeder beliebige Hitzgrad erlangt und gleichmässig fort erhalten und desshalb die Kohle stets von gleichem Grade der Härte und Dichtigkeit dargestellt werden können.

Bei dieser Gelegenheit will ich sogleich noch einer Anwendung dieses Ofens bei einer Fabrikation gedenken, wo derselbe, wenn letztere im Grossen geschehen und keine Rücksicht auf die Benutzung der aus den flüchtigen. Stoffen des zu béarbeitenden Körpers zu bereiten möglichen Producte genommen werden sollte, sehr anwendbar sein würde. Es ist diess bei der Bereitung der Thierkohle, oder des Beinschwarzes, dessen Anwendung zu verschiedenem Gebrauche sich immer mehr erweitert, so dass man nicht immer genöthiget ist, auf die Gewinnung der Nebenproducte besondere Rücksicht zu nehmen. Hiebei würde es so anwendbar, als zur Ersparung unnöthiger Anlagskosten zu empfehlen sein, sowohl die Zahl der Cylinder vielleicht bis zur Hälfte zu vermindern, als auch letztere kleiner herzustellen, also überhaupt die ganze Verkohlungs-Anstalt nach einem verjüngten Maassstabe zu errichten, da ohnediess bei einer solchen Vorrichtung die Fabrikation sehr beschleunigt und mit geringen Kosten betrieben werden würde.

Aber nicht bloss zur Verkohlung allein, sondern auch noch. zum Brennen und Rösten anderer, z. B. mineralischer Körper, in Stücken sowohl als im klaren, pulverisirten Zustande, könnte Journ. f. prakt. Chemie. II. 1.

dieser Ofen in manchen Fällen von nutzbarer Anwendung werden, wobei jedoch derselbe kürzer, also für weniger Cylinder eingerichtet werden könnte. Ich will hiervon nur einige als Beispiel anführen, nämlich Kalk, Gips und Erze.

Häufig findet man in Gegenden, wo man Steinkohlen hat, auch Kalk, den man zwar bei diesem Feuerungsmateriale brennen, aber dann nicht als Weisskalk, sondern nur zum Vermauern anwenden kann. In diesem Ofen würde er jedoch bei Stein- und Braunkohlen unbeschadet seiner Weisse und in vollkommenster Reinheit gebrannt werden können und eben diess würde auch bei dem Gipse der Fall sein.

Schlüsslich füge ich noch die Bemerkung bei, dass sowohl beim Kalk- und Gipsbrennen, als bei allen andern Anwendungen dieses Ofens, die einen höhern Hitzgrad als den der Verkohlung erfordern, die Cylinder von gegossenem Eisen keine lange Dauer haben würden und man sich dieselben dazu aus feuerfestem Thone anfertigen müsste, was für Jeden, der mit dieser Arbeit einigermaassen vertraut ist, keine schwierige Aufgabe sein wird und wozu man sich die nöthigen Erfahrungen durch einige mit den in der Gegend vorkommenden feuerfesten Thonarten anzustellende Versuche bald verschaffen kann, wenn nicht Porzellan-, Steingut- oder Glasfabriken in der Nähe sind, durch die man sich, da sie für dergleichen Arbeiten besonders eingerichtet sind, für den Anfang wenigstens die nöthigen Gefässe verschaffen kann.

Gera, im Febr. 1834.

Mittheilungen vermischten Inhalts.

1) Ueber den Chonikrit und Pyrosklerit, zwei neue Mineralspecien,

von

FRANZ VON KOBELL.

Diese Mineralien finden sich auf Elba und kommen miteinander, manchmal sehr innig verwachsen vor, öfters auch in Begleitung von einem talkähnlichen Mineral, welches, zum Theil von zartfasriger Structur, das Gestein in schmalen Adern und Streifen durchsetzt und ebenfalls neu zu sein scheint.

a) Der Chonikrit.

ist nicht krystallisirt; er bildet compakte Massen von unebenem und unvollkommen muschlichem Bruche. Seine Farbe ist weiss, manchmal schneeweiss, oder mit einem Stich ins Gelbliche oder Grauliche. Er ist matt oder wenig schimmernd, durchscheinend, bis an den Kanten durchscheinend.

Hart zwischen Steinsalz und Flusspath, beinahe wie Kalkspath.

Milde, bekommt auf dem Strich keinen Glanz. Spez. Gewicht = 2,91 bei 120 R.

Vor dem Löthrohre schmilzt er für sich ziemlich leicht unter Blasenwerfen zu einem graulichen oder graulichweissen Glase. Im Kolben giebt er etwas Wasser.

In Borax ist er langsam zu einem wenig von Eisen gefärbte Glase auflöslich.

Mit Phosphorsalz zeigt er anfangs ein geringes Brausen und ist grösstentheils darin unlöslich.

Mit Kobaltauflösung befeuchtet geben die geschmolzenen Stücke ein blaues oder graulichblaues Glas.

Von concentrirter Salzäure wird das Pulver ziemlich leicht zersetzt und scheidet die Kieselerde, ohne Gallerte zu bilden, feinerdig ab.

Von den Silicaten mit gleicher geringer Härte ist demnach dieses Mineral vorzüglich durch seine Schmelzbarkeit unterschieden, wesshalb ich den Namen Chonikrit hierauf bezogen habe, von zwvɛía das Schmelzen und zoirós abgesondert, unterschieden.

Eine vorläufige chemische Prüfung hatte ergeben, dass die Bestandtheile dieses Minerals Kieselerde, Thonerde, Kalkerde, Talkerde, Eisenoxydul und Wasser sind. Die quantitative Analyse wurde auf folgende Weise mit 30 Gran angestellt.

Das feine Pulver wurde mit concentrirter Salzsäure durch Digestion und Kochen im Kolben zersetzt, die Kieselerde aufs Filtrum gebracht, geglüht und gewogen. Sie war vollkommen rein. Die Auflösung wurde mit Aetzammoniak versetzt, der Niederschlag a) aufs Filtrum gebracht, dann der Kalk durch kleesaures Ammoniak und weiter die Talkerde durch phosphorsaures Natrum unter Zusatz von Ammoniak gefällt und wie gewöhnlich bestimmt.

Der Niederschlag a) wurde zur Scheidung der mit der Thonerde und dem Eisenoxyd niedergefallenen Talkerde in Salzsäure aufgelöst und die Lösung mit kohlensaurem Baryt in Ueberschuss versetzt und nahe bis zum Kochen erhitzt, wodurch die Thonerde mit dem Eisenoxyd gefällt wurde, die Talkerde aber aufgelöst blieb. Es wurde nun filtrirt, das Filtrat mit Schwefelsäure in Ueberschuss versetzt, wieder filtrirt und die Auflösung zur Trockene abgedampft und das Bittersalz ausgeglüht. Hieraus fand sich die Talkerde.

Der durch kohlensauern Baryt erhaltene Niederschlag wurde mit verdünnter Schwefelsäure behandelt und so der Baryt abgesondert, die Auflösung aber mit Aetzammoniak versetzt und die Thonerde weiter durch Kalilauge vom Eisenoxyd geschieden. Die von dem Niederschlag mit Aetzammoniak abfiltrirte Flüssigkeit verrieth durch phosphorsaures Natrum nur noch unwägbare Spuren von Talkerde. Sämmtliche Niederschläge wurden in Salzsäure oder Schwefelsäure aufgelöst und die geringen Quantitäten der erhaltenen Kieselerde gewogen.

Zur Bestimmung eines möglichen Alkaligehaltes wurden 30 Gran auf dieselbe Weise mit Salzsäure zersetzt, die Auslösung aber bis zur Trockne abgedampft, um die überschüssige Säure zu verjagen. Hierauf wurde Wasser zugesetzt und fil

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