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Vor den Rosten sind die Schürlöcher g, mit Thüren von Eisenblech h, Fig. F. versehen, welche, nach jedesmaligem Einschüren, wieder geschlossen werden. Unter den Rosten, welche für ihre ganze Länge einige Zoll Ansteigen haben, befinden sich die Aschenfälle, deren Sohle 1 Elle 21 Zoll vom Roste entfernt liegt und die gleiche Weite mit der Breite des Rostes haben. Von der Sohle herauf sind dieselben vorn, des Herausschaffens der Asche und des Luftzutritts wegen, 22 Zoll hoch offen, in ihrer übrigen Höhe bis an die Roste aber durch eine Ziegelwand geschlossen, die auf einer bei i, i, eingelegten Eisenschiene ruht, was zur Erleichterung der Arbeit vor diesem Theile des Ofens nöthig war.

Die über den Rosten gespannten Gewölbe, sind von denselben 14 Zoll hoch und, in gleichem Verhältnisse mit ersteren, ansteigend geführt. Die Aschenfälle sind, wie bei Fig. F. sichtbar ist, ebenfalls durch die Zunge a von einander getrennt.

Der Canal des Ofens (dessen ganze Länge 16 Ellen beträgt) ruht, wie man aus der Zeichnung sieht, auf zwei Bogen, wesshalb es nöthig ist, der Feuerung und den beiden Pfeilern einen guten Grund zu verschaffen. Er hat, bei seiner

Länge von 13 Ellen 4 Zoll, nämlich von der Feuerung bis zur Esse, 12 Zoll stark aufgemauerte Wände und ist mit grossen, 4 Zoll starken Platten k, Fig. F, gedeckt, die noch durch eine 3 Zoll hohe Ziegelschicht verstärkt sind. Damit das Feuer die im Ofen liegenden Cylinder auch von unten bestreichen kann, enthält der Kanal, in seiner ganzen Länge, an beiden innorn Seiten, gemauerte, 5 Zoll hohe und 9 Zoll breite Laufbahnen 1, 1, Fig. A, B, C, und F, auf welchen die Cylinder ruhen und herabrollen. Die, den Kanal während der Arbeit stets anfüllenden, 20 Cylinder werden durch, zur Decke eingelassene, Stäbe von geschmiedetem Eisen an dem Herabrollen gehindert und so in ruhiger Lage erhalten. Diese Stäbe m, welche am deutlichsten bei der Fig. F. sichtbar sind und für welche sich kleine Löcher in der Decke befinden, stehen am Heerde des Kanals in, der Stärke derselben angemessenen, ohngefähr 2 Zoll tiefen Gräben n, Fig. C, damit sie nicht durch den Druck der Cylinder aus ihrer senkrechten Stellung gedrängt werden können, Noch bemerke ich bei diesem Theile des Ofens, dass beide Wände des Kanals vor jedem Cylinder

ein Spähloch o haben, das mit einem in der Länge der Stärke der Wand gleichkommenden, mit einem vorstehenden Knopfe zum Anfassen versehenen, genau passenden Stöpsel von Thon, oder anderer guten Ziegelmasse, geschlossen ist. Ein solches Spähloch befindet sich auch noch an der Stirn des Ofens, bei p, Fig. A, und C, und ihr Zweck ist, sowohl die Wärme des Ofens und den Verkohlungsstand der Cylinder durch sie beobachten, als auch letztere, mittelst eines eisernen Stabes, in ibre richtige Lage bringen zu können, wenn einer oder der andere vielleicht, durch schiefes Einlegen veranlasst, bei seinem Laufe nach und nach in eine unrichtige Lage gekommen sein sollte.

Das eigentliche Arbeitsloch q, Fig. A, durch welches die Cylinder aus dem Ofen genomen werden, ist mit einer Platte geschlossen, welche bei r, einem Falze läuft. Sie hängt an zwei Kettenstücken, welche in der eisernen Kappe s, des mit einer Zugstange versehenen Schwengels t, eingehakt sind und kann daher leicht aufgezogen und niedergelassen werden. Vor dem Arbeitsloche ist eine, oben horizontale, dann aber zur Hüttensohle geneigte Brücke u, Fig. A, C, E und F, aufgemauert, auf welche die Cylinder gezogen und von ihr dann zur Hüttensohle herabgelassen werden.

Ueber die Esse des Ofens ist noch Folgendes zu bemerken: Der Fang an derselben v, w, x und y, hat bei 2, Fig. A und B, eine, der Höhe und Weite des Kanals gleichkommende, Oeffnung, vor welche eine, bei Fig. B, angegebene Blechthüre herabgeschlagen werden kann, die bei dieser Figur aufgeschlagen und durch eine Falle festgehalten vorgestellt ist. Ueber dieser Oeffnung, welche zum Einlegen der Cylinder dient, ist die Oeffnung des Fanges nur 16 Zoll breit; sie verjüngt sich 'jedoch bei aufsteigender Höhe in Hinsicht der Weite und Länge immer mehr, bis zu den Dimensionen einer gewöhnlichen etwas weiten Esse.

Zur bequemern Arbeit beim Einlegen der Cylinder sowohl, als zur Beobachtung des Ganges der Verkohlung, ist hinter der Esse (vor dem so eben beschriebenen Einlegloche) ein 18 Zoll hoher, eben so breiter und 12 Elle langer Tritt angebracht. Das Heraufbringen der gefüllten Cylinder zu der eben beschriebenen Oeffnung, erleichtert eine sehr einfache, auf der Zeich

nung jedoch nicht angegebene Vorrichtung. Sie besteht aus zwei, etwa 6 Zoll in Quadrat haltenden, ohngefähr 12 Zoll von einander entfernten Stücken Holzes, deren unteres Ende in der Hüttensohle fest steht, deren oberes Ende aber auf dem Vorsprunge der Esse tz, auf- und eingelegt, wodurch eine schiefe Ebene zum Hinaufrollen der Cylinder gebildet wird.

Die oben beschriebenen Laufbahnen 1, 1, Fig. A, B, C, und F, sind von ttzz Fig. A, bis an die Oeffnung des Fanges ge-` neigt fortgeführt, um die Cylinder auf diese Weise leicht in den Canal rollen zu können.

Was die Erbauung eines solchen Ofens in Hinsicht der für seine verschiedenen Theile nöthigen Materialien betrifft, so würde Nachstehendes zu bemerken nöthig sein.

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Der Ofen bedarf bloss an drei Puncten eines festen Grundes, nämlich vorn, wo sich die Feuerung befindet, von 4 bis 3 Fig. A, C, D, ferner unter dem mittelsten Pfeiler und hinten, unter dem Pfeiler, auf welchem die Esse ruht. Dieser Grund sowohl, als die Pfeiler selbst, können von jeder Art Bruchsteine aufgeführt werden.

Die Mauern bis an die Roste, die beiden Bogen, so wie der obere Theil des Essenpfeilers und die Ausgleichungen zwischen den Bögen, können von gewöhnlichen Mauerziegeln hergestellt werden, auch der Fang und die Esse selbst. Die beiden Gewölbe der Feuerung, der Feuerkanal (Fuchs), so wie die Wände und der Heerd des Kanals (letztere beide wenigstens in einer Länge von 4 Ellen von der Feuerung aus gemessen) müssen entweder von gut im Feuer stehenden Mauerziegeln aufgeführt werden, oder man muss diese, was noch besser ist, von einem guten Thone sich fertigen Isssen; dasselbe gilt auch von den Steinen zu den Laufbahnen 1, 1. Zu dem übrigen Theile des Kanals sind gewöhnliche Mauerziegeln haltbar genug. Die Decke des Kanals, welche ich hier von Platten, die aus einem im Feuer gut stehenden Sandsteine gehauen sind, fertigen liess, kann, in Ermangelung dieses Materials, auch aus Thonplatten von etwa 134 Elle Länge und 34 Elle Breite, wenigstens für die ersten 5-6 Ellen bestehen. Der übrige Theil der Decke kann dann mit Platten von Gusseisen hergestellt werden. Wie bei allen Ofenbauen eine accurate Arbeit und eine sorgfältige Zusammenfügung der Steine nöthig ist, so

darf dieselbe auch bei diesem Ofen und besonders bei seinen, dem Feuer unmittelbar ausgesetzten, Theilen nicht verabsäumt werden. Möglichst kleine, nur mit wenigem guten Lehm ausgefüllte Fugen, ganz gerade Aufführung alles innern Mauerwerks und genaue, an allen Puncten wagerechte Legung der Laufbahnen, sind die wichtigsten Bedingungen zu guter Haltbarkeit des Ofens sowohl, als zur Verhütung des schiefen Laufens der Cylinder.

Ein jeder neu erbaute Ofen, der einigermaassen starke Wände und einen etwas bedeutenden Hitzgrad auszuhalten hat, bedarf, vor dem wirklichen Gebrauche, eines allmäligen Austrocknens und diess ist auch bei diesem Ofen nöthig, wenn man nicht das Entstehen nachtheiliger Risse veranlassen will, die er erhalten müsste, wenn er sogleich das erstemal in starke Hitze gebracht würde.

Zu dem Ende wird einige Tage lang, bei weggenommenem Roste auf der Sohle des Aschenfalls, ein mässiges, nach und nach etwas verstärktes Feuer, durch trockene Braunkohlen-Stücke, oder Braunkohlenziegel, wenn dergleichen bei dem Werke gefertigt werden, unterhalten. Hierauf werden die Roststäbe wieder eingelegt, und das Feuer auf dem Roste, jedoch einen Tag lang ganz vorn, unterhalten, dann nach und nach weiter nach hinten gebracht und etwas mehr auf den Rosten verbreitet fortgesetzt, so dass der Ofen im Ganzen in einem Zeitraume von ungefähr 4-5 Tagen eine Hitze angenommen hat, dass die Feuer-Gewölbe über den Rosten roth glühen und ähnliche Erhitzung auch in dem vordern Theile des Kanals wahrgenommen werden kann.

Wenn der vielleicht zu heftige Zug des Ofens, eine zu rasch zunehmende und nachtheilig werdende Erhitzung desselben dann, wenn das Feuer auf die Roste gebracht worden, befürchten lassen sollte, so ist es nöthig denselben zu mässigen. Diess kann durch das Oeffnen der Essen-Klappe und der Rostthüren geschehen, auch dadurch, dass einige der ersten Spählöcher ungeschlossen bleiben. Durch nach und nach bewirkte Schliessung dieser Ofentheile lässt sich, wenn es dann erfordert wird, der Zug verstärken, um einen höhern Hitzgrad hervorzubringen. Beim eigentlichen Gebrauche des Ofens bleiben die Essenklappe, der Schieber vor dem Arbeitsloche q, und

die Spählöcher o, stets zu, die Thüren vor den Rosten werden nach jedesmaligem Schüren ebenfalls wieder geschlossen; die Aschenfälle bleiben jedoch immer offen.

Der eigentliche Gang der Verkohlungs-Arbeit ist nun folgender:

Es sei der Ofen entweder nach dem ersten Ausfeuern, oder nach einem vorhergegangenen Stillstande desselben, zu dem so eben beschriebenen Hitzgrade gebracht worden, was in letzterm Falle, wo das Feuern stark und rasch geführt worden, in einer Zeit von 6 Stunden erfolgen kann, und es soll die Verkohlungs-Arbeit ihren Anfang nehmen, so wird ein Cylinder, von denen ich für einen Ofen hier 36 Stück rechne, mit getrockneten Braunkohlen-Stücken, so dicht als möglich gepackt und mit dem Deckel auf die schon erwähnte Weise geschlossen. Hierauf wird derselbe auf der schrägen Balkenlage an die Kanal-Oeffnung gerollt, dort auf dem vor derselben befindlichen Vorsprunge des Essenpfeilers, indem ein Arbeiter den vor letzterm befindlichen Tritt besteigt, so gewendet, dass er quer vor den Kanal zu liegen kommt und so durch den Fang der Esse auf den Platz gerollt, wo in der Zeichnung der letzte Cylinder (oder der nächste an der Esse) angegeben ist. Ehe diess jedoch vorgenommen ward, war schon das erste Paar Eisenstäbe I. Fig. A, vorgesteckt worden, damit der Cylinder auf der ihm bestimmten Stelle ruhig liegend erhalten wird. Nach Verlauf einer halben Stunde wird nun das zweite Paar Eisenstäbė II. vorgesteckt, dann das Paar I. grade auf und etwas langsam so weit in die Höhe gezogen, dass der Cylinder unter ihm durch und vor die Eisenstäbe II. rollen kann und die Stäbe I. wieder herunter gelassen. Ein zweiter gefüllter Cylinder kommt nun an die leere Stelle des zuerst eingelegten, und nach abermaligem Ablauf einer halben Stunde wird nun das dritte Paar Eisenstäbe III. durch die Decke in den Canal gestellt, durch Aufziehen von II. der erste Cylinder vor III. gerollt, nach dem Niederlassen von II. das Paar I. gezogen, um den zweiten Cylinder vor II. zu bringen und dann ein dritter wieder vor die Eisenstäbe I. gelegt. So fährt man fort, von einer halben Stunde zur andern, den ersten Cylinder um einen Platz weiter, der Feuerung entgegen zu bringen, dann einen um den andern nachrollen zu lassen und die zuletzt ge

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