Der poetische Orient: enthaltend die vorzüglichsten dichtungen der Afghanen, Araber, Armenier, Chinesen, Hebräer (Althebräer, Agadisten, Neuhebräer), Javanesen, Inder, Kalmücken, Kurden, Madagassen, Malayen, Mongolen, Perser, Syrer, Tartaren, Tscherkessen, Türken, Yeziden etc. in metrischen übersetzungen deutscher dichter

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O. Wigand, 1853 - 637 Seiten
 

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Beliebte Passagen

Seite 634 - Windbraut tobet unverdrossen, Eule schreiet in den Klippen, — Weh'! euch hat der Tod geschlossen, Blaue Augen, ros'ge Lippen! Eule schreiet in den Klippen, Grausig sich die Schatten senken — Blaue Augen, ros'ge Lippen! Hin mein Lieben, hin mein Denken! Grausig sich die Schatten senken, Regen strömt in kalten Schauern. — Hin mein Lieben, hin mein Denken! Weinen muß ich stets und trauern. Regen strömt in kalten Schauern. Iieh'n die Wolken wohl vorüber? — Weinen muß ich stets und trauern,...
Seite 588 - Denn es gleicht der Wein dem Regen, Der im Schmutze selbst zu Schmutz wird, Doch auf gutem Acker Segen Bringt und Jedermann zu Nutz wird!
Seite 523 - Ich bin der Morgenschimmer, ich bin der Abendhauch. Ich bin des Haines Säuseln, des Meeres Wogenschwall. Ich bin der Mast, das Steuer, der Steuermann, das Schiff; ich bin, woran es scheitert, die Klippe von Korall. Ich bin der Vogelsteller, der Vogel und das Netz. Ich bin das Bild, der Spiegel, der Hall und Widerhall. Ich bin der Baum des Lebens, und drauf der Papagei; das Schweigen, der Gedanke, die Zunge und der Schall. Ich bin der Hauch der Flöte, ich bin des Menschen Geist, ich bin der Funk'...
Seite 113 - Schmach dem Leben, dem wehvollen, bestandlosen, in dieser Welt, Wurzel des Leids ist's, abhängig, mit Drangsalen erfüllet ganz. Ein gewaltiger Schmerz haftet am Leben, Leben ist nur Leid, Wer da lebet, der muss dulden die Schmerzen, die ihm nahen gewiss.
Seite 554 - Bring' im halben Mond die Sonne ! Die Vernunft ist widerspenstig, Ihrem Nacken bringe Schlingen! Nasses Feuer sollst du schlagen, Feuerwasser sollst du bringen ! Gib dem Trnnk'nen Wein und gänzlich Werd' ein Lump ich und ein Prasser!
Seite 325 - Ich schlaf auf ferner Wanderschaft, Ich schlumm're hier in enger Haft; Ist auch verhüllt mein Angesicht, Ich weiss es, dennoch strahlt mein Licht. Geeint ist mit dem Freund mein Herz, • Gestärkt in mir des Geistes Macht; Drum leg' ich ab den düstern Schmerz, Ich kleide mich in Schmuck und Pracht. Was such
Seite 591 - Unglück den Menschen besser macht. Es hat dies ganz den Sinn, als ob Der Rost ein scharfes Messer macht. Der Schmutz die Reinlichkeit befördert. Der Schlamm ein klares Gewässer macht!
Seite 522 - Der vollen Rose gleicht an Pracht die Sonne, Und alle Blättlein siehst du Monden gleichen. Der Sonne Lichtrad ist in ihr gerundet, Und hundert Monde rollen dran als Speichen. Die Sonne, die aus Monden wuchs, die Rose, Dem Herzensfreund will ich die Rose reichen.
Seite 416 - Spend' um Spende, So gibst du leicht am Ende Dein Leben selber auf. Dies sind, die ich dir gebe. Die Lehren, darnach lebe. Und dann vor'm Tod nicht bebe; Heil dem, der hört und glaubt! Dann streckte er aus seine Hände, — und empfieng der Gläubigen Spende; — und als die milden Gaben nicht mehr rannen, — begnügte er sich und zog von dannen.
Seite 108 - Endlich bietet sich dar heute Lieblingsspeise, so lang entbehrt! „Vor Gier träuft mir der Mund wahrhaft, die Zunge leckt den Gaumen mir. ,,Ha! wie will ich die acht Zähne, die spitzen, die gefastet lang, ,,In die Leiber nun eintauchen, recht eingraben ins frische Fleisch! , , Bald werd...

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