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3. Sollten sich in dem Bezirke der Berlinischen Regierung, Fabivibuen wohnhaft gemacht haben, welche früher Bewoh Ber eines von Frankreich abgetretenen Gebietes gewesen find, und in Gemäßheit der Artikel 19, 21, 22, 23, 24 und 26 bes

Barifer Friedens vom softer Mat 1814 und des Meritels 9 des Haupt-Vertrages vom soften November vorigen Jahres, fo wie der Artikel 2, 6, 7, 9, 10, 11 und 14 der Convention von fo werden dieselben auf Anmeldungen ndbere Belehrungen erhalten, in wiefern und unter welchen Bedingungen ihre Forderungen Liquidationsfähig sind.

Ministern, unt ben bisherigen Geh. Rath von Voigt Als eine Deputation der würtembergschen Stände dem jum Präsidenten des Ministeriums ernannt.

aige am Neujahrstage Glück wünschte, erklärten Se. Alcers eben so gesegnet seyn, als die meiner männlichen Maj.:,,Migen die Bemühungen meines herannahenden

demselben Lage, Reclan bu können glauben, Jahre es waren, so werden die äußern und innern Vers

4. Diejenigen Personen endlich, welche zwar nach den frü her provisorisch oder definitis bestandenen Territorial-Betim mungen, preußische Unterthanen gewesen, nach den imamit tele vorgegangenen Veränderungen aber andern Staaten zu gefallen find, haben ihre Reclamationen bei ihrer jchigen Landesregierung anzumelden und zu verfolgen, an welche lettere auch, sobald sie sich deshalb meldet, etwanige betreffende frůbere Uften von derjenigen Behörde, bei welcher sich solche befinden, ausgeliefert werden sollen.

Berlin, den 5ten Januar 1816.

Der Geheime Staatsrath und ernannte Ober- Präsident der Provinz Brandenburg. v. Heydebred.

In dem in der Spandauer Straße Nr. 81, errichteten Comtoir zur Realiferung der Trefor und Thaler-Scheine, werden vom 15ten Januar 1816 an, die präsentirt werdenDen Königl. Preuß. Fresor- und Thaler - Scheine gegen flingend Courant al pari in den Vormittags Stunden von g bis 1 Uhr realisirt. Ebendasselbe Comtoit verkauft auch Tre for und Thaler Scheine mit einem Procent Lufgeld, gegen klingendes Courant, jedoch nicht anders als in Summen von 25 Thlr. und drüber.

Heute erscheint das ate Stück der Gefeßsammlung, entbaltend unter

Nr. 317. Die Verordnung wegen der angeblichen geheimen Gesellschaften. Vom 6ten d. M. Berlin, den 13ten Januar 1816.

Königl. Preuß. Debits-Comtoir. Vom Main, vom 5. Januar. Am 27ften wurde zu Eingen, die niedere Grafschaft dieses Namens *) nebst etuigen münsterschen Ortschaften von dem preußischen Kommisfair von Goldbeck, dem hannoverschen, von Strahlenberg, übergeben. Sämtliche Beamten find bestätigt.

Am eten übergab Herr v. Reinhardt seln Kreditiv als franz. Gesandter bei der freien Stadt Frankfurt.

Sagen Sie den braven Frankfurtern, (dies waren Die eigenen an den Herrn v. Otterstedt gerichteten Worte des Vater Blücher) daß ihre mir persönlich berotesene Anhänglichkeit und lebe mich wahrhaft gerührt, und mir. meinen hiesigen Aufenthalt höchst angenehm gemacht hat. Meine Gesundheit hat sich hier um vieles gebeffert, und Ich schreibe dies der vielen Sorgfalt und der zarten Aufmerksamkeit zu, die man mir überall und in jeder Hin icht gezeigt hat." Der Held nahm großen Anteil an ben öffentlichen Ereignissen, und viele setner kräftigen Aussprüche sind im Publikum in Umlauf.

Rehl ist nun von den Oestreichern den badenschen Truppen allein überlassen.

Der Großherzog von Weimar hat die Freiherren von Fritsch und Gersdorf, und den Grafen Edeling zu * Sie tam 1702 aus dem Nachlaß Wilhelms 3. vo Oranien an Preußen.

hältniffe Würtembergs immer fester begründet, das enge Band zwischen König und Vaterland immer fester ges fnupft, das allgemeine Wohl, so wie das der Einzelnen erhalten und gesichert werden.

Die Zeitung von Nancy Hefert einen Tagsbefehl des kommandirenden baierschen Generals, worin die Reden, welche manche Soldaten vorzüglich in Dörfern geführt, gerügt werden, weil sie die öffentliche Rube stören, und dte Hebelgesinnten aufmuntern. Jeder baiersche Soldat, welcher durch Rath und That die jest bestehende Ord nung der Dinge in Frankreich angreift, und sich gegen die rechtmäßige Regierung auflebut, soll aufs scharfste bestraft werden.

In der Straßburger Zeitung warnt der Präfekt des Niederrheins gegen die Einflüsterungen derjenigen, wel che sowohl Haß gegen die Fremden, als Uneinigkeit im Innern zu erregen suchen wollen. Jeder der den ges ringsten Zweifel über die Integrität des franz. Geblers außert, welche durch die Konvention vom 20. November garantirt worden, foll fugleich angezeigt werden.

Genf hat nun seinen Antheil von Ger in Besitz ger nommen, und wie verlautet verlangen die Schweizer von Frankreich auch das Anlehr zurück, welches Massena 1799 dort eintrieb.

Herr von Talleyrand ist wieder als franz. Gesandter in der Schweiz angekommen. Auf Antrag des franz. Polizeiministeriums find in der Schweiz Steckbriefe gegen Lavalette erlaffen.

Parts, vom 1. Januar.

Der Minister des Innern hat die 5 Divisionen seines Bureaux auf 4 vermindert, und viele Beamten entlassen, well setne Fonds um 13 Mill. verkürzt werden. Auch die Abschaffung der königl. Haustruppen geschieht aus Ers sparung.

Zu den außerordentlichen Abgaben, welche das Budjet erfordert, gehören auch Abzüge von den Besoldunger als ler Beamten, die zu dem Ende in 33 Klaffen getheilt werden. Nur bis 500 Francs find fie fret; jede Klaffe foll dann 1 Centime mehr als die vorhergehende entrichten.

Bet den Berachschlagungen der Deputirten, am exften, Aber die Feier des 21sten Januar, erklärte sich Herr Kargolan sehr cifrig gegen die Königsmörder, besonders gegen einen derselben, welchem der König das größte Opfer gebracht, welches ein König nur einem Bruder brins gen könne; Einen, der es gewagt, sich zum Mittler zwks schen dem Volke und dem Könige aufzuwerfen, und der den Monarchen über die Zuneigung seines Boikes täuschen wollen, und den eine Wahlversammlung zum Mitgliede der Kammer ernannte. *) Herr Hyde de Neufville (ein Erzroyalist und Stifter des Clubbs, der dem der Gemäßigten entgegengesetzt und spottweise nach ihm hideux (scheußlich) *) Daš alles paßt auf Fouche, der auch in seinen bekannt gewordenen Berichten dem Monarchen fagte: nur auf jehn Departementer tänne er sich ganz verlaffen.

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genannt wird) äußerte über den Tod Tubolge des sechs Jehnten: Ein großes Opfer allein mußte die Sündfluth von Rachlosigkeit aussöhnen, und blog das reinste Biut konnte sich mit dem Blute des unbefleckten Lammes vers mischen, um ein ganzes Volk zu erlösen.” Erschlug dann vor: an den Piedestal des gekrönten Martyrers folgende, von allen Deputketen im Original unterzeichnete Inschaft zu sehen: Diese lange unglückliche und unterjochte Na tion war nicht schuldig an dem scheußlichen, den 21sten Januar 1793 begangenen Königemord. Bet dem Blut der erhabenen Schlachtopfers schwören wir vor Gott und Menschen, für uns und unsre Nachkommen und für Frankreich, welches wir vertreten, unerschütterliche Treue unserm rechtmäßigen Könige, wir betrachten das unver äußerliche und unverjährliche Erbrecht der männlichen Erigeburt, welches Gott der Familie Ludwigs bes Heiligen, Heinrichs des vierten und Ludwigs des vierzehus ten anvertraut, als ein geheiligtes Grandgefeß. Wer von uns diesen Eid verlehen sollte, der soll für ehrlos und von Gott und Menschen verflucht erklärt werdeu.“ Auch Herr Marcellus stimmte ihm bet, und meinte: Hier müse man nicht überlegen, sondern fühlen. Herr Dor Herr Dos mingon wollte indessen, um die Nation von der Frevet that zu reinigen, dem Monument die Erinnerung bei fügen: daß die Berufung auf das Volk von den Hens tern Ludwigs des sechszehnten verworfen worden.

Bei dem Vorschlage wegen Abschaffung der Eheschet: dung unter Katholiken, berief sich Herr Bonall auch auf Protestanten, namentlich auf Hume und Frau v. Stael; diese haben in diesem Punkt ausdrücklich den Vorzug der katholischen Lehre anerkannt.

Auch gegen das Gefeß über Eutsehbarkeit der Richter soll sich Herr Lanjuinais sehr heftig erklärt haben.

Wegen der Nationalgarde ist eine neue Verordnung erschienen. Sämmtliche Offiziere werden von Sr. Mas jestät selbst im Konsell ernannt, und zum außerordents lichen Dienst können die Nationalgarden nur kraft eines Befehls vom Minister des Innern aufgefordert werden; in dringenden Fällen aber sind auch die bürgerlichen und militairischen Behörden jedes Orts berechtigt, solche Aufforderung zu erlassen.

Verschiedene Mächte, die Theil an der Kriegskontris bution haben, suchen dieselbe an Bankiers au veräußern. Der angebliche Dauphin, der zu St. Malo verhaf tet worden, soll ein Tagelöhner aus Varennes, Namens Philippot, und ohne alle Bildung seyn.

Madame Ney lebt mit ihren 4 Söhnen auf dem bes nachbarten Dorfe Colombe bet einer Freundin, und that den Armen viel Gutes.

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the nicht das Schnupftuch, mit welchen Be the Che sicht verhüllte fortgeriffen, entschuldige das Mitleid mit dem Zustande einer troftlosen Gattin, die ihren Mann zum lehtenmal gesehen. Für seine Pflichttreue aber bürge: daß er das Anerbieten der Marschallin Ney, die ihm am 17ten November thr ganzes Vermögen ges boten, wenn er ihren Mann retten wole, mit Unwil fen abgelehut habe. Man behauptet, daß Marmont, und selbst die Minifter Clarke, Barbe Marbois und R chelieu fich für Lavalette verwendet haben.

Der Oberst du Limbert heirathet die Tochter des Mar schalis Jourdan.

Die Engländer versorgen uns mit Goldmünzen. Man rechnet, daß seit Kurzer mehrere Millionen in Napo leonsd'or, die in England geprägt, und an Schroot und Kornden achten volkommen aleich sind, eingeführt worden. (Vermuthlich sind es diese Münzen, gegen deren Circus fatton wie in Frankreich, so auch in den Niederlanden Maaßregeln getroffen worden.)

Am Schlaffe des Jahres werden in den Königlichen Gemächern gewöhnlich Fabrikate der Porzellan Fabrik von Sevres ausgestellt, welche Se. Majestät als Neus jahrsgeschenke vertheilen. Daß sie diesmal nicht zahls reich waren, entschuldigt das Journal de Debats mit den Unruhen des Krieges.

Eine Hottentottin, die sich hier vor Geld gezeigt, und die hottentottische Venus genannt wurde, ist gestorben. Herr Cuvier wird sie anatomiren.

Cir Sidney Smith macht bekannt, daß er nächstens über die Fortschritte des Plans, den weißen Sklas ven Handel an der barbarischen Küste abzuschaffen, Bericht erstatten werde, wie auch über die ihm zu die fem Zweck von Souverajnen und andern hohen Perfo. nen anvertrauten Gelder.

Nach Briefen aus Madrit geht es mit der Wieders anpflanzung des Jesuiten Ordens ziemlich langsam. Die aus Italien gekommenen Mitglieder sind zu bejahrt, die Zurückgabe der Güter ist vielen Förmlichkeiten unterworfen, und die andern Orden legen Hindernisse in den Weg.

Paris, vom 2. Januar.

Die 2 Grenadier Regimenter und die Jager zu Fuß waren Am Neujahrstage musterte der König die neue Garde. auf dem Hofe der Tuillerien, die Cürassiere, Grenadiere und Jager zu Pferde und die Artillerie auf dem Karousselplas aufmarschirt. Se. Majestät, von den Prinzen und der Herzogin von Angouleme und vielen Vornehmen, unter denen man auch den preußischen Minißer v. Golk und den General Müfling (der also noch nicht abgereift ift bemerkte, umgeben, führen durch die Reihen, ließen nachher die Truppen vorbeiztehen und redeten fie freunds lich mit den Borten an:,,Dieser Tag ist einer der schön.

Lavalette foll gleich beim Austritt aus der Concierge rie ein ihn erwartendes Carriol bestiegen, und dann, als Postillion verkleidet, und Courier reitend, und fürften meines Lebens. Ich verlasse mich ganz auf mein große Herren auf jeder Station Pferde bestellend sich aus dem Reiche gerettet haben. Man hatte behauptet, bei dem Gefangenaufseher sey eine Summe von 60,000 bis 80,000 Francs, und bei dem Schließer 1800 Francs ges funden worden; sichere Beweise ihrer Schuld. Allein der Sohn des Aufsehers Roquette de Kerguiba rechtfer tigt jest seinen Vater in dem Journal de Paris. Er habe leicht getauscht werden können, weil Madame Las valette stets in einer Wildschur erschienen sey. Daß er

Heer, denn es besteht aus Franzosen, und ich kann sie meinen Freunden und meinen Feinden zeigen. *) Ger neral Lauriston antwortete im Namen der Truppen, die durch lautes Zujauchzen ihm beistimmten. Nachher war große Tafel, bei welcher der Prinz Talleyrand als Großs Kammerherr hinter dem Stuhl des Königs Fand; hins *) Der letten Worte betiente fich Heinrich der Große in Bezug auf den braven Crillon.

ter den Königl. Prinzen faßen die Herzoginnen und ans dere Damen, die das Recht des Tabourets haben; die Hofdamen, auswärtige u. Königl. Minister und Generale, bildeten stehend einen Kreis um die Tafel, bei der vom gol denen Service gespeist wurde. Bei der Musterung drängte ich das Publikum ungehindert am die hohen Personen; Ste Damen der Halle aber (die Fischweiber), die in den Tuilerien Glück wünschen wollten, wurden nicht vorges lagen, und überreichten ihren Wunsch schriftlich.

Da die Garden nun die Tuilerien beseßen so find Der Naitonalgàrde nur einige Ehrenposten im Innern vorbehalten.

Ein Edikt bestimmt die Staatsråthe für dies Sahr. Allen im ordentlichen Dienst, die noch Nebenämter has ben, wird die darauf fallende Besoldung von dem Staats: #athg halt abgezogen.

Der Oberst faudras, Bruder der Herzogin von Ro rigo (Savary), soll nach der Abtey gebracht sein, wo jest schon 14 Generale fißen.

Madame Lavalette ist noch verhaftet, ob sie gleich erst kurz vor der Flucht ihres Mannes das Wochenbett vers faffen hatte.

Wir erhalten die Gemählde der französischen Schule, die Bonaparte dem Museum zu Brüssel schenkte, wie derum zuruck.

London, vom 2. Januar.

Gestern ist der Preußische Gesandte, Baron Jacobi Kidst, und der Graf. Hardenberg, in einer Equipage des Prinzen Regenten, aus Brighton hieher zurück gekommen.

Auch die beiden Erzherzoge von Oestreich, Johann und droig, find aus Brighton hieher nach London zurück: gekommen.

Hier in England wird nach und nach alles auf den Friedensfuß gejezt. Die Anzahl der Seefoldaten, wel che während des Krieges 35tausend Manu betrug, ist auf fibentehalbtausend herabgesett.

Lord Amberft, der als Groß. Bothschafter nach China geht, hat am 3osten December seine Abschieds, Audienz Bei dem Prinz Regenten gehabt und wird sich nun unz verzüglich nach Canton einschiffen.

ausgestellt, die Tag und Nacht ab und zu kreuzen. General Bertrand und dessen Gemahlin wohnen eine halbe deuts sche Meule weit von der jeßigen Residenz Bonaparte's. Sie ist seit ihrer Ankunft auf der Insel frank, erhohlt sich jedoch schon wieder; der Berkehr wischen Sanct Her lena und dem Vorgebirge der guten Hoffnung wird jest sehr lebhaft und wird es noch mehr werden, wenn die Commiffarien der verbündeten Mächte erst in St. Her lend werden angekommen seyn. Ein Theil der Einwoh ner zicht der Theurung wegen, und weil der Beckehr ser Insel mit fremden Schiffer, wegen Bonaz parte's Anwesenheit, untersagt ist, von dort weg und begiebt sich nach der Insel Ascension (welche ohns längst die Americaner in Beschlag nehmen wollten, um auf ihrer Fahrt nach Ching ebenfalls einen Erfrischungs Det im großen Weitmeere zu befißen.)

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Wegen der Besorgniß, welche man hegt, daß die Weigerung der Deputirten-Kammer,,, das Gesetz, web ches der König wegen einer allgemeinen Verzeihung in Vorschlag gebracht hat, zu genehmigen, eine große Spannung zwischen besagter Kammer und den ute stern hervorbringen und daß hieraus. Unruhen entstehen Edunten, find in Paris die Staatspapiere von 65 auf 59 Prozent im Course gesunken.

Die neuesten Nachrichten aus Amerika reichen bis zum 7. Dezember. Die dortigen Zeitungen predigen laut, daß Amerika fich in wehrhaften Stand sehen müsse, lassen; erfolge dieß, so sey das Gebiet der vereinigten denu England wolle sich von Spanten Florida abtreten Staaten im Norden und im Süden von England bes gränzt, in Westen von den Indianern, die in Englands Sold stehen, eingeschlossen, in Often, längs der Küste durch die englische Seemacht bedroht. Die Amerikaner wollen an den Ufern des Yorck: Flusses ein großes Sees Arsenal antegen, um bel fünftigen militairischen Operas tionen die Herrschaft auf den großen Landseen desto siches Ecøber in den amerikanischen Gewässern viel Unheil rer behaupten zu können. Ein Sturm der am 20sten angerichtet, hat auch in Hayti, der Seemacht des dortts gen Negerkönigs Christoph großen Schaden zugefügt.

Zu der Jahresfeier, die in New Yorck zum Andens Die neuesten Briefe aus Sanct Helena, vom 15ten Een des 25sten Novembers gehalten wird, an welchem November, melden, daß Bonaparte noch vor der Hand auf Herrn Balcome's Landgütchen wohnt. Dieses liegt Tage im Jahre 1783 die englischen Truppen Neu-York nur drei englische Meilen (eine halbe deutsche Melle) Jean d'Augely und dessen Sohn eingeladen und bet der räumen mußten, war diesmal auch Regnaud de St. weis von Longwood, wo das für ihn eigenthümlich bes Rimmte Haus jest errichtet wird. Morgens und gegen Mittagstafel zugegen. Joseph Bonaparte, der ebens falls eingeladen worden war, lehnte es schriftlich ab, Abend geht er viel im Garten spazieren, mehrentheils mit der Erklärung, daß da er, ein Fremder, unter bes In Gesellschaft der beiden Töchter seines Hauswirths, sønderen Umständen so eben erst in Amerika angekommen welches ein paar liebenswürdige Mädchen sind, und mit denen er sich, vornehmlich mit der jüngern, die vierzehntung, die einen politischen Zweck habe, nicht zu erscheinen. fey, es im angemessen danke, in einer feierlichen Bersamm Jahr alt ist, sehr viel zu thun macht. Abends spielt er mit Ihnen Karten, und zwar um Zuckerwerk. Daß seine aus Frankreich mit ihm entwichenen Begleiter nicht bei thm wohnen, und daß er auf jedem Schritt so genau bewacht ist, scheint ihm ziemlich ungelegen zu seyn, doch wird darin wohl nichts abgeändert werden; der Admiral Cockburn läßt es an be onderer Vorsicht zu Bewachung des Gefangenen nicht fehlen, alle Stellen der Insel, wo en Schiff vor Anker gehn könnte, fallen mit Festungswerken versehn und durch Schildwachen gehütet werden, auch sind in Oßten und in Weßten von der Küfte Wachtschiffe

In Süd. Carolina is am 15ten November eln merks würdiger Greis, Salomon Niblet, angeblich 143 Jahr alt, gestorben; er war in England geboren und als ein junger Mensch von 19 Jahren nach Amerika gekommen; er hatte noch alle Zähne und sah auch gut in die Ferne. Drei Tage vor seinem Tode ging er noch mit andera auf die Jagd und schoß einen Hirsch!!

Ein brittischer Ingenieurs Offisier ist im verwichenen Julius auf einem englischen Kitegschiffe zu Alexandrien i Egypten angekommen, um zwei Dewässerungs - Ma

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schfuen, Erle fie belm englischen Landbau zur Wiesens Wafferung gebraucht werden) welche der Prinz Regent dem türkischen Statthalter von Egypten, Alt Moham med, zum Geschenk schickt, am Ufer des Nils aufzustek len und in Sang zu bringen.

Vermischte Nachrichten.

In dem nenen streichschen Hofkalender heißt es von der Erzherzogin Maria Ludovika: Kaiferin Königin, Herzogin von Parnia, rermählt durch Profuration den 11. März 1810 mit dem damaligen Kaiser Napoleon. Unter Parma lieser man: Se. kaiserl. Hoheit ter Eris herzog von Paima, Napoleon Franz. Nach einer englischen Zeitung wird das Kriegsschiff Newcastle, welches die Kommissaire nach St. Helena bringen soll, vor 2 Monaten nicht ausgerüstet sein.

Bei Hannover ist von einem Frachtwagen eine Tonne mit mehrern 100 Pfund Arsenik verloren gegangen; dem Ablieferer werden 20 Thlr. Belohnung versprochen.

In Effek in Skiavonten ist die Pest durch eine Frau, die mit türkischen Tüchern handelte, eingeführt worden. Von der dstrelchischen Regierung sind sogleich gehörige Maaßregeln getroffen, und mehrere Regimenter, die nach Ihren Friedensquartieren zurückkehren, angehalten worden. Zu Rom baben verschiedene Personen von Stande, um ihre Weihnachtsandacht abzuwarten, Zimmer in dem Novizen Hause der Jesuiter bezogen. Die Damen wäh len meistens das Dominikaner: Klester, wo sich eine Bours bonische Prinzessinn (vermuthlich von Parma) aufhält.

Auszug aus einem Briefe aus Köln,

vom 23. December.

Auf Kiln find seit der Wiedergeburt des deutschen Sinnes und des Wiederverständnisses der deutschen Ges. schichte von vielen Seiten her und nach vielen Richtun gen hin die Blicke gerichter gewesen; und die Kölner haben daraus allerlei Hoffnungen für sich geschöpft ge habt. Die übrige deutsche Welt, die überhaupt seit Jahr hunderten für sich selbst erblindet war, wußte weder, was Köln einst gewesen war, noch was es immerfort noch war; dte Kölner selbst aber, in sich verschlossen, pflanzten ihr geschichtliches und künstlerisches Leben und die Eigenthümlichkeit ihrer Sitten und Weisen mitten in den sie umgebenden Getümmelu der Welt still fort; doch so, daß in der lehten Hälfte des achtzehnten Jahrhun derts Manches, was sonst immer noch lebendig und frisch gewesen war, auch hier zu ermarten und zu erlöschen begann. Endlich kam mit den 1790ger Jahren die fürch terliche Umkehrung und Auskehrung auch der Rheins lande. Die Franzosen haben fast zwanzig Jahre die Herren darin gespielt, und manches Alte ist für immer vergangen oder zerstört; manches treffliche Kunstwerk und Denkmal aber, was die Freude und Ehre des teutschen Vaterlandes gewesen wäre, ist auch durch Räuberet oder durch Umkehrung der alten Verhältnisse, oder auch durch Bedrängnis mancher einst begüterten und reichen Familien in die Fremde gegangen, ohne Hoffnung, daß es je wieder zu den alten Penaten zurückkehren werde. Solche Klagen haben alle Stäete, Schlösser und Klöster am Rhein zu führen, felne aber so sehr als die uralte Reichsstadt Köln, weil keine so viel Köstliches zu verlieren hatte. Doch troh großer und unvergeßlicher Verluste und unheilbarer Zer:

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fdrungen von Herrlichkeiten, worüber die gefühlvollets and einsichtsvollen Kunstfreunde und Kunkkeuner so bie ter und schmerzlich klagen, ist hier in den Kirchen und im Privatbesih noch ein unendlicher Reichthum übrig, und wann der wohlthätige Zauber kommt, der diesen hter festbannt, so möchte Köln leicht aus eigener Fülle eine deutsche Kunstsammlung aufstellen können, der nichts za Zauberkraft sich findet, welche, was allen gehören sollte, vergleichen wäre. Wenn aber keine solche festhaltende veränderung von Familien, durch Erbtheilungen, durch für alle festbindet, dann ist zu fürchten, daß durch Ottss Skonomische Noth, welche die goldgefüllte Hand eines reichen Engländers oder Ruffen benugt, das Meiste endich in alle Welt zerstreut werden, und Köln auch hier nur die Erinnerung bleiben wird von dem, was es einst war und hatte.

Freilich könnte man sagen: Wenn endlich die Bilder auch anderswohin wandern, die Steine lassen sich nicht wegtragen, diese kann kein Eroberer und Vergewaltis ger der Völker den Kölnera nehmen: den in der Welt einzigen Dom, so viele andere herrliche Tempel, wo Gott angebetet wird, so manches Andere, durch Sage geheis ligt und überliefert, woran das kurzlebende Menschens geschlecht durch die Erinnerungen der langen Jahrhuns derte getröstet und erhoben wird - das wird man Kölu wohl lassen müßen. Dies ist wohl bis auf einen gewife fen Punkt wahr, aber im Ganzen hält der Ausspruch nich tich. Wir wissen ja, wie die Franzosen verstans den haben, auch die Steine wandern zu machen. Von wie vielen trefflichen Denkmälern der chriftlichen Baue kunst ist auch kein Stein mehr auf dem andern! von sol chen, die als Denkmäler des Alterthums ihren Vereh rern heilig waren und die nun weggebrochen in der stes henden Abbildung der Reihenfolge der Kunst Lücken ges rissen haben! Und wenn auch keine wilde Verwüster und Niederbrecher kommen, so bedürfen auch die Steine, wenn sie dauren sollen, liebender Pflege und Hut. Wie manche Kinder, besonders die mit jarten Seelen, bloß darum sterben, daß die Aeltern oder die an der Weltern Statt sind, sie nicht mit genug freundlichen Sonnens strahlen der Liebe beleuchten, so vergehen selbst die Stetye und was aus Stein gebaut ist ohne liebende und hü tende Augen. Wenn also nicht gefördert wird, wodurch diese treue und warme Liebe blühen kann, so drohet auch den Herrlichkeiten Gefahr, die bei dem ersten An Blick für die Unvergånglichkeit gegründet scheinen..

Kdin hat bei vielen seiner Bewohner noch diese ers haltende und beschüßende Liebe; besouders aber wehet und athmet der Geist dieser Liebe, mit großer wissens schaftlicher und künstlerischer Kenntniß vereinigt, in der Bruft eines seiner Bürger, des wackern Professors Walls raff. Diesen für die Ehre und Würde seiner Vaters stadt von Jugend auf thätigen und rustigen Mann kann man hier als den lehten großen Träger der kölnischen Vorzeit ansehen. Er wäre der einzige Mann, der eine Geschichte der Stadt Köln und ihrer Sitten, Kunst und Religion in dem Sinn schreiben könnte, wie man sie als letn lesen möchte und wie sie wirklich allein gewesen : er fönnte, herodotisch, Köln und sem Wesen und seine Art und seine Bewohner darstellen, wie sie geleibt und gelebt haben, von den uralien Sagen und Ueberliefe:

rungen an bis auf die lichteren Zeiten, und endlich bis auf die Zeiten jener Erhellung, wo man vor lauter Licht nichts mehr sah. Darum wünschen wohl Ale, daß dem Alter dieses jugendlich frischen Mannes die Hülfsmittel gegeben würden, die ihn in den Stand sehten, einzige Kenntnisse und Ansichten des hleßigen Alterthums auch auf das Papier und dann in den Druck zu bringen.

Neben diesem Manne neant Köln, und wohl fast ganz Deutschland die würdigen Kölner, welche jest in Hel belberg leben, die Gebrüder Boisserie. Die Kölner nennen ihre Namen aber immer mit dem Wunsche, daß fie mit ihren einzigen Schäßen wieder in die liebe Mas terstadt zurückkehren mögen. Und diese werthen Namen führen mich von selbst auf die Idee, womit so viele fich wiegen, daß hier in Köln eine Kunstsammlung ans gelegt und eine Kunstschule eingerichtet werden möge. Diese Anlegung und Einrichtung, die in Hinsicht der Ausführung gar kein ungeheures Werk wäre, hätte wohl nirgends in Deutschland eine Stelle wie hier, wo alle Steine von vergangenen Menschengeschlechtern und ihren Mühen und Freuden erzählen, und wo elue elegische Stille und Einfachheit in manchen Gegenden der wel ten Stadt und in der umgebenden Natur recht geeignet ist, die Meister und Jünger der Kunft in den sanften und schwärmerischen Träumen der Fantasie so fortzutras gen und fortzuwiegen. Die Herren Boissevée *) få: men gewiß gern in thre Vaterstadt zurück, und bråch ten ihre Schäße mit, und wetheten sie der Vaterstadt und der Kunst, wenn ihnen billige irdische Vortheile ge boten würden (denn mit aller göttlichen Begeisterung können die irdischen Genten doch nicht bloß von der dünnen ätherischen Laft leben), und wenn ihre Samm. lung der Landschaft und Stat als unverrückliches und unantasiliches Eigenthum feierlich übergeben und bestås

tigt würde.

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Zu dieser Kunstschule bedürfte es gar keines uners schwinglichen Aufwandes von Kosten und Geråthen und Personen. Eines der noch stehenden Klostergebäude der Stadt zur Gallerie und zu Lehrsålen eingerichtet, ein Garten dabei mit stillen und freundlichen Bäumen und Blumen, einige Lehrer, die sich unter den hiesigen Känsts lern schon finden würden, und die Boisseries als Hüter, Priester und Mehrer des Heiligthums- und das Uebrige würde sich dann von selbst machen. Denn das Kunstgenie ift in diesen Gegenden heimisch, und herrliche Schüler deutscher Kunst wärden sich offenbaren, wenn die rechten Kenner, Meister und Ueber, und vor allem, wenn die rechten Vorbilder und Muster da wåren. Die Stadt und Gegend, welche Männer gezengt haben, wie Philipp Kalf, Johann von Achen, Rubens, Rembrandt 2c. und noch so manche treff: liche lebende Künstler haben, machen keine, unbescheide nen Ansprüche, wenn sie sagen: Hieher schaut, wenn Ihr wirklich die Kunst fördern wollt. Benn Regierung des Landes und Verwaltung der Stadt sich ges *) Es sind nicht bloß leere Gerüchte, daß diesen Männern von mehreren deutschen Höfen bedeutende Ladungen und Erbietungen gemacht werden. Als Kolumbus Amerika eucdeckt hatte, da klagten sich mehreze Regierungen bart an, welche den fößlichen Mann als etwas Gewöhnliches angesehen und abgewiefen hatten.

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betreffend.

Durch den Induld wollte der Staat den Schuldnern das Grundeigenthum sichren, den Gläubigern jedoch den Genus geschlicher Zinsen vorbehalten. Ueber den Zinsfuß aber bat er sich nicht erklärt, vermuthlich weil fünf p. C. als der allgemeine Maßüab angesehen wurden. Dies leidet jedoch auch Ausnahmen, und manche Gläubiger die vor 10 oder 20 u. f. w. Jahren Tavitalien ausliehen, ließen sich bei den da maligen Umianden einen geringen Zinsfuß z. B. vier p. C. gefallen. Seit dem unglücklichen Fabre 1806 fonnten oder wollten sie nicht kündigen; sie litten daher diese ganze Zeit über, in Vergleichung gegen andere, bedeutenden Verlust an Einnahme, und mußten doch die Vermögenssteuer nach eben dem Maßstabe entrichten, wie jene, die ihre Capitalien ju hdhern Zinsen benußten. Ihre Schuldner hingegen rechneten von ihrem Eigenthum die ganze Schuld ab, ungeachter fie ihnen weit weniger zur Laßt el, als den meisten Debitoren die ibrige.

Darf nun ein solcher Gläubiger, der bisher nur 4 Procent bejog, troß des seit vielen Jahren dadurch erlittenen Verlustes, auch gegenwärtig weder fündigen, noch landesübliche Zinsen fordern, so drückt ibn der Induld dopvelt; er entzieht ihm nicht nur die freie Verfügung über das Kapital, sondern auch den Genuß erlaubter Zinsen. Seinem Schuldner hingegen wird der doppelte Vortheil verlängert. Auf der ei nen Seite erspart ihm der Staat die Verlegenheit und den Schaden, welche die Rückzahlung des Kavitals in dem gegen wärtigen Augenblick ihm zuziehen mögte, und schenkte ihm auf der andern jährlich noch i Procent auf Koften des Glaubigers. Sider lag esicht in der Abficht des erhabenen und Allen gerechten Gefeßgebers, folche unbilige, im Vertrauen auf den Induld die Erhöhung der Zinsen auf den gewöhnlichen Fuß verweigernde, Schuldner, zum Nachtbeil ihrer ohnehin feit so langer Zeit über die Gebür verleşten Gläubiger, noch weiter zu begünnigen. Sollte daber die Berlängerung des Indulds noch ferner nöthig erachtet werden, fo fragt es fidy ob nicht wenigstens die Gläubiger zu berechtigen seyn dür ten: Erbbhung der Zinsen auf den gefeßlichen und landesüblichen Fuß von ihren Schuldnert zu fødern?

Dant fag ung.

Von dem Herrn G. Linniges Konopacki und Tomy. find mir für Herrn J. A. Mendelsohn in Berlin 150 Ebit verabreicht worden, mit der Bestimmung, solche an ifraelis tische Familien, die bei der schrecklichen Explosion den He v. M, verunglückt sind, zu vertheilen. Dank dem edlen Gr

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