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gelesen, offentliche Abbitte wegen dieses Fehlers gethan. Die unter den Waffen befindlichen Departementals Les gionen betragen bereits über 50000 Mann.

Marschall Macdonald ist, nachdem er die Auflösung der Loire Armee mit eben so viel Festigkeit als Klugs heit vollendet, wieder hier eingetroffen, und hatte gestern Abend eine Audienz bei dem Könige. Am Morgen hats ten Se. Maj. 12000 Mann der hiesigen Nationalgarde gemustert.

Der Herzog von Dalberg, Palt von Frankreich, ift zum Ambassadeur zu Turin ernannt.

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Wie es heißt, will Massena eine Antwort gegen die Des nunciation der Deputirtenkammer drucken lassen.

Su Nismes ist jest wirklich bekannt gemacht: daß, wenn der Verkauf der protestantischen Kirche an die Kas tholiken zu Stande kommen würde, der Herzog von Angouleme den Protestanten 15000 Francs zum Bau eluer neuen schenken_wolle.'

In der Nocht auf den sten d. stürzte zu Valencien nes eine von Engländern beseßte Kaserne zusammen. Zwei Stockwerke fielen auf die darunter befindlichen Ställe, mobet von 20 englischen Artilleristen und Fuhrwesen, Sols daten, welche diese Stockwerke bewohnt hatten, sieben das Leben einbüßten und dreizehn verwundet wurden. Von den herabkürzenden Steinen und Balken wurden 5 Pierde getödtet. Man fchreibt dieses Ereigniß der Baufälligkeit des Gebäudes ju.

Die Zeitungen und Briefe die hier jeht aus Rom ans tommen, sind, zum Vorbauungsmittel gegen die Pest, durchstochen und durch Einig gezogen.

Zu Nantes wollte ein Taubitummer die Rolle des Taub: fummen in dem Stücke dieses Namens spielen.

Aus Italien, vom 6. Februar.

Se. Majestät der östreichsche Kaiser haben den Mars chese Gregorio Orsini di Noma zum Kron - Obersthofmeis fter, den Conte Francesco Labbia zum Kron: Oberstkams merer, den Conte Giberto Borromeo zum Kron: Oberste stallmeister, und den Edlen Alvise Contarini zum Krons Obersttruchseß des Lombardisch, Benetianischen Königreichs bestellt

Bu den Oestreichschen Truppen in Neapel gehn noch immer Ergänzungs Detaschements ab..

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Von Ancona ist ein Schiff mit Geschenken an den Res genten und an verschiedene englische Parlamentsglieder abs gefegelt.

Am St. Antons-Tage haben alle Postmeister im Neapo: Ktanischen dem Kronprinzen von Neapel jeder ein Pferd werehrt, welche Huldigung sehr wohl aufgenommen worden. Der französische Botschafter hat diejenigen Franzosen, welche sich in Neapel befinden, und keine Mittel besigen, um nad Frankreich zurückzukehren, benachrichtiget, daß wächstens eine französische Brigantine in Neapel einlau fen würde, um alle Franzosen, welche nach ihrem Vas terlande zurückzukehren wünschen, nach einem franzósiz schen Hafen zu führen.

Die zu Noja ausgebrochene Seuche zeigte sich nach verbürgten Nachrichten am 23sten November zuerst, ward für das gewöhnliche in dieser Jahreszeit herrschende Fie ber gehalten, und konnte sich daher unter der årmeren Bolksklasse schnell verbreiten. Erst am 29sten December Word es von den dahin abgeschickten Aerzten, für eing

pestartige Epibemte erklärt, die besonders tödtlich für Frauen und Kinder war. Nun wurde sogleich ein back facher Cordon um die Gegend von Noja gezogen, un der General Mirabellt dahin abgeschickt; den Uebert etern dieses Cordons wurden strenge Strafen angedroh, die Kranken von den übrigen Einwohnern getrennt, und zu threr Behandlung in einen abgesonderten Ort gebror; die Mirbewohner der Häuser, worin jemand gestorben, sollten vierzehn Tage lang unter Aufsicht gestellt, und die Kleidungsstücke und das Hausgeräthe der Verstorber nen den Flammen Preis gegeben werden. Zugleich wurde verordnet, daß schlechterdings kein Schiff von der zus nächst an die angesteckte Gemeinde Noja stoßenden Küste zugelassen werden soute; für alle übrigen Fahrzeuge, die aus der Provinz Bari, worin obgenannte Gemeinde liegt, komme:, ward eine Reinigungszeit von 40 Tagen ange ordnet, und für alle übrigen Provinzen des Königreichs verhältnißmäßige Vorsichtsmaaßregeln getroffen. In Folge aller dieser Anstalten wurde die Seuche auf Noja so bes schränkt, daß in den zunächst gelegenen Ortschaften nicht die mindeste Spur von Ansteckung zu finden ift. Auch hegt man gegründete Hoffnung, daß selbst in Noja durch die bereits mit Erfolg angewendeten ärztlichen Mittel dem Uebel werde Einhalt gethan werden. Die Zahl der Todten in dieser Gemeinde belief sich vom ersten Ausbruch der Seuche bis zum 16ten Januar auf 147. An letz term Tage waren 70 Kranke in Noja, wovon nur 7 ges storben find.

Seit kurzem steigen aus dem Vesuv starke Rauchwpiken empor; man will auch einige Erdstöße verspürt haben.

Madrid, vom 28. Januar.

Wir sind zwar seit einiger Zeit an Ministertal Verans derungen gewöhnt, und halten sie für einen Bewels, daß der König selbst regieren will; aber dennech hat die lehte hier ungemein großes Aufsehn erregt. In Bezug auf dieselbe sind hier noch 2 merkwürdige Dekrete von Sr. Maj. an Don Cevallos den 26. Januar erlässen, und in der Hofzeitung bekannt gemacht worden:

1. Da ich die Unrichtigkeit der Bewegungsgründe, die mich bestimmten, Jhuren die Stelle meines ersten Ministers zu entziehn, erkannt und von dem Eifer, der Sorgfalt und der Anhänglichkeit, mit welchen Sie in den traus rigsten Zeitumständen, meiner Person und dem Staat gedient haben, überzeugt bin, so sehe ich Sie in das Amt meines ersten Staatssekretairs wieder ein, dessen Portefeuille sie sogleich übernehmen sollen.

11. Die erste Pflicht der Beherrscher ist ihren Unters thanen Ruhe und Sicherheit zu verschaffen. Wenn dies selben von den gesehmäßig angestellten Rechtshöfen ges richtet werden, ruben sie unter der Obhut dieses Schuhis; aber wenn die Rechtssprüche von Kommiffionen ertheilt werden, so würde ich im Gewissen nicht frei von aller Verantwortlichkeit seyn; meine Unterthanen kdunenkein Zutrauen gegen eine Verwaltung der Gerechtigkeit hegen, ohne die der Mensch in der gesellschaftlichen Ordmung keine Ruhe findet. Um Uebel von so großer Wich tigkeit zu verhüten, will ich, daß alle mit dem Bersahren gegen Berbrecher beauftragte Kommissionen augents blicklich aufgehoben; daß dies Berfahren unmutelbar den *) Dergleichen bisher in Spanien sehr üblich waren.

64 gehörigen · Gerichtshöfen übertragen und die Angeber angehalten werden sollen, vor denselben zu erscheinen, um keinen Zweifel über den Bewegungsgrund des all: gemeinen Besten, welchen fie angeben, zu lassen, m dem fie für die Folgen des Angebens ftrenge verantworts lich bleiben.

Während meiner Abwesenheit aus Spanien haben sich awei Partheien gebildet: die Freigesinnten und die klavischen. Die Spaltung, die damals zwischen bels den herrschte, hat sich über die meisten Provinzen mets nes Reichs verbreitet. Eine meiner heiligsten Pflichten als Vater des Volks ist, diesem Zwist ein Ende zu mas chen. Ich verordne daher: daß die Angeber verpflich A ret feyn sollen, vor den Gerichten zu erscheinen und die tgefeßliche Bürgschaft zu leißten; daß die Namen Frets gesinute und Sklavische aus der Sprache des gemets nen Lebens verschwinden; und daß während einer 6mos natlichen Frist alle Angelegenheiten dieser Art, jedoch mit Rücksicht auf den gewöhnlichen Gang der Gerichtshöfe, beendigt seyn sollen.

London, vom 6. Februar.

Die Krankheit unsers verehrten Königs dauert leider auf die bisherige Art fort. Neulich befahl Er, wie uns sere Blätter anführen, daß ihm ein neues schwarzes Kleid gemacht werden sollte. Ich muß doch," sagte er, für den König Georg III. Trauer anlegen, der jeht bürgerlich todt ist.

und hätten der französischen Regierung ben Vorschlag
gemacht, auf gewiffe Weise den Schuß von Frankreich
auzuerkennen, indem sie 5 Procent von der Ausfuhr als
ler Kolomalwaaren zahlten; wogegen Frankreich der ine
nern Administration der Kolonte eine Art von Unabhän
gigkeit zugestehen sollte. Der König Heinrich hat eine
Adresse an seine Unterthanen erlassen, worin er feinen
ganzen Unwillen gegen Pethton ausläßt, der, wie er
fagt, schon lange gesucht habe, sich mit Frankreich auss
jusöhnen.
Conftantinopel, den 10. Januar.

Am 6ten d. M. wurde Strafgericht über die vom Kas pudan Pascha auf seiner lehten Kreuzfahrt gefänglich eins gebrachten Seerduber gehalten. Funfzehn derselben wurs den längs dem Seegeftade von Karafoi in Galata bie Topchana, an hter und da aufgerichtete Galgen zum abe schreckenden Beispiele für andere ihres Gleichen gehangen. Der Großherr, nachdem er den wider seine aufrühres rischen Unterthanen verwendeten Anführern Merkmale feiner Zufriedenheit über Beilegung' jener Unruhen und Ersparung alles weitern Blutvergießens gegeben, hat nun auch dem Minifterium, welches diese Angelegenhets ten so glücklich geleitet, sein Wohlwollen bewiesen. Der Großwefir erhielt ein außerordentliches Geschenk von 500 Minister des Innern von 400, und der Reis Efendi Beuteln (250,000 Piastern à 12 Gr.), der Klaja Beg oder oder Minister der auswärtigen Geschäfte von 300, Beuteln. Die Subsidien, die den kleinen Mächten bewilligt nypors Das Pestübel har in dieser Hauptstadt merklich nachben, würden gegen 24 Mill. Pf. Sterl. betragen haben, gelassen. In das fränkische Pestspital wurde seit 3 Wor wenn der Krieg bis zum 1. April dieses Jahrs fortgedauschen nur ein Kranker gebracht. In Salonichi haben sich, ert hatte. So aber find nur Dreiviertel dieser Summe den lehten Nachrichten zufolge, die Pestfälle vermindert, in Smyrna dagegen leider vermehrt. bezahlt worden. Für die größern Anstrengungen, welche die fremden hohen Alliirten, gemacht, find thnen, außer den bestimmten Subsidien, 416666 Pf. St. bewilligt worden. Den im Großherzogthum Darmstadt bestehenden Vers Nach dem am 2. August zu Paris abgeschlossenen ordnungen zur Verbreitung und gesetzlichen Einführung Vertrage, wird Bonaparte als gemeinschaftlicher Ges der Schußblattern gemäß, hat die Regierung daselbst vor fangener der 4 Verbündeten angesehn, die Oohut über 4 Monaten eluen Bürger in der Stadt H., in dessen ihn aber, und die Wahl des Aufenthalts und der Siche Familie die Menschenpocken ausbrachen, mit vierzehntas rungsmaaßregeln Großbritannien überlassen. Die Bevolk giger Zuchthausstrafe bestraft, mit besonderer Berücksich mächtigten der Verbündeten drei andern und des eingestigung seiner Umstände, welche die geseßliche vierwsz ladenen Frankreichs, haben bloß den Auftrag, über die Gechentliche Zuchthausstrafe zu drückend für denselben ges wißheit von Bonapartes Aufenthalt an dem bestimmten macht haben würden. Orte Kundschaft einzuziehn."

Zu Liverpool bat sich das Banquierhans Roscoe, Clarke und Roscoe mitbelnahe 2 Mill. Pf. St. für insolvent erklärt. Den Bestimmungen wegen Abschaffung des Sclaven handes ist, wie die hiesigen Blätter anführen, Spanien bis jetzt nicht beigetreten.

Die Deputirten von Carthagena sind von dem Gouver; meur von Jamaica nicht angenommen worden.

Nach Berichten aus New Orleans war Don Emanuel Herrera, der sich für einen bevollmächtigten Minsterwon Mexico bei den vereinigten Staaten ausgab, im Anfange Novembers daselbst angekommen.

Die Zeitungen von Hayty enthalten merkwürdige Des clarationen des sogenannten Königs Heinrich Chriftoph. Dieses Oberhaupt der Schwarzen versichert, man habe Berelse von der Existenz einer Unterhandlung zwischen dem Präsidenten Pethlon und der königlichen Regler rung von Frankreich erhalten. Zwei Personen, die Bürger Garbag und Merona, seten in Gent gewesen,'

Vermischte Nachrichten..

Wissenschaftliche und Kunst - zachrichten.

Der gelehrte Jesuit, Angelo Majo in Mailand, von dem schon im Lauf des verwichenen Jahres die wiederaufgefundenen Werke des Redners Fronto, nebst den Briefen von Març-Aurel u. s. m. erschienen sind, hat abermals eine neue Husbeute feiner unermů! lichen Forschungen aus der ambrofianischen Biblio= thef bekannt gemacht; bestehend in ungefähr 60 bis jeht noch unedicten Verfen des Plautus aus der Videlaria, der vollständigeren griechischen Rede des Jaus vir die Grafa art der Kleonyum, von welcher Rede bis jeąt nur die Hälfte vorhanden war, und in der Rede des bilofopben Themtius gegen diejenigen, welche ihn getadelt hatten, dag er das Umt eines Hrdfekten angenommen hatte.

So fepr man ju muthmaßen Grund hat, daß die Witterung rach bestimmten Gesehen der Natur sich richte, so baben doch die Forscher noch immer nicht mit Gewißheit diese Gefeße aus den mannichfaltig zusammengeschten Veränderungen un sers Dunstkreises absehen können. Diese Unvollkommenheit der Witterungslehre scheins vorzüglich darin zu liegen, daß

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es uns noch fermer an genugsamen, anhaltend mit Sorgfalt, I an mehreren Punkten gemachten Beobachtungen gebricht. Da jedoch die Witterung auf den Feldbau und die menschliche Gesundheit einen dußerst wichtigen Einfluß ausübet; so hat bie mabrisch schlesische Gesellschaft in Brünn zur Beförderung des cerbaues, der Natur- u. Landeskunde, nach dem vom Doctor Schindler bearbeiteten Plane, beschlossen, einen Verein für Witterung beobachtungen zu begrunden, welcher den End wect bat: durch Eammlung und Zusammenstellung gleichan jeittger, an verschiedenen hierzu geeigneten Punkten Mahrens, Schlesiers und angrenzender Provinzen angestellter, genauer Witterungsbeobachtungen, zur Begründung einer wisse schaftlichen Witterungslehre wesentlich beizutragen."

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Herschels Landhaus, wo er seine astronomischen Beobachtungen macht, liegt am Ende des Windsor Parks, erliche uzwanzig (englische) Meilen von London. Seine Schwester Miß Carolina Herschel sieht ihm in seinen Beobachtungen bei. Sein Observatorium ist weder auf einer Anhöhe, noch auf einem hohen Gebäude angelegt, es steht auf einem scd nen Rasenplas unter freiem Himmel. Unten ist ein Zimmerchen angebracht, in welchem ein Mensch das Teleskop und den Beobachter in dem Zirkel einer allmähligen Bewegung Dreht, welche mit den Bewegungen der Erde übereinkommt, und das Gehirn, welches man beobachtet, immer im Felde des Metallspiegels enthält. Das Teleskop, womit Herschel den achten Planeten entdeckte, ist nur 7 Fuß lang, und hat nur 6 Zoll und 6 Linten im Durchmesser. Herschel hat mehr als 140 Spiegel gegossen und bearbeitet, ehe er dieses Ins strument zum böchsten Grad der Velkommenbeit bringen konnte. Mit einem zwanzigfüßigen Teleskop sieht man in Dem entferntesten und blasseßten Theile der Milchstraße eine ungerere Menge Ferrer. Die Doppelsterne, welche die von glänzenden und deutlich von einander Adriften aftronemischen Ferngläser nicht erreichen können, sind bier deutlich und getrennt, wenn man sie mit diesem Telestop untersucht. Durch dieses Teleskop sieht man auch, daß einige Sterne von bläulichter, blauer, andere von orangengelber Farbe find. Jupiter erscheint durch dieses Teleffop viel größer als der ganje Vollmond: seine Parallel-Streifen find sehr deutlich und seine Trabanten erstaunend groß. Herschel hat ein Teleskop von 40 Fuß in der Länge und verhältnismäßig im Durchmesser verfertigt. Der Spiegel hat 4 Fuß im Durchmesser und wiegt 2000 Pfund. Das Tele flop mit Zubehör wiegt 40,000 Pfund. Es giebt ein so starkes Licht, daß die Nebelfterne des Orion eine Helligkeit wie mitten am Tage verbreiten. (Der verdiente Maler Rebberg, Der seit ein paar Jahren in London lebt, tat im Jahr 1814 Herschels Bild nach dem Leben gemalt; es ist ein herrlicher Kopf, den Godby in London in punktirter Manier vortrefflich in Kupfer gestochen hat.).

Dr. Blanchard von Pembrotein New-Hampshire bat beobachtet, daß der Saame des Nuttersporn ein fräfti= ges und wirksames Heilmittel gegen trampfbafte Engbrüstigfeits ist. (Hufelands Journal 5tes Stad 1815.)

Erinnerungen aus dem Feldzuge 1815.

Die sanfte und richtigste Benennung der großen Schlacht am 18ten ist wohl die von:,,Belle Alliance", Indem das diesen Namen führende Wirthshaus auf der eigentlichen Wahlstatt liegt, und, durch die Vereinigung der Führer beider vereinigten Heere, als der Vereinigungs punkt derselben angefehn werden kan; die Vereinigung bet der Armeen aber war der Hauptmoment der ganzen Schlacht, da selche nur dadurch gewonnen werden konnte. Die unrichtigste Benennung ist die von Waterloo, ins

dem in diesem Marktstecken und nahe bet demselben quartier, und der Gasthof, worin er logirte, führt auf nichts vorfiel. Jedoch hatte Wellington darin sein Haupt feinem Schilde jetzt die Aufschrift: au grand Quartier Général du Duc de Wellington. Richtiger schon ist die Benennung, die die Franzosen dieser Schlacht geben, indem sie dieselbe Schlacht von Mont St. Jean" nennen; dem Mont St. Jean ist das einzige Dorf, welches auf dem Wahlplaß im engern Sinn liegt. Indes gehört das Dorf Mont St. Jean unter die Commune von Waterloo und ist ein sogenanntes Hameau davon.

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Das Haus Belle Alliance ift nicht, wie mehrere Zei tungen gemeldet haben, ein Landhaus; sondern ein Elets nes ganz geringes Wirthshaus an der großen von Brüss sel nach Genappe führenden Landstraße, eine sogenannte Fuhrmanns Kneipe, worin sich nur eine einzige kleine Stube befindet. (Den Namen Belle Alliance soll es, wie man in Brüffei und der Gegend erzählt, vor funfzig Jahren dadurch erhalten haben, haben, daß der Eigens thumer, nach Absterben seiner Frau, selne Magd Heirathete, und man diese Verbindung une belle Alliance nannte.) Hier dem Hause sind die Ueberbleibsel einer Scheune, die schon vor meh reren Jahren abgebrannt ist. Ueber der Thüre steht mit schwarzen Buchstabent: à la belle Alliance. In dem nördlichen Giebel des Hauses nach Waters loo hin sind noch mehrere Kanonenschüsse sichtbar. In der Eleinen elenden Stube dieses Hauses befanden chlacht schon entschieden war; ob fie gerade darin jus 9 beide große Heerführer bet einander, als die sammentrafen, ist nicht ausgemacht. Es ist unwahr, daß dieses Haus von einem reichen Herrn für einen uns geheuern Preis gekauft sey. Ein in Brüssel etablirter Grrländer, Namens Ramsay, der eben kein außeror dentlich reicher Mann ist und Handelsgeschäfte treibt, hat es für die Summe von 12,000 Franken gekauft, und nach Versicherung des jeßigen Pächters soll es ohne gefähr so viel werth seyn, da 3 Bonniers de terre (16 Berliner Morgen) sehr guten Ackerlandes dabei sind. Indeß auch in dortiger Gegend hat man sich mit dem Gerücht getragen, Ramsay habe das Haus für den Lord Wellington gekauft.

Es ist bewundernswürdig, wie wenig Spuren der Verwüstung man auf den Schlachtfeldern in Brabant noch bemerkt! Im Dorfe Ligny find alle in der Schlacht am 16ten in Brand gerathene Häuser wiederhergestellt, mit Ausnahme des dem Herzoge von Looz gehörigen Schlosses. Auf dem Schlachtfelde bet Belle Alliance, das am 18ten eher einem Moraste als mit hohem Koru bestanden gewesenem Ackerlande glich, stand im Novem ber wieder schönes grünes Winterkorn.

Den Herrn Grafen Brühl ersuchen viele Theaterfreunde um die Borstellung: Der Schauspieler wider Willen.

Rönigliche Schauspiele.

Donnerstag den 22. Febr. Der Bielwiser, Lukspiel in 5 Abtheilungen, vom Etatsrath von Kopebue.

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§ Concert-Anzeige. §

Der Unterzeichnete wird die Ehre haben, am 26ften d. M. im Saale des Königl. Schauspielbauses, mit gütiger Unterfübung der Mad. Schulz und der Herren Bern, Stú mer und Blume, so wie der geehrten Mitglieder der Kdnigl. Kapelle:

Die Schlofung, Oratorium von Haydn, aufzuführen. Die Direction dieser Musik, bat der Königl. Musikdirektor Herr Gürlich, und der Herr Concertmeister Moeser ge= |_ fållight übernommen.

Die Billets find bei dem Kaftellan Herrn Leiß im Schawspielhause, in ker Wohnung des Unterzeichneten und am Tage der Aufführung bei der Kasse à 1 Thlr. Eour. zu haben. Heinrich Leidel, Königl. Ebordirektor, Mohrenfraße Nr. 61.

Bücher Anzeigen.

1. Bei A. H. Köchly in Leipzig ist erschienen:

Die Fürfen und die Völker in ihren gegenseitigen Foderungen dargestellt. Nebst einer Zugabe Herrn Áncillon's Schrift über Souverainität und Staatsverfassung betreffend. 12 Gr.

(If in Berlin bei Haude und Spener, Schloßfreibeit Nr. 9, in Breslau bei Korn, in Königsberg bei Unger und in Züllichau bei Darnemann, gehef ter für obigen Preis zu bekommen.)

Gottesdienüliche Feier in der Nikolailirche, zum Gedächtnisse des wohls Hrn. Dr. Troschel. Inhalt: Gedächt,,nißpredigt, von dem Hrn. Pr. Rivbec, Alargebet und Rede an der Gruft, von dem Hrn. Pr. Pappelbaum; Die Chöre, von den Mitgliedern der Singe- Akademie, unter Leitung des Hrn. Prof. Zelter. Hierauf folgt Lebenslauf und Verzeichniß der von dem Verfisrbenen im Druck erschienenen Schriften Preis 4 Gr. Schreiby. 6 Gr. bei Dieterici, Spandauer Straße Nr. 52.

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Befant mad wwg. Behuss der Vollendung der angefangenen Baue im Fried richs-Wilhelms Kanal, ist die nach der Bekanntmachung vom 5ten September d. J., vom zosten September d. J. as, für die Dauer dieses Jahres festgeseßte Sperre des gedachten Kanals, bis jum isten Mai k. J. verlängert. Dies zur Nachricht und Achtung für das Schiffahrt treibende Publikum. Potsdam den 4ten December 1815.

Polizei Depuration der Kurmartschen Regierung. Wegen der an den Werken des Finov - Kanals vorzunehmenden Reparaturen, wird dieser Kanal vom aften Juni bis Ende Juli d. I. gesperrt werden, welches zur Nachricht für das Handel und Schiffahrt treibende Publikum hiermit bes kannt gemacht wird. Potsdam den 8ten Februar 1816.

Polizei- Devusation der Furmärfjchen Regierung. Wegen der auszuführenden Arbeiten am Bentow-Kanal wird dieser Kanal vom 16ten August bis Ende October d. J. gesperrt werden.

Dies wird zur Nachricht für das Handel und Schiffahrt treibende Publikum hiermit bekannt gemacht. Potsdam den 8ten Februar 1816.

Polizei - Deputation der Kurmärk ́chen Regierung. Auf dem Hofe der neuen Kavallerie - Pferde - Ställe in der Husarenstraße kann in die, bei Gelegenheit des lehten Baues daselbst ausgegrabene Vertiefung, bis su deren Wiederausfüllung, Schutt und Erde, auch Müll und Moder abgeschlagen werden, worauf die Einwohner der Gegend, welche sich solches Füllungs- Materials entledigen wollen, bierdurch aufmerksam gemacht werden.

Berlin den 17ten Februar 1816.

Königl. Staats- Rath und Polizei-Präsident von Berlin.
Com

Auktionen in Berlin.

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Auktion.

Kupferf ich Sonnabend den 24ften Februar Vormittags um 9 Uhr, follen die zum Nachlaße des verstorbenen Kaufmanns Herrn EpBenhard gehörigen Kupferfiche in Glas und Rahmen, größtentheils von berühmten Meißern und sehr gut erhalten, ferner die Lucemburger Gallerie (22 Blätter) in ver goldeten Nahmen, wie auch eine Sammlung Kupferstiche in Mapven, woranter ein guter Abdruck des Abendmahls von Raph. Morgben befindlich, am Dönhof-plaße Nr. 36., gegen baare Zablung öffentlich versteigert werden. Bratring.

Bet der auf heute Rachmittag auf der Contrescarpe Nr. 70. angeseßten Leinwands-Auktion temmen auch einige sehr schöne Sanspeine Bettdecken mit brochirten Kanten, fetne Tuch= Reste, nebst einer kleinen Parthie Federleinen in Stücken yon 30 Ellen, mit vor. v. Dieskau.

Auktion von Galanterie- und Mode-Waaren. Donnerstag den 22ßten Februar, Vormittags um 9 Uhe u. des folgenden Tages, wird mit der Galanterie-Auktion in der Behrenstraße Nr. 12. fortgefahren, und kommen seidene Bänder, Atlas, Pique, Drap d'argent, Levantin, Umschla= ge-Tücher, Tefft, Gros de Naple, Strobbutbe, lederne Handschuhe Tricot-Kleider, Pobirdce und Negliges, Spina ternett, feibene Strümpfe und Handschuhe, baumwollenes Stick- und Zeichen - Garn, gefickte Tülls, Schleier u. Kans ten, seidene Helckeutel, Bijouterie, Points von großem Werth und Mode Waaren vor. Chimmel.

Donnerstag den 22ßen Februar c. Nachmittags um 2 Ühe und des folgenden Tages, follen in der Behrenstraße Nr. 12, verschiedene Nachlaf- und andere Sachen, wobei der Nachlag des verdorbenen Kaufmanns Seeger befindlich, bestehend in goldenen und Silbernen Uhren, einem neuen filbernen Bested.

ju za Berfoner, 6 lbernen Kaffelbffeln, a modernen gofbe nen Ketten, einer schßnen, schweren, feinen goldenen Defe, fo 2 verschiebene Etüde fpielt, Borsellin, einem Steinguthe Tafel-Service, der une ausgerät, ffentlicher gen gleich baare Bezahlung in Courant veranttionirt werden. Thammel.

Bei der auf Freitag den 23ften Februar c. Nachmittags auf der Contrescarpe Nr. 70. angefeßten Halbseidenwaaren - Uut tion, kommen auch mehrere baumwollene und leinere Waa= 'ren, als: gute Häusleinwand, seidener und baumwollener Levamin, gedruckte Kattune, Umschlage- und Taschen - Tuv. Dieskau. c. mit vor.

donnabend den 24ften Februar c. Vormittags um 9 Uhr,

foten auf der Contrescarpe Nr 70. verschiedene neue Waaren, bestehend in gedrucktem Kattun, gestreiftem und karirtem auch halkseidenem Bingham, wollenem und halbseide nem Westenzeug, Cambry, Mull, Schuhzeuz, Umschlageund fleizen Kragen Tüchern, und mehrere andere Waaren, bietlich gegen gleich baare Bezahlung in Courant v. Dieskau. versulzionirt werden

Sonnabend den 24sten Februar c. Vormittags um 9 Uhr, follen in der Kronenfraße Nr. 46., an der MarkgrafenfiraBen Ecte, nachstehende Effekten, bestehend in Gläsern, orzellds, Kupfer, Messing, Zinn, Messern und Gabeln, plattirten Sachen, neuen Damen Hüten, Mahagoni nnd andeTen Möbeln, wobei ein Mahagoni Sekretär mit Flöten-Uhr, Govbas, Stühlen, Svinden ic. und Hausgerätb, öffentlich gegen gleich boare Bezahlung in Courant verauftionirt werThummel.

den.

Sonnabend den 24sten Februar c. Nachmittags um 2 Hør, fall in der Behrenstraße Nr. 12. für auswärtige Rechnung eine Sendung mehrerer Arten Leinen, als: feine Bielefelder, Greifenberger, Schleiers, Batin und Hausleinwand in ganzen und balben Stücken, auch Reften, Tafelgedecke nebst Servietten, Handtücher, Inlett und Bettzeug, ferner Levantin, Atlas, Sammet, Taft, Parchent, Flanell, Dimitti, Bastard, Sauspeine, Gaze, Mull, Gingham, lederne Handschuhe, Strümpfe, Umschlage- und Taschen - Tücher :c., dffentlich gegen gleich daare Bezahlung in Courant verauftio= Thimmel. nirt werden.

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Montag den 26ften Februar o. Nachmittags um 2 Uhr und Die folgenden Lage Vor- und Nachmittags, sollen auf dem Pariser Plas Nr. 5. am Brandenburger Thor, nachstehende engl. Effekten des Großbritt. Charge d'Affaire Hrn. v. Jack fon, bestehend in Silbergeschirr, Gläsern, weißem Porzel lain, wobei Deffert und Tbee Service, Weedgwood, vlattirten Sachen, Kaffeebrettern, Brodiärben, einem großem Necessair, Messern und Gabeln, einem Camin mit MellingEinfassung nebst Zubehdr, wollenen Decken, Meubles, Kattun, Bettdecken, Fenstergartinen, Bett Ueberzügen, Betren, wobei ein vollständiges Reisebette, guten Meubles, wobei Justapeten, Stühle, Bücher Svinden, ein Flügel-Forte piano, a engl. Wagen mit Kasten und Waschen, engl. Geschirr, Sattelzeug, mehrerem Küchen- und Hausgerätbe, Offentlich gegen gleich baare Bezahlung in Courant veraue Thummel. tiorirt werden.

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Es ist eine goldene eingebaufige Uhr gestohlen worben ber Rand des Gehäuses ist gravirt und etwas verbogen, der Bügel vieredigt und sichtbar angeldthet, die Zeiger find vor Stahl, und an einem von Rundschnur geknüpftem Bande befanden sich zwei goldene Metschafte, deren etxes einen achtedigten, das andere aber einen andern Carniol enthielt,

Es wire Jedermann vor dem Ankaufe diefer gestohlenen Uhr mit der Aufforderung gewarnt, von etwa bereits bekann ten oder fünftig fich ergebenden Berdatsumidaden Behufs der Entdeckung des Thaters und Herseischaffung der entwenbeten Uhr dem Polizei-Präkoto unverzüglich Anzeige einzureichen. Berlin, bett 19teu Februar 1816. Königl. Staats- Rath und Polizei - Präsident von Berlin. Le Co

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Eine junge Mopshúndin hat sich den 19ten d. verlaufent; wet sie in der alten Friedrichsstraße Nr. 221. eine Treppe boch abgiebt, erhält eine sehr gute Belohnung.

Einen Friedrichsd'or Belohnung

für den, welcher einen am 19ten verlornen schwarzen, gradbeinigten Dachshund, der vor der Braft weiß und braun gezeichnet, und an einem kleinen Kovfe tenntlich ist, auch auf den Ruf Beilo hört, gefunden und am 21ften in Ne. 11. im goldenen Adler am Dönhofschen Plaß abliefert; wird der Hund nach dem 22ßten gefunden, 10 så er in der Leipziger Straße Nr. 55. an den Vortier abzuliefern.

Vermischte Anzeigen und BekanntwADUNGEN.

Ein Erd- und Himmels-Globus von mindestens 12 300 Durchmesser werden zu kaufen verlangt; wo? erfährt man in der Expedition der Haude- und Sp-nerschen Zeitung.

Es in ein Transport Reit- und egaler Wagen-Pferde zum Verkauf angefo.umen legander Viah Rr. 3.

Künftige Woche fährt ein Wagen zur Messe nach Frankfurth die Versona 2 Thlr. Das Nähere ist Strahlauer Straße Nr. 40. parterre Links ju erfahren.

Klosterstraße Nr. 9. ift Gelegenheit nach Breslau. Der Herr W- welcher beim Abholenlassen burch seine Frau am Sonnabend den 17ten d. für ein Ende graues Tuch von 32 Ellen br., welches derselbe nebft einem andern schwar zen Ende von 61 El. 2 br.. bei mir zum Krumpen gehabt hat, ein anderes besseres von 4 El. 2 br. braunes, durch Berfeben bekommen hat, wird gebeten, selbiges gegen den Empfang des feinigen wieder zurückzubringen.

Müller, Tuchicheerer Rauletsbof Nr. 2. Ettra Concert. Donnerstag den 22ften Februar wird gegeben, die Marifer Revolutions Sinfonie, und die Schlacht bei Groß- Beeren. Nach dem Concert ist freie Tanzmusik. Entree 4 Gr. Tour. Anfang 7 Uhr. Dietrich, neue Friedrichstraße Nr. 24. Heute Donnerstag wird aufgeführt: Die Nymphe der Donaw, und morgen Freitag: Albert und Röschen, bei Sternsdorff, Bebrenfiraße Nr 1. Großes Figuren-beater. Donnerstag den 22ßen Februar wird aufgeführt: Die Kombdie aus dem Stegreff, Holzmarktfraße Nr. 23. beim Gastwirth Srantel. Richter.

Berichtigung. In der Bekanntmachung des Herrn Oberfilieutenants von 3 schüschen, in der Beilage des aten Studs d. 3., ist in der 4ten Zeile statt: den Stadtverordneten - einer Deputation des Magifräts jn lesen.

Beilage.

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