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Berfonen, welche Dienste suden. Eine Person, so im Ndben geübt ist, sucht gegen billige Bedingungen bei einem Schneider ober aus h andern beftandige Arbeit, und ist zu erfragen bet ber Wittwe Leift, Markgrafenstraße Nr. 43. am Génsvarmes-Markt.

Eine gesunde Amme ist zu erfragen in der Schüßenfr. Nr. 21. bei Mad. Müller.

Lotterie,

Beim Commerzien - Rath Maßdorff, unter der Stechbahn, find

Loose zur rften Classe 33fter Classens

Lotterie, welche den 20sten Fanuar gezo gen wird, à a Rtir. 12 Gr. in Frd'or., auch Halbe und Viertel, nebst Planen, so wie Loose zur 3+ften fleinen Geld Lotterie deren Ziehung auf den 16ten Januar festgesezt ist, à 1 tlr. i Gr.

får Auswärtige und Einheimische zu baben.

In der 32ften Königl. Klassen - Lotterie sind in mein befalltes Lotterie - Hinnahme - Comtoir folgende Gewinne gefallen, als: auf Nr. 8860. 1200 Thlr., Nr. 13036. 1000 Thlr., Nr. 22248. 1000 Thlr., Nr. 1148. 500 Tblr., Nr. 11173. 500 Tblr., Nr 11196. 150 Thir,, Nr. 15506. 150 Thlr., Nr. 1145. 100 Thlr., Nr. 8816. 100 Thlr., Nr. 8854. 100 Thlr., Nr. 8890. 100 Tblr, Nr. 13067. 100 Thlr., Nr. 15546. 100 Lblr., Nr. 15547. 100 Thlr., Nr. 22350. 100 Thlr., Rr. 33352. 100 Thir, und sind wiederum ganze, halbe und Viertel Loose zur isten Klasse 33fter Lotterie, fo= wohl für hiesige als auswärtige Spiellustige bei mir zu haAlevin, Spandauer Straße Nr. 26.

ben.

Gift ohle n.

Unter den bieselft am 14ten d. M. geftoblenen Hunden befladet fich auch ein getiegerter Hånerbund, mit farfem braunen Kopf, braunem Fleck auf den Rücken, und braunem Fleck nahe der Muthe, ganz besonders an selner breiten Braft und krummer. Vorderbeinen kenntlich.

Nuft.

Wer mir von diesem Harde Nachricht giebt, so daß ich ihn wieder erhalte, erhdit 1 Frd'or, und wer mit den Dieb namhaft macht so daß ich ihn zur Strafe ziehen kann, erhalt eine angemessene Belobrang. Prenzlow, den 24ten December 1815. Verwischte Anzeigen und Bekanntmachungen jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaj Vom 1ften Januar 1816 verlege ich meine Putz- S S und Mode. Handlung von der Jägerkrafse Nr. 33. S $ nach der Jäger- und Friedrichsftrafsen-Ecke Nr. 76., § der Eingang in der Friedrichsflrafse im Laden. Ich § Sfchmeichle mir, ferner die Gunft meiner hiefigen § und auswärtigen werthen Kunden, als auch eines $ geehrten Publikums zu geniessen, wozu ich mich S Sbeftens empfehle, mit Verficherung einer prompten § § Bedienung und der billigsten Preife.

S., Loewen. Saaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas Wir haben unfer Comtoir vom Parlement d'Angloterre nach den Linden Nr. 21. verlegt.

Em Exechiel et Comp.

Eine Ketten Scheererin findet sogleich in einer Baumwollen Waaren - Fabrik Beschäftigung. Das Nähere neue Friedrichspraße Nr. 10. eine Treppe hoch.

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Ich zeige bierdurch ergebenk an, daß ich i po mnen Laven an der Königs- u. Klosterår.-Edé sach dem Hause 9-6 Kafmaus Herrn Hermes Mr. 26. verlegt þar, und empfehle mich som geebries Bublifa mit allen Corten optischen Brillen und Gläsern, wie auch Mikroskoven, großen und kleinen Fernrðbren, Lünetten and Brillen für jches Argo, in Gold, Silber, Schiltrite, Horn und Stahl gefaßt: Hohlspiegels von verschiedener Art Schleifung, Prisma un Tunas; allen Sorten Alkoholometern und Thermometern, use mehteren dergl. Frärumenten zum optischen Fache ochbrig. Bellen, welde bei mir gekauft und nicht refferd find, beripreche ich umzutauschen. Auch reparite ich alle schadbaste optische Inßrumente »c sid bei mir alle Sorten tredene Feuerzelfge ju ba ben. Unter Versicherung der billigßen Preise und promptesten Bedienung bitte ich um geneigten Zuspruch. J. Amuel aus Bareuth.

Daß die Briller und Ferngläser des Herrn Amuel von vorzüglicher Güte sind, und daher jedem Bidürftigen empfohlen werden können, beg ige ich hierbei. Dr. Mustang.

Der Hausknecht Friedrich Ablenboff ist aus meinem Dieng entlassen. Barthold Julius.

Eis junger Mens&, welcher Lußt þat, Goldarbeiter zu werden, melbe sich in der Gold- und Silber - Waaren · Fa= brif der Gebrüder Gerife, Jägerßraße Nr. 42. an der Ede der Ober noffraße.

Demoisels, welche in Bus-Urbetten geübt Ülind, so auch Einige, die felbizes zu erlernen wünschen, finden fortdauernde Beschäftigung in der Galanterie- und Mode Waa= ren - Handlung Königsfraße Nr. 28

2000 Telr. And zur erfien Hwothek auszuleiben - Das Logts-Bermiethengs- und Commissio, s-B&rean, Stralauerfraße Nr. 39 giebt Machridt.

Allen Reifesden empfečte ich meisen neu und geräumig eingerichteten Gasihof zum Deutschen Haufe in Müngeberg bri Frankfurt mit reeller und vrompter Bedienung. Das Lokale it sur Unfnahme von 60 bis 70 Eersones, so wie mit_massiver Staßung up Wagen-Remisen zweckmäßig eingerichtet. Der Gaswirth Ludw. Buch bo i z. Müncheberg, den aften Fanuar, 1816

Alle diejenigen, die belieben mögten, ihren Torsbedarf pro 1814 von meiner am Finow - Kanal oberbalo Richerfi= now betegenen Torfgråberil zu entnebnen, werden erst, ihre Bestellungen gefäßight bis Anfang Mar, 18:6 bei mite in Hobe finow bei Reustadt Eberswaide zu machen, indern nur so viel Arbeiter angestellt werden, als zur Förderung der gemachten Bedellungen röth g sind, mitbin sväter ein gebenden Auftsgen nicht füglich genügt werden könnte. Hohenfinom den 18ten December 1815.

v. Bernejobre.

In der Nenen Berlinischen Buchhandlung, auch Leib- Bibliothek, Brüderfraße Nr. 1. eine Trepre hoch, werden die gedruckten Bedingungen der Bibliothek, d-saleschen eis Plan zu sechs verschiedenen Journal und BücherLese-Zirkeln, beides für hiesige und auswärtige Lejer, un entgelblich ausgegeben. H. Ph. Petri, Bibliothekar.

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Berlinische Nachrichten
Von St.a
Staats und gelehrten Sachen.
Im Verlage der Haudes und Spenerschen Buchhandlung.

No. 3. Sonnabend, den 6teu Januar 1816.

Berlin, vom 6. Januar.

gten März künftigen Jahres erfolgen, und zwar in folgender Ordnung:

om

Um 29ften Dezember des abgewichenen Jahres geschah auf dem Königlichen Schloffe, in Gegenwart einer der Loose 1 bis 25, inclusive. Bom 22ßten bis 27ften Vom 15ten bis zum zosten Januar: die Nummern Majestät des Königs, der Prinzen und der Prinzessins Januar: bie Nummers der Looie 26 bis 50. incl. nen des Königlichen Hauses, wie auch des Hofes und 29en Januar bis 3ten Februar: die Nummern der der höchsten Militair, und Civil-Behörden, die Confirs Loose 51 bis 75. incl. Bom Sten bis 10ten Februar: mation Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Fries die Nummern der Loose 76 bis 100 incl. Vom 12ten bis berike Wilhelmine Louise Amalie von Preus 17ten Februar: die Nummern der Loose 101 bis 125, incl. sen, Tochter des hochseeligen Prinzen Ludewig von Bom igten bis 24ßen Februar: die Nummern der Preußen, Bruders Sr. Majestät des Königs. Die heilige Loafe 126 bis 150. incl. Bom 26ften Februar bis Handlung verrichtete der erste Hofprediger, Obev Conaten März: die Nummern der Loose 151 bis 175. incl. fiftorial- und Domkirchen Rath Sack, von welchem Vom 4ten bis gten März: die Nummern der Loose 176 Ihro Königliche Hoheit mehrere Jahre hindurch in der bis 200 incl.. Religion waren unterrichtet worden. Nach einem Gebet Die Zahlung geschieht gegen Zurückgabe des Lieferungsund einer die Feierlichkeit eröffnenden Rede, sprachen Scheins, und gegen die auf die Rückseite des Scheins zu Shro Königliche Hoheit das von Ihnen selbst abgefaßte fesende Quittung. Diejenigen Inhaber, welche Lieferungse Bekenntniß Ihres Glaubens aus, und beantworteten die Scheine in der aten und folgenden Hand besitzen, müssen, Ihnen vorgelegten Fregen über die heiligen Wahrheiten durch schriftliche Ceffion legitimirt seyn. Auswärtigen fann außerdem, nach Vorschrift des Edicts vom 3ten Juny v. J. der Religion, mit Bestimmtheit, Würde und Empfindung, nicht gestattet werden, ihre Scheine unmittelbar an die zur Freude der erhabenen Versammlung. Ihro Königl. Staats Schulden Tilgungstaffe einzusenden, und die 11 berHobelt bezeugten, daß Sie entschloffen seyen, in die Ges sendung des Betrages zu verlangen. Diese Inhaber müssen meine der Chriften aufgenommen zu werden, und der sich entweder zur Hebung hier einfiaden, oder Jemanden uns beiligen Lehre Jesu zu felgen, bestätigten Ihr Taufgester Zusendung der Scheine, bevollmächtigen, oder sich an d'e lübde, wurden für ein Mitglied der christlichen Kirche ihnen zunächst gelegene Regierungs Hauptfase wenter; erflärt und erhielten in Demuth und unter Wünschen denn es ist die Einrichtung getroffen, daß die zur Els ung und Gebet, den Seegen. kommenden Lieferungs Scheine, deu Regierungs upt Kaffen quittirt übergeben werden können, welche darüber einen interimifischen Gegenschein ertheilen, fie_in_besimanten Terminen zur Staats-Schulten-Tilgungskasse einsenden, und von ihr den Betrag, zur Zahlung an die Interesen ten einziehen werden. Diese Annahme bei den gedac Hauptkassen kann jedoch nur bis zum 24ßten Februar 1. Statt finden. Die Staats- Echulden Tilgungsfase got übrigens nur in den Vormittagsfunden. Berlin, am 29ßen Desember 1815.

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Am Sonntage den 31. Dezember nahmen Ihre K8: nigliche Hoheit Theil an der Feier des heiligen Abend mahls, tu der hiesigen Schloß und Domkirche,

Die am 3often November d. J. angekündigte Verloosung her Lieferungs-Scheine is am 27ßten d. M. erfolgt.

Das beiliegende Verzeichniß enthält die Nummern derjeni gen Zehntausend Scheine, welche in 200 Loosen gezogen sind, und, dem Publifandum vom 20. Oktober d. I. gemas, elage öfet werden sollen. Die Einlösung wird bier bei der StaatsSchulden Tilgungskaffe, in der Zeit vom 15ten Januar bis

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Ministerium der Finanzen.
Bierte General - Verwaltung.
Billaume.

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Die Theilnahme an dem Unglück, von welchem durch bas Auffliegen des Pulverthurms, unsere Stadt betrof fen worden tft, und welche uns, vom ersten Augenblick der Bekanntmachung an, vornemlich Berlin, Königs, berg, Memel, Elbing, Frankfurt und andere Städte mehr berlesen habens verdient die dankbarste Anerkennung. In früherer Zeit war Danzig von allen außer ordentlichen Unglücksfällen verschont geblieben, und was etwa von solcher Art eintrat, fand in dem damaligen Wohlstande seiner Bürger hinreichende Mittel zur Ab hülfe; mit dem Verhängnisse aber, welches uns von Preußen losriß, brach zugleich ein lebermaaß von uns glück auf uns ein, welches die Welt immer nur noch nach ganz schwachen Umrissen kennt, und dessen höchster Gipfel wohl der war, daß wir nirgends auch nur den Troft einer Freundlichen Theilnahme fanden, denn jens fetts der politischen Kluft, welche unsere Unterdrücker zwischen uns und allen andern Völkern gezogen hatten, verhallten unsere Klagen tu der übrigen, durch eigene Leiden niedergedrückten, Welt lautlos und unberücksich tigt. Jekt steht mit einemmale, in Handlungen aus gesprochen, die Ueberzeugung da, daß ein Eräftiges herr liches Volk uns als Brüder betrachtet und sich uns als solche in der Roth bezeigen will. Wohl uns! und Ses gen Allen, die uns diese schöne Empfindung zuerst kens nen lehrten!

Sleich in den ersten Stunden, nachdem das Unglück geschehen, waren durch Unterzeichnungen unserer Mits Bürger fünftansend Thaler, hundert Faden Holz (zu 36 Quadratfuß), mehrere Kisten Glas, Lebensmittel, alte Klets dungsstücke, und dergleichen mehr, der Armen: Deputation zur Disposition übergeben worden. Täglich siten seitdem dret Mitglieder dieser Deputation in einem Zimmerchen mitten unter den Ruinea, nehmen hier die Bitten der Bedürftigsten um Holz, Torf, Brod, Kleidungsstücke, Betten, ärztliche und wundärztliche Hülfe und freie Mes dizin, desgleichen um baares Geld an, und helfen gleich auf der Stelle. Uusre Frauen haben unterdes tüchtig an neuen Kleidungsstücken gearbeitet und alte gesamm let. So haben wir nun bereits fünfhundert Familien einen einstweiligen Aufenthaltsort gegen die Kälte gests chert, sie genährt, gebettet, gewärmt, und ihnen gute Herzte und Wundärzte zugeschickt. Einige verwaisete Kin der und mehrere verwittwete Frauen sind vorläufig gut untergebracht. Den Weibern der erschlagenen Bauern ist der einzig mögliche Erfah gegeben worden, indem then thr verlohrnes Vieh, Geschirr und Ladungen nach amtlicher Schätzung bezahlt find. Jeht, da der ersten Noch abgeholfen ist und die Hülfsmittel bedeutend an wachsen, können wir unsern Hülfsplan erweitern, und werden nun foldhen, die in ihrem Handwerkszeug die Mittel zu ihrem Fortkommen verlohren baben, dieselben ersehen, die mit máßigen Kosten in wohnbaren Stand zu sehenden Häuser der Bedürftigsten ausbessern, und so better. Mige uns die Vorsehung nur vor Erneuerung elnes solchen Unglücks bewahren, denn, leider! haben wir noch an mehreren Aufbewahrungs Orten sehr bedeu tende Pulver Vorräthe innerhalb der Stadt, bei denen jest Niemand ohne Grauen vorübergehen kann. Daß

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dtese außerhalb der Stadt verlegt und auf eine zwecks mäßige Weise durch leichten Bau und durch Blikablets ter möglichst unschädlich gemacht würden, wäre wohl allerdings nöthig und wünschenswerth!!!

(Die Fortsehung der in ber Expedition dieser Zeitung eingegangenen Beiträge, wird in der Beilage des nächsten Stückes geliefert, und die Einsammlung am 12ten dieses Monats geschlossen werden. Haude und Spener.)

Aus Sachsen, vom 26. December.

Simmtliche königl. Sächsische aus Frankreich zurücks kommenden Truppen knd nun in ihre Heimath anges langt. Sie werden in 2 Infanterie und Kavalleries Brigade getheilt, und stehen unter dem General Le Ceq, au den auch General Gableuz gewiesen ist, der den Bes fehl der in Frankreich gebliebenen 5000 Mann übernom; men hat. Vom Main, vom 29. December.

Hr. v. Genz ist aus Paris nach Wien zurückgekehrt. Die Unterhandlungen mit Baiern wegen Abtretungen an Oestreich sind noch nicht ausgeglichen; Balern will feine zu entfernt gelegenen Entschädigungen annehmen.

Der Kronprinz ist wieder zu Salzburg angekom men, und Fürst Wrede hat sich nach seiner, im ehes maligen östreichschen Gebiet gelegenen Herrschaft, Mons see begeben.

Die Großherzogin von Baden befindet sich in gesegnes ten_Leibesumständen.

Kehl soll nur deshalb von den Oestreichern befeht seyn, weil sie die Artillerie des ehemaligen Forts fordern, die Baden als Grandherr in Anspruch nimmt.

Paris, vom 25. Dezember.

Monsieur ist von Sens zurück gekommen und der Herzog von Angouleme von Toulouse nach Bordeaux asgereiser. Mehrere zu den von Bonaparte errichteten Bataillons von Negern und farbigen Leuten gehörige Soldaten, die in der dortigen Gegend, namentlich in Reole, Unfug gestiftet, find vor Gericht gestellt. Einer ward zum Tode verurtheilt, die andern zur Gefangenschaft. Ueberall geht man gegen die Friedens störer scharf zu Werke.

"

Der Minister Corvetto sagte bet Vorlegung des Buds jets: die Umstände, in denen wir Ihnen das Budjet des Jahres 1816 vorlegen, bestätigen die glückliche, ihren Vorgängern im verwichenen Jahre erthetitë Vorhersagung nicht. Aber nichts ließ vermuthen, daß diese Vorhersa gung unerfüllt bleiben würde, als der Aufstand des Hees res den wohlthätigen Gang der rechtinäßigen Regterung hemmte. Die Wirkung dieser Erschütterung auf die Fis nanzen ließ sich voraussehen."

Aus den nähern Angaben erhelle, daß eine neue Tils gungskaffe errichtet, und sechs Kommissarien anvertraut werden solle. Einem Dair, als Präsident, 2 Mitglies dern der Kammer der Deputirten, und den Präsidenten der Rechnungs- und Handelskammer und einem Banks Direktor.

Das Gesetz wegen der Prevotalgerichte ist angenoms men und schon bekannt gemacht. Der Prevot, dem es obliegt, alle, welche sich gegen die Sicherheit des Staats ic. vergehn, zu verfolgen, soll stets ein Offizier,

wenigstens vom Range eines Obersten, und 34 Jahr
alt seyn.
Madame Ney will Frankreich verlassen. Vor einigen
Tagen erschoß sich Herr v. Montigny, ihr naher Bers
wandter, Gatte und Bater dreier Kinder, Herr eines
Einkommeus ven 80,000 Franken, erst 34 Jahr alt.
(Ihr Vater starb bekanntlich gleich beim Anfang des
Neufchen Prozesses vor Schreck; ihre Mutter stürzte sich
nach der Hinrichtung der Königin aus dem Fenster, und
deren Schwester, Madame de Broc, Hofdame der vor.
maligen Königin von Holland, verlor vor 2 Jahren in
Savoyen durch den Fall in eine Schlucht das Leben.)

Die Polizei hat das Werk:,,Vollständige Darstellung des Prozesses gegen den Marschall Ney in Beschlag nehmen lassen. Der Verfasser hatte ich erlaubt, von der geheimen Sihung der Kammer der Pairs bei dieser Gelegenheit umständliche Nachricht zu geben, und sogar die einzelnen Stimmen der Mitglieder der Pairskammer in dieser wichtigen Sache Effentlich bekannt in machen. Der Konftitutionelle widerspricht der Nachricht, daß elue auswärtige Macht (Balera) sich für Lavalette ver wandt habe.

Es heißt, Lavalette håtte, um seine Flucht zu begûns ftigen, die Uniform einer auswärtigen Macht in Bereits schaft gehabt, und sich Hoffnung gemacht, durch diese Verkleidung über die französische Gränze zu kommen. Bei der hiesigen Post sind einige Beamte ihrer Stellen eutscht worden, unter denen sich auch einer befindet, welcher in der Sache des Lavalette als Zeuge aufgetre

ten war.

Lavalette's Entweichung bringt zwar deffen Kopf auf eine Zeitlang in Sicherheit, allein die öffentliche Ruhe wird dadurch in keinem Falle gefährdet. Der Entsprung gene bleibt überall ets Verkannter, und bringt überall fein Tobesurtheil mit. Im Innern von Frankreich kann und wird er der Wachsamkeit der Regierung nicht ents gehen und im Auslande wird er keinen Zufluchtsort finden, da man ihn überall als einen von der National: rache verfolgten Verbrecher an uns ausliefern wird; wo hin er sich auch wenden mag, verfolgt ihn sein Todes: urtheil.

Leicht zu erkennen i Lavalette, denn nach dem Stecks brief ist er unterseßt, hat graues Haar und Augenbrau

tigkeit verhöhnt, und Staatsverbrecher selbst im Gefängs nisse dem Schwert der Geseße zu entziehen vermag? Die Entweichung Lavalettes beweiset, daß eine partheimüthige Minorität noch Einfluß genug hat, die Vollziehung von Urthellssprächen, die einen ihrer Mitschuldigen treffen, zu hindern.

Am 22ften wurde wieder Revels Klage verbandelt. Der Zulauf war ausnehmend, weil Revel im Vorans angekündigt hatte, er werde kein Blatt vor den Mund nehmen. Zuerst brach er gegen seinen ehemaligen Advoka ten Masson los, und versicherte, dieser werde die Schmach: eine Maitresse Bonapartes und Murats vertheidigt zu haben, nie aus dem Buch der Geschichte vertilgen. Dann that er viel Ausfälle auf Madame Campan, und stellte das ihrer Aufsicht anvertraute Institut für Töchter der Ehrenlegionairs von einer sehr verdächtigen Seite dar. Ja er griff das ganze weibliche Geschlecht an, und riets den Richtern, ihre Ohren gegen die Klagen der Ebe frauen zu verkopfen, denn diese hätten immer Unrecht. Er (Revel) sey stets der zärtlichße Ehemann gewesen; wie hätte er auch, wie man ihm Schuld gebe, die schöne, die einnehmende Eleonore mißhandeln können, Ste, die fogar einen Tiger zu båndigen, einen Bonaparte zu fess seln vermochte. Am Ende teftete er den ihm neu zuges ordneten Sachwalter an (freiwillig hatte keiner seine Sache führen wollen). Die Sache ward wieder auf 8 Tage ausgesetzt.

Zu St. Malo ist ein Abentheurer, der sich für den vrstorbenen Dauphin (Ludwig den 17ten) ausgab, ver haftet worden.

Ang Italien, vom 16. Dezember.

Die Nachricht von Abtretung der jonischen Inseln hat in den öftreichschen Häfen keinen guten Eindruck gemacht; diese fürchten nehmlich, daß ihr aufblühender Verkehr mit den Nord-Amerikanern dadurch gefährdet werden könnte, welcher um so vortheilhafter ist, da die Amerikaner Colonialwaaren, gegen reculber, Leinen, Glas und andere Fabrikwaaren umtauschen.

Lucca hat, da die Königin von Hetrurien sich fortdaus ernd weigert, die Landesverwaltung zu übernehmen, eine Deputation an den dstreichschen Katser geschickt, die wohlwollende Aufnahme gefunden.

Nach der vierteljährigen General Court, der gestern in der Bauk gehalten wurde, befindet sich die engl. Bank im allervortrefflichsten Zustande und hat eine große Sume gewonnene Gelder liegen, die wenigstens zum Theil zum Vortheil des Staats verwandt werden könnten.

In Neapel find, wegen des Widerspruchs der Geistli nen, hohe kahle Stirn, dicke Nase und blatternardigeschen, die Jesuiten nicht aufgenommen. In Sicilien Gesicht. Das schlimmste bei der Sache ist die Span: ftellte Ferdinand 4. sie bereits vor 4 Jahren wieder her. nung, die sich in der Kammer der Deputirten äußert. London, vom 22. December.. Man sieht den neutichen Beschluß Herrn Sesmaisons Vorschlag (wegen Lavalette's Entweichung Rechenschaft zu fordern) in Erwägung zu ziehen, als einen Tris umph der Alt: Aristokraten über die Minister, und der Parchet von St. Honore an, und fürchtet, daß diese Gelegenheit zu einem Versuch benußt werden mögte, dies Ministerium, oder doch einzelne Glieder, zu stürzen. Auch manche Zeitungen erheben ihre Stimme. Der treue Freund des Königs sagt: Alle Welt war erstaunt, daß Lavalettes Todesurtheil nicht den Tag, als Se. Maj. die Begnadigung abgelehnt, vollzogen wurde. Den 20. Morgens war in Paris schon das Gerücht, daß_Lava lette entwischt sey. (Er entkam am Abend des Tages, nicht, wie es anfangs bieß, den 19ten.) Welche unfichts bare Hand ist es, welche den Urtheilsspruch der Berech;

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Dem Vernehmen nach werden die Minister der großen europäischen Mächte, welche sich, wie der Courter sagt, an den Hof von St. Helena begeben, im kom menden Monate mit dem künftigen Gouverneur, Sir Hudson Lowe und seiner Familie, dahin absegeln.

Außer den 5000 Pfd. Sterl., welche die Regierung anf Ergreifung der Mörder des Hrn. Baker in Irland ausgeseht, haben auch der Adel und mehrere angesehene Personen in Tipperary noch Bood Pfd. für diesen Zwe subscribirt.

Der Regent von Portugal hat auch die berüchtigte Inquisition von Goa aufheben, un cas ganze Archiv u Derselben verbrennen lassen, womit man drei Tage zuge bracht. Die Einwohner sind um je mehr hierüber freh, weil diese Vorsicht 1774 bet damailger Aufhebung der Inquifition vernachlässigt wurde, was hernach üble Fol gen hatte.

Warschau, vom 25ften December.

Sestern ward die neue Polnische Constitution und das Kaiserl. Königl. Dekret der Ernennung des Divisions Generals Herrn Zajonez ck zum Namiestnik (Statthals ter des Königs von Pohlen) in dem Senats - Saale im Schlosse bekannt gemacht. Die Logen und die Gallerie dem Throne gegenüber waren für die Damen, und die Gallerien für die Zuschauer bestimmt.

Nach Vorlesung der Constitution und des Ernennungs? Dekrets des Statthalters, ward der Divisionsgeneral Herr Zajonczeck von zwei Ministern eingeführt, der bei dem Königl. Thron, laut der durch die Constitution vor geschriebenen Edesformel, den Eid ablegte.

Nach Abtretung eines Theils des Herzogthums Warfchau, behält das jebige Königreich Pohien noch über 2 Milonen 500,000 Einwohner, folglich ist dasselbe nach dem Königreiche Kasan das größte unter den Russischen Königreichen oder Czarstwa; nämlich, Kasan hat 3 Mils "lionen 289,548, Astrachan 70.000, Tauridien oder die Crimische Tartarei beinahe 100,000, und Sibirien 1 Mill, 59,850 Einwohner, mit den übrigen asiatischen Besihuns gen vereinigt, in allem 4 Mill. 449.398 Seelen, auf eis ner unermeßlichen Oberfläche von 380,000 Quadratmeilen.

St. Petersburg, vom 16ten December.

Der Großfürst Constantin ist zum Chef des Leibgarde Litthauschen Regiments ernannt.

Gstern hatten die sämmtlichen Minister Audienz bet Sr. Majestät.

Für unsern Großfürsten Nikolaus und dessen künftige Gemahlin, die Prinzessin Charlotte von Preußen, wird hier das ehemalige Dänischkofsche Palais, welches frus her die Großfürstis Catharina mit ihrem verstorbenen Gemahl, dem Herzoge von Oldenburg, bewohnte, auf das prachtigste neu eingerichtet.

Vermischte Nachrichten.

Bel der Universität zu Breslau ist der Doctor Ders - fer aus Würzburg angelangt.

Der norwegische torthing hat beschlossen, daß wäh rend einer etwanigen Krankheit des Königs, der Krons prinz die Regierung führen soll. Zwischen den Ständen Schwedens und Norwegens ist eine Reichsacte abges schlossen, wodurch die gegenseitigen konftitutionellen Vertatuiffe näher bestimmt werden. 12,000 Thlr. sind auss gefeht, um das ehemals so berühmte norwegische Sils berbergwerk Konsberg wieder in Gang zu bringen.

Um den Unterthanen die Last der Einqua: tirung ab zunehmen und die Kasernrung der Truppen zu beschleuni gen, ist in Brussel eine eigene Junta niedergescht worden. Genf hat am 13ten die ihm zugewiesene favoyensche Gemeine St. Julien und. Sardinien den Rest Savoyens in Besitz genommen.

Bater Pestalozzt hat am 7ten December seine fromme and geliebte Lebensgefährtin verloren.

Weber die Erfindung gebogener balbkreisfor migen Wagen Radfelgen aus alten geraden Baumstimmen.

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Durch mehrere öffentliche Zeitungen, Provinzial-, Amtsund Intelligent-Blätter, ifl es bereits bekannt geworden, wie es mir nach tausend Versuchen geglückt ist, aus alten Büchen, auch andern Baumstämmen, halbkreisförmige Radfelgen zu biegen, und daß mehrere angefertigte Wagenråder dieser Art, sowohl starke als schwache, bohe und niedrige, jur öffentlichen Ansicht zu Berlin ausgeüellt waren, die von Sachkennern, dauerhaft und fleißig gearbeitet befunden und mit vielem Beifall aufgenommen worden find.

Sachkenner haben den großen Nußer, den diese Erfindung für den Wagenbau überhaupt hervorbringen muß, längst eingesehen und gewünjat. Für diejenigen, welche darkber naber nachzudenken bisher kein Interesse gefunden, ist es viel= leicht erwünscht, wenn hier die Hauptvortheile, welche diese Erfindur gewährt, näher angegeben werden.

1) Gebogene Radfelgen sind besser als die aus einem Kloben gebauenen sechstbeiligen Kreisbbgen; denn, fie können nicht im Holze aufreifen, nicht in Stücken absyringen, dadurch werden die lääigen Ziehbänder ersparet, die Reparaturen werden unendlich vermindert, und da selbige, nachdem sie durch Kochen und Dämpfe von àllen Wassertheilen, Erdstoffen und von der Holzsäure gereiniget sind, gehörig austrocknen, so versprechen sie eine entschiedene längere Dauer, fie dehnelt sich in der Räse weniger aus, und schwinden wiederum weniger bei trockener Witterung.

2) Gebogene Felgen können eben so gut aus alten als aus jungen Baumfämmen verfertiget werden, und ist es hinfübro sebr Schade, eine gerade gewachsene gesunde Büche, sey sie noch so alt, zu Brennholz zu schlagen.

3) Können hinfübro alle Wagenräder in ihrer Felgenftärke, oder Dicke, viel leichter und dünner seyn, ohne der Stärke für angemessene Lasten zu schaden. Es waren bisher die aus mäßige Stärke darum nöthig, um die über Holz gebauenen Kloben gebauenen Felgen viel zu stark, indeß war ihre überdurch Holzmasse zu bewirken, daß fie weniger aufsvalten, an Jahrgänge oder Fåden mehr aseinander zu halten, und also bedeutenden Stücken abspringen mbgten. ihren Endpunkten, wo felbige zusammenfößen, weniger in

habe ich einen Wagen erbauet, wo die Vorderräder-Felgen Um die möglichfie Leichtigkeit und Haltbarkeit zu erprchen, nur Zoll, die Hinterråder 1Zóll stark und dick, jedoch 21⁄2 Zoll breit sind; nachdem diese Wägenråder bereits an 150 Meilen auf Reisen bestanden haben, ist auch noch keine Spur von Aurreißen und Abspringen daran sichtbar; leichtere Råder, wovon ein Vorderrad ohne Eisenbeschlag nut 18 Pfund wiegt, find wohl noch nie im ernsthaften Gebrauch gesehen worden. Dieser Wagen befindet sich gegenwärtig, jedoch nur noch acht Tage lang, Burgstraße Nr. 20.

Wie viele Laft max nun jeder mantfaltigen Stow

der

Felgen bieten und aufbürden kann, wäre ein sehr interessandes Staats, z. B. bei der Artillerie, mit Gewißheit bestimmt ter Gegensand, welchen genau zu bestimmen nur auf Kosien werden kaun: dann behaupte ich im voraus, wie 2 Zoll dicke oder parke Felgen, wenn Raben und Speichen nicht zu schwach find, ein Canon mit der Afuitage von 12 Centnern und mehr, unter allen Umüänden der Wege, ohne zu zerbrechen, ohne auszusplittern tragen werden; denn meine Erfahrung hat mich beleptt, indem ich zu Bychen auf solchen Rädern von nur 13 Zoll stark schwere Büchen- und Eichen - Blöcke seit einem halben Jahre lang taalic transportiren laffen, ohne die minist bemerkenswerth, daß dieser Wagen Tag und Nacht in ofdefie Spar der Wandelbarkeit der Råder wahrzunehmen; noch noch Ausdehnen des Holzes bei nasser und abwechselnder Wisfener Witterung йchet, und dennoch weder ein Schwinden terung sichtbar geworden is.

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