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DIE

SAMKHYA-PHILOSOPHIE

EINE DARSTELLUNG DES

INDISCHEN RATIONALISMUS

NACH DEN QUELLEN

VON

RICHARD GARBE

ZWEITE UMGEARBEITETE AUFLAGE

1917

H. HAESSEL VERLAG IN LEIPZIG

CARPENTIER

DEM ANDENKEN

MEINES EINZIGEN SOHNES

DR. RER. NAT. ERNST GARBE

DER IM ALTER VON 24 JAHREN
SEIN HOFFNUNGSREICHES LEBEN
AM 22. AUGUST 1914 BEI ROTHAU
IN DEN VOGESEN FÜR DAS
VATERLAND HINGAB.

M718295

B132 S363 1917

Vorwort zur ersten Auflage.

Für die nachfolgende Darstellung der Sâmkhya-Philosophie habe ich das gesamte uns erhaltene Quellenmaterial verwertet, soweit es für das Verständnis des Systems und seiner Geschichte von Bedeutung ist. Trotzdem haben die Grundsätze, nach denen ich arbeitete, den Umfang des Buches innerhalb mäßiger Grenzen gehalten.

Ich bin erstens der Meinung gewesen, daß dem Interesse der Sache am meisten mit einer schlichten, objektiven Darlegung der Sâmkhya-Lehren gedient sei, und habe deshalb weder eine Kritik an diesen Lehren geübt noch meine Darstellung durch Vergleiche mit ähnlichen Ideen in der europäischen Philosophie zu beleben gesucht. Die Gefahr ist kaum zu vermeiden, daß durch solche Ausblicke die Besonderheiten eines indischen Systems verwischt werden. ,,Indische Dinge", sagt Max Müller in der Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft VI. 22, „haben so„viel von Vergleichung zu leiden, daß es notwendig ist, ihre ,, charakteristische Eigentümlichkeit soviel als möglich hervor,,zuheben. Wir lernen durchaus nicht die Individualität des „indischen Volkes erkennen, wenn wir seine Sprache, sein „Denken und Forschen nur immer als Analogon oder als „Komplement der griechischen und römischen Welt be,,trachten." Andererseits ist der Parallelismus der Grundlehren des Sâm khya-Systems mit denen der europäischen Dualisten so deutlich, daß kein Leser der Hinweise auf die Übereinstimmungen bedarf.

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