Geschichte der Wiener Oktobertage. Geschildert und mit allen Aktenstücken belegt von Fenner von Fenneberg, ehemalige Ober-Kommandanten der Wiener Volkswehr. Ceux qui font les révolutions à Mirabeau. Erster Theil. Leipzig, 1849. JUR: POL: Seinem Freunde und Landsmanne Dr. Ph. J. Fallmeraver widmet diese Blätter zu freundlicher Erinnerung der Berfasser. Revolutionen gegen bestehende Syfteme, welche mit dem Systeme nicht auch die Träger desselben stürzen und für alle Zeiten unmöglich machen, werden ein umge= kehrter Kronos - stets ihre eigenen Väter verschlingen. Die Wiener Revolutionen vom März und Mai hatten weder ein System noch dessen Priester getödtet, sondern einzig und allein der regierenden Familie die Ueberzeu= gung beigebracht, daß, wenn sie sich behaupten wollte, die bisherige Willkürherrschaft das Kleid konstitutioneller Formen tragen müßte. Die beiden Revolutionen hatten fie nicht zu belehren vermocht, daß der Absolutismus ferner eine Unmöglichkeit und die einzige Garantie der Herrschaft im konstitutionellen Wesen liege, sondern im Gegentheil sie glauben gelehrt, daß einige Lumpen aus der konstitutionellen Trödelkammer den Glanz der Dynastie auffrischen und ihrem Repräsentanten wohlfeilen Kaufs den Zunamen „der Gütige" verleihen würden. Die Quelle, woraus sie ihre Ueberzeugung schöpfte, lag nahe. Hatte nicht ein großer Theil der 34 Vaterländer Kon= stitutionen, die eben so wenig eine Wahrheit waren, als fie die künftige kaiserlich österreichische dazu machen wollten? Hatte nicht Schwager Ludwig in München auch eine Konstitution und waltete Herr von Abel nicht eben so harmlos und ungestört wie Sedlnißki? Störte der |