Robert Blum: ein deutscher Revolutionär, 1807-1848

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Vandenhoeck & Ruprecht, 2007 - 232 Seiten
Über das Leben eines der bedeutendsten Demokraten Deutschlands Zum 200. Geburtstag am 10. November 2007: Peter Reichel erinnert an einen deutschen Revolutionär. Erschossen wie Robert Blum heißt ein bekanntes Sprichwort. Viel mehr weiß man heute nicht von diesem Vorkämpfer der Demokratie in Deutschland, der 1807 in Köln geboren wird, in ärmlichen Verhältnissen aufwächst, als Theatersekretär nach Leipzig kommt und dort in wenigen Jahren zu einem der führenden oppositionellen Fortschrittsmänner seiner Zeit aufsteigt. Zunächst ohne Mandat, als Publizist, Redner und Organisator von politischen Vereinen und Festen. 1846 wird er Stadtverordneter, im Mai 1848 in die Frankfurter Nationalversammlung gewählt und avanciert schnell zum führenden Sprecher der Linken. Im Oktober ist er in dem von der Gegenrevolution bedrohten Wien, wird verhaftet, standgerichtlich verurteilt und am 9. November 1848 erschossen. Es ist der erste deutsche 9. November. Der gewaltsame Tod macht ihn zum Märtyrer der Demokratie, die Arbeiterbewegung des 19. Jahrhunderts verehrt ihn als einen ihrer großen Vorkämpfer. Nach 1945, im innerdeutschen 'Streit um das Erbe', versucht die DDR Blum zu einem ihrer Wegbereiter zu machen. Das gelingt nur halb. Denn im Westen tritt dem vor allem Bundespräsident Gustav Heinemann energisch entgegen. Er bittet um Gerechtigkeit für Robert Blum. Die Rehabilitierung des Revolutionärs dauert an. Der Hamburger Politikwissenschaftler Peter Reichel, Autor mehrerer Bücher zur politischen Kulturgeschichte Deutschlands (zuletzt: Schwarz-Rot-Gold. Kleine Geschichte deutscher Nationalsymbole, 2005. Erfundene Erinnerung. Weltkrieg und Judenmord in Film und Theater, 2004) erzählt in diesem biographischen Essay das kurze und ereignisreiche Leben dieses fast vergessenen deutschen Revolutionärs, dessen 200. Geburtstag wir am 9. November 2007 gedenken. Inhalt Prolog Das hochbegabte Kind Elend und Hoffnung Glücklicher Zufall Blum in Leipzig - ein Kommender Erste Auftritte, Freundeskreis Herzensangelegenheiten Die Wühlerei beginnt Schillerverein, Schillerfeste Vaterlandsblätter, Vorwärts Ein Constitutioneller Leuchtturm? Die letzten Vormärzjahre Märzereignisse Abgeordneter in Frankfurt am Main Vorentscheidungen im April Die Paulskirche - Deutschlands Hoffnung und Tragik Posen - deutsch oder polnisch? Malmö und die Septemberkrise Lebens- und wirkensmüde Oktoberrevolution und Tod in Wien Verehrt und vergessen? Gedenkfeier, Reichsverfassungskampf Robert Blum, die Deutschen und der erste 9. November Politische Reden, Schriften, Briefe Heinrich Hoffmann v. Fallersleben Johann Jacoby Der Tod des Pfarrers Dr. Ludwig Weidig Aus dem Volksthümlichen Handbuch der Politik: Abgeordneter, Amt, Anarchie, Aristokratie, Assoziationsrecht, Bewegungsparthei, Bildung, Bürgerrecht, Censur, Freiheit, Gleichheit, Hochverrath, Jacobiner, Politische Ideen, Wissenschaft von der Gesellschaft Reden: Leipzig und Paulskirche Briefe Gedichte Dr. Peter Reichel war Professor für Historische Grundlagen der Politik an der Universität Hamburg und ist Autor mehrerer grundlegender Bücher zur Politik- und Kulturgeschichte Deutschlands.

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