Berthold Auerbach: Schwarzwälder Dorfgeschichten - eine Einführung und ein Vergleich dreier Erzählungen

Cover
GRIN Verlag, 2007 - 28 Seiten
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Johannes Gutenberg-Universitat Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar: Dorfgeschichten von der fruhen Neuzeit bis zur Gegenwart, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Text beschaftigt sich mit Berthold Auerbach und seinen Dorfgeschichten. In den Jahren 1842 bis 1861 erschienen ingesamt 23 Dorfgeschichten von Berthold Auerbach. Dieser Text behandelt die Erzahlungen "Der Tolpatsch" (1842), "Des Schlossbauers Vefele" (1843) und "Die Frau Professorin" (1847) und beschaftigt sich insbesondere mit der Rolle des Auenseiters im Dorf, mit dem Abschied vom Dorf und dem Gegensatz von Stadt und Land. Neben einem kurzen Uberblick uber Auerbachs Leben beschaftigt sich der Text auerdem mit der Funktion der Dialekt- und Liedeinschube in Auerbachs Erzahlungen.
 

Häufige Begriffe und Wortgruppen

Beliebte Passagen

Seite 15 - Ich habe es versucht, ein ganzes Dorf gewissermaßen vom ersten bis zum letzten Hause zu schildern; die vorkommenden Sitten und Gebräuche sind dem wirklichen Leben entnommen, so wie auch die Lieder aus keiner gedruckten Sammlung, sondern, so viel mir bekannt, bisher noch ungedruckt sind.
Seite 9 - Was Kamerad! der Teufel ist dein Kamerad, aber ich nicht.« Es war indes zu spät zu dieser Antwort. Von den Tischen brachten es nun alle Buben und Mädchen unserm Aloys zu, er mußte aus jedem Glas trinken, aber es schmeckte ihm alles wie Galle so bitter. Er setzte sich dann auch an den Tisch und ließ sich eine »Bouteille vom Besten« geben, und obgleich es ihm nicht schmeckte, trank er doch ein Glas nach dem andern.
Seite 10 - naus, 'naus und 'naus, Zum Nordstetter Törle 'naus usw. Als man aber das Dorf verlassen hatte, wurde der Aloys plötzlich mäuschenstille. Er schaute mit nassen Augen überall umher; hier neben auf der Heide, »Hochbux« genannt, hatte das Marannele das Tuch gebleicht, von dem er das Hemd anhatte ; es war ihm, als ob alle Fäden brennten, so heiß war es ihm. Er sagte allen Bäumen an der Straße und allen Feldern wehmütig Ade.
Seite 14 - Und a lustiger Bua Verreißt allbot' e Paar Schua: Und a trauriger Narr Der hot lang am e Paar. Es war schon bald nach Mitternacht, als Aloys wiederum seinen Säbel von der Wand nahm und nach Hause gehen wollte. Da sang der Iörgli mit seinen Kameraden das Fopplied, sie schlugen dabei mit den Fäusten auf den Tisch: Hoan,' hoan, hoan gang i net, Wer will schaun hoame gaun...
Seite 4 - Ohne daß ich es wußte und wollte (denn ich schrieb damals die Geschichten aus tiefstem Heimweh) traf ich in den Dorfgeschichten mit einem Zuge der Zeit zusammen, daß in dem politischen Hoffnungsmuth und Aufstreben, Leute aus dem Volke interessant und willkommen waren.
Seite 5 - ... sind diese Darstellungen aufgenommen und ausgeführt worden; der Leser möge beurtheilen, ob Standpunkt und Ton der richtige. Einerseits nicht mitten aus dem Bauernleben heraus, andrerseits nicht vom städtischen Gesichtspunkte befangen diese Lebensbilder vor Augen zu stellen, war mein Bestreben; so auch glaubte ich, sollten sowohl Städter als Landbürger sich ihnen mit Interesse zuwenden können.
Seite 2 - Dorfgeschichte die erste spezifische literarische Gattung, die das Leben der gegenwärtigen Bauern in ihrer Realität zu gestalten versucht. Ihr kommt innerhalb der sozialgeschichtlichen Dimension der Literatur eine hohe Bedeutung zu, denn in ihr vollzieht sich jener für die spätere Entwicklung der deutschen Literatur entscheidende Versuch, eine soziale Unterschicht zum zentralen Thema einer Gattung zu erheben, die nicht bloß...
Seite 10 - kommt auch im fernen Ohio nie ganz von Nordstetten los, wie sein sehnsüchtiger Brief an die Mutter...

Bibliografische Informationen