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der

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theologischen Wissenschaften

in encyklopädischer Darstellung

mit besonderer Rücksicht auf die

Entwicklungsgeschichte der einzelnen Disziplinen

in Verbindung mit Prof. DD. Cremer (Greifswald), Grau (Königsberg),
Harnack (Dorpat), Kübel (Tübingen), Lindner (Leipzig), Luthardt
(Leipzig), v. Orelli (Basel), v. Schéele (Wisby), † Fr. W. Schultz
(Breslau), V. Schultze (Greifswald), L. Schulze (Rostock), Strack
(Berlin), Volck (Dorpat), † v. Bezschwitz (Erlangen), Hauptpastor D.
Hölscher (Leipzig), Miss.-Insp. Prof. Plath (Berlin), Past. Schäfer
(Altona), Lic. P. Zeller (Waiblingen)

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Alle Rechte vorbehalten.

Drud von 6. H. Bed in Nördlingen.

Vorwort zum zweiten Bande.

Die beträchtliche Erweiterung des Umfangs, welche diesem Bande in der neuen Auflage zu teil geworden, beruht darauf, daß die Redaktion, im Einverständnis mit der Verlagshandlung, den früher festgehaltenen Grundsatz thunlichst knapper Fassung des Einzelnen in Bezug auf die historisch-theologischen Fächer aufgegeben hat, um auch auf diesem Gebiete den Leser zur Gewinnung einer reichlicheren und wirksameren Information instand zu sehen. Es galt in entsprechender Weise wie Band I der Schrifttheologie schon in den früheren Auflagen eine annähernd vollständige Darstellung gewidmet hatte, so nunmehr auch die kirchen-historische Theologie derartig zu erweitern und zu vervollständigen, daß wenigstens von ihren Hauptdisziplinen keine mehr zu vermissen sei und das Skizzenhafte oder bloß Andeutende der Darstellung, wie es früher hie und da wahrzunehmen gewesen, überall thunlichst beseitigt würde.

Zu diesem Zwecke hat, was zunächst die allgemeine Kirchengeschichte betrifft, der Herausgeber außer vielfacher Erweiterung des Terts eine auf Vorführung wichtigerer Quellenzitate und dicta probantia abzielende durchgängige Ausstattung desselben mit Fußnoten eintreten lassen. Die am Schluße der einzelnen Perioden gebotenen Rückblicke (samt nachträglichen Ergänzungen) sind fast durchweg erheblich bereichert worden. Als illustrative Zugabe zu einer der wichtigsten dieser Ergänzungen, bestehend in einer kirchlich-geographischen Übersicht über die Gestaltung der abendländischen Hierarchie beim Übergang vom Mittelalter zur neueren Zeit (S. 197--200) find – dank dem opferbereiten Entgegenkommen der Verlagshandlung zwei kolorierte Karten beigegeben. worden, deren eine Deutschlands Kirchenprovinzen und Bistümer, die andere diejenigen der außer deutschen Länder in ihrer Gestalt und Abgrenzung zu jener Zeit (um 1500) veranschaulicht. Es soll durch diese kartographische Beigabe ein gewißer Ersatz geboten werden für eine der wichtigeren kirchenhistorischen Hilfsdisziplinen, die kirchliche Geographie, von deren umfassenderen Skizzierung Zeit und Umstände für diesmal Abstand zu nehmen nötigten. Als ein in seiner Art erstmaliger Verfuch wird das gebotene Bruchstück kartographischer Beleuchtung der äußeren Gestaltungsverhältnisse der Kirche in ihren Hauptepochen einer wohlwollenden Nachsicht der Beurteiler wohl gewiß sein dürfen. Es ist unter Benuhung der besten neueren Hilfsmittel (namentlich der historischen Atlanten von SprunerMenke und Droysen) gearbeitet und bezweckt nicht sowohl die Darlegung neuer historisch-geographischer Forschungsresultate als vielmehr die Zusammendrängung bekannter und historisch gesicherter Data (betreffs der Grenzen jener kirchlichen Bezirke, der Lage kirchengeschichtlich merkwürdiger Örter u. f. f.) auf einen möglichst knappen, bequem zu überschauenden Raum. Bei dem Studium der Karten. empfiehlt es sich, auf den ihnen zur Erläuterung gereichenden Text (a. a. O., insbesondere S. 199 f.) beständig aufmerksame Rücksicht zu nehmen.

Eine erhebliche Erweiterung ist ferner der Darstellung der driftlichen Archäologie von D. V. Schulze zu teil geworden. Die frühere Beschränkung derselben auf die altkirchliche Zeit mußte, im Zusammenhange mit der dem Gesamtplan widerfahrenen Erweiterung, aufgehoben werden. Auch das Mittelalter ist in seinen kultus- und kunstarchäologischen Verhältnissen jezt mit zur Darstellung gebracht worden, selbstverständlich so, daß immer das Hauptgewicht auf die altchrift: liche Zeit gelegt blieb (vgl. des Hrn. Verfassers Bemerkung an der Spize der Abteilung, S. 301 f.), nicht minder aber auch so, daß auf einzelnen bedeutsamen Punkten kurze Hinweise auf Verhältnisse auch der nachmittelaltrigen Zeit einfloßen. Eine Hinzufügung erläuternder artistischer Zugaben zum Terte erschien gerade bei dieser Disziplin mehr denn irgendsonstwo geboten. Dieselbe hat vermöge freundlicher Mitwirkung des Hrn. Verlegers in reichlichem Maaße und in erwünschter Sorgfalt der Ausführung stattgefunden. Es ist sonach auch auf diesem Punkte das zu reichhaltigerer Ausführung unsres Programms Erforderliche geschehen.

Als durchaus neue Disziplin ansehnlichen Umfangs ist sodann die Geschichte der theologischen Literatur in übersichtlicher Darstellung ihrer Hauptperioden zum früheren Inhalt des Bandes hinzugetreten. Die Bearbeitung dieses neuen Abschnittes fiel, da es sich hier um Herstellung eines Verhältnisses gegenseitiger Ergänzung und zweckmäßiger Wechselwirkung zwischen den angrenzenden Parteien der allgemeinen Kirchengeschichte und dem patristisch-literar-geschichtlichen Bereich handelte, selbstverständlich dem Herausgeber zu. Es ist mein Bemühen gewesen, der gerade auf diesem Punkte in unsrer protestantisch-theologischen Literatur notorisch vorhandenen Lücke einiges zur Ausfüllung dienliche Material zuzuführen, bezw. wenigstens Andeutungen betreffs des für ihre Ergän zung erforderlichen Verfahrens zu bieten. Auf übersichtlichkeit, präzise Charakteristik der Schrift: steller und geschichtsgemäße Gruppierung derselben ist durchweg, auf annähernde Vollständigkeit in Beibringung des literar-geschichtlichen Materials (betreffend die Titel der einzelnen Schriften, die hauptsächlichen Ausgaben, die wichtigeren Monographien zc.) wenigstens bei der altkirchlichen Zeit mein Augenmerk gerichtet gewesen. Hier konnte auch das biographische Element, soweit dem felben (wie bei mehreren bedeutenderen Vätern) nicht durch die allgemeine Kirchengeschichte schon vorgegriffen gewesen, zu mehr oder minder ausgiebiger Entfaltung gelangen. Für die späteren Zeiträume galt es freilich, in Bezug auf beides: Lebensumstände wie schriftlichen Nachlaß der behandelten Autoren, bei einem mehr nur andeutenden, oft lediglich nomenklatorischen Verfahren stehen zu bleiben, um die durch den Gesamtplan unfres Werks für den Raum gezogenen Schranken zu wahren. Durch solche Bevorzugung der älteren Zeit rechtfertigt es sich, daß der Name Patristik vielfach abwechselnd mit der weiteren Bezeichnung: „Geschichte der theologischen Literatur“ von uns gebraucht worden ist. Man vergleiche übrigens das zu Gunsten des guten Rechts einer Ausdehnung des Väternamens auf die Hauptträger christlicher Lehr- und Literaturentwicklung auch des MA.s und der neueren Zeit in den betreffenden Abschnitten der Einleitung (S. 378 ff., 382 f.) von uns Bemerkte. – Gänzlich ausschließen mußten wir jenes in der katholisch-theologischen Literatur eine große Rolle spielende Element der Beibringung mehr oder minder reichlicher Auszüge aus den Schriften der Kirchenväter (zu dogmatisch lehrhaften, apologetischen, auch wohl zu erbaulichen Zwecken), wofür dort der Name „Patristik“ zu spezieller Verwendung gelangt, während die biographischLiterarhistorischen Partien unter dem Sondernamen „Patrologie“ davon unterschieden werden. Daß eine derartige Spaltung der Disziplin in Patrologie und Patristik auf evangelisch-wissenschaftlichem Standpunkte überflüssig und unstatthaft ist, bringt der betreffende Abschnitt unserer Einleitung (S. 382 ff.), im Zusammenhang mit der Kritik der katholischen Auffaffung und Methode überhaupt, zu näherer Darstellung.

Für die Dogmengeschichte, bearbeitet von Lic. th. P. Zeller, durfte, da eine besondere Darstellung des patristisch literatur-historischen Bereichs ihr nunmehr vorausgeht, auf einigen Punkten ein abkürzendes Verfahren eintreten, bestehend teils in Weglassung solcher Punkte, die bereits dort

einläßlicher behandelt worden, teils in Anwendung kleinerer Schrift für die mit Charakteristik der jeweiligen Träger der Lehrentwicklung sich beschäftigenden Abschnitte. Andererseits galt es jedoch auch hier zu ergänzen und zu erweitern, zu welchem Zwecke auf mehreren Punkten (namentlich im zweiten Zeitraum des MA.s, sowie bei der Reformationsepoche) die Geschichte einzelner Lehrstreitigkeiten eingehender als früher dargestellt, durchweg aber kurze Quellen-Exzerpte in Noten unter dem Text von ähnlicher überall das Wesentlichste hervorhebender Haltung, wie die in der allgem. KG. beigegeben worden sind.

Dasselbe Element der Quellenbelege unterm Text hat endlich auch der Schlußdisziplin dieses Bandes, der von Bischof D. v. Scheele bearbeiteten christlichen Symbolik, eine zum Teil veränderte, zum Teil auch erweiterte Gestalt verliehen. Als Anhang zu diesem Lehrfache sind vom Herausgeber einige Tabellen: Zur vergleichenden Konfeffions statistik beigegeben worden. Es galt mittelst derselben ähnlich wie durch die kartographische Zugabe zur allge= meinen Kirchengeschichte ein Beitrag zur Veranschaulichung des Bestands der äußeren kirchlichen Verhältnisse um den Anfang der neueren Zeit geboten wurde so für die Jehtzeit eine Anschauung davon zu gewähren, in welcher Stärke die einzelnen Abteilungen des kirchlichen Ganzen nebeneinander bestehen, und welche etwaige Aussichten für ihr jeweiliges künftiges Wachsen oder Abnehmen sie darbieten. Näheres zur Motivierung und Erläuterung dieses Verfuchs bieten teils die ihn einleitende Vorbemerkung (S. 818 f.) teils die auf den Tabellen selbst angebrachten Notizen zu einzelnen Zahlenangaben.

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Da der Druck des jezt zu gleicher Stärke wie sein Vorgänger herangewachsenen Bandes reichlich ein halbes Jahr erforderte, hat sich die Notwendigkeit herausgestellt, eine Anzahl von Zusätzen, insbesondere zu den Literaturangaben, beizufügen. Wir empfehlen die gleich hier unten. (S. XII) folgende Zusammenstellung dieser Nachträge sowie einiger Berichtigungen der geneigten Aufmerksamkeit unsrer Lefer.

Greifswald, Anfang Mai 1889.

Der Herausgeber.

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